DE34302C - Maschine zum Ausrupfen der starken i vorstehenden Haare aus Biber und anderen Fellen - Google Patents
Maschine zum Ausrupfen der starken i vorstehenden Haare aus Biber und anderen FellenInfo
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Description
KAISERLICHES
PAT E N TA M Τ
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Ausrupfen oder Ausziehen der
starken vorstehenden Haare aus Rauchwaaren. Das Ausrupfen geschieht, ohne den Pelz zu
beschädigen, und zwar in unbearbeitetem Zustande vor dem Zurichten und Färben. ;
Die Maschine besteht im wesentlichen aus zwei gegen einander rotirenden Trommeln,
welche mit Rupfmessern versehen sind, die bei der Rotation der Trommeln durch Federkraft
gegen einander geprefst werden und dabei die vorstehenden Haare des zu rupfenden Pelzwerkes
erfassen und ausziehen. Der zu behandelnde Pelz wird den Rüpfmessern auf
einem verschiebbaren Wagen oder Schlitten und über eine Streckleiste gespannt dar- ,
geboten.
In der beiliegenden Zeichnung ist diese Maschine zur Darstellung gebracht.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Maschine, Fig. 2 einen Verticalschnitt derselben, Fig. 3
ist eine Stirnansicht, die übrigen Figuren sind Details.
Auf dem Gestell A der Maschine ist der
horizontal verschiebbare Schlitten B angeordnet, welcher mit Zuführungsvorrichtungen
für das Pelzwerk versehen ist und in Führungsleisten α α des Gestelles gleiten kann.
Im vorderen Theil des Schlittens B ist eine Streckleiste G, Fig. 2 und 4, aus einem biegsamen
Stahlstab bestehend, angeordnet; das vordere Ende der Steckleiste C ist abgerundet
oder abgeschrägt, je nach der Art des zu behandelnden Pelzes.
; Hinter der Streckleiste C ist ein Hebel D
angeordnet, welcher, an seinem einen Ende drehbar, mit dem Schlitten B, an seinem anderen
Ende mit einer Schraubenspindel d drehbar verbunden ist, durch welche der Hebel D
der Streckleiste C genähert oder von derselben entfernt werden kann.
Der Hebel D steht mit der Streckleiste C
durch eine in der Mitte derselben angreifende Zugstange D1, Fig. 4, in Verbindung, so dafs,
wenn das bewegliche Ende des Hebels D durch die Schraube d nach rückwärts oder
vorwärts bewegt wird, die Streckleiste mehr öder weniger durchgebogen wird und deren
vordere Kante eine mehr oder weniger gekrümmte Linie bildet, Fig. 4 a.
Vor dem Hebel D befindet sich ein fester Führungsbalken Gl, welcher stark genug ist,
um dem vom Hebel D auf die Streckleiste ausgeübten Zug zuwiderstehen, und welcher
zwei Streben G2 C'2 aufnimmt, die durch eine
Schraube C8 mit Rechts- und Linksgewinde einander genähert und von einander entfernt
werden können. Die Streben C2 sind am vorderen Ende mit einer Einkerbung versehen,
in welche sich die zugeschärfte Hinterkante der Streckleiste C einlegt, Fig. 4b.
Die Streben C2 dienen dazu, die Gröfse der Krümmung der Streckleiste C, entsprechend
den verschiedenen Breiten des zu, rupfenden Pelzwerkes, zu regeln.
Anstatt die Streckleiste C aus einem biegsamen
Stahlstab herzustellen, kann dieselbe auch aus mehreren gelenkartig mit einander
verbundenen Theilen gemacht sein; ich ziehe jedoch einen biegsamen Stahlstab vor, weil er
sich in einer continuirlichen Curve durchbiegt, ohne Bildung vo'n Winkeln, welche entstehen
würden, wenn die Streckleiste aus Gelenken bestehen würde.
Der Schlitten B wird auf dem Gestell A durch zwei Schrauben e e, Fig. 2 und 4, verstellt,
welche durch mit Muttergewinde versehene Augen b b des Schlittens B hindurchgehen
und in Lagern e1 am Hintertheil des Gestelles A festgehalten werden.
