DE34342C - Verwendung aromatischer Hydrazine zum Verstärken und Entwickeln von Negativ-Trockenplatten, Diapositiven und Emulsionspapieren - Google Patents
Verwendung aromatischer Hydrazine zum Verstärken und Entwickeln von Negativ-Trockenplatten, Diapositiven und EmulsionspapierenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57: Photographs.
Dr. EMIL JACOBSEN in BERLIN.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. März. 1885 ab.
Unter der Zahl von Substanzen, die zum Entwickeln von photographisehen Negativ-Trockenplatten
vorgeschlagen sind, sind bis jetzt ernstlich in Frage gekommen:
Eisenoxalat, Hydrochinon und Hydroxylaminchlorhydrat.
Die beiden letzteren haben bis jetzt noch keinen praktischen Werth erlangt, da sie zu
theuer sind, trotzdem sich die bei ihrer Anwendung gewonnenen Negative durch besondere
Zartheit und Schönheit des Tones auszeichnen.
Erfinder hat nun in den aromatischen Hydrazinen (Hydrazine der Fettreihe kommen
nicht in Betracht, weil ihre Darstellung zu umständlich ist) Entwickler gefunden, die wie
Eisenoxalat gute und klare Bilder hervorrufen, die sich aber gleich den mit Hydrochinon und
Hydroxylamin erhaltenen durch besondere Zartheit auszeichnen. Besonders wichtig erscheint
hierbei die relative Billigkeit der Hydrazine.
Vorzüglich als Entwickler geeignet ist der Hauptrepräsentant der aromatischen Hydrazine,
das von E. Fischer entdeckte und untersuchte Phenylhydrazin (Ber. d. d. ehem. Ges.,
Bd. 8, S. 589, 1005, 1641; Bd. 9, S. 880,
1840; Bd. 10, S. 1331; Ann. Chem. Pharm.,
Bd. 190, S. 67).
Dasselbe zeichnet sich durch genügende Stabilität vor vielen anderen Hydrazinen aus.
Es wird entweder nach der von E'. Fischer oder · nach der von V. Meyer und Lecco
(Ber. d. d. ehem. Ges., Bd. i6, S. 2976) angegebenen
Methode dargestellt.
Zum Entwickeln von Negativ-Trockenplatten
und Diapositiven kann man gebrauchen sowohl:
1. die freie Base in verdünntem Alkohol gelöst, als auch:
2. mit besserem Erfolge ein Gemisch der Lösung eines Hydrazinsalzes mit einer alkalischen
Flüssigkeit, welch letztere dazu dient, das Hydrazin in Freiheit zu setzen und so
actionsfähig zu machen.
Zu i. Man löst ein Hydrazin in Alkohol und verdünnt so weit mit Wasser, bis die
Base sich eben abscheidet. Man entwickelt mit dieser Lösung wie mit Eisenoxalat, und
zwar am vortheilhaftesten in Verbindung mit einer alkalischen Flüssigkeit (Potasche, sehr
verdünnte Kalilauge etc.).
Zu 2. Von Salzen der Hydrazine sind zur Anwendung in der Photographic besonders
geeignet die salzsauren, schwefelsauren und schwefligsauren (z. B. .salzsaures, schwefelsaures
oder schwefligsaures Phenylhydrazin).
Man verfährt bei Anwendung der Salze folgendermafsen:
Eine am besten 4 bis 5procentige Lösung
des betreffenden Salzes wird vor dem Gebrauch mit der äquivalenten Menge einer Alkalilösung
(z. B. auf 2 Molecule C6H5-NH-NH2. HCl
ι Molecül K2 C O8), am besten Kaliumcarbonat,
versetzt. Bei Anwendung von letzterem bleibt die Lösung für längere Zeit klar, und es
scheidet sich kein freies Hydrazin ab. Dies erfolgt erst nach längerem Stehen des Entwicklers.
Man kann die Lösung indessen bei
genügendem Licht- und Luftabschlufs haltbar machen, wenn man ihr Natriumsulfitlösung
hinzusetzt.
Eine solche Lösung kann bis zur Erschöpfung des reducirenden Hydrazins zum Entwickeln
von Negativplatten und Diapositiven benutzt werden. Es empfiehlt sich jedoch, das verbrauchte
Hydrazin, bevor die Lösung zum-Entwickeln einer neuen Platte verwendet, wird,
durch Zusatz einiger Tropfen einer Hydrazinsälzlösung zu ergänzen. Ganz wie bei anderen
Entwicklern wirken auch hier Alkalichloride u. s. w. verzögernd ein, so dafs man durch
Zusatz von Bromkaliumlösung zum Entwickler die Entwickelung beliebig verlangsamen kann.
