DE686520C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefel

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DE686520C
DE686520C DE1932I0046102 DEI0046102D DE686520C DE 686520 C DE686520 C DE 686520C DE 1932I0046102 DE1932I0046102 DE 1932I0046102 DE I0046102 D DEI0046102 D DE I0046102D DE 686520 C DE686520 C DE 686520C
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hydrogen sulfide
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gases
cbm
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DE1932I0046102
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Dr Hans Baehr
Dr Helmut Mengdehl
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
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    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/0404Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
    • C01B17/0426Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process characterised by the catalytic conversion
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwefel Die Gewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff ist das Ziel verschiedener Verfahren. Ein großer Teil dieser Verfahren hat die Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Sauerstoff bzw. Luft zu Schwefel zur Grundlage, wobei verschiedene Katalysatoren Verwendung finden. So wird nach dem bekannten Claus-Verfahren Schwefelwasserstoff mit der erforderlichen Menge Luft gemischt und über Bauxit als Katalysator geleitet. Das Verhältnis von Kontakt zu durchgesetztem Schwefelwasserstoff beträgt bei diesem Verfahren je nach Größe des Ofens nur etwa i : 2 bis z :4. Dieser geringe Durchsatz ist notwendig, um die Temperatur innerhalb des Katalysators in brauchbaren Grenzen zu halten. Trotzdem ist das Claus-Verfahren das verbreitetste aller Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff geworden.
  • Statt der Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Sauerstoff hat man auch seine Umsetzung mit Schwefeldioxyd im Claus-Ofen vorgeschlagen, wobei das für diese Umsetzung erforderliche Schwefeldioxyd u. a. auch durch Verbrennung von einem Teil des Schwefelwasserstoffes gewonnen werde. sollte. Bei dieser Verbrennung fällt das Schwefeldioxyd mit einer Temperatur von etwa 700° an. Bei der katalytischen Umsetzung des Schwefelwasserstoffes mit dem heißen Schwefeldioxyd war bisher ebenfalls keine hohe Belastung des Kontaktes möglich, da wegen des exothermen Charakters der Reaktion in dem Kontakt Temperaturen bis über 6oo° auftraten, die die Ausbeute an Schwefel wesentlich verschlechtern. Wesentliche Fortschritte gegenüber dem ursprünglichen Claus-Verfahren wurden auch auf diesem Wege nicht erzielt.
  • Da bekanntlich die katalytische Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxyd am günstigsten bei etwa 300° erfolgt, hat man, um den Durchsatz und die Ausbeute zu erhöhen, auch schon versucht, die im Katalysator gebildete Wärme aus diesem abzuführen. Nach dem Vorbilde anderer exothermer katalytischer Gasumsetzungen hat man sich bemüht, den Katalysator zu kühlen, und zwar entweder durch in ihn eingebaute Kühlröhren oder dadurch, daß man ihn in gekühlte Röhren u. dgl. einfüllte. Abgesehen von der Schwierigkeit, geeignete Werkstoffe für die Kühlvorrichtungen zu finden, führten aber diese Bestrebungen nicht zum Erfolg, denn es zeigte sich, daß eine ausreichend gleichmäßige Kühlung des Katalysators und eine sichere Beherrschung der Umsetzung auf diesem Wege nicht möglich war. Man begnügte sich vielmehr in der technischen Praxis schließlich mit der eingangs erwähnten geringen Belastung der Katalysatoren. Es wurde nungefunden, daß die Gewinnung von Schwefel .aus Schwefelwasserstoff durch Verbrennen eines Teils des Schwefelwasserstoffes mit Sauerstot'f oder diesen enth.alteU den Gasen zu Schwefeldioxyd, anschließe nrr qy@-katalytische Umsetzung des S O2halti Ü Gases mit der erforderlichen Menge Schwe wasserstoff arid Abscheidung des dampfförmigen Schwefels in höchst vorteilhafter Weise, insbesondere unter sehr hoher Belastung des Katalysators, durchgeführt werden kann, wenn die in der ersten Stufe gebildeten Gase bis zur für die Katalv se erforderlichen Temperatur abgekühlt und dann erst in den Kontaktofen geleitet werden.
  • Der Vorteil dieser Arbeits-,veise liegt einerseits in einer um das Vielfache größeren Belastbarkeit des Kontaktes; denn das Verhältnis von Kontakt zu Schwefelwasserstoff kann nunmehr 1 :2oo bis i : 5oo und darüber betragen, andererseits ist die Möglichkeit gegeben, die Verbrennungswärme von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxyd zur Energieerzeugung auszunutzen, wodurch etwa zwei Drittel der bei der Umsetzung des Schwefeltmsserstofts zu Schwefel frei werdenden Wärme nutzbringend verwertet werden.
