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Spender für ein Reinigungstuch, inbesondere Toilettenpapier
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Die Erfindung betrifft einen Spender der im Oberbegriff des Anspruchs
1 definierten Gattung.
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Bekannte Spender für Reinigungstücher, insbesondere Toilettenpapiere,
enthalten innerhalb eines Spendergehäuses entweder eine direkt in das Vorratsgehäuse
für die Flüssigkeit eintauchende Vorratsrolle oder eine Vorratsrolle, die mit einer
in das Vorratsgefäß eintauchenden Auftragswalze in Berührung steht (DE-GMen 74 40
145 und 76 14 861). Das Reinigungstuch wird dabei wie üblich manuell abgezogen.
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Aufgrund dieser bekannten Anordnungen wird das auf Vorrat gehaltene
Reinigungstuch entweder ständig befeuchtet, was unerwünscht ist, oder zumindest
weit mehr befeuchtet, als dem tatsächlichen Bedarf entspricht, weil die von der
Auftragswalze herangeführte Flüssigkeit nicht nur in die zu befeuchtende Lage, sondern
in eine unkontrollierbare Vielzahl von Lagen der Vorratsrolle eindringt. Da Reinigungstücher
der hier interessiernden Art in der Regel aus saugfähigen Materialien wie Vliesen,
Tüchern oder besonderen, weichen Papieren bestehen, führt die übermäßige Befeuchtung
schnell zu Problemen beim Abziehen und blattweisen Abreißen, da das Reinigungstuch
im feuchten Zustand sowohl zum Festkleben an der Vorratsrolle, an der Auftragswalze
und/oder an Teilen des Spendergehäuses als auch zum Reißen an Stellen neigt, die
nicht für das übliche blattweise Abreißen vorgesehen sind. Außerdem soll das Reinigungstuch
meistens nur längs eines Mittelstreifens befeuchtet werden, was bei Anwendung der
bekannten Spender insbesondere wegen der schnellen Ausbreitung der Feuchtigkeitszonen
im Reinigungstuch nicht möglich ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Spender
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, daß er eine bedarfsgerechte Befeuchtung
ermöglicht und daß das angefeuchtete Reinigungstuch problemfrei abgezogen und blattweise
abgerissen werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
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Durch die Kombination eines bei Bedarf einschaltbaren Transportelements
und eines berührungslos arbeitenden, ebenfalls bei Bedarf einschaltbaren Befeuchtungselements
wird der Vorteil erzielt, daß sich der Transport und die Befeuchtung des Reinigungstuchs
derart voneinander trennen lassen, daß sie sich gegenseitig nicht behindern. Dazu
kann das Befeuchtungselement beispielsweise so angeordnet werden, daß das Transportelement
nur auf vollkommen trockene Tuchabschnitte einwirkt und/oder daß nur solche Tuchabschnitte
befeuchtet werden, die beim Abzug nicht mehr mit irgendwelchen Teilen des Spendergehäuses
in Berührung kommen. Ein nur bei Bedarf einschaltbares Befeuchtungselement stellt
dabei zusätzlich sicher, daß keine Rückwanderung der Feuchtigkeitszonen in die auf
die Vorratsrolle aufgewickelten Tuchabschnitte möglich ist und eine Uberfeuchtung
des Reinigungstuchs vermieden wird.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Spenders;
Fig. 2 eine Draufsicht des Spenders nach Fig. 1; und Fig.
3 schematisch eine Schaltungsanordnung des Spenders nach Fig. 1.
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Nach Fig. 1 und 2 enthält der erfindungsgemäße Spender ein Spendergehäuse
1 mit einem bei 2 schwenkbar befestigten, aufklappbaren Deckel 3. In einem hinteren
Teil des Spendergehäuses ist eine Vorratsrolle 4 für ein bahnförmiges, aufgerolltes
Reinigungstuch 5 vorgesehen. Der von der Vorratsrolle 4 abgewickelte Abschnitt des
Reinigungstuchs 4 wird huber eine Gleitfläche 6 geführt, die an einem Austrittsspalt
7 in einer Vorderwand 8 des Spendergehäuses endet.
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Die Vorderwand 8 ist entsprechend Fig. 1 vorzugsweise von oben und
vorn nach unten und hinten geneigt, damit der abzureißende, außerhalb des Spendergehäuses
1 befindliche Abschnitt 9 frei herabhängt und nur im Bereich des Austrittsspalts
7 mit einem als Abrißkante verwendbaren Gehäuseteil in Berührung ist.
