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Bezeichnung : "Schutzhelm"
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Die Erfindung richtet sich auf einen Schutzhelm mit einer Helmschale
aus schlagfestem Kunststoff, einem Innenpolster und einem Kinnriemen.
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Schutzhelme werden in vielfachen Bereichen eingesetzt, sei es beim
Sport, bei der Arbeit oder der Freizeit. Sie haben insbesondere die Aufgabe, auch
bei größeren Belastungen Verletzungen des Schädels zu verhindern. Dabei sollen sie
so ausgebildet sein, daß nicht durch die Schutzhelme selbst Verletzungen verursacht
werden.
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Während Sturzhelme für Motorradfahrer bereits einen hohen Entwicklungsstand
zeigen, sind Sport- und Freitzeitschutzhelme, insbesondere für Kinder und Jugendliche,
denen das Tragen schwerer Motorradsturzhelme nicht zugemutet werden kann, noch unbefriedigend.
Auch sollen derartige Schutzhelme eine Vielzahl von Forderungen erfüllen, die sich
mit herkömmlichen Motorradsturzhelmen ebensowenig lösen lassen, wie mit leichten,
in der Regel aus Leder gefertigten Kopfschutzbedeckungen, z.B. für Rennradfahrer
oder den dünnen Schutzhelmen für Bergsteiger, die nur vor Steinschlag schützen sollen.
So muß bei einem Schutzhelm, der den vielfältigsten Einsatzgebieten gerecht werden
soll, neben den auch anderen Schutzhelmen eigenen Forderungen nach ausreichender
Festigkeit, ausreichender Verstellbarkeit u. dgl., zusätzlich gewährleistet sein,
daß eine genügende Luftzirkulation im Inneren der Helmschale sichergestellt
ist,
um Überhitzen des Kopfes, z.B. bei angestrengtem Fahrradfahren, zu vermeiden. Auch
soll sich der Helm den unterschiedlichen Kopfgrößen bei dem heranwachsenden Kind
in leichter Weise anpassen lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der ein
Schutzhelm-den obigen Forderungen gerecht wird, insbesondere ein weites Einsatzgebiet
eröffnet und mit einfachen Mitteln an unterschiedliche Kopfgrößen anpaßbar ist.
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Bei einem Schutzhelm der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Innenpolster aus einem die Helmschale
von ihrer Stirnseite bis zur Nackenseite hin durchsetzenden Mittelbereich mit seitlichen
Ansatzstücken ausgebildet ist und die Helmschale wenigstens auf ihrer Innenfläche
mit der Kontur des Innenpolsters angepaßten Einprägungen ausgerüstet ist.
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Das Vorsehen eines Innenpolsters, welches sich an Einprägungen der
Helmschale abstützt, ermöglicht es, daß z.B.
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die gefärdesten Kopfbereiche gezielt gepolstert sind, während z.B.
Freiräume für die Ohren erhalten bleiben. Aus dem DE-GM 76 37 845 ist ein gepolsterter
Schutzhelm bekannt, der allerdings eine durchgehende Innenpolsterung aufweist, die
insbesondere den Nachteil hat, daß sie das Tragen des Helmes insbesondere im Ohrbereich
unangenehm macht und z.B. für einen Sporttreibenden nicht geeignet
ist,
da keinerlei Möglichkeit einer Belüftung bei einer solchen Posterung besteht.
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In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß an den Mittelbereich
des Innenpolsters an einem freien Ende ein Ansatz insbesondere zum Schutz des Stirnbeines,
nachfolgend zwei gegenüberliegende seitliche ansätze insbesondere zum Schutz der
Schläfenbeine und zwei weitere Ansätze insbesondere zum Schutz der Felsenbeine angeordnet
sind (Fig. 2).
