DE34061C - Schirmstock mit von dem Schirmgestell unabhängigem Mechanismus zum Oeffnen und Schliefsen von Schirmgestellen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33: Hand- und Reisegeräthe.

von Schirmgestellen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. December 1884 ab.

Der Mechanismus dieses Schirmstockes besteht in der Hauptsache aus den Streben a und b und den gebogenen Schienen d, welche ersteren mit dem am Stock befestigten Ring 0 und dem auf demselben befindlichen Schieber q, sowie bei g, Fig. 3, zur Hälfte mit einer Schiene d unter sich beweglich verbunden sind; aufserdem aus der in dem hohlen Schirmstock S verschiebbar angebrachten Stange s in Verbindung mit den Schienen d und der Spiralfeder f an einem Ende und mit dem Gliede / und Hebel k an dem anderen Ende.

Wie Fig. ι zeigt, bilden die Stäbe α und b ein Viereck, welches durch die Diagonale, bestehend in den Schienen d, gespreizt wird. Dieses Viereck wird durch Schieben der Stange s gegen den Ring 0, welcher Bewegung die gebogenen Enden der Schienen d folgen, auf beiden Seiten des Stockes S zusammengelegt und dadurch der Schieber nach dem Griff G hinbewegt, wie Fig. 2 zeigt. Die Verschiebung der Stange s geschieht mittelst Drehens des Hebels k um den am Stockgriff befestigten Stift i. Behufs Befestigens eines gewöhnlichen Schirmgestelles, Fig. 5, auf dem Schirmstock S, befindet sich an der Spitze desselben die Krone h zum Einbinden der Schirmgestellstäbe m, und auf dem Schieber q die mit diesem auf dem Stock S verschiebbare Krone c zum Einbinden der Schirmgestellgabeln n.

Ein mit dem beschriebenen Schirmstock versehener Schirm wird, indem man denselben mit der Spitze nach unten hält, mittelst seines eigenen Gewichtes, der zu Hülfe kommenden Spiralfeder f und mittelst Ziehens der Stange durch den Hebel k nach dem Griff G hin mit einer Hand geöffnet. In dieser geöffneten Lage des Schirmes bilden die Streben α und b des Schirmstockes das in Fig. 1 gezeichnete Viereck, und die Feststellung dieser Lage erfolgt durch die Feder, indem vom Hebel k aus die mit der Stange s verbundenen Enden der Schienen d etwas nach dem Griff G hin gezogen werden. Umgekehrt erfolgt die Lösung dieser Feststellung, um den Schirm wieder schliefsen zu können, durch Zurückbewegen der Schienenenden d, und das Schliefsen des Schirmes geschieht, indem die Spitze desselben nach oben gehalten wird, ebenfalls durch sein eigenes Gewicht und durch Schieben der Stange s mittelst Hebels k nach der Krone h hin. Beim Schliefsen des Schirmes wird gleichzeitig die das Oeffnen erleichternde Spiralfeder^/ in sich zurückbewegt und gespannt. Die Festlegung in dem geschlossenen* Zustande des Schirmes wird erhalten, wenn man den Hebel k so weit in den Stockgriff G drückt, dafs der auf dem Griff G zurückfedernd angeordnete Stift ν auf den Bund des Knopfes am Hebel k springt, wie Fig. 2 zeigt, wodurch zunächst der Hebel und mit diesem die geschlossene Stellung des Schirmes befestigt wird. Die Spiralfeder, deren Spannung der mittelst Hebels k ausgeübten Kraft behufs Oeffhens von Schirmen zu Hülfe kommt und welche beim Schliefsen derselben mittelst Hebels k gleichzeitig stets ihre Spannung von neuem erhält, hat lediglich nur den Zweck, den zum

Oeffnen eines Schirmes nöthigen gröfseren Kraftaufwand mit dem zum Schliefsen desselben nöthigen geringeren Kraftaufwand auszugleichen; um das Oeffnen und Schliefsen von Schirmen mittelst gleich grofsen Kraftaufwandes besorgen zu können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Oeffnen und Schliefsen von Schirmen mit einer Hand vom Griff G des Schirmstockes aus, bestehend aus einem von den Schirmstangen (Stoffträgern) m,.Fig. 5,, und deren Gabelstangen η unabhängigen Mechanismus, der von einem Stangenparallelogramm α ab b gebildet wird, dessen Diagonalstangen d d mit Hülfe der im_; hohlen Schirmstock verschiebbaren, mit dd drehbar verbundenen Stange s durch den am Stockgriff drehbaren Hebel k und das k mit s verbindende Glied / bewegt werden, wobei die Feder / beim Schliefsen des Schirmes zusammengedrückt und der Hebel k durch Federstift v, Fig. 2, gesperrt wird, so. dafs nach Auslösen dieser Sperrung die Feder f auf Selbstöffnung des Schirmes wirken kann.

   Hierzu 1; Blatt Zeichnungen.