■ Die Einstellung der Streckleiste, ebenso wie diejenige des Schlittens B nach vorwärts oder
rückwärts wird von der Vorderseite der Maschine aus bewirkt, und zwar mit Hülfe von
Wellen χ χ, welche im unteren Theil des Gestelles
A drehbar gelagert sind.
Diese Wellen χ χ tragen an ihren hinteren Enden Kettenräder und stehen durch. Ketten
und Kettenräder mit der Schraubenspindel d des Hebels D und den Schraubenspindeln e e
des Schlittens B in Verbindung, wie aus Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich ist. Durch diese Anordnung
kann die Einstellung der Streckleiste C und des Schlittens B leicht durch den Arbeiter
von seinem Sitzplatz aus bewerkstelligt werden.
Zu beiden Seiten des Schlittens B sind jochartige Ständer FF, Fig. 1 und 2, angeordnet,
welche feste Frictionsstangen ff tragen, über welche der zu rupfende Pelz geführt wird.
Zwischen den Stangen ff sind andere Frictionsstangen flfl angeordnet, welche in einem
drehbaren Rahmen F1 befestigt sind und durch Heben oder Senken des letzteren mehr oder
weniger tief zwischen die Stangen / eingedrückt · werden können, wodurch das zwischen
f und fl . hindurchgehende Pelzwerk
mehr oder weniger gespannt wird. Unterhalb der Stangen ff1 befindet sich eine Walze G
drehbar im Schlitten B gelagert, welche durch ein Schneckenrad g und Schnecke g1 unter
Vermittelung der konischen Zahnräder g2 g3
von der unteren Rupftrommel aus in Umdrehung versetzt wird.
Das zu rupfende Pelzwerk wird, nachdem es zuvor zwischen die Stangen ff1 und über
die Streckleiste C gelegt ist, an einen Stoffstreifen angenäht, welcher auf dem Umfang
der Walze G befestigt ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Vor, und zwar über und unter der Streckleiste C sind zwei rotirende Trommeln K
und L angeordnet, von denen die obere eine Anzahl federnder Rupfmesser j trägt, während
die untere eine entsprechende Anzahl von Rupfmessern jl besitzt, welche mit den Messern
der oberen Trommel zusammen arbeiten.
Die Rupfmesser j j x sind in zwei seitlichen
Kopfscheiben k k gelagert, welche auf durchgehenden Wellen K1L1 festgekeilt sind, die
in Lagern des Gestelles A ruhen.
Jede Scheibe ist mit einer Anzahl radialer Schlitze k1 versehen, welche als Führung für
die Gleitköpfe j2 j2 der Rupfmesser dienen, Fig. 5 und 5a. Gegen diese Köpfe j2 j2
legen sich starke Blatt- oder andere Federn j 3J s,
welche auf den auf den Wellen K1 und L1 aufgekeilten Muffen j4 befestigt sind, Fig. 2
und 3.
Die radialen Schlitze kl erstrecken sich bis
auf ungefähr 15 cm von der Peripherie der Scheiben; sie begrenzen die. Bewegung der
Gleitköpfe und verhindern, dafs die Federnj3j3
die Rupfmesser zu weit nach auswärts drücken.
Die Rupfmesser der Trommeln K Und L sind so angeordnet, dafs sie vor der Streckleiste
C zusammentreffen, um die vorstehenden Haare des Pelzes zu erfassen.
Die Trommeln K und L erhalten ihre Drehbewegung von mit einander in Eingriff stehenden
Zahnrädern von gleicher Gröfse, welche auf ihren Wellen aufgekeilt sind und von denen das obere wieder mit einem auf der
Triebwelle aufgekeilten Zähnrad in Eingriff steht, welches seine Bewegung von einer Transmission
aus erhält.
Die Rupfmesser der beiden Trommeln K und L sind mit den Gleitköpfen j ^j'2 fest verbunden.
