DE3404434A1 - Verfahren zur herstellung von proteinen, die dem diphtherietoxin entsprechen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von proteinen, die dem diphtherietoxin entsprechenInfo
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Description
340A434
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins, welches dem Diphtherietoxin entspricht, indem
ein Mikroorganismus der Gattung Corynebacterium diphtheriae mit zwei mutierenden Phagen, die das dem Diphtherietoxin entsprechende
Protein kodieren, in einer nicht hintereinanderliegenden Form in ihren Chromosomen, in einem flüssigen
Nährmedium mit einer Eisenionenkonzentration von 0,05 bis 0,5 μg/ml bei einer Temperatur von 3O0C bis 400C in einer
neutralen Züchtungsumgebung unter aeroben Bedingungen gezüchtet wird.
Das Diphtherietoxin ist ein Protein, das auf eukaryotische Zellen
extrem toxisch wirkt.
Ein solches Toxin besitzt zwei Untereinheiten, viz.: das B-Fragment,
das in der Lage ist, an die Rezeptoren gebunden zu werden, die auf der Membran der eukaryotischen Zelle vorhanden sind, und
das Α-Fragment, das toxisch wirkt und nach seinem Eindringen in die Zellen die Proteinsynthese derselben hemmt.
Das Diphtherietoxin wird von einem Gen kodiert, dessen Primärstruktur
kürzlich aufgeklärt wurde [c. Ratti, R. Rappuoli, E.G. Giannini, Nucleic Acid Research, IJL # 6589, 6595, (1983)] und
welches in der DNS (Desoxyribonucleinsäure, intern. DNA = deoxyribonucleic
acid) einiger verwandter Bakteriophagen (ß,y,c*? )
enthalten ist, die Corynebacterium diphtheriae infizieren können (J.J. Costa et al., J. Bacteriol., 148, 124-130 (1981); V. Freeman,
J. Bacteriol. Βλ_, 675-688 (1951)).
Nach der Infektion des Bakteriums können diese Phagen es entweder
auflösen und somit töten, oder sie werden in das bakterielle
■:" "" · 340U34
Chromosom integriert, verbleiben in der Ruhephase und werden zusammen
mit dem bakteriellen Chromosom repliziert.
Die DNS des integrierten Phagen wird zusammen mit dem bakteriellen
Chromosom auf die Tochterzellen übertragen, die damit ebenfalls das proteinkodierende Gen tragen.
Zur Zeit wird das Diphtherietoxin durch Züchtung des PWß-Stammes
gewonnen und nach Entgiftung mit Formol zur Herstellung des antidiphtherisehen Impfstoffes verwendet.
Kürzlich wurden von üchida et al. (Nature New Biol., 233, 8-11,
(197 3)) Mutanten des Phagen ß durch Behandlung mit Nitrosoguanidin
erhalten.
Solche mutierenden Phagen, die in das bakterielle Chromosom des Mikroorganismus Corynebacterium diphtheriae integriert sind, kodieren
die Synthese von Proteinen, die dem Diphtherietoxin entsprechen, wovon sie sich durch ihre Struktur und/oder durch ihre
Funktion in bezug auf die Gegenwart eines oder mehrerer Mutationen, eingefügt in dem Strukturgen des Toxins, unterscheiden.
Die oben erwähnten Proteine wurden Cross-Reacting Materials (CRM) genannt, weil sie eine immunologische Kreuzreaktion mit dem Diphtherietoxin
zeigten.
Von den verschiedenen mutierenden Phagen, die isoliert wurden, wurden diejenigen die die Proteine CRM 176, CRM 197, CRM 228 und
CRM 45 kodierten, näher untersucht. (Uchida et al.,Biol. ehem..,
218, 3838-3844 (1973)).
Insbesondere ist das CRM 45 ein Protein mit einem A-Fragment, ähnlich
in Struktur und Funktion mit denen des Diphtherietoxins und einem B-Fragment, dem ein Teilstück fehlt, das das Protein an
die Rezeptoren binden kann, die sich an der Oberfläche der eukaryotischen Zellen befinden.
•:" " ■ 340U34
Das Ergebnis ist, daß CRM 45 trotz seines in vitro aktiven Α-Fragments keine in vivo Aktivität besitzt, weil es nicht in
die Zellen eindringen kann.
