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Aus nichtmetallischem material verfertigter Azetylenentwickler. Es
ist bereits vorgeschlagen worden, bei Azetylenentwicklern den Karbidbehälter aus
nichtmetallischem Material, z. B. aus keramischer Masse oder aus Stoffen, wie sie
zu Isolierzwecken in der Elektrotechnik dienen, herzustellen. Demgegenüber besteht
das Wesen der vorliegenden Erfindung darin, bei einem Azetylenentwickler nicht nur
den Karbidbehälter, sondern auch den darüber angeordneten Waserbehälter aus keramischer
Masse (Steingut, Porzellan, Glas o. dgl.) zu verfertigen. Der Azetylenentwickler
als Ganzer wird also aus keramischer Masse hergestellt, wobei eine besondere Art
der Verbindung zwischen dem Karbid- und Wasserbehälter vorgesehen ist. Es entsteht
dadurch ein komp.endiöser Zusammenbau, der die gewerbliche Verwertbarkeit des Azetylenentwicklers
wesentlich fördert, Die Verbindung zwischen dem Karbid- und Wasserbehälter ist so
eingerichtet, daß sie gleichzeitig . zwei Funktionen auslöst; sie schließt zunächst
den Karbid- und Wasserbehälter zusammen und wirkt daneben nls Sicherheitsventil.
Es ist zwar bereits früher vorgeschlagen worden, den Wasserbehälter so mit dem Karbidbehälter
lösbar zu verbinden, daß der eine von beiden als Sicherheitsventil für den andern
wirken muß. Bei dieser bekannten Anordnung handelt es sich aber darum, eine gewöhnliche
Karbidbüchse nach Abnahme des Deckels am Boden des mit einem Nadelventil versehenen
Wasserbehälters- dicht befestigen zu können, zu welchem Zweck die die Befestigung
vermittelnde Stellschraube in einem Bügel ruht, der von einem federnd nachgiebig
gelagerten Mantel ausgeht. Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt die lösbare
Verbindung zwischen dem Karbidbehälter und dem darüber angeordneten Wasserbehälter
durch Bolzen, wie weiter unten näher angegeben ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung zur Darstellung
gebracht worden, und zwar zeigt Abb. i den Azetylenentwickler im senkrechten Schnitt;
Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Karb.idbehälter.
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Gemäß der Erfindung wird der mit ca bezeichnete Karbidbehälter, wie
auch der mit b bezeichnete Wasserbehälter aus keramischer Masse verfertigt, wobei
die Wandungen der im Grundriß einander deckenden Behälter a und b so stark zu wählen
sind, .daß sie den Beanspruchungen bei normalem Gebrauch gewachsen sind.
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Der Karbidbehälter a ist durch eine von dem Hoden G aufsteigende Scheidewand
d in zwei Abteilungen e, f zerlegt, von welchen die größere Abteilung e zur
Aufnahme des Karbids g bestimmt ist, während die kleinere Abteilung f zur Ableitung
des entwickelten Azetylens dient. Für .die Ableitung des Azetylens kommt der Rohrstutzen
1a in Betracht der in ein in der Wandung des Behälters a vorgesehenes Loch dichtpassend
eingesetzt ist und die Verbindung mit der Abteilung f vermittelt. In der Kammer
f ist vor der Mündung des Rohrstutzens h ein Filter i zur Reinigung
des Äzetylens angebracht. Das Filter i besteht im Ausführungsbeispiel der
Zeichnung
aus zwei in zweckdienlicher Weise lösbax miteinander verbundenen gelochten Schalen,
zwischen denen Filterstoff geeigneter Art untergebracht ist.
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Der mit dem Karbidbehälter a gasdicht zu verbindende Wasserbehälter
b besitzt im Boden j einen umlaufenden Flansch k, der in eine umlaufende
Rille l am Rande des Karbidbehälters a hineinpaßt, wobei durch in die Rille l eingefülltes
Wasser ein gasdichter Verschluß in bekannter Weise erreicht wird. Es bleibt freigestellt,
die gasdichte Verbindung zwischen dem Karbidbehälter a und dem Wasserbehälter b
statt durch einen Wasserverschluß vermittels geeigneter Dichtungsmaterialien herbeizuführen.
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Die Sicherung der Verbindung zwischen dem Karbidbehälter a und dem
Wasserbehälter b wird in eigenartiger Weise vermittels der Bolzen in bewirkt, die
die entsprechend dick bemessene Wandung des Wasserbehälters a von oben nach unten
durchlaufen und in der dementsprechend dick bemessenen Wandung des darunter angeordneten
Karbidbehälter a verriegelt werden. Zur Verriegelung sind die Bolzen in am unteren
Ende mit dem Querkopf zt versehen. Ein dem Querkopf at angepaßtes Schlitzloch
u
führt in der Wandung des Karbidbehälters a. abwärts und endigt in einer
kreisförmigen oder polygonalen Erweiterung p, die nach Drehung der Bolzen m um etwa
9o° den Querkopf n verriegelt.