Letztere sind mit durch die radialen Schlitze der Kopfscheiben k hindurchgehenden Zapfen
versehen, welche kleine Antifrictionsrollen j5 tragen, die sich an festen Bogensegmenten M M
und NN, Fig. 2, entlang bewegen. Die Segmente sind am Gestell A befestigt, und zwar
über und unter der Streckleiste in solcher Weise, dafs ihre unteren Enden den Centren
der Rupftrommeln näher liegen als die oberen Enden. Bei der Rotation der Trommeln K
und L laufen die Antifrictionsrollen j 5j5 auf
den Segmenten MM und NN entlang, wodurch
die Rupfmesser gezwungen werden, sich nach dem, Centrum ihrer Trommeln hin, entgegen
der Druckwirkung ihrer Federn, zu bewegen, bis die Rollen j5, am Ende der Segmente
angelangt, wieder frei werden und die Rupfmesser nunmehr von den Federn j3 plötzlich
nach aufsen gedrängt werden. In diesem Augenblick befinden sich die Rupfmesser jj1
gerade so weit vor dem über die Streckleiste C gespannten Pelzwerk, dafs sie die langen vorstehenden
Haare erfassen und bei ihrer Weiterbewegung aus dem Fell ausziehen.
Die Greifflä'che der Rupfmesser der oberen
Trommeln K sind mit einer oder mehreren Rillen versehen, während die Rupfmesser der
unteren Trommel L auf ihrer Greiffläche mit einer tiefen Nuth versehen sind, in welche ein
Streifen Gummi eingelegt ist. Dieser bildet einen elastischen Sitz für das Rupfmesser der
oberen Trommel K.
Die obere Trommel K trägt zwischen den Rupfmessern feste, quer über die ganze Breite
gehende Bürsten ρ ρ, welche dazu dienen, den
Pelz und die Haare gegen das Wachsthum zu bürsten, wodurch die langen Haare gerade gestrichen
und parallel gestellt werden, so dafs sie sich in gerader Richtung anstatt schief den
Rupfmessern darbieten. Je zwei Messer, welche vor der Streckleiste auf einander treffen,
bleiben so lange zusammen, bis sie durch die Drehbewegung der Trommel wieder aus
einander gehen.
Die Federn, welche die Messer gegen einander pressen, sind natürlich so stark, dafs sie
die einmal erfafsten Haare festhalten und sie aus dem Fell ausziehen.
In einigen Fällen mag es wünschenswerth sein, dafs die Rupfmesser die Haare in schräger
Richtung nach vorn ausziehen.
Um dies zu erreichen, werden die Federn der oberen Trommel etwas stärker gemacht
als die der unteren Trommel, so dafs, wenn die Messer auf einander treffen, das obere
Messer um einen gewissen Betrag tiefer nach unten gedrückt wird, bis das Gleichgewicht
zwischen der oberen und unteren Feder hergestellt ist. Alsdann erfolgt das Ausziehen
der Haare in einer Richtung schräg nach unten.
Da die Rupfmesser der rotirenden Trommeln sich immer an einem bestimmten Punkte
treffen, so müssen die Streckleisten und der Schlitten B verstellbar sein, wie es für ein
gleichmäfsiges Ausrupfen der Haare ohne Verletzung des Felles nothwendig ist.
Die Krümmung, welche man der vorderen Kante der Streckleiste giebt, dient dazu, das
Fell in solcher Weise den Messern darzubieten, dafs die langen vorstehenden Haare des Rückens
und des Bauches mit ihren Spitzen in eine gerade Linie fallen; denn bekanntlich sind die
Haare auf dem Rücken langer als auf dem Bauche. Da aber die Länge der Haare bei
den verschiedenen Fellarten und selbst in den einzelnen Theilen eines und desselben Felles
wiederum verschieden ist, so mufs die Krümmung der Streckleiste nach Bedarf veränderlich
sein.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Um das Pelzwerk für die Bearbeitung auf der
Rupfmaschine geeignet zu machen, wird an jedem Ende des Felles ein Stück starken Tuches
angenäht.
Der Tuchstreifen am vorderen Ende des Felles wird abwechselnd über und unter die
Frictionsstangen ff1 über die Streckleiste C zur Walze G geführt, während der am hinteren
Ende des Felles befindliche Tuchstreifen dazu dient, das Fell, wenn es aus den Reibungsstangen
herausgekommen ist, straff zu ziehen.
Wrenn das Fell durchgezogen wird, mit dem
Kopfende zuerst, so liegen die Haare natürlich nach rückwärts.