Umgekehrt besitzt das B-Fragment, unverändert, die hydrophobe Struktur, die nötig ist, um das Α-Fragment in das Zellinnere zu
verlagern.
Wegen dieser Eigenschaften, Anwesenheit des aktiven A-Fragments
und im B-Fragment Anwesenheit der zur Verlagerung des A-Fragments ins Zellinnere notwendigen Struktur und Fehlen der Region, die
zum Erkennen der Rezeptoren auf den Zellmembranen notwendig ist,
wurde die Verwendung von CRM 45 zum Aufbau von Hybridtoxinen ins Auge gefaßt. Tatsächlich konnte durch Ersetzen der fehlenden
Region durch Substanzen wie: Antikörper, monoklonale Antikörper,
Hormone oder andere biologisch wirksame Substanzen, die in der Lage sind, spezifische Moleküle auf den Oberflächen einiger Zellen,
wie z.B. Bindungsstellen, zu erkennen, ein Hybridtoxin gewonnen werden, das in der Lage war, selektiv nur wenige Zellarten
zu töten.
Solche Hybridtoxine könnten in der Pharmakologie Anwendung finden und besonders bei der Behandlung einiger Tumorarten (P. Bacha et
al., J. Biol. Chem., 2!5_8, 1565-1570, (1983)).
Das CRM 197 Protein besitzt das gleiche Molekulargewicht wie das
Diphtherietoxin und besteht aus einem B-Fragment, identisch in Struktur und Funktion mit denen des Toxins, und einem A-Fragment,
das nicht toxisch ist und sich vom originalen Fragment durch eine Aminosäure unterscheidet. Das atoxische CRM 197 ist immunologisch
nicht vom Diphtherietoxin zu unterscheiden und kann somit als Alternative zu dem derzeit zur Impfstoffproduktion verwendeten Diphtherietoxoid
herangezogen werden.
Tatsächlich reicht eine vorsichtige Behandlung des CRM 197 mit
Formol aus, um genügend hohe diphtherischo Antikörporspiegel bei
Meerschweinchen zu erzielen (M.Porro et al·., J. Infect Dis.,
142, 5 (1980) ) .
Bislang wurden jedoch weitergehende Entwicklungen von Substanzen, die sich von den mit dem Diphtherietoxin verwandten Proteinen
ableiten lassen und die nach der Methode von Uchida gewonnen wurden, aufgrund von geringen Ausbeuten bei der Züchtung solcher
Proteine zurückgestellt.
Infolgedessen ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Schaffung eines Herstellungsverfahrens für Proteine, die dem
Diphtherietoxin entsprechen, das den Schritt der Kultivierung in einem flüssigen Nährmedium mit einer Eisenionenkonzentration
von 0,05 |ig/ml bis 0,5 μg/ml bei einer Temperatur von 3O0C bis
4O0C in einer neutralen Kulturumgebung und unter aeroben Kulturbedingungen
eines Mikroorganismus der Gattung Corynebacterium diphtheriae mit zwei mutierenden Phagen, die für das dem Diphtherietoxin
entsprechende Protein kodieren und in nicht hintereinander liegender Form in ihren Chromosomen integriert sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von CRM 45 mit Ausbeuten von 50 Lf/ml bis 200 Lf/ml und von CRM 197 mit Ausbeuten von 30 Lf/ml bis
60 Lf/ml mittels Anzucht des Stammes C7 (ß45) Mg mit zwei ß45
mutierenden Phagen in einer nicht hintereinanderliegenden Form in ihren Chromosomen integriert, und mittels Anzucht des Stammes
C7 (ß197) M1 mit (zwei) ß197 Phagen in nicht hintereinanderliegender
Form in ihren Chromosomen integriert.
Die vorliegende Erfindung beruht im wesentlichen auf der überraschenden
Entdeckung, daß der Stamm Corynebacterium diphtheriae C7 (ATCC 27010) in seinem eigenen Chromosom zwei Haftstellen
attB besitzt, an denen die Phagen-DNS integriert werden kann.
Der lysogene Zyklus eines Phagen gemäß Campbell's Methode (Epitomes Adv. Genetics, 1_1_, 101-145, (1982)) ist in Fig. 1A
dargestellt. Dabei wird die Spaltung der runden Phagen-DNS an
einem spezifischen Punkt, attP, und die Integration an einem ebenso spezifischen Punkt des bakteriellen Chromosoms, attB, die
auch Haftstelle genannt wird, angenommen. Bislang wurde in allen bekannten Strukturen eine einzige attP Stelle und eine einzige
attB Stelle gefunden.