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Zur Verstellung und Anpassung an unterschiedliche Kopfgrößen sind
eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt, beispielsweise Kunststofftragelemente nach
der DE-OS 23 65 853. Diese bekannten Verstellmöglichkeiten sind z.B. für Arbeitsschutzhelme
durchaus ausreichend oder auch für Bergsteigerhelme, allerdings sind diese Verstellmöglichkeiten
nicht für Schutzhelme geeignet, die insbesondere Kindern und Jugendlichen zur Verfügung
gestellt werden, da deren Tragart unbequem ist und im übrigen in der Regel die Helmschale
auf einem zu großen Abstand zum Kopf des Trägers halten.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, sieht die Erfindung in besonders wesentlicher
Ausgestaltung vor, daß das Innenpolster zur Anpassung an unterschiedliche Kopfgrößen
aus vom Benutzer schichtweise abtragbaren Einzelschichten aufgebaut ist. Hierbei
ist wichtig, daß das Innenpolster z.B. mit der
am nächsten an der
Helmschale liegenden Schicht dort verklebt sein kann und anschließend schichtweise
bis auf eine kleine Kopfgröße, z.B. Kopfgröße 48, aufgebaut ist. Wenn sich die Kopfgröße
bei dem Heranwachsenden ändert, bedarf es keines Auswechselns des gesamten Polsters,
vielmehr wird die innere Schicht abgezogen, sie kann z.B. an der nächstdarunterliegenden
entsprechend abziehbar verklebt sein, und die nächste Kopfgröße steht zur Verfügung.
Variationsbreiten-von Kopfgröße 48 bis 58 lassen sich hier mit einfachen Mitteln
erreichen.
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Eine weitere wesentliche Gestaltung der Erfindung für die Forderung
nach vielseitigem Einsatz besteht darin, daß die Helmschale im Nackenbereich gegenüber
den seitlichen Bereichen zurückspringend ausgebildet und der zurückspringende Bereich
des Helmes von einem Nackenpolster ausgefüllt ist.
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Grundsätzlich sind Nackenpolster bekannt. So zeigt z.B.
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das DE-GM 78 27 449 ein aufblasbares Nackenpolster bei einem Motorradschutzhelm,
dessen Helmschale allerdings das Nackenpolster außen übergreift. Es hat sich gezeigt,
daß es bei dem bevorzugten Anwendungsgebiet zweckmäßig ist, die Helmschale des Nackenpolsters
nicht übergreifen zu lassen, vielmehr hier den Helm entsprechend abzusetzen und
in dem Bereich ausschließlich ein Nackenpolster aus einem geeigneten Kunststoffmaterial
vorzusehen. Dieses
Material kann zweckmäßig aus dem gleichen Material
gebildet sein, wie das innenliegende Polster, allerdings ist hier ein schichtweiser
Aufbau nicht erforderlich, wenn auch nicht ausgeschlossen.
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Um den Schutzhelm besonders leicht zu gestalten, ist nach der Erfindung
in Ausgestaltung auch vorgesehen, daß die Helmschale durchgängig etwa die gleiche
Wandstärke aufweist und die Einprägungen zur Aufnahme von Bereichen des Polsters
auf der -Außenfläche der Helmschale Ausprägungen bilden. Diese Gestaltung hat einen
weiteren Vorteil, sie läßt nämlich in leichter Weise zu, die Helmschale mit Be-und
Entlüftungsausnehmungen und die Ohrbereiche mit Hörausnehmungen zu versehen, wie
dies in zweckmäßiger Ausgestaltung nach der Erfindung vorgesehen ist, da diese Ausnehmungen
in den Wandbereichen der oben angesprochenen Ausprägungen vorgesehen werden können.
Die Durchbrüche in den Ohrbereichen sind zweckmäßig innen und zwischen zwei Ansätzen
des Innenpolsters.
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Um auch im Gefahrenfall nach einem Unfall den Helm möglichst schnell
vom Kopf des Benutzers entfernen zu k8nnen, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß
der Kinnriemen mit einem Sicherheitsschnellverschluß ausgerüstet ist, der so gestaltet
sein kann, ähnlich wie ein Autosicherheitsgurt, daß er bei unzulässiger Uberlast
zur Vermeidung von Würgungen, selbsttätig öffnet.
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Nützlich ist es auch, insbesondere wenn der Helm von Jugendlichen
und Kindern benutzt wird, ihn mit einem Anschriftenfeld od. dgl. zu versehen5 um
ein Verlieren zu verhindern. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß die Helmschale
mit wenigstens einem tieferliegenden Bereich zur Aufnahme wenigstens eines Informationsmittels,
wie z.B.
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eines Anschriftenfeldes des Helmbesitzers, versehen ist.
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Die Erfindung iSt nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht auf den Schutzhelm und
in Fig. 2 eine Unteransicht auf das Polster mit gestrichelt angedeuteter Helmschalenkontur..