Durch die Bürsten der oberen Trommel jedoch werden die Haare nach vorwärts gebürstet.
Der Zuführungsmechanismus zieht das Fell ungefähr 3 mm während einer Umdrehung
der Trommeln vorwärts, so dafs bei acht Messern alle 3/8 mm ein Messerpaar zur Wirkung
gelangt.
Wenn der Pelz an die Kante der Streckleiste gelangt, so stehen die langen, steifen
Haare im rechten Winkel von derselben ab und werden in dieser Stellung von den Rupfmessern
erfafst und ausgezogen, was in dem Augenblick geschieht, wo die Messer von den Segmenten MJV freigegeben werden.
Die Streckleiste mufs durch den Arbeiter so gestellt sein, dafs die Haare des Felles gerade
bis an die Rupfmesser reichen und dafs die Enden der Haare in eine Parallele zu den
Rupfmessern fallen.
Die zwischen den Messern der oberen Trommel befindlichen Drahtbürsten bürsten die Haare
in die passende Stellung, in welcher sie von dem darauffolgenden Messer gut erfafst werden.
Der Arbeiter mufs aufmerksam jede Aenderung der Breite des Felles beobachten, um
dementsprechend die Krümmung der Streckleiste und die Stellung des Schlittens zu
ändern.
Die Vorzüge der Rupfmaschine sind nach Angabe des Erfinders:
ι. die Einstellung der Oberfläche des Pelzes mittelst einer biegsamen Streckleiste in Verbindung
mit der schnellen Veränderbarkeit der Entfernung zwischen Streckleiste und Rupfmessern
;
2. das Aufbürsten der Haare durch Bürsten und der gerade Zug, mit welchem die Rupfmesser
die Haare ausziehen;
3. die Geschwindigkeit, mit welcher die Maschine arbeiten kann, so dafs eine grofse Anzahl
von Fellen innerhalb einer bestimmten Zeit gerupft werden können;
4. die Anordnung, dafs der vor der Maschine sitzende Arbeiter zu jeder Zeit die
Arbeit bequem beobachten und die arbeitenden Theile bequem einstellen kann, ohne seinen
Sitz zu verlassen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Maschine zum Ausrupfen der starken, langen Haare aus Biber- und anderen Fellen, bestehend aus einer biegsamen, auf einem verschiebbaren Schlitten B angeordneten Streckleiste C, über welche das zu rupfende Fell gespannt wird, zwei über und unter der Streckleiste angeordneten, mit durch Federkraft nach aufsen gedrückten Rupfmessern j jl versehenen rotirenden Trommeln K und L und einer auf dem Schlitten B angeordneten Zuführungsund Spannvorrichtung für das Fell, bestehend aus der rotirenden Walze G, denfesten Stangen f und den in einem Hebel- :■..· rahmen F1 befestigten Stangen fl. 1. An einer Rupfmaschine, Anspruch i., eine Vorrichtung, um die biegsame Streckleiste C, der Breite und Art des zu rupfenden Felles entsprechend, durchbiegen zu können, bestehend aus dem. mit Schraubenspindel d und durch eine Zugstange -D1 mit C verbundenen Hebel D und den auf einem Querbalken Cl durch eine Spindel C3 mit Rechts- und Linksgewinde verschiebbaren -. - Streben C2 C2, gegen welche sich die Streckleiste anlegt, Fig. 4, 4a und 4b.
3. An einer Rupfmaschine, Anspruch 1., die Anwendung von Rupftrommeln, welche bestehen aus zwei seitlichen, auf einer gemeinschaftlichen Welle befestigten FührungS'-scheiben k mit radial beweglichen Rupfmessern j und den mittelst centraler Muffe auf der Trommelwelle befestigten Federn_/3, deren Enden gegen die Messer j wirken. An einer Rupfmaschine, Anspruch 1., die Anordnung von Rollen jb an den Enden der Messer j der Rupftrommeln K und L in Verbindung mit den excentrisch zu K und L gelagerten festen Segmenten M und iV, zum Zwecke, die Rupfmesser bei der Rotation der Trommeln an einem bestimmten Punkte mit Federkraft gegen einander zu bewegen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT34302D patent/DE34302C/de not_active Expired - Lifetime
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