Es wurde, jetzt ermittelt, daß der Stamm Corynebacterium diphtheriae
C7 (ATCC 27010) auf seinem Chromosom zwei Haftstellen, attB.. und
2, besitzt, an denen die Phagen-DNS integriert werden kann.
Durch Anwendung des von der Anmelderin modifizierten TYE Kulturmediums konnten bei der Lyse dieses Bakteriums folgende lysogene
Stämme isoliert werden:
Monolysogene, wenn der Phage nur einmal an der Stelle attB oder
attB„ vorhanden ist, Zwillingslysogene (hintereinanderliegend),
wenn zwei Phagen gleichzeitig an einer einzigen Stelle attB vorhanden sind, und nicht hintereinanderliegende Zwillingslysogene,
wenn zwei Phagen gleichzeitig vorhanden sind, einer an attB. und der andere an attB2 (Fig. 1B).
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde Corynebacterium diphtheriae
C7 (ATCC 27010) mit einem mutierenden Phagen,der das dem Diphtherietoxin
entsprechende Protein kodiert, durch Ausstreichen auf ein CY Kulturmedium infiziert.
Nach 48 Std. Wachstum bei einer Temperatur von 350C wurden vom
Phagen"lysierte Stellen beobachtet, die an ihrer Innenseite eine opaque Zone aufwiesen, die auf das Wachstum derjenigen Bakterien
zurückzuführen ist, bei denen der Phage in das bakterielle Chromosom integriert wurde.
Die Stämme wurden steril entnommen und auf CY Medium ausgestrichen,
um die einzelnen Kolonien zu isolieren, um sie anschließend mit dem "phage release assay" (Miller et al·., Virology,
29, 410-425, (1966)) auf Anwesenheit von lysogenen Phagen zu untersuchen.
Ein Screening auf Zwillingslysogene wurde aufgrund der Tatsache durchgeführt, daß die Lysogene, die zwei Paare des Phagen integriert
hatten, auch zwei für das dem Diphtherietoxin entsprechende Protein kodierende Gene besitzen, so daß sie in der Lage
sind, die doppelte Menge des genannten Proteins zu synthetisieren.
Es wurden Platten mit TYE Kulturmedium hergestellt, die jeweils
3, 4, 6, 8, 12 U/ml diphtheriesches Antitoxinserum enthielten, und jedes Lysogen wurde anschließend mittels Plattentransfer
auf jede einzelne Serumkonzentration geprüft. Das Protein, so wie es durch die verschiedenen Lysogene durch Diffusion durch
den Agar-Agar erzeugt wurde, wurde von dem im Medium vorhandenen Antikörper ausgefällt, somit einen Hof bildend, dessen Größe
direkt proportional der von den einzelnen Kolonien gebildeten Menge CRM war.
Auf den Platten, bei denen die Antikörperkonzentration 3 U/ml
betrug, bildeten alle Lysogene identische Höfe. Auf denjenigen Platten, die eine mittlere Antikörperkonzentration, 4-6 U/ml,
enthielten, konnten Höfe von verschiedener Größe beobachtet werden: sehr kleine für die Monolysogene und größere für die Zwillingslysogene
.
Bei den Platten mit einer Antikörperkonzentration von 8 bis 12 U/ml zeigten nur die Zwillingslysogene einen Präzipitationshof.
Fig. 2 zeigt die Fotografie einer TYE Platte mit einer Antikörperkonzentration
von 6 U/ml. Hier kann man drei Höfe verschiedener Größen erkennen, die verschiedenen Lysogenen entsprechen:
Monolysogene (kleiner Hof) , hintereinanderliegendes Zwillingslysogene
(Hof A) und nicht hintereinanderliegendes Zwillingslysoqene
(Hof B). Der Beweis, daß die Lysogene mit den größeren Höfen zwei Phagen in ihren entsprechenden Chromosomen integriert hatten,
wurde durch Aufklärung der molekularen Struktur (Organisation) der Phagen mittels Reinigung der chromosomalen DNS nach üblichen
Methoden erbracht.
