DE3408005A1 - Verfahren und vorrichtung zum fuellen von saecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum fuellen von saeckenInfo
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Description
18/12
Haver h Boecker, Carl-Haver-Platz, 4740 üelde 1
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Säcken
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Füllen von
Säcken bei dem jeweils ein gleichbleibendes Volumen des Füllgutes in
den Sack eingefüllt wird. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verschiedene in Säcke abgepackte Füllgüter haben die Eigenschaft, durch
Umwelteinflüsse ihr spezifisches Gewicht, welches in der einschlägigen
K) Fachwelt allgemein als das Litergewicht bezeichnet wird, zu verändern.
Dies trifft beispielsweise für im Bauwesen verwendete Dämmstoffe, Hygienestreu für Haustiere u.a. Stoffe zu. Derartige Stoffe werden allgemein
als hygroskopische Stoffe bezeichnet. Durch Aufnahme von Feuchtigkeit ändert sich auch das spezifische Gewicht bzw. das Litergewicht.
Weiterhin sind Stoffe bekannt, die durch Druckeinwirkung ihre Korngröße verändern, wodurch sich wiederum das Litergewicht verändert. Derartige
Stoffe werden beispielsweise als Füllmittel zum Ausfüllen von Hohlräumen
beim Verpacken von Gegenständen verwendet. Diese sind aus Styropor hergestellt und haben eine unregelmäßige geometrische Form, wodurch
Haver & Boecker - Jt -
das Zerbrechen noch begünstigt wird.
Wird nun eine bestimmte Menge nach einem vorgegebenen Gewicht der zuvor
genannten Füllguter in Säcke abgefüllt, wird das Aufnahmevolumen eines
Sackes nicht voll ausgenutzt, wenn das Litergewicht größer ist als bei der Berechnung der Sackabmessungen angenommen wurde. Bei derartigen Füllgütern
haben demzufolge die Säcke einen unterschiedlichen Füllungsgrad.
Dies führt beimKäufer, der normalerweise in gewissen Zeitabständen das
gleiche Gut kauft, zu einer besonders kritischen Denkungsweise, dahingehend, daß angenommen wird, daß die angegebene Menge nicht im Sack enthalten
ist. Diese Vermutung ist, bezogen auf das Volumen, sogar richtig.
Um diesen Gegebenheiten zu begegnen, ist bereits ein Verfahren zum Füllen
von Säcken für die in Rede stehenden Füllgüter bekannt, bei dem eine auf das Volumen bezogene gleichbleibende Menge jeweils in den Sack
eingefüllt wird. Vor dem Einbringen in den Sack wird zunächst ein Meßbehälter
gefüllt, der an seiner Einfüllöffnung abgerakelt wird. Die
noch im Meßbehälter enthaltene Menge wird dann in den Sack eingefüllt.
Es ist zwar bei Anwendung dieses Verfahrens gewährleistet, daß unabhängig
vom jeweiligen Litergewicht des Füllgutes jeder Sack praktisch immer gleichbleibend hinsichtlich des Volumens gefültl wird, doch sind
praktisch zum Füllen eines Sackes zwei Füllvorgänge erforderlich, wodurch nur eine geringe Fülleistung erzielbar ist, so daß das Verfahren
nicht wirtschaftlich anwendbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß der
Füllvorgang vereinfacht wird und hohe Fülleistungen erzielbar sind.
Der Erfindung liegt ferner noch die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen, die einfach
aufgebaut und betriebssicher arbeitet.
Haver & Boecker - /5 -
/uv lösung der gesto 1 ILori Aufgabe b ezüglich des Verfahrens ist vorgesehen,
daß während des Füllens des Sackes die Gewichtszunahme ermittelt wird, die Meßwerte laufend ausgewertet werden und daß der Füllstrom
unterbrochen wird, sobald keine oder nur eine geringe Gewichtszunahme
ermittelt wird.
Es ist nunmehr gewährleistet, daß der Sack voll mit dem zu verpackenden
Füllgut ausgefüllt wird, da er außer seiner Transport- und Schutzfunktion
jetzt auch im Sinne des Meßbehälters wirkt. Solange der Sack noch nicht voll gefüllt ist, kann davon ausgegangen werden, daß bei einem gleichbleibenden
Füllstrom das in einer Zeiteinheit eingebrachte Füllgut gewichtsmäßig
gleich oder annähernd gleich ist, so daß die ermittelte Gewichtszunahme unabhängig von dem jeweiligen Gewicht des teilweise
gefüllten Sackes ebenfalls gleich oder annähernd gleich ist.Dies gilt
als ein Signal, daß der FüllVorgang noch nicht abzubrechen ist. Sobald
jedoch das Sackinnere voll ausgefüllt ist, wird die pro Zeiteinheit ermittelte Gewichtszunahme wesentlich geringer bzw. ist nicht mehr
feststellvar. Dies läßt sich als ein Signal zum Abschalten des Füllstromes werten. Das Abschalten des Füllstromes ist demzufolge im Sinne
eines von dem bereits gefüllten Sack gegebenen Signals zu sehen.