  • Obgleich die bei der Schwefelwasserstoffverbrennung entstehenden Gase nebeneinander Schwefeldioxyd, etwas Schwefeltrioxvd sowie Wasser enthalten, ist es doch möglich, ihre fühlbare Wärme weitgehend, z. B. unter gewöhnlichen Dampfkesseln, auszunutzen. Trotz der dabei unzweifelhaft gegebenen Möglichkeit der Entstehung von Schwefelsäure tritt überraschenderweise kein wesentlicher Angriff des Kesselwerkstoffes ein.
  • Es ist keinem der bereits bekannten Verfahren irgendein Hinweis zu entnehmen, daß erst durch die besondere Art der Abführung der Wärme die Einhaltung der optimalen Temperaturen für die Reaktion ermöglicht wird und daß sich dadurch ganz ungewöhnlich große Vorteile erzielen lassen. Es war auch nicht vorauszusehen, daß die Abführung der Wärme eine derartige Verbesserung der Schwefelgewinnung aus Schwefelwasserstoff bringt, wie es am deutlichsten in der Katalysatorbelastung von 1 : 200 und darüber gegenüber i : 2 bis i : 4 und in der besseren Ausbeute an Schwefel zum Ausdruck kommt; nachdem bei höherer Temperatur erhebliche und störende Ungleichheiten der Kontakttemperatur die glatte Durchführung des Verfahrens bisher vereitelten, war nicht zu erwarten, daß solche Ungleichheiten bei niedrigerer Temperatur, aber hoher Belastung des Katalysators völlig verschwinden würden.
  • Durch das vorliegende Verfahren wird es ermöglicht, auf einfache Weise selbst die größten Mengen an Schwefelwasserstoff in relativ kleinen Anlagen neben Gewinnung großer Mengen Energie direkt zu Schwefel :finit höherem Ausbringen als bei allen be-'.annten Verfahren zu verarbeiten. Das Ver--fa:hren stellt somit einen ganz wesentlichen @:£'ortschritt auf diesemGebiete dar, da durch die Kombination, wenn auch an sich bekannter Teilverfahren und Dazwischenschalten der mit der Energiegewinnung verbundenen Wärmeabfuhr, die Leistungsfähigkeit bei der Schwefelgewinnung aus Schwefelwasserstoff derart gesteigert worden ist, daß sie auch für den Fachmann überraschend ist.
  • Die folgenden Ausführungsbeispiele erläutern die vorliegende Arbeitsweise: Beispiel i Der aus einem Gasometer oder einer beliebigen Vorratsquelle kommende Schwefelwasserstoff wird durch das Gebläse i gefördert und durch den Hahn :2 zu einem Drittel dem Brenner 3 und zu etwa zwei Dritteln der Mischvorrichtung 4 zugeführt. Eine entsprechende Menge Luft wird durch das Gebläse 5 zu dem Brenner 3 gedrückt. Das Schwefelwasserstoff-Luft-Gemisch wird unter einem Dampfkessel 6 verbrannt und das dabei entstandene, Schwefeldioxyd enthaltende, auf etwa Zoo bis 300° abgekühlte Gasgemisch im Mischgefäß 4 mit dem anderen Teile des Schlvefelwasserstoffes gemischt und durch einen mit Bauxit gefüllten Kontaktturm 7 geleitet. Der hierbei gebildete Schwefel tropft in das Schwefelsammelgefäß S und wird aus diesem von Zeit zu Zeit in üblicher Weise abgezogen. Die Abgase streichen durch das Abzugsrohr g nach den Staubkammern 1o, in denen der Restschwefel, der sowohl in Dampfform als auch in Form von Schwefelwasserstoff und schwefliger Säure vorliegen kann, abgeschieden wird. Statt der Staubkammern kann auch eine Entschweflung des Abgases mittels aktiver Kohle oder anderer Verfahren vorgesehen werden. Bevor die Abgase vorn Schwefelsammelgefäß zur Nachreinigung z. B. in die Staubkammern gelangen, können sie noch durch einen zweiten Kontaktofen geleitet werden, wodurch eine nahezu quantitative Gewinnung des im Gase enthaltenen Schwefels erreicht wird.
