DE339818C

DE339818C - Verfahren zur Verwertung schweflige Saeure enthaltender Abgase

Info

Publication number: DE339818C
Application number: DE1920339818D
Authority: DE
Original assignee: Friedrich Siemens AG
Current assignee: Friedrich Siemens AG
Priority date: 1920-03-07
Filing date: 1920-03-07
Publication date: 1921-08-13

Description

Verfahren zur Verwertung schweflige Säure enthaltender Abgase. Es ist angängig, mittels Gasheizung die einzelnen Zylinder einer Hargreaves-Batterie innen vorzuwärmen und die Wärmezufuhr genau zu regulieren. Auf dieser Möglichkeit aufbauend, schien es nicht ausgeschlossen, selbst Gasen mit sehr geringem Gehalt an SO, und sehr großen Volumen durch scharfe Regulierung der eingeführten Flamme die gewünschte Reaktionsfähigkeit zu verleihen. Eine solche war bei dünnen Gasen durchaus nicht vorauszusehen ; bisher war es auch nicht gelungen, solche Abgase, z. B. aus Glas- und Wasserglasfabriken, wieder direkt nutzbar zu machen und die schweren Vegetationsstörungen, die sie veranlaßten, dadurch zu vermeiden.
Das vorstehende Verfahren der Verarbeitung der S O2- haltigen Gase bezweckt die Wiedergewinnung als Sulfat, und zwar in der Weise, daß nach Art des Hargreaves-Prozesses mehrere Reihen von Zylinderbatterien, welche mit Salzkuchen gefüllt sind, durch ihre Nebeneinanderschaltung für den erforderlichen Querschnitt sorgen.
Wie beim Hargreaves-Verfahren wirken Luft und Wasserdampf gleichzeitig mit den SO,-Abgasen, welche mit ausreichend hoher Temperatur den Schmelzöfen entnommen werden, ein, um die Umsetzung in Sulfat durchzuführen.
Das im Hüttenrauch noch unverbrannt mitgeführte CO wird in diesem Prozeß durch Luftzufuhr unter Wärmeabgabe in. CO, übergeführt, somit nutzbar gemacht, da eine Umsetzungstemperatur von .40o bis 5oo' erforderlich ist. Diese Zugabe von Luft oder auch Sauerstoff bewirkt zugleich eine stärker. Reaktionsfähigkeit der Gase auf Chlornatrium.
Das Hargreaves-Verfahren selbst war bisher nicht mit Gasen betrieben worden, welche weniger als durchschnittlich 6 bis 8 Volumprozent aufwiesen. Bei Verwertung der genannten Abgase der Glas- und Wasserglasfabrikation kommen nur etwa o,i5 bis 0,5 volumprozentige S 0,-Gase zur Verwendung, und es war bis jetzt noch kein Versuch bekannt geworden, diese Gase in direktem Kreislauf wieder in Sulfat zurückzuverwandeln. Nicht nur die erforderlichen großen Querschnitte für die Abgase selbst wie für die Zersetzungsbehälter, sondern auch diejenigen der dahinterliegenden Salzsäurekondensation standen einem solchen Unternehmen offenbar hindernd im Wege. Die Erkenntnis zweckmäßiger Wärmeregelung im Hargreaves-Sulfat-Verfahren spielt bei dessen Anwendung auf dünne Hüttenabgase eine wichtige Rolle.
Die deutsche Patentschrift 9969 sieht zwar auch die Verarbeitung bereits in H2 S 0Q absorbiert gewesener S OZ der Hüttenabgase u. a. auch auf Sulfat vor; es ist aber außer dem Vorgang der vorausgehenden Absorption und Wiederaustreibung auch ein Abkühlen der Hüttenabgase erforderlich, wogegen nach vorliegendem Verfuhren gerade die hohe Temperatur der Abgase - im vorliegenden Falle etwa 55o' - direkt ausgenutzt wird.

Claims

PATL-NT-AN SPRÜCIIE: r. Verfahren zur Verwertung schweflige Säure enthaltender Abgase, besonders von solchen der Glas- und >Wasserglasindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach Art des Margreaves#Promsges zur Herstellung von Sulfaten und Salzsäure direkte Verwendung finden.
2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch x, gekennzeichnet durch eine größere Reihe Zylinderbatterien, welche nebeneinandergeschaltet sind.
3. Verfahren zur Verwertung schweflib saurer Abgase nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Abgasen ein Überschuß von Luft zugeführt wird.