In besonders vorteilhafter Weise kann die Gewichtszunahme analog oder
digital ermittelt werden, da dann der Einsatz von in der Meß- und Regeltechnik
bewährten Bauteilen möglich ist.
['.in weiterer Vorteil in der Anwendung des Erfindungsgemäßen Verfahrens
T) liegt noch darin, daß durch die Ermittlung der Gewichtszunahme durch
Messung des Ist-Gewichtes feststellbar ist, ob ein vorgegebenes Mischungsverhältnis
eines aus mehreren Komponenten bestehenden Füllgutes stimmt. Es handelt sich bei diesen Füllgütern z.B. um im Bauwesen verwendete
Fertigmischungen zum Herstellen von Mörtel, Beton, Estrich u.dgl. mit
Haver & Boecker - /Γ -
einem besonders hohen Quarzanteil. Die spezifischen Gewichte der einzelnen
Komponenten sind besonders unterschiedlich, so daß Gewichtsschwankungen des vollgefüllten Sackes über eine zulässige Toleranz hinaus
nur durch eine nichtgewollte Mischungsänderung hervorgerufen werden
können. Es werden somit Reklamationen ausgeschaltet.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe bezüglich der Vorrichtung ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß in geringen zeitlichen Abständen während des Füllvorganges die Gewichtszunahme des Sackes ermittelt und die jeweilige
Differenz zwischen dem gemessenen und dem zuvor ermittelten Wert festgestellt
wird, und daß der Füllvorgang abgeschaltet wird, sobald sich hierdurch eine Gewichtsabnahme ergibt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist nicht nur zum Füllen von Säcken nach dem Volumenprinzip, sondern auch noch bei Füllmaschinen, die nach dem gravimetrischen Verfahren arbeiten
als Kontrolleinrichtung einsetzbar. Bei gravimetrisch arbeitenden Füllmaschinen wird der Füllstrom unterbrochen, sobald der zu füllende
Sack ein vorgegebenes Sollgewicht erreicht. Dazu wird das Ist-Gewicht festgestellt und sobald dieses mit dem Soll-Gewicht übereinstimmt,
wird der FüllVorgang beendet. Beim Füllen von Säcken paßiert
es immer wieder, daß ein am Füllstutzen der Füllmaschine hängender Sack
platzt. Die normalerweise noch in den Sack einzufüllende Restmenge wird dann in die Umgebung der Füllmaschine geblasen. Dies führt zu einer
außerordentlichen Belästigung des Bedienungspersonals sowio zur Verschmutzung
der Umgebung. Wird nun die erfindungsgemäße Vorrichtung als
Zusatzeinrichtung installiert, kann außer der Feststellung des Ist-Gewichtes
die Gewichtszunahme zusätzlich ermittelt werden. Ist diese vor Erreichen des Sollgewichtes nicht mehr vorhanden oder nur noch in einem
geringen Ausmaße vorhanden, kann dies als ein Signal gesehen werden, daß ein Sack geplatzt ist und der Füllstrom sofort zu unterbrechen ist.
Außerdem kann es passieren, daß ein zu füllender Sack nicht ordnungsgemäß
auf den Füllstutzen aufgesteckt wird, wodurch nur ein Teil des Füllstromes
in den Sack und der Rest in die Umgebung gelangt. Die ermittelte Gewichtszunahme liegt dann unter den sonst üblichen Werten. Auch dies
kann als ein Signal zum Abschalten des Füllstromes gewertet werden. Der
Haver & I3oecker - 6 -
Einsat/ als KoritroJ !einrichtung bei nach dem gravimetrischen Prinzip arbeitenden
Maschinen ist besonders vorteilhaft, da nach diesem Verfahren überwiegend Füllgüter in staubförmigem oder feinkörnigem Zustand abgefüllt
werden.
Anhand der zeichnerischen Darstellungen wird die Erfindung noch näher
erläutert.
In der Fig. 1 ist das ermittelte Ist-Gewicht eines zu füllenden Sackes
grafisch dargestellt. Das Gewicht G ist auf der Ordinate und die Füllzeit
t auf der Abszisse aufgetragen.