  • Die vorliegende Ausführungsform ist deshalb besonders vorteilhaft, weil auch bei schwankender Belastung des Kontaktofens die optimalen Temperaturen am Katalysator, die maximal etwa 45o° betragen, leicht aufrechterhalten werden können. So kann z. B. bei der Verarbeitung von geringen Mengen Schwefelwasserstoff durch Einstellung des Hahnes 2 weniger Schwefelwasserstoff dem Brenner zugeführt werden, wodurch automatisch ein größerer Teil von diesem unmittelbar dem Mischer 4 zugeführt wird. Dann enthält das den Verbrennungsofen 6 verlassende Gasgemisch überschüssigen Sauerstoff, so daß im Kontaktturm 7 je nach Einstellung eine mehr oder weniger große Menge Schwefel nach der Gleichung 2,H,S+02-2S+2H20 gebildet wird, wodurch eine gewünschte Temperaturerhöhung im Kontaktraum 7 erreicht wird. Selbstverständlich ist dafür Sorge zu tragen, daß die zugesetzte Sauerstoffmenge stets im Verhältnis zum angewandten Gesamtschwefelwasserstoff so groß ist, daß sie der soeben genannten Reaktion entspricht. Beispie12 Der bei der Reinigung von Hydrierungsabgasen durch Auswaschen mit geeigneten lösenden Flüssigkeiten anfallende Schwefelwasserstoff wird zu einem Drittel, z. B. 68 cbm je Stunde, mit der erforderlichen Menge Luft mittels Brennern unter einem Dampferzeuger verbrannt, wobei 52o kg Dampf je Stunde gewonnen werden. Die abziehenden, verhältnismäßig kühlen Gase enthalten etwa So cbm Schwefeldioxyd und i8 cbm Schwefeltrioxyd; sie werden mit den übrigen i36 cbm Schwefelwasserstoff gemischt und durch einen Kontaktofen geleitet, der mit i cbm Bauxit beschickt ist. In dem Kontakt wird an der Eintrittsstelle des Gases eine Temperatur von 22o bis 270' aufrechterhalten. Über goo/o des als Schwefelwasserstoff angewandten Schwefels werden aus dem Schwefelsammelgefäß abgezogen und als Brockenschwefel gewonnen. Der noch in den Abgasen als Schwefeldampf, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd vorhandene Schwefel wird in Staubkammern zum größten Teil niedergeschlagen.
  • Um die gleiche Menge Schwefelwasserstoff durch unmittelbare Verbrennung mit Luft zu verarbeiten, sind 65 cbm Kontakt erforderlich, wobei keine Energie gewonnen wird. Beispiel 3 Von 30o cbm Schwefelwasserstoff werden 8o cbm in einem Brenner mit 6oo cbm Luft verbrannt `und die schwefeldioxydhaltigen Verbrenriüngsgase nach Kühlung auf etwa 20° durch Berieselung mit Wasser dem oberen Teile eines Kontaktapparates zugeleitet, der als Kontakt i cbm eisenhaltige Chamotte enthält. Gleichzeitig werden weitere 20 cbm Schwefelwasserstoff mit i5o cbm Luft verbrannt, und die hierbei entstehenden heißen- schwefeldioxydhaltigen Gase dem oberen Teile des Kontaktapparates zugeführt. Zu gleicher Zeit werden die restlichen 200 cbm Schwefelwasserstoff in den oberen Teil des Kontaktapparates eingeleitet. Die Temperatur des entstehenden Gasgemisches liegt bei etwa 2200. Bei der Einwirkung des Kontaktes findet unter Steigerung der Temperatur auf etwa 350 bis 400'C die Umsetzung zu Schwefel statt. Die den Kontakt verlassenden Gase werden durch Einspritzung von Wasser oder durch Einleiten von kalten Gasen abgekühlt und sodann über eine zweite Kontaktschicht von ebenfalls i cbm geleitet, wobei die restlichen Mengen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd zu Schwefel umgesetzt werden. Aus dem Kontaktofen werden stündlich 37okg Schwefel, entsprechend 95% der theoretischen Ausbeute, abgezogen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff durch Verbrennen eines Teils des Schwefelwasserstoffes mit Sauerstoff oder diesen enthaltenden Gasen zu Schwefeldioxyd, anschließende katalytische Umsetzung des S 02haltigen Gases mit der erforderlichen Menge Schwefelwasserstoff und Abscheidung des dampfförmigen Schwefels, dadurch ,gekennzeichnet, daß die in der ersten Stufe gebildeten Gase bis zur für die Katalyse erforderlichen Temperatur abgekühlt und dann erst in den Kontaktofen geleitet werden.
DE1932I0046102 1932-12-22 1932-12-22 Verfahren zur Gewinnung von Schwefel Expired DE686520C (de)

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