DE964232C - Verfahren zur Aufarbeitung von kieselsaeurehaltigem Flussspat mit Fluorwasserstoffsaeure - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von kieselsaeurehaltigem Flussspat mit FluorwasserstoffsaeureInfo
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- C01F11/20—Halides
- C01F11/22—Fluorides
Description
AUSGEGEBEN AM 23. MAI 1957
Copy/IVa/12 i
Flußspat kommt in natürlichem Zustand in vielen Teilen der Welt als gewöhnliches Mineral vor, im
allgemeinen jedoch nicht als im wesentlichen reines Calciumfluorid, sondern durch andere, insbesondere
kieselsäurehaltige ,Stoffe verunreinigt. Der Wert von Flußspatlagern hängt in hohem Maße vom
Grad der Verunreinigung ab. Flußspate mit hohem CaF2- und niedrigem SiO2-Gehält sind am wertvollsten.
Für Handelszwecke darf kieselsäurehaltiger Flußspat höchstens etwa i2°/o Silicium- ίο
dioxyd enthalten; und Flußspat als Ausgangsstoff für die Herstellung von Flußsäure muß mindestens
97% CaF2 oder darf höchstens 1,5% SiO2 enthalten.
Die meisten kieselsäurehaltigen Flußspatlager in der Welt liegen unter den derzeitigen
Reinheitsansprüchen.
Die Nutzung des Fluors von Flußspaten mit mehr als etwa 12% Siliciumdioxyd war für die
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meisten Anwendungen bisher unmöglich, weil je 4 Moleküle Fluor mit ι Molekül Siliciumdioxyd
unter Bildung von Siliciumtetrafluorid reagieren und so der Hauptteil des Fluors für eine tatsächliehe
Nutzung in den herkömmlichen Verfahren ausfällt. Bei Extraktionsverfahren entweicht entweder
das sich ergebende Siliciumtetrafluorid als Gas, oder es bildet sich in Gegenwart von Wasser
Kieselfluorwasserstoffsäure (H2 Si F6).
ίο Ein Maß für die Brauchbarkeit eines Flußspats ist die Klassifizierung nach seinen »wirksamen
Einheiten« Calciumfiuorid. Diese Einheiten werden so bestimmt, daß die 2,6fache Gewichtsmenge des
Siliciumdioxyds von dem Gewicht des Flußspats abgezogen wird (berechnet in Prozenten des Gesamtgewichts).
So muß die sogenannte saure Qualität zur Herstellung von Fluorwasserstoff 93
wirksame Einheiten (97% CaF2), die keramische
Qualität 87 und die niedrigste oder metallurgische Qualität 60 wirksame Einheiten aufweisen.
Es ist bekannt, daß kieselsäurehaltiger Flußspat durch Behandlung mit Flußsäure von seinem
Siliziumdioxydgehalt befreit werden kann, jedoch ist dieses Verfahren unzweckmäßig, da eine äquivalente
Menge Flußsäure verbraucht und keine entsprechende Menge Fluor gewonnen wird.
Gemäß der Erfindung wird Siliciumdioxyd aus dem kieselsäurehaltigen Flußspat unter Bildung
von im wesentlichen reinem Calciumfiuorid und fein verteiltem Siliciumdioxyd bei Verbrauch einer
nur kleinen Menge Fluorwasserstoff kontinuierlich abgetrennt.
Zur Erreichung dieses Zieles wird kieselsäurehaltiger Flußspat mit wäßriger Flußsäure umgesetzt.
Dabei verbindet-sich das Siliciumdioxyd mit der Säure zu Kieselfluorwasserstoffsäure, und das
Calciumfluorid läßt sich abtrennen. Die Kieselfluorwasserstoffsäure wird verdampft, ihre Dämpfe
werden bei hoher Temperatur zu Siliciumdioxyd hydrolysiert, und das entstandene Siliciumdioxyd
wird vom Fluorwasserstoff bei einer Temperatur abgetrennt, bei der beide Stoffe praktisch nicht miteinander
reagieren. Die durch Hydrolyse entstandenen Gase werden dann mit Wasser gewaschen,
um den Fluorwasserstoff von anderen Gasen zu befreien, und der Fluorwasserstoff wird zurückgeführt.
