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Maschine zum Schleifen von Glasschneidrädchen. Die bisher gebräuchliche
Art des-, Schleifens der üblichen Stahlrädchen zum Schneiden von Glas -war äußerst
zeitraubend und lieferte keine gleichmäßigen Schliffe. Das, Schleifen der Rädchen
geschah meist in der Weise, daß die Rädchen mittels eines geeigneten Halters von
Hand an einer in Umdrehung versetzten zylindrischen C-@.ißscheibe oder auch einer
mit einem Kupferband überzogenen Scheibe vorbeigeführt wurden, wobei das Rädchen
um seine Achse eine Eigendrehung infolge der Schleifreibung erfuhr und d'ad'urch
auf seinem ganzen Umfang einen Schliff erhielt. Als Schleifmittel wird @ dabei feiner
Schmirgel verwendet. Dieses 'Verfahren besitzt verschiedene Nachteile; denn es hängt
dabei sehr viel von der Geschicklichkeit dies Schleifers ab, dem Rädchen dien gewünschten
gleichen Schnittwinkel zu geben. In den meisten Fällen wird der Anschliff zu lang
ausgeführt, und die Schneidwinkel wechseln vielfach über den Umfang des Rädchens.
Dieselben werden infolgedessen nicht nur frühzeitig abgenutzt, sondern es werden
dadurch fehlerhafte Glasschnitte und Glasverluste bedingt, die von großem wirtschaftlichen
Nachteil sein können. Durch die Erfindung werden diese Übelstände beseitigt, und
es wird in jedem Falle auf dem ganzen Umfange des Rädchens ein gleichmäßiger, gleichartiger
Schliff erhalten, und zwar in der Form, wie er als am zweckmäßigsten erkannt ist,
nämlich als. ein mäßig keilförmiger mit leicht nach außen gewölbten Flächen versehener
Schliff. Dies wird dürch eine Maschine erzielt, bei der die Schneidrädchen an einer
im Kreisbogen konvex gewölbten umlaufenden Schleiftrommel nach einem gleichen Kreisbogen
vorbeigeführt werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht. Diese zeigt in: Fig. r einen Querschnitt bzw. Aufriß, Fig. a einen
Horizontalschnitt, teilweise Grundriß der Maschine, nach der Erfindung. a ist eine
gußeiserne Schleiftrommel, deren Achse b in nach allen Richtungen verstellbaren
Lagern ruht. Dieselbe ist durch eine Riemenscheibe d antreibbar. Die Schleiffläche
der Schleiftrommel a ist konvex, d. h. nach innen gewölbt, und zwar nach einem Kreisbogen,
durch dessen Mittelpunkt die Drehachse
des Werktisches f hindurchgeht.
Der Werktisch kann durch eine auf der Schleiftrommelwelle b sitzende Schnurschei:be
g, die auf :eine Schnurscheibe h einer Vorgelegewelie des Werktisches antreibend
wirkt, durch Vermittlung eines Schraubengetriebes i, hin langsame Umdrehung
versetzt werden.
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Auf der Werkscheibe f sind zweckmäßig eine Mehrzahl (im vorliegenden
Falle zehn) Werkstückhalter angeordnet. Zur Befestigung derselben sind aufrecht
stehende Bolzen in angebracht, die liegende Schnei,drädchenhalter L schwingbar tragen.
In das schwingende Ende ist ein Zapfen p einsetzbar, der zwei an ihren Enden durchbohrte
Blattfedern sz trägt, die das Lager für das zu schleifende Rädchen r bilden. Die
Zapfen p sind drehbar und mittels einer Stellschraube o im Halter feststellbar,
wodurch dem Rädchen y jede gewünschte Lage in bezug auf die Schleifscheibe cc gegeben
werden kann. Die Schwingbewegung der Halter L auf das Werkzeug zu erfolgt durch
den Druck einer Feder q, deren im Halter l sitzender Führungsstift
an einem mit dem Werktisch f verbundenen Bolzen s angeordnet ist (Fig. 2 -und 3).
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Es ist ersichtlich, daß infolge der getroffenen Anordnung gleichzeitig
eine Mehrzahl von Rädchen geschliffen werden kann.
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Die Benutzung und Wirkung der neuen 1 d folgende: Die zu bearbeitenden
T Maschine sid Schneidrädchen r werden :durch Spreizen der Blattfedern n mit ihrer
Achse in die Halter-.l_. eingesetzt, so daß sie sich drehen können. Dann werden
die Zapfen p der Blattfedern ia ' so in ihren Haltern eingestellt (welche Einstellung
für .dieselbe Rädchenart naturgemäß nur einmal zu erfolgen braucht), daß die Rädchen
die gewünschte günstigste Lage zur Schleifscheibe haben, und dann mittels der Stellschraube
o festgestellt. Bei dem darauffolgenden Antrieb der Schleifscheibe werden durch
.den gleichzeitigen Umlauf des Werktisches die Schneidrädchen in stetiger Folge
an der Schleifscheibe vorbeigeführt, wobei sie mit leichtem Drucke federnd gegen
diese gedrückt werden. Dabei befinden sich immer einige Rädchen gleichzeitig in
Schleifberührung mit der Scheibe. Die Art der Einstellung der Rädchen in.bezug auf
die Scheibe, sowie deren besondere Formgebung bedingen, daß die Rädchen, wie gewünscht,
beim Vorbeigang an der Schleifscheibe einen gleichmäßigen Umlauf um ihre Achse erfahren
und dabei einen vollkommenen gleichmäßigen Anschliff von etwas nach außen gewölbter
Form unter dem gewünschten vorteilhaftesten Schneidenflächenwinkel erhalten. Nachdem
die eine Seite des keilförmigen Schliffes der Rädchen fertiggestellt ist, werden
diese in ihren Lagern umgesteckt, so daß nun die andere Seite von der Schleifscheibe
bearbeitet wird. Rädchen, die wiederholt auf der Maschine geschliffen werden, werden
dann bei einmaligem Vorbeigang an der Schleifscheibe ihre Schneidfähigkeit wiedererhalten.
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Es ist ersichtlich, daß das Schleifen der Schneidrädchen auf diese
Weise sehr rasch und stets gleichmäßig bewirkt wird, so d,aß infolge der immer gleichbleibenden
Exaktheit des Anschliffes die Lebensdauer der Rädchen wesentlich verlängert, eine
zweifellos bessere Schneidfertigkeit erreicht und.damit ein erheblich geringerer
Bruchverlust beim Glasschneiden bedingt wird. Außerdem werden Fehlschliffe vermieden.
Auch wird durch alle diese Umst'ä'nde eine wesentliche Verbilligung erreicht.
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Natürlich könnte die eine oder andere Anordnung auch anders getroffen
sein,. olüie daß dadurch der- Geltungsbereich der Erfindung überschnitten würde.
So könnte der Schleifscheibe gegenüberliegend auf der anderen Seite des Werktisches
eine zweite derartige Schleifscheibe angeordnet sein, wodurch die Schleifdauer um
die halbe Zeit verringert würde. -