Die Fig. 2 ist eine Ableitung der in der Fig. 1 dargestellten Kurve, wobei
auf der Ordinate die Gewichtszunahme pro Zeiteinheit dG/dt und auf der
Abszisse die Zeit dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Turbinenpackmaschine in Teilansicht,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitend. Wie aus der Fig. 1 erkennbar, beginnt das Füllen des Sackes im Schnittpunkt der Abszisse
und der Ordinate. Die Gewichtskurve steigt demzufolge zunächst geradlinig an und geht in eine Kurve über, sobald der Sack zu einem großen
Teil gefüllt ist. Sobald der Sack vollkommen gefüllt ist, verläuft die Gewichtskurve parallel oder annähernd parallel zur Abszisse, d.h. die
Steigung der Gewichtskurve ist praktisch gleich Null. Der Füllvorgang wird dann beendet.
In der Fig. 2 ist die Gewichtszunahme grafisch dargestellt. Wie ersichtlich,
verläuft die Kurve der Gewichtszunahme zunächst parallel zur 2'j Abszisse, d.h. die Steigung ist gleich Null und fallt dann sehr steil
gegen Null ab. Der Abschaltzeitpunkt fir den Füllstrom kann im Bereich
des unteren Endes der abfallenden Kurve festgelegt werden.
Haver & Boecker β
In der Fig. 3 ist rein schematisch eine feilansicht einer Füllmaschine
für Ventilsäcke dargestellt. Auf den Füllstutzen 1 wird in nciht näher
erläuterter Weise ein nicht dargestellter Ventilsack aufgesteckt und mittels eines oberhalb des Füllstutzens 1 angeordneten Sackhalters 2
festgeklemmt. Das Füllgut wird aus einem ebenfalls nicht dargestellten Bunker über einen Fülltrichter mittels einer Füllturbine 3 in den Ventilsack
eingebracht. Die Füllturbine 3 ist mit einem Auslaufstutzen 4 versehen, dessen freies Ende an den Füllstutzen 1 angeflanscht ist.
Zum Ein- und Ausschalten des Füllstromes wird der Auslaufstutzen 4
durch einen von einer nicht näher erläuterten Betätigungseinrichtung 5 betätigbaren Schieber 6 geöffnet bzw. geschlossen.
Der am Füllstutzen hängende, zu füllende Sack wirkt in ebenfalls nicht
näher erläuterter Wiese mit einem nur teilweise dargestellten Lastträger
7 zusammen. Die vom Sack erzeugte Kraft wirkt auf eine in ihren Einzelheiten nicht näher beschriebene Meßeinrichtung 8. Die Meßeinrichtung
8 kann aus einer Meßdose zur Ermittlung des jeweiligen Ist-Gewichtes bestehen, wobei dessen Signal auf einen Gewichtsproportionierer
zur Ermittlung der Gewichtszunahme gegeben wird. Die ausgewerteten Meßwerte werden dann über nicht näher erläuterte Steuermittel zur Betätigung
des Schiebers 6 eingesetzt.
lliivnr h linnrkc;r
1 Füllstutzen
2 Sackhalter "5 Füllturbine
4 Auslaufstutzen
li ßetätiqunqseinrichtuiK]
6 Schieber
ö Meijeinrichtuncj
Claims (4)
1. Verfahren zum Füllen von Säcken, bei dem jeweils ein gleichbleibendes
Volumen des Füllgutes in den Sack eingefüllt wird, dadurch
gekennzeichnet , daß während des Füllens des Sackes die
Gewichtszunahme ermittelt wird, die Meßwerte laufend ausgewertet werden
und daß der Füllstrom unterbrochen wird, sobald keine oder nur
eine geringe Gewichtszunahme ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtszunahme
analog oder digital ermittelt wird.
>. Vorrichtung zum Füllen von Säcken, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in geringen zeitlichen Abständen während des Füllvorgangs die Gewichtszunahme des Sacker» ermittelt und die jeweilige
Differenz zwischen dem gemessenen und dem zuvor ermittelten Wert festgestellt wird, und daß der Füllvorgang abgeschaltet wird, sobald sich
hierdurch eine Gewichtsabnahme ergibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß /ur Ermittlung
der Gewichtszunahme der Sack an einen Lastträger (7) angehängt ist,
daß eine die Kraft des Sackes ermittelnde Meßeinrichtung (B) vorgesehen
ist, der ein Gewichtsproportionierer zur Linupeisung der von
der Meßeinrichtung (8) ermittelten Signale zugeordnet ist, und daß eine von den Ausgangssignalen des Gewichtsproportionierers gesteuerte
Betätigungseinrichtung (5) zum Abschalten des Füllstromes vorqesehenist.
Priority Applications (5)
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GB2155645B (en) | 1988-01-13 |
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