Gegebenenfalls wird frischer Fluorwasserstoff zu dem System zugesetzt.
Der Vorgang unterhält sich in hohem Maße selbst, wenn Flußspat dem Reaktor als Ausgangsstoff
zugeführt wird. Theoretisch braucht kein neuer Fluorwasserstoff zugesetzt zu werden; in der
Praxis sind geringe Verluste von 5 bis io%> jedoch
unvermeidlich. Der Vorgang spielt sieb nach folgenden Gleichungen ab:
Si O, + 6 HF ->
CaF9
H2SiF6-
H2SiF6
SiF4 + 2 HF
SiF4+ 2 H2O ^SiO2+ 4 HF
SiF4+ 2 H2O ^SiO2+ 4 HF
(2)
Erfindungsgemäß verläuft der Vorgang nach obigen Gleichungen vollständig, wenn die Hydrolyse
des Siliciumtetrafluorids bei hohen Temperaturen ausgeführt und das entstandene Siliciumdfoxyd
von dem Fluorwasserstoff entweder bei hohen Temperaturen oder, wenn niedrigere Temperaturen
angewandt werden, vor dem Einsetzen der Umkehrreaktion und der Einstellung eines neuen
Gleichgewichts abgetrennt wird. Dann kann der größere Teil des in dem Verfahren verwandten ■
Fluorwasserstoffs regeneriert und zur Reaktion mit frischem Ausgangsstoff zurückgeführt werden. Die
Rückführung des Fluorwasserstoffs ist ein entscheidend wichtiger Schritt in dem Verfahren gemaß
der Erfindung.
Diese sowie weitere Merkmale der Erfindung sind am besten aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform und der Zeichnung zu erkennen. Fig. ι ist ein Fließschema des Vorgangs;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt des Eintrittsendes einer Hydrolisierkammer.
Wie in der Zeichnung veranschaulicht, wird kieselsäurehaltiger Flußspat durch einen Einlaß 12
in einen Reaktor to gebracht und trifft dort auf Fluorwasserstoffsäure, die durch eine Frischleitung
14 und eine Rückführleitung 15 eintritt. Die Fluorwasserstoffsäure
wird in wäßriger Lösung angewandt. Geeignete Mischer (nicht dargestellt) können zur Verbesserung des Kontaktes in dem Reaktor
vorgesehen sein. Die kieselsäurehaltigen Bestandteile des Flußspats reagieren mit der Fluorwasserstoffsäure
und dem vorhandenen Wasser unter Bildung von Kieselfluorwasserstoffsäure. Etwa vorhandenes Calciumoxyd oder -carbonat wird in
Calciumfluorid umgewan elt. Das so gebildete und das ursprünglich im Flußspat vorhandene Calciumfluorid
bilden mit dem Wasser und der Kieselfluorwasserstoffsäure einen Schlamm.
Dieser Schlamm geht durch Leitung 16 in einen zweckmäßig als Drehfilter ausgebildeten Scheider
18, in dem das Calciumfluorid von den flüssigen Bestandteilen des Schlamms abgetrennt wird. Es
geht durch Leitung 20 ab und wird wiedergewonnen.
Die von Calciumfluorid freie Kieselfluorwasserstoffsäure geht aus dem Scheider 18 durch Leitung
22 in einen Verdampfer 24 und wird dort über ihren Siedepunkt erhitzt. Durch das Verdampfen no
zerfällt die Kieselfluorwasserstoffsäure in Siliciumtetrafluorid, Fluorwasserstoffsäure und Wasserdampf.
Diese Dämpfe gehen durch Leitung 26 in einen Hydrolysator 28, in dem eine Hochtemperaturhydrolyse
vonstatten geht.