Fig. 1B zeigt, daß man durch Spaltung der Phagen DNS an den
Punkten A und B mit Hilfe eines Restriktionsenzyms, ein AB-Fragment
erhält, während die Anwendung des gleichen Enzyms bei dem Monolysogen zwei Fragmente, A und B, beide mit einem Teilstück
des bakteriellen Chromosoms versehen, vier Fragmente bei dem nicht hintereinanderliegenden ZwillingsIysogen und drei bei dem
hintereinanderliegenden Zwillingslysogen ergeben sollte.
Tatsächlich stimmen die nach der Southern blot Methode (J. Mol. Biol., 9j3, 503-517, (1975)) durchgeführten Analysen unter Ver-
32
wendung von ßBam 4 Fragment, mit der mit P markierten attP-Stelle,
wie in Fig. 3 dargestellt, in beidem, Anzahl und Position der Bänder, genau mit dem überein, was von der Anmelderin
aufgrund der Analyse von Fig. 1B vorausgesagt wurde.
Fig. 3 zeigt, daß die Phagen-DNS nur ein Band (A) ergibt, die des Monolysogens 2 Bänder (B), die des nicht hintereinanderliegenden
Zwillingslysogens vier Bänder (C) und die des hintereinanderliegenden Zwillingslysogens drei Bänder zeigt, von denen eines
zusammen mit dem der Phagen-DNS gewandert ist (D).
Die Stabilität der Zwillingslysogene wurde kontrolliert, indem man von alten Kulturen (5 Tage alt) Einzelkolonien entnahm, sie
auf CY Medium ausstrich und mit Hilfe der Hof-Methode auf Anwesenheit von ein oder zwei Phagen untersuchte. Die Analyse hatte
folgende Ergebnisse: die hintereinanderliegenden Zwillingslysogene waren aufgrund ihrer Neigung, einen Phagen zu verlieren
und in Monolysogene überzugehen, wenig stabil. Von 250 untersuchten
Kolonien wurden etwa 180 zu Monolysogenen, während die
Zwillingslysogene des nicht hintereinanderliegenden Typs extrem stabil waren: bei 450 untersuchten Kolonien wurde kein Monolysogen
gefunden.
Erfindungsgemäß wurde der Stamm C7 mit dem ß45 mutierenden Phagen,
- ίο -
der das CRM 45 Protein kodiert, infiziert und mit dem ß197 Phagen
zur Kodierung von CRM 197. Folgende lysogene Stämme wurden
isoliert: C7 (ß45)M3 und C_ (ß197)M5 (Monolysogene),
C7 (84S)M11 und C7 (ß197)Mg (hintereinanderliegende Zwillingslysogene)
und C7 (ß45)Mg und C7 (ß197)M-, (nicht hintereinanderliegende
Zwillingslysogene). Die Stämme C7 (ß45)Mo und
C7 (ß197)M^ wurden bei der American Type Culture Collection
Accession hinterlegt und wurden mit den Bezeichnungen ATCC-39526 und ATCC-39255 versehen.
Die verschiedenen lysogenen Stämme wurden auf die Produktion von CRM 45 und CRM 197 untersucht, indem man sie unter aeroben Bedingungen,
in einem flüssigen Nährmedium mit einer Eisenionenkonzentration von 0,05 ug/ml bis 0,5 ug/ml, vorzugsweise 0,1
bei einer Temperatur von 300C bis 400C, vorzugsweise von 350C
bis 370C und einem neutralen pH-Wert während eines Zeitraumes
züchtete, der nötig war, bis eine bedeutende Menge der Proteine im Nährmedium enthalten war.
Das Protein wurde anschließend gewonnen und mittels irgendwelchen üblichen, dem Fachmann bekannten Methoden gereinigt.
Verwendete Kulturmedien:
TYE Medium zur Herstellung des Präzipitationshofes.
Das folgende Medium wurde modifiziert in bezug auf die Standardausführung
von Pappenheimer (Inf. Imm. , IjJ1, 203-209, (1977)) und
besitzt folgende Zusammensetzung: Tryptose: 10 g; Hefeextrakt: 5 g; NaCl: 5 g; KH2PO4: 5 g; Wasser: 1 Liter. Der pH-Wert wurde
auf 7,4 eingestellt und vor dem Autoklavieren wurden dem Kulturmedium 2 ml CaCl9 (50 %) zugesetzt. Wenn sich der Niederschlag
abgesetzt hat, wird 2 ml/1 einer Lösung II und 1 ml/1 einer Lösung III und 12 ml/1 eines guten Agar-Agar zugefügt.