Die entwickelte Platte wird in der gewöhnlichen Weise fixirt etc. Die Hervorrufung des
Bildes erfolgt im Verlaufe von noch nicht einer Minute, und die Entwickelung· ist nach
4 Minuten beendigt.
Die Entwickelung von Emulsionspapieren
geschieht mit den Hydrazinentwicklern- in sehr
einfacher, der soeben beschriebenen ganz ähnlichen Weise, nur ist die Anwendung' eines"
Verzögerungsmittels nicht nöthig. Die Papiere werden nach dem Entwickeln in gewöhnlicher
Weise behandelt.
Die Darstellung anderer Hydrazine ist der
des Phenylhydrazins im allgemeinen analog; man wendet bei den meisten zur Darstellung
ath vorteilhaftesten eine Modification der von
V. Meyer und Lecco angegebenen Methode an. Je ι Theil des betreffenden Amins (Anilin,
o- und ρ - Tolüidin etc.)' — ist es ein fester
Körper, so wird er zuvor in der genügenden Menge Alkohol gelöst — wird in io Theile
rauchender Salzsäure eingetragen. Nach dem Erkälten setzt man der breiigen Masse von
salzsaurem Salz so lange unter guter Kühlung und Umschütteln von einer etwa 20 pro centigen
Natriumnitritlösuhg zu (wobei sich schliefslich eine klare Lösung des Diazochlorids bildet),
bis Jod kalium - Stärkepapier eben deutlich gebläut wird. Darauf setzt man wieder unter
guter Abkühlung die berechnete Menge Zinnchlorür, in der hinreichenden Menge Salzsäure
gelöst, hinzu. Je nach der Concentration beginnt sofort oder erst nach einigem Stehen der
Lösung das Zinndoppelsalz des betreffenden salzsauren Hydrazins auszukrystallisiren. Dasselbe
wird durch Umkrystallisiren gereinigt und die Lösung desselben, die auch stark reducirende
Eigenschaften besitzt, mit Alkali im Ueberschufs versetzt, wobei sich das Hydrazin
fest oder als OeI abscheidet. Dasselbe wird auf geeignete Weise gereinigt und in bekannter
Art in ein beliebiges Salz übergeführt.
Zu bemerken ist eine besondere Darstellung des schwefligsauren Phenylhydrazins. Durch
Sättigen einer ätherischen Phenylhydrazinlösung mit Schwefeldioxyd, wurde eine weifse krystallinische
Masse erhalten', die sich bei gelindem Erwärmen ohne Zersetzung in Wasser löst.
Aus der heifsen Lösung krystallisirt beim Erkalten das schwefligsaure Phenylhydrazin aus.
Auch die Zinndoppelsalze der salzsauren Hydrazinbäsen,. sowie die hydrazinsulfosauren
Salze lassen sich zu gleichem Zwecke wie das Phenylhydrazin und seine Salze benutzen.
Besonders untersucht wurden noch folgende Hydrazine: ο-, ρ - Tolylhydrazin, α-m-Xylylhydrazin
, ψ - Cumylhydrazin , sowie α - und ß-Naphtylhydrazin und ihre Salze.
Dieselben, sowie auch die aus Roh-Toluidin
und Xylidin erhaltenen Gemische von Hydrazinen, sowie ihre Salze können als Ersatz des
Phenylhydrazins und seiner Salze in der Photographie gebraucht werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verwendung der aromatischen Hydrazine, namentlich des Phenyl-, ο-, p-Tolyl-, a-m-Xylyl-, ψ-Cumyl-, α- und ß-Naphtylhydrazins zum Verstärken und Entwickeln von Negativ-Trockenplatten, Diapositiven und Emulsionspapieren.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE34342T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE34342C true DE34342C (de) |
Family
ID=5622478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT34342D Expired - Lifetime DE34342C (de) | Verwendung aromatischer Hydrazine zum Verstärken und Entwickeln von Negativ-Trockenplatten, Diapositiven und Emulsionspapieren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE34342C (de) |
-
0
- DE DENDAT34342D patent/DE34342C/de not_active Expired - Lifetime
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