-
Mehrfach-Schleifrnaschine für Glas Vorliegende Erfindung betrifft
eine Mehrfach-Schleifvorrichtung für Glas, bei der in laufender Folge mehrere Stücke
gleichzeitig geschliffen werden, so daß die Vorrichtung halbautomatisch arbeitet.
-
Bisher wird Schleifglas, wie Hohlglas, Kristallglas u. dgl., Stück
für Stück von Hand geschliffen. Da jeweils nur ein Stück geschliffen werden kann,
so erfordert dies viel Zeit und verteuert das Schleifglas. Bei dieser Arbeit von
Hand muß beim Schleifen ein starker Druck ausgeübt werden, was für den Schleifer
anstrengend und ermüdend ist.
-
Durch die Erfindung werden diese Nachteile abgestellt. Bei Schleifglas,
an dem allgemein überwiegend größere plane Flächen zu schleifen sind, werden mehrere
Stücke gleichzeitig automatisch bearbeitet. Nach der Erfindung wird auf dem waagerecht
umlaufenden Schleifstein die Vorrichtung so aufgebaut, daß sie unabhängig von dem
Schleifstein ist, andererseits mit demselben in gleichmäßigem Rhythmus zusammenarbeitet.
Auf der Welle des Schleifsteins gelagert, läuft in entgegengesetzter Richtung die
Schleifvorrichtung, die ihren eigenen Antrieb hat. Auf der Welle der Schleifvorrichtung
sitzen, verschiebbar angeordnet, der obere und der untere Führungskranz. Am oberen
Führungskranz ist in gleichmäßigen Abständen eine Anzahl Druckstangen mit ihren
Gewichten angebracht. Am unteren Führungskranz sind die Mitnehmerstangen, die parallel
zu den Druckstangen verlaufen, befestigt. Damit Druckstange und Mitnehmerstange
in gleicher Lage bleiben, sind die beiden Fühfungskränze gegen axiale Drehung gesichert.
Die Druckstangen
mit den Gewichten sitzen gelenkartig am oberen
Führungskranz und lassen sich nach oben bewegen. Die auf den Druckstangen längs
verschiebbaren Gewichte sind auswechselbar. Die parallel mit den Druckstangen verlaufenden
Mitnehmerstangen ändern die zwischen ihren Mittellinien bestehenden Abstände nach
der Breite der Schleifgläser und müssen von Fall zu Fall gegen mehr oder weniger
stark gekröpfte Stangen ausgewechselt werden. Diese gekröpften Stangen sind gegen
Drehung in ihrer Lagerung gesichert. Die Antriebswelle der Schleifvorrichtung erhält
ihren Antrieb von oben und läuft auf dem Ende der Antriebswelle des Schleifsteines
entweder im Zapfen oder in der Spitze oder im Kugellager. Der obere und der untere
Führungskranz hat je eine Stellschraube.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfingung dargestellt, und
zwar zeigt Fig. i die Schleifvorrichtung im Schnitt A-B, wobei die rechte Druckstange
hochgeklappt ist, Fig. a die Draufsicht auf Fig: i.
-
Wie aus Fig. i und z ersichtlich, ist auf dem Schleifstein a das Schleifglas,
in diesem Falle Flaschen b, deren vier Seitenflächen geschliffen werden, spiralenförmig
versetzt angeordnet, so daß sich eine gleichmäßige Abnutzung des Schleifsteines
ergibt. Der Schleifstein sitzt auf der Welle c fest und erhält von unten seinen
Antrieb.
-
Auf der Antriebswelle des Schleifsteines läuft die Antriebswelle d,
die die Schleifvörrichtung in entgegengesetzter Richtung des Schleifsteines langsam
dreht.
-
Auf der Antriebswelle d der Schleifvorrichtung sind die beiden nach
oben oder unten auf dem Wellenende verschiebbaren Führungskränze e und
f
so angebracht, daß sie in ihrer axialen Lage verbleiben.
-
Am oberen Führungskranz e sind gelenkartig die Druckstangen g in gleichen
Abständen befestigt, die sich hochklappen lassen.
-
An den Druckstangen sind die längs verschiebbaren Gewichte
h. Die Gewichte h werden in ihrer Stellung durch Flügelschraube k
o. dgl. festgemacht.
-
Die Schleifvorrichtung läuft in entgegengesetzter Richtung und führt
die Flaschen durch die Mitnehmerstange mit.
-
Die Mitnehmerstangen l sitzen fest im unteren Führungskranz f, sind
am Befestigungsende gekröpft, so daß sie parallel zu den Druckstangen verlaufen.
-
Da serienweise breitere und schmälere Flaschen geschliffen werden,
so müssen von Fall zu Fall mehr oder weniger gekröpfte Mitnehmerstangen eingesetzt
werden.
-
Der obere Führungskranz e wird nach der Höhe des Schleifglases eingestellt
und wird mit der Feststellschraube p arretiert. Erforderlichenfalls kann der untere
Führungskranz f nach oben versetzt und mit der Schraube r festgemacht werden.
-
Die Antriebswelle d der Schleifvorrichtung läuft auf dem Ende der
Antriebswelle c des Schleifsteines im Zapfens. Die Antriebswelle d kann auch in
Spitze oder Kugellager laufen.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten Sechsfachvorrichtung. wird
die sechs- bis achtfache Mehrleistung gegenüber der manuellen Bearbeitung von einem
Schleifer erzielt.
-
Beim Schleifen wird die bei der langsamen Drehung der Schleifvorrichtung
am Arbeitsplatz ankommende Druckstange aufgehoben, die Schleiffläche der darunterliegenden
Flasche wird gegen eine unbearbeitete Fläche ausgewechselt, oder die Flasche wird,
wenn fertig geschliffen, entfernt, und eine ungeschliffene Flasche wird aufgelegt.
-
Innerhalb einer Umdrehung der Schleifvorrichtung ist der Schliff fertig,
so daß bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung sechs Flaschen an einer
Fläche fertig geschliffen sind.
-
Sobald die Vorrichtung auf eine Serie eingestellt ist, beschränkt
sich die Arbeit des Schleifers lediglich auf Auswechseln des Schleifglases wie am
laufenden Band, wobei die Druckstange hochgeklappt und wieder aufgesetzt wird.