DE266104C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 266104 -■ KLASSE 7Oe. GRUPPE

HERBERT MAINZER in NEW YORK.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. November 1912 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät für geschäftlichen und häuslichen Gebrauch, und zwar in einer einfachen, anziehenden und handlichen Ausführung von unzerstörbarer Festigkeit und von einer vielfachen Verwendbarkeit. Das Gerät ist ein dünnes, flaches Blatt, das nach auf dem Arbeitstisch liegen oder aufgehängt werden kann. Das neue Gerät ist für Architekten, Zeichner und Ingenieure

ίο vorzüglich brauchhar und kann ebenso als Papierschneider, Checkschneider, Falzbein und Lesezeichen dienen; es kann ferner als Radierschablone beim Zeichnen und Maschineschreiben benutzt werden. Bei der Verwendung durch Architekten, Zeichner oder Ingenieure kann sein Nutzen dadurch erhöht werden, daß es Tabellen für Architekten und Ingenieure, und ferner Maßstäbe, einen Transporteur, eine Doppelkurve und Linealkanten enthält. Bei Verwendung in der Hauswirtschaft kann es als Nagelzieher und Bindfadenschneider dienen, und zwar ist seine Nagelziehvorrichtung so gestaltet, daß sie besonders zum Ausheben der Reißzwecken auf Zeichenbrettern brauchbar ist. Im übrigen sind noch zahlreiche andere Verwendungsarten vorteilhaft möglich.

Im Sinne der Erfindung enthält das neue Gerät ein dünnes, flaches Blatt mit geteilten und abgeschrägten Kanten, deren eine sich in der Form einer Kurve fortsetzt, so daß das Gerät am einen Ende verhältnismäßig schmal zuläuft; der gebogene Rand dieses schmalen Teiles wird zugeschärft, so daß er eine Schneidkante bildet. Es kann ferner auf der Oberfläche des Gerätes eine Transporteurskala aufgezeichnet sein, und zwar vorzugsweise an dem einen Ende nahe der gebogenen Randkurve. Der mittlere Teil des Blattes ist weiterhin zwischen der Transporteurskala und dem anderen Ende so vertieft ausgepreßt, daß er eine dünne. Bodenfläche bildet, die vorzugsweise eine oder mehrere Durchbrechungen zu einem weiter unten ' anzugebenden Zweck enthält.

Es ist endlich beabsichtigt, ein Ende der Vorrichtung in einem Winkel abzubiegen und es derartig zuzuschärfen, daß es einen dünnen Rand bildet, der durch Ausbildung einer oder mehrerer Kerben zu einem Heber zum Ausziehen von Stiften und Reißzwecken tauglich gemacht wird.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, und zwar ist

Fig. ι eine Oberansicht des Gerätes, Fig. 2 ein mittlerer Längsschnitt,

Fig. 3 eine Hochkantansicht,

Fig. 4 ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 1.

Das Gerät ist ein dünnes, flaches, längliches Blatt, welches vorzugsweise aus Metall irgendwelcher geeigneten Art und Bearbeitung hergestellt wird; es hat zwei einander gegenüberliegende gerade parallele Längsränder 1, 2, welche als Lineale dienen und durch Abschrägung des Linealkörpers, wie in Fig. 4 dargestellt, zugeschärft sind. Diese Linealkanten tragen Maßstabeinteilungen 3, 4 mit irgendwelchen Architekteneinteilungen oder auch Zentimeter- und sonstigen Ingenieurmaßstäben. Die eine Kante 2 ist in einer Doppelkurve 5 (französische Kurve) gebogen und formt da-

durch das Ende des Maßstabes zu einem schmalen Finger 6, der sich vorzüglich als Brieföffner und für ähnliche Zwecke eignet. Außerdem ist dieser gebogene Rand bei 7 zugeschärft, so daß er ein scharfes Schneidemesser bildet.

Nahe diesem vorderen Ende trägt die Oberfläche des Gerätes eine Transporteurskala 8, und zwischen dieser und dem anderen Ende des Gerätes ist sie vertieft, wie bei 9 zu sehen ist. In der so entstandenen dünnen Wand sind Offnungen 10, 11, 12, 13 von verschiedenen Formen ausgespart, welche dem Gerät die Verwendbarkeit als Radierschablone verleihen. Eine dieser Öffnungen, 12, kann eine V-förmige Ausbuchtung 14 an einer Seite besitzen, die zum Schneiden von Bindfäden geeignet ist.

Das hintere oder obere Ende des Blattes ist winkelförmig abgebogen, wie bei 15 gezeigt, und das Ende dieses abgebogenen Teiles enthält eine Kerbe 16. Der abgebogene Teil 15 wird nach dem Rande zu dünner (Fig. 2 und 3), so daß er unter die Köpfe von Reißzwecken untergeschoben werden kann, indem die Kerbe 16 deren Schaft aufnimmt. Das Gerät kann dann in bekannter Weise als Hebel zum Ausziehen der Reißzwecken dienen.

Nahe dem hinteren oberen Ende, und zwar vorzugsweise unmittelbar neben dem abgebogenen Teil 15, besitzt das Gerät eine Öffnung 17, mit der es an einem Haken oder anderen Aufhängeeinrichtungen aufgehängt werden kann.

Außer den hier angegebenen Verwendungsarten kann das Gerät sich für Zeichner und andere noch insofern nützlich erweisen, als es infolge seiner dünnen blattartigen Ausbildung als Lesezeichen verwendbar ist. Ebenso kann es als Falzbein zum Falten von Papier dienen.

Eine der beiden geraden Seiten macht das Gerät geeignet, als Checkschneider zu dienen, oder auch das Reißen von Papier in einer geraden Linie zu ermöglichen.

Die Kurve 5 läßt, wie ersichtlich ist, das eine Ende des Gerätes schmal zulaufen, so daß der Rand stufenartig in seiner Breite abnimmt und zum öffnen von Briefumschlägen verschiedenster Größe dienen kann.

Alle die Maßeinteilungen oder Tabellen sind vorzugsweise auf derselben Seite des Gerätes und in gleicher Richtung lesbar aufgezeichnet.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Als Papierschneider, Maßstab, Lineal u. dgl. verwendbares Gerät mit geraden, parallelen, zugeschärften Rändern, die auf einer Seite eine Maßeinteilung besitzen, wobei einer der Ränder in eine Kurve ausläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der gekurvte Rand zugeschärft ist, um als Messer zu dienen, und daß er genügend schmal ist, um einen schlank zulaufenden, als Brieföffner brauchbaren Fortsatz (7) zu bilden.

2. Gerät nach Anspruch 1, bei dem der mittlere Teil zur Form eines dünnen Blattes ausgepreßt ist und eine Anzahl von Durchbrechungen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine dieser Durchbrechungen eine V-förmige Ausbuchtung besitzt, die zum Bindfadenschneiden dienlich ist.

3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eins seiner Enden (15) in einem Winkel abgebogen und zu einem dünnen Rande zugeschärft und mit Kerben (16) zum Nägelausheben versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.