Der Hydrolysator 28 ist so ausgebildet, daß die Hydrolyse der aus dem Verdampfer 24 kommenden
Dämpfe bei hoher Temperatur, vorzugsweise über 5900, ausgeführt werden kann. Eine derartige
Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Der Reaktor 28 kann in herkömmlicher Art auseführt und beispielsweise wie in Fig. 2 zylindrisch
sein. Er besteht aus einem Metallmantel 30, der mit eeignetem hitzebeständigem Material 32 ausgekleidet
ist und so eine Reaktionskammer 34 bildet. Das Eintrittsende der Kammer 34 ist durch einen
Metallkopf 36 abgeschlossen, an den tangential eine Leitung 38 angeschlossen ist.
Die zu hydrolysierenden Reaktionsteilnehmer werden in den Reaktor 28 durch einen Brenner 40
eingeführt. Dieser Brenner besteht aus einem zentral und axial durch den Kopf 36 in die Reaktionskammer
34 eingeführten Metallrohr. Konzentrisch im Brennerrohr 40 ist ein engeres Rohr 42
angebracht, das Endstück der Zuführungsleitung
26. Durch die Stopfbüchsenmuffe 44 ist das Rohr 42 dicht mit dem Rohr 40 verbunden.
Ein brennbares Gas, beispielsweise ein verdampfter flüssiger oder ein gasförmiger Kohlenwasserstoff,
tritt nach Vormischung mit Luft durch das Brennerrohr 40 in die Reaktionskammer 34 ein
und wird dort vollständig verbrannt. Zur Erzielung der vollständigen Verbrennung etwa notwendige
zusätzliche Luft wird durch die -tangentiale Leitung 38 zugeführt.
In diesem Stadium des Verfahrens gemäß der Erfindung strömen die Kieselfluorwasserstoffsäuredämpfe
aus dem Verdampfer 24 in die Kammer 34 des Reaktors 28 und werden dort in der Flamme
des Brenners 40 unter Bildung von Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoff hydrolysiert. Die Verbrennungs-
und Hydrolyseprodukte verlassen das Austrittsende des Reaktors durch' ein isoliertes oder
beheiztes Abzugsrohr 46 und strömen in einen Siliciumdioxydabscheider 48.
Selbstverständlich muß das Siliciumdioxyd von dem Fluorwasserstoff gestrennt werden, bevor es
sich wieder- mit ihm vereinigen kann. Zwischen dem Siliciumdioxyd und dem Fluorwasserstoff
gel keine Reaktion vor sich, falls sie bei genügend hohen Temperaturen getrennt werden. Infolgedessen
gehen die entstandenen Gase bei einer Temperatur von über 590° durch den Abscheider 48.
Obwohl elektrische oder akustische Abscheider mit einem .der mehreren anschließenden Zyklonen
eine Abscheidung des Siliciumdioxyds aus den Träger£,asen ermöglichen, sind poröse keramische
Filter besonders wirksam. So besteht der Abscheider 48 vorzugsweise aus einer Filterkammer,
in der das Siliciumdioxyd wirksam und im wesentliehen vollständig von dem Fluorwasserstoff und
den Verbrennungsgasen getrennt und durch Leitung 50 abgezogen werden kann.
Die gasförmigen Hydrolysenprodukte gehen aus dem Abscheider 48 durch eine Leitung 52 in einen
So oder mehrere herkömmliche Absorptionstürme. Hier
werden die Gase in üblicher Weise mit Wasser gewaschen und der Fluorwasserstoff so absorbiert
und entfernt. Die gereinigten Gase können dann aus dem Absorptionsturm durch Leitung 56 abgehen.
Ein Ventilator 58 kann in Leitung 56 vorgesehen sein, um den notwendigen Zug in dem
System zu liefern.
Der im Absorber 54 regenerierte Fluorwasserstoff ist natürlich stark verdünnt. Sein größerer
Teil kann infolgedessen als ein Teil der Waschflüssigkeit für abermaligen Umlauf durch den
Absorptionsturm verwandt werden. So wird der unten am Gaswäscher durch Leitung 60 abgehende
verdünnte Fluorwasserstoff in zwei Ströme geteilt, einen durch Rohr 62 und Pumpe 64 gehenden Rückführungsstrom
und einen durch Rohr 66 gehenden Umsetzungsstrom. Frischwasser wird, falls nötig,
durch Rohr 68 in den Absorber 54 eingebracht.