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Der allgemein mit 1 bezeichnete Schutzhelm besteht aus einer Helmschale
2 aus hochfestem Kunststoff, z.B. glasfaserverstärktem Kunststoff, die in geeigneter
Weise hergestellt ist, z.B. durch Vakuumwarmverformung, Spritzgießen, Pressen, Blasen
od. dgl. Sie trägt auf ihrer Innenseite ein sich in der Gebrauchs lage an den Kopf
des Benutzers anlegendes Innenpolster 3 sowie am vorderen Schalenrand 4 eine Gummiwulst
5. Ein Kinnriemen 6 ist in Fig. 1 nur andeutungsweise wiedergegeben, ebenso wie
ein Sicherheitsschnellverschluß 7, der so gestaltet sein kann, wenn dies vom Einsatz
des Schutzhelmes zweckmäßig erscheint, daß er
beim Überschreiten
einer vorbestimmten Zugkraft auf den Kinnriemen selbsttätig öffnet, um ein Strangulieren
der den Schutzhelm benutzenden Person zu verhindern.
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Wie sich aus Fig. 1 ergibt, ist der rückwärtige, randseitige Bereich
8 der Helmschale 2 derart entfernt, daß sich am seitlichen Mittelbereich der Helmschale
in der Gebrauchslage die Ohren überdeckende Vorsprünge 9 bilden.
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An diese Vorsprünge 9 ist ein Nac'.eenpolster 10 befestigt, z.B. vernietet,
welches den Bereich 8 der Helmschale 2 ausfüllt, wie dies in Fig. 1 dargestellt
ist.
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In der Helmschale sind, entsprechend der Kontur des dort eingelegten
Innenpolsters 3, geformte Einprägungen 11 vorgesehen, die sich bei durchgängig gleicher
Wandstärke der Helmschale 2 außen als Ausprägungen 12 an der Helmschale 2 abbilden.
Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, besteht das Innenpolster 3 aus einem die
Helmschale 2 in ihrer Längsrichtung, d.h. von der Stirnseite 13 bis zur Nackenseite
14 vollständig durchsetzenden Mittelbereich 15, der seitliche Ansätze trägt.
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Bei diesen Ansätzen am Mittelbereich 15 des Innenpolsters 3 handelt
es sich um einen Ansatz 16 im Stirnbereich, je zwei seitlichen Ansätzen 17, die
in der Gebrauchslage vor dem Ohr des Benutzers liegen, und je zwei Ansätzen 18,
die in der Gebrauchslage hinter dem Ohr des Benutzers liegen,
d.h.
zwischen den Ansätzen 17 und 18 ist jeweils ein durch die Stärke des Polsters vorgegebener
Freiraum für die Ohren des Benutzers geschaffen. Dieser Freiraum ist in Fig. 2 mit
19 bezeichnet.
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Wie sich insbesondere aus Fig. 1 ergibt, weist der Schutzhelm Ausnehmungen
auf und zwar Be- und Entlüftungsausnehmungen 20, die zweckmäßig an den Schmalseiten
der Ein-bzw. Ausprägungen vorgesehen sind und Ausnehmungen 21 im Bereich des Freiraumes
19, um das Aufnehmen von Geräuschen für den Benutzer zu ermöglichen. Neben diesen
Ausnehmungen ist an der Helmschale 2 noch ein vertiefter Bereich 22 z.B. zur Aufnahme
eines Anschriftenfeldes vorgesehen, z.B.
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um bei einer Ohnmacht des Trägers Angehörige verständigen zu können.
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Wesentlich ist für die Erfindung, daß das Innenpolster 3 aus voneinander
trennbaren.mehreren Schichten besteht und zwar as einer, nötigenfalls im Inneren
der Helmschale 2 dauerhaft verbundenen Grundschicht 23 und eine Mehrzahl von darauf
lösbar verbundenen Aufbauschichten 24, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, da bei
der dortigen Darstellung und der Biegung der Helmschale, die Unteransicht auf die
freien Enden des Innenpolsters möglich ist.
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Nicht näher dargestellt ist die Möglichkeit einer Mittenverbindung
des Nackenpolsters 10 mit der Helmschale 2 bzw.
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mit dem Innenpolster 3, dies lediglich mit dem Bezugszeichen 25 angedeutet,
z.B. kann es sich hierbei um eine Stretchband, eine Lasche od. dgl. handeln.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch
in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
So ist die Erfindung insbesondere nicht auf ein bestimmtes Helmschalenmaterial beschränkt,
auch nicht auf ein Material des Innenpolsters. Insbesondere ist die Erfindung auch
nicht auf die dargestellte Kontur der Helmschale festgelegt. Das Innenpolster kann
in anderer Gestaltung auch in anderen Helmformen eingesetzt werden, bei denen ähnliche
Probleme der Größenverstellung gegeben sind.
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