DE341089C - Parallelschere - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 24. SEPTEMBER 1921

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 341089 -KLASSE 49 b GRUPPE 11

Hans Schnackenberg in Altona.

Parallelschere. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. August 1919 ab.

Die Erfindung betrifft eine Parallelschere zum Schneiden von Metallen, Leder, Pappe u. dgl. Die Erfindung besteht in der besonderen Ausbildung des Scberengestells und der Messer, so daß mittels der Schere sowohl gerade als auch Kurvenschnitte in unbegrenzten Längen ausgeführt werden können.

Bei den bisher bekannten Parallelscheren ist der obere Arm des Scherenkörpers parallel, jedoch seitlich versetzt zum Unterarm ange- xo

ordnet. Dadurch ist natürlich nur ein gerader Schnitt in Richtung der Schnittlinie möglich. Um durch Kurven begrenzte Flächen herzustellen, mußte man bisher entweder die Kurven ausmeißeln oder ausbohren. Beide Methoden erfordern einen bedeutenden Aufwand von Zeit.

Man kann allerdings mittels einer Kreisschere Kurvenschndtte ausführen, doch ist die ίο Größe der Blechtafeln durch! die Ausladung des Scherenkörpers begrenzt, während mittels der Schere nach- der Erfindung unbegrenzt große Tafeln verarbeitet werden können.

Ein weiterer Vorteil ist der Gewichtsunterschied zwischen der vorliegenden Parallelschere und einer gleichstarken Kreisschere. Eine praktisch erprobte Ausführung der Parallelschere, die 3 mm starkes Eisenblech schneidet, wiegt 20 kg, während eine Kreisschere für Blech von 3 mm schon bei kleiner Ausladung 345 kg wiegt und bei einer Ausladung von ι m, die wohl als annähernd gleichwertig zum Vergleich! heranzuziehen ist, 1500 kg wiegt.·

Mit der vorliegenden Schere ist man imrstände, bei Anwendung gewöhnlicher Messer, die Kurven angenähert durch gerade, in stumpfen Winkeln zueinander stehende Schnitte schnell zu schneiden, wobei nur geringfügige Nacharbeit erforderlich ist. Bei Verwendung von hohlgeschliffenen oder schrägstehenden Messern kann man Kurvenschnitte direkt und genau ausführen, was bisher nicht möglich war.

Die Schere ist in Fig. 1 in Seitenansicht, Fig. 2 in Aufsicht,

Fig. 3 in Ansicht von hinten dargestellt. Die Fig. 4 und S stellen zwei Ausführungsformen der Messer dar.

Fig. 6 veranschaulicht die Herstellung eines Kurvenschnittes mittels der Schere.

Die Fig. 7 und 8 stellen das Schneiden von Kurven mittels hinterschnittener Messer dar. Der Oberarm 0 und der Unterarm u der Schere bilden mit der Schnittlinie je einen beliebig großen Winkel β bzw. α, deren Scheitel bei α oder irgendwo auf der bis ins Unendliche verlängert gedachten Schnittlinie in Richtung b liegen kann. Oberarm und Unterarm sind durch einen Steg s seitlich miteinander verbunden. Durch diese Form des Scherenkörpers ist es möglich, auch Kurvenschnitte auszuführen, da das Blech o. dgl. nach beiden Seiten über oder unter dem Steg bewegt werden kann, wie aus Fig. 6 ersichtlich.

Die Winkel α und β können beliebig groß sein. Auch kann der Scherenkörper so ausgebildet sein, daß nur der Oberarm einen Winkel β mit der Schnittrichtung bildet, Winkel α aber' gleich Null ist, d. h., daß der Unterarm in e Richtung der ,Schnittlinie verläuft, oder auch umgekehrt, Winkel β ist gleich Null, und der Unterarm ist unter dem Winkel α schräg zur Schnittrichtung angeordnet.

Bei Anwendung gewöhnlicher, sich längs einer Geraden berührender Messer kann man . Kurvenschnitte nur angenähert durch aufeinanderfolgende geradlinige Schnitte ausführen, welche unter stumpfen Winkeln zueinander stehen. Bei Anwendung hohlgeschliffener oder schrägstehender Messer (Fig. 4 und 5) kann man Kurvenschnitte genau ausführen, indem man das Blech während¹ des Niederganges des Obermessers dreht. In Fig. 4, S, 7 und 8 ist c der Obermesserhalter, d das Ober- T. messer und e das Untermesser. Die Ober- und Untermesser berühren sich nur in einem Punkt; außerdem kann das eine Blechende bei einer konvexen Schnittlinie unterhalb der Schnittkante des Untermessers e frei bewegt 8< werden, während das andere Blechende von dem Obermesser abrückt (Fig. 6 und 7). Bei einer konkaven Schnittlinie kann das eine Blechende oberhalb der Schnittkante des Obermessers frei bewegt werden, dann rückt 8j das andere Blechende von dem Untermesser ab (Fig. 8). In beiden Fällen gestattet der Scherenkörper, wie aus Fig. 6 ersichtlich, den beiden getrennten Blechenden freie Bewegung über und unter dem Steg s beiderseits der gc Mittellinie.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Parallelschere zum Schneiden von Metallblechen, Leder, Pappe u. dgl. in beliebigen Längen und Breiten, gekennzeichnet durch einen Scherenkörper, dessen Unterarm (u) und dessen. Oberarm (0), die gerade, winklig oder gebogen sein können, je einen beliebig großen Winkel (κ bzw. ß) io< zur Sehnittebene der Messer bilden, wobei der gemeinsame Scheitelpunkt (a) auf einem beliebigen Punkte der Schnittebene in Höhe der Schnittkante des Untermessers liegt. 10;

2. Parallelschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer hohlgeschUffen oder schräggestellt sind, so daß sie sich stets in nur einem Punkte berühren, 11c

Hierzu r Blatt Zeichnungen.