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In der Gleitfläche 6 ist ein Ausschnitt 10 vorgesehen, in den ein
unterhalb der Gleitfläche angeordnetes Transportelement 11 in Form einer Antriebswalze
ragt, die in'Pfeilrichtung (Fig. 1) drehbar ist und einer entsprechend ihrer Mantelfläche
gekrümmten Gleitfläche 12 gegenübersteht, die am Deckel 3 angebracht ist und das
Reinigungstuch 5 an das Transportelement 11 drückt. Das Transportelement 11 wird
von einem Motor 14 (Fig. 3) angetrieben, der in einem seitlichen Teil des Spendergehäuses
1 angeordnet und bei der Darstellung nach Fig. 1 verdeckt und daher nicht sichtbar
ist. Der Motor 14 ist zweckmäßig ein preisgünstiger Getriebemotor, der mittels einer
Batterie 15 (Fig. 3) betrieben werden kann und das Transportelement 11 mit der erwünschten
Drehzahl antreibt. Die Batterie 15 ist zweckmäßig in einem elektrisch isolierten
Gehäuseteil 13 angeordnet.
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Im Spendergehäuse 1 ist außerdem eine Auftragsvorrichtung für eine
Reinigungsflüssigkeit vorgesehen, die aus Wasser, aber auch aus einer desinfizierend,
antiseptisch oder keimtötend wirkenden oder auch irgendeiner sonstigen Flüssigkeit
bestehen kann und in einem leicht zugänglichen Vorratsgefäß 16 des Spendergehäuses
1 aufbewahrt wird. Die Auftragsvorrichtung enthält beispielsweise eine Pumpe 17,
die von einem weiteren Motor 18 angetrieben wird und deren Saugseite über eine Leitung
19 mit dem Vorratsgefäß 16 verbunden ist. An die Druckseite der Pumpe 17 ist eine
zu einem Befeuchtungselement 21 führende Leitung 20 angeschlossen. Bei der Pumpe
17 handelt es sich vorzugsweise um eine preisgünstige Zahnradpuinpe, die beispielsweise
von den Scheibenwaschanlagen an Kraftfahrzeugen her bekannt ist, während der Motor
123 zweckmäßig mit Batterieantrieb arbeitet.
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Das Befeuchtungselement 21 wird durch das freie Ende der Leitung 20
selbst oder eine daran angeschlossene Sprühdüse od. dgl. gebildet und ist an einer
geeigneten Stelle des Spendergehäuses 1 derart angeordnet, daß beim Betrieb der
Pumpe 17 die gewünschte Menge an Reinigungsflüssigkeit berührungslos, d.h. ohne
daß dabei das Befeuchtungselement mit dem Reinigungstuch 5 in Berührung kommt, auf
das Reinigungstuch übertragen wird. Außerdem wirkt das Befeuchtungselement 21 vorzugsweise
nur auf einen in Transportrichtung des Reinigungstuchs hinter dem Transportelement
11 liegenden Abschnitt des Reinigungstuchs ein, damit das Transportelement 11 nur
mit trockenen Tuchabschnitten in Berührung kommt und dadurch die Gefahr des Reißens
oder Festklebens vermieden wird. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wirkt das Befeuchtungselement 21 durch eine dicht unterhalb des Austrittsspalts
7 angeordnete Öffnung im Spendergehäuse 1 auf den frei hängenden, außerhalb des
Spendergehäuses 1 befindlichen Abschnitt 9 ein. Dadurch wird zusätzlich vermieden,
daß solche Abschnitte des Reinigungstuchs befeuchtet werden könnten, die sich noch
mit der Gleitfläche 6, den
Kanten des Austrittsspalts 7 oder anderen
Gehäuseteilen in Berührung befinden und daher zum Kleben oder Reißen neigen.
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Gemäß Fig. 3 werden die beiden Motoren 14 und 18 von der Batterie
15 gespeist, deren einer Pol mit je einem Anschluß der Motoren 14 und 18 verbunden
ist. Der andere Anschluß des Motors 14 ist mit dem beweglichen Kontakt eines Schalters
22 verbunden, dessen einer Festkontakt 23 mit dem anderen Anschluß des Motors 18
verbunden ist und dessen anderer Festkontakt 24 zum anderen Pol der Batterie 15
führt. Mit dem anderen Anschluß des Motors 18 ist außerdem der bewegliche Kontakt
eines zweiten Schalters 25 verbunden, dessen einer Festkontakt 26 frei liegt und
dessen anderer Festkontakt 27 mit dem anderen Pol der Batterie 15 verbunden ist.
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Die Motoren 14 und 18 sind daher derart in einen Schaltkreis geschaltet,
daß bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Stellung der Schalter 22 und 25 kein Motor
in Betrieb ist, beim Umschalten des Schalters 22 auf den Festkontakt 24 der Motor
14 eingeschaltet wird und ein Umschalten des Schalters 25 vom freien Festkontakt
26 auf den Festkontakt 27 das Einschalten beider Motoren 14 und 18 zur Folge hat.