Schließlich wird antidiphtherisches Pferdeblutserum in den Konzentrationen
4, 6, 8 oder 12 U/ml zugefügt, je nach erwartetem
" " 3 4 O A 4 3 4
Präzipitationshof.
CY Medium zur Herstellung von CRM Proteinen.
Hefeextrakt: 20 g> Casaminoacids: 10 g, 1%-Tryptophan: 5 ml,
KH2PO4: 5 g, Wasser: 1 Liter (pH-Wert 7,4) werden aufgekocht
und über Whatmanfilter filtriert, wenn es noch kocht. Es werden
2 ml der Lösung II und 1 ml der Lösung III zugefügt, dann wird das Reaktionsgemisch autoklaviert. Vor Gebrauch werden 3
ml einer Maltose-CaC^-Lösung pro 100 ml Medium zugegeben.
Lösung II:
MgSO4.7H2O: 22,5 g, Alanin: 115 mg, Nicotinsäure: 115 mg. Es
werden dann 1 ml Wasser und konzentrierte HCl zugefügt, um die Bestandteile zu lösen. Danach werden 7,5 mg Pimelinsäure, 5 ml
1%-CuSO4.5H2O, 4 ml 1%-ZnSO4·5H2O, 1 ,5 ml 1%-MnCl2.4H2O und
3 ml konz. HCl und Wasser ad 100 ml zugefügt.
Lösung III:
L-Cystin: 20 g, konz. HCl: 20 ml, Wasser ad 100 ml.
Maltose-CaCl2 Lösung:
Maltose: 50 g, 2 ml 50%-CaCl2, 1 g KH3PO4 und Wasser ad 100 ml.
Der pH-Wert wird auf 7,4 eingestellt und die Lösung wird durch ein Whatman 40 Papier gefiltert und anschließend autoklaviert.
Beschreibung der Zeichnungen:
Fig. 1A: Lyse nach Campbell'.
Die Phagen-DNS wird an einer bestimmten Stelle, attP, aufgespalten und an einer ebenso bestimmten Stelle,
attB, in das bakterielle Chromosom integriert.
Fig. 1B: Lyse bei Corynebacterium diphtheriae C7 (ATCC 27010).
Die Phagen DNS wird an der Haftstelle attP aufgespalten und kann an zwei Bindungsstellen, attB. und attB-,
die auf dem bakteriellen Chromosom vorhanden sind, in-
tegriert werden. Daraus ergeben sich: Monolysogene,
hintereinanderliegende Zwillingslysogene und nicht hintereinanderliegende Zwillingslysogene.
Fig. 2; Platte mit TYE Medium, enthaltend (angereichert mit)
6 U/ml antidiphtherisches Serum. Es können 3 Präzipitationshöfe unterschieden werden, nämlich: sehr kleine
Höfe (Monolysogene), mittelgroße Höfe A (hintereinanderliegende Zwillingslysogene) und große Höfe B (nicht
hintereinanderliegende Zwillingslysogene).
Fig. 3: Analyse der DNS der Lysogene nach der Southern blot
Methode. Die DNS wurde mit BamH^ aufgelöst bzw. aufgeschlossen
und die Teilstücke wurden auf Agarose-Gel (1,3 %) getrennt, danach auf Nitrocellulose übertragen,
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wonach sie mit dem ßBam 4 Fragment, welches die P markierte attP Stelle enthielt, hybridisiert wurden.
Das ßBam 4 Fragment entspricht dem AB Fragment aus Fig. 1B. Es können ein einzelnes AB Fragment in der
Phagen-DNS (A), zwei AB Fragmente in dem Monolysogen (B), vier Fragmente in dem nicht hintereinanderliegenden
Zwillingslysogen (C) und drei Fragmente in dem hintereinanderliegenden Zwillingslysogen (D) gesehen werden.
Fig. 4: Herstellung von CRM 197 mit dem Monolysogen Stamm C7
(ß197)Mt-i Symbol OJ dem hintereinaderliegenden Zwillingslysogen
Stamm C7 (ß197) Mg: Symbol V; dem nicht
hintereinanderliegenden Zwillingslysogen Stamm C7
(6197JM1 : Symbol: P .