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Der über dem Karbidbehälter a angeordnete Wasserbehälter b kann gleichzeitig
als Sicherheitsventil dienen. Zu ,diesem Zweck muß die durch die Bolzen in vermittelte
Verbindung nachgiebig sein, damit beim Überschreiten des zulässigen Gasdrucks der
Wasserbehälter soweit gelüftet werden kann, daß unter dem umlaufenden Flansch k
hindurch eine Verbindung ins Freie führt. Die nachgiebige Verbindung wird unter
Vermittlung von Druckfedern q erreicht, die in einer Erweiterung r der die
BolzeA m führenden Löcher. in der Wandung des Wasserbehälters b untergebracht
sind. Die die Balzen in umwickelnden Druckfedern q sind mit ihrem unteren Ende gegen
die auf .dem Absatz s ruhende Scheibe t, mit ihrem oberen Ende gegen die durch die
Mutter zt gehaltene Scheibe v abgestützt. Zur Veränderung der Spannung der Federn
q kann die Mutter u auf dem mit Schraubengewinde versehenen oberen Ende der - Bolzen
m verstellt werden.
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Die Bolzen m dienen ferner zur Anbringung eines griffartigen Bügels
w, der an beiden Enden mit den über die Bolzen zu stek= kenden Hülsen x versehen
ist. Zur Sicherung der Verbindung zwischen dem Bügel w und den Bolzen nt werden
-auf die über die Hülsen x herausragenden, unrund gestalteten Enden der Bolzen in
ihrer Bohrung dementsprechend unrund gestaltete, gerändelte Muttern y gesteckt,
die durch .die Schraubenmuttern z an den Bolzen m festgehalten werden. Die:
Anordnung der gerändelten Muttern y dient zu dem Zweck, die Bolzen m drehen zu können,
so daß deren Otterkopf it in die Schlitzlöcher o paßt. Es ist auf diese Weise möglich,
zur Beschickung des Karbidbehälters a., zur Reinigung desselben oder des Filters
i den Wasserbehälter b mittels des Bügels w abheben zu können, ohne die Befestigung
des letzteren zu beeinträchtigen.
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Für die Zuführung des Wassers zum Karbidbehälter ist im Boden j des
Wasserbehälters b ein Nadelventil i angeordnet, das mittels der durch den Deckel
z reichenden Spindel 3 eingestellt werden kann. Ein äußerer Griff 4 mit einem über
einer Skala spielenden Zeiger 5 erleichtert die Einstellung des Nadelventils für
:die gehörige Wasserzufuhr zum Karbidbehälter.
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Der Wasserbehälter b ist im Deckel 2 mit einem durch die Schraubkappe
6 oder in anderer geeigneter Weise dicht verschließbaren Loch 7 für die Füllung
mit Wasser versehen.
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Der Betrieb des beschriebenen Azetylenentwicklers ist wie folgt: Nachdem
der Karbidbehälter a in der Kammer e mit Karbid in der gehörigen Menge beschickt
worden ist, wird der mit Wasser gefüllte, im Ventil i geschlossene Behälter b so
aufgesetzt, daß dessen im Boden j umlaufender Flansch k in -die die
dichte Verbindung vermittelnde Rille l hineinpaßt. Die Verbindung zwischen dem Karbidbehätter
a und dem Wasserbehälter b ist dann mittels der Bolzen in zu sichern,
die mit ihren Querköpfen n durch die Schlitzlöcher o hindurch in die erweiterten
Aussparungen zu drehen sind. Die Spannung der Federn q ist vorher so geregelt worden,
daß bei normalem Betrieb des Azetylenentwicklers die dichte Verbindung zwischen
dem Karbidbehälter d und dem Wasserbehälter b keiner Unterbrechung bedarf.
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Durch öffnen des mittels der Spindel 3 zu regierenden Nadelventils
i wird dann die Azetylenentwicklung eingeleitet und so lange unterhalten, als Gasverbrauch
erforderlich ist. Das entwickelte Gas streicht aus der Kammer e in die Kammer
f und gelangt von hier durch das Filter i hindurch in den Rohrstutzen h,
der mit der zur Verbrauchsstelle führenden Leitung verbunden ist. Soll der Betrieb
unterbrochen werden, so genügt es zu diesem Zweck, das Nadelventil i zu verschließen.
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Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß gegenüber dem
Darstellungsbeispiel der Zeichnung Abänderungen in der
Ausführung
und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen
werden können, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten zu müssen.