Daher kann mit dem Schalter 22 der Transport von trockenen, mit dem Schalter 25
dagegen der Transport von angefeuchteten Tuchabschnitten bewirkt werden.
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Ein Transport des Reinigungstuchs 5 ist nur durch Betätigung einer
der beiden Schalter 14 bzw. 18 möglich, da bei stillstehendem Transportelement 11
der Vorschub des Reinigungstuchs blockiert ist. Unabhängig davon, welcher der beiden
Schalter betätigt wird, kann daher im Stillstand der Motoren 14 bzw. 18 durch Zug
am Abschnitt 9 ein Blatt des Reinigungstuchs abgerissen werden. Dabei kann die Unterkante
des Austrittsspalts 7 als Abrißkante verwendet werden, wenn das Abreißen nicht ohnehin
an einer durch eine Perforation od. dgl. festgelegten Stelle erfolgt, insbesondere
bei der Entnahme von befeuchteten Abschnitten. Dadurch, daß die Gleitfläche 6 bis
zum Austrittsspalt 7 reicht und die
Befeuchtung nur in einem unterhalb
des Austrittspalts 7 befindlichen Bereich erfolgt, wird außerdem der Vorteil erzielt,
daß selbst dann kein Stau des mittels des Transportelements vorgeschobenen Reinigungstuchs
eintreten kann, wenn dieses einmal an einer zwischen dem Austrittsspalt 7 und dem
Transportelement 11 gelegenen Stelle reißen sollte, weil der auf der Gleitbahn 6
befindliche Tuchabschnitt stets vollkommen trocken bleibt.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
das sich auf vielfache Weise abwandeln läßt. Der beschriebene Spender kann beispielsweise
anstatt zur Befeuchtung und Lieferung von Toilettenpapier auch zum Befeuchten anderer,
auf Rollen aufgewickelter Tuch- oder Papierbahnen, insbesondere für in Haushalt
und Küche brauchbare Reinigungstücher eingesetzt werden. Weiterhin können anstelle
der beschriebenen Pumpe und des daran angeschlossenen Befeuchtungselements in Form
einer Sprühdüse od. dgl.
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andere, ebenfalls berührungslos arbeitende Auftragsvorrichtungen vorgesehen
werden. Möglich wäre beispielsweise, die Reinigungsflüssigkeit nach dem Schwerkraftprinzip
durch einen Schlauch auf das Reinigungstuch tropfen zu lassen, jedoch nur bei Bedarf
durch Betätigung eines Ventils, einer Quetschvorrichtung od. dgl. freizugeben. Anstelle
von zwei Schaltern 22 und 25, die vorzugsweise als Tastschalter ausgebildet sind,
kann auch nur ein einziger, drei Stellungen aufweisenderTastschalter vorgesehen
sein, der bei geringerem Tastendruck trockene, bei verstärktem Tastendruck dagegen
angefeuchtete Tuchabschnitte liefert.
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Weiterhin könnten anstelle der Gleitfläche 12 und des Transportelements
11 zwei einen Transportspalt bildende Transportelemente, insbesondere Antriebswalzen,
vorgesehen sein, die wie das Transportelement 11 vorzugsweise mit einem papier-bzw.
tuchschonenden Belag wie Schaumgummi belegt sind. Vorteilhaft wäre ferner, unterhalb
des Austrittsspalts 7 einen Tropfenfänger 28 für nicht bis zum Reinigungstuch gelangende
Reinigungsflüssigkeit vorzusehen. Bei Anwendung von einseitig
mit
einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht versehenen Reinigungstüchern könnte schließlich
das Befeuchtungselement auch vor dem Transportelement angeordnet sein, weil in diesem
Fall das Transportelement der feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht zugeordnet werden
könnte, ohne daß die Gefahr des Klebens besteht.
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In der beschriebenen Ausführungsform werden Toilettenpapierrollen
mit einer Breite von 100 mm eingesetzt, die längs eines Mittelstreifens von ca.
4)mm befeuchtet werden. Zur Vermeidung des frühzeitigen Reißens werden auf eine
Länge entsprechend vier Blatt ca. 1,2 bis 2 cm3 Reinigungsflüssigkeit aufgebracht,
d.h. ca. 0,3 bis 0,5 ml pro Blatt. Die Motoren 14 und 18 werden dabei wahlweise
mittels Batterien von 1,5 bzw. 3,0 bzw. 4,5 Volt gespeist. Damit können ca.
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400 Rollen Toilettenpapier befeuchtet und abgewickelt werden.
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Der erfindungsgemäße Spender läßt sich mit Vorteil auch zur Bebypflege
einsetzen.
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