Die kleinen ausgemalten Rechtecke ■ zeigen die optische Dichte der Kultur.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie einzuschränken.
·**' " ' 3404A34
Beispiel 1:
T25 ml-Kolben mit je 10 ml CY Medium wurden vorbereitet und 15
Min. bei 1200C sterilisiert. Die Kolben wurden mit einer Platinöse
voll folgender lysogener Stämme beimpft: C- (ß197)M5,
C7 (ß197)M8, und C7 (8197JM1, die zuvor 24 Std. bei 35°C auf CY-Platten
angezüchtet worden waren. Die so beimpften Kolben wurden bei 35°C über Nacht gezüchtet.
0,1 ml jeder einzelnen Kultur werden auf 125 ml Erlenmeyer-Kolben
überimpft, von denen jeder 10 ml enteisentes CY Medium enthält,
das mit 0,1 μg/ml Fe angereichert wurde, und die Erlenmeyer-Kolgen
wurden auf einer rotierenden Schüttelmaschine mit 240 Upm für 45 Std. bei 350C inkubiert.
In zweistündigen Abständen wurden Proben entnommen und die optische
Dichte sowie der Gehalt an CRM 197 im Überstand bestimmt.
Die optische Dichte wurde in einem Perkin-Elmer Mod. 35 Spektrophotometer
bei einer Wellenlänge von 590 nm (Lichtweg 1 cm) gemessen und das CRM 197 wurde mit der "rocket" immunoelektrophoretischen
Methode (Murfy et al., J. Clin. Microbiol. , 1_, 91-96
(1978)) und/oder Ausflockung (G. Ramon, CR. Soc. Biol. , 86,
661-671, (1922)) bestimmt. Mit dem Ausdruck Lf/ml ist die Einheit der Ausflockung, wie sie von G. Ramon im CR. Soc. Biol.
(Paris), 86_, 661-671 (1922) berichtet wurde, gemeint.
Die gewonnenen Ergebnisse wurden in Fig. 4 veranschaulicht. Es ist ersichtlich, daß die Produktion des CRM 197 nicht beginnt,
bevor die optische Dichte (O.D.) der Kultur einen Wert von
4,5-5 O.D. erreicht hat, was dem Ende der logarithmischen Wachstumsphase entspricht. Wenn das Ende der letzteren Phase beginnt,
beginnt auch eine massive Produktion des CRM 197. Sie
hält bis zum Beginn der stationären Phase (etwa 20 Std.) an, wenn die größte optische Dichte und die größte Menge CRM 197 beobachtet
werden.
Nach der 24ten Wachstumsstunde wird ein Rückgang der CRM 197 Pro-
duktion von 25 % nach 30 Std. beobachtet, und nach 45 Std. ist
der Rückgang 75 %. Der Verlauf der Produktionskurve von CRM 197
ist praktisch derselbe für die verschiedenen Lysogene, wobei
die Produktion für die Monolysogene 2 0 Lf/ml beträgt, für die
hintereinanderliegenden Zwillingslysogene 30 Lf/ml und für die nicht hintereinanderliegenden Zwillingslysogene 60 Lf/ml. Nach
demselben Verfahren wie im Beispiel 1 beschrieben wurden auch die Inocula für C7 (ß45)M3, C7 (645JM11 und C7 (ß45)M8 hergestellt.
0,1 ml einer jeden Kultur wurden in 125 ml Kolben überimpft, die
je 10 ml. enteisentes CY Medium, angereichert mit 0,1 ug/ml Fe
enthielten. Die Kolben wurden 36 Std. lang bei einer Temperatur von 350C auf einer rotierenden Schüttelmaschine (2 40 üpm) inkubiert.
Proben wurden nach 20 Std. und 30 Std. entnommen, ebenso beim Beginn der Fermentation. Sie wurden nach den gleichen Vorschriften
analysiert, wie im Beispiel 1 zur Bestimmung der optischen Dichte und der Produktion von CRM 45, das an den überstand
abgegeben wurde, angegeben ist.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle widergegeben:
Lysogener Optische Dichte CRM 45 ug/ml
Stamm 20 Std. 30 Std. 20 Std. 30 Std.
C7(ß45)M3 4,5 9,7 16 31,5
C7(ß45)Ml1 4,5 9,8 22 42
C7(ß45)Mg 4,7 10 40 70
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß die größte CRM 45 Produktion nach 30 Std. Kultivierung erreicht wird und daß sie praktisch
gleich groß ist für die Monolysogene und die hintereinanderliegenden Zwillingslysogene, während sie fast doppelt so groß ist
für die nicht hintereinanderliegenden Zwillingslysogene.
Eine Vorkultur des Lysogens C- (ß45)Mg wurde wie im Beispiel 1
beschrieben hergestellt; 2 ml dieser Vorkultur wurden auf zwei 2000 ml Erlenmeyer-Kolben überimpft, die je 500 ml enteisentes
CY Medium/ angereichert mit 0/1 μg/ml Fe enthielten. Es wurde
für 24 Std. bei 35°C unter Rühren (240 Upm) angezüchtet.
1000 ml der erhaltenen Lysogenkultur wurden in 40 1 eines CY-Kulturmediums
mit einer Fe -Ionenkonzentration von 0,1 μg/ml
überimpft, die in einem 50 1 Topf-Fermenter enthalten waren; es
wurde bei 37°C, einem Luftdurchfluß von 15 l/Min, vom Boden aufsteigend
und unter ständigem Rühren mit 600 Upm. und Aufrechterhaltung des pH-Wertes der Kulturbrühe durch 20 % Glukoselösung
oder 4n NaOH bei 6,5 bis 7,5 während 40 Std. gezüchtet. Nach 30 Std. Fermentation betrug die CRM 45 Menge 200 Lf/ml. Die
entstandene Kulturbrühe wurde in einer "continuous-flow" Zentrifuge
abzentrifugiert und das Protein aus dem Überstand durch Präzipitation mit einem Ammoniumsulfat bei einem Sättigungsgrad
von 75 % gewonnen.
Der so erhaltene Extrakt (Aufschlämmung) wurde zentrifugiert und das Sediment wurde nach dem Waschen mit einem Phosphatpuffer
pH 7,5 über einer Säule, die mit einem Ionenaustauscherharz (Dimethylammoniumäthy!cellulose)
beladen war, gereinigt.
Das Protein wurde durch Eluieren der Säule mit einem Natriumchlorid-Gradienten
in einer Ausbeute von 80 % gewonnen.
-Ab-
- Leerseite -
Claims (7)
- Dr. FV Zumstefn "sen. - Dr. E. Assmann Dipl.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.PATENTANWÄLTEZUGELASSENE VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICECase 1561/1867SCLAVQ S.p.Α., Siena / ItalienVerfahren zur Herstellung von Proteinen, die dem Diphtherietoxin entsprechenPATENTANSPRÜCHE\ .1 Verfahren zur Herstellung eines dem Diphtherietoxin entsprechenden Proteins, gekennzeichnet durch die Kultivierung eines zur Gattung Corynebacterium diphtheriae gehörenden Mikroorganismus mit zwei mutierenden Phagen, die das dem Diphtherietoxin entsprechende Protein kodieren und in einer nicht hintereinanderliegenden Form an den beiden Haftstellen des bakteriellen Chromosoms integriert sind, in einem flüssigen Nährmedium mit einer Eisenionenkonzentration von 0,05 ug/ml bis 0,5 ug/ml, bei einer Temperatur von 300C bis 400C, bei einem neutralen pH-Wert und unter aeroben Bedingungen.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Diphtherietoxin entsprechende Protein das CRM 45 Protein ist.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daßder Mikroorganismus der Stamm C7 (ß45)Mo ATCC-39526 mit zwei/ Oß45 mutierenden Phagen,in einer nicht hintereinanderliegenden Form in ihren Chromosomen integriert, ist.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Diphtherietoxin entsprechende Protein das CRM 197 Protein ist.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroorganismus der Stamm C7 (ß197)M.j ATCC-39255 mit zwei ß197 mutierenden Phagen/ in einer nicht hintereinanderliegenden Form in ihren Chromosomen integriert, ist.
- 6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein festes Nährmedium mit einer antidiphtherischen Serumskonzentration von 4 bis 12 U/ml zur Isolierung des Mikroorganismus verwendet wird.
- 7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenionenkonzentration im flüssigen Nährmedium 0,1 μg/ml ist.
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