Der für die erste Umsetzung im Reaktor 10 erforderliche
Fluorwasserstoff geht durch Rohr 66 in einen Konzentrator 70. Hier wird das überschüssige
Wasser entfernt und kann vorteilhaft als Waschwasser verwandt werden. Der konzentrierte Fluorwasserstoff
geht dann durch Leitung 15 zum Reaktor 10 zurück und schließt so den Kreis.
Die Hydrolyse der Kieselfluorwasserstoffsäurebestandteile kann in einem Prallreaktor statt in
dem in Fig. 2 dargestellten Brenner vor sich gehen, oder sie kann in einem außen beheizten Reaktor
ausgeführt werden, in dem die Verbrennungsgase sich nicht mit den Kieselfluorwasserstoffsäurebestandteilen
mischen können. Da die Kieselfluorwasserstoffsäuredämpfe auf jeden Fall genügend
Wasser für die Hydrolyse enthalten, ist das durch Verbrennung der Kohlenwasserstoffgase erhaltene
Wasser für den Vorgang nicht wesentlich. Wenn der Hydrolysator außen beheizt wird, ist der
Wärmeverbrauch zwar größer, aber die Fluorwasserstoffkonzentration in Rückleitung 15 kann
ohne Zuhilfenahme des Konzentrators 70 aufrechterhalten werden.
Durch die Hydrolyse der kieselfiuorwasserstoffsauren Bestandteile im Reaktor 28 können ähnliche
Siliciumdioxydprodukte erhalten werden, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 535 036 beschrieben
sind. Das Siliciumdioxyd ist ein sehr feines weißes Pulver mit einer anfänglichen scheinbaren Dichte
von 0,05 bis 0,16 g/cm3 und einer spezifischen Oberfläche
um 200 m2/g, je nach der Temperatur und der Geschwindigkeit der Hydrolyse. Die Ähnlichkeit
zwischen dem nach der Erfindung und dem nach dem bekannten Verfahren hergestellten Siliciumdioxyd
beruht wahrscheinlich darauf, daß in beiden Fällen die Hydrolyse der Kieselfluorwasserstoffsäurebestandteile
in der Dampfphase ausge- *°5 führt wird. Im Gegensatz zum bekannten Verfahren
jedoch muß erfindungsgemäß die Hydrolyse bei hohen Temperaturen, nämlich bei 5900 oder mehr,
ausgeführt werden, um die erforderlichen Ausbeuten an Flußsäure zu erzielen, die das Gesamtverfahren
zur Abtrennung des Siliciumdioxyds aus dem kieselsäurehaltigen Flußspat praktisch durchführbar
machen.
Die Hydrolyse muß bei einer Temperatur über 590° ausgeführt werden, um eine 5o%ige Umwandlung
zu erzielen. Da für die Praxis eine 5o°/oige Umwandlung der Kieselfluorwasserstoffsäure in
Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoffsäure nicht ausreicht, werden vorzugsweise Temperaturen von
über 815° für die Hydrolyse und die Abtrennung des Siliciumdioxyds vom Fluorwasserstoff angewandt,
um eine Umsetzung von 80% oder mehr zu erzielen.
Zwei weitere Faktoren beeinflussen die Ausbeute des Verfahrens. Erstens erreichen die Abzugsprodukte
aus dem Hydrolysator einen Gleich-
gewichtszustand nicht so schnell, wie sie abgekühlt werden. Daher wird auch trotz einer gewissen Abkühlung
zwischen dem Hydrolysator und dem Siliciumdioxydabscheider der durch Rückumwandlung
bei der Abkühlung verursachte und auf Grund der Gleichgewichtswerte mögliche. Verlust selten
wirklich erreicht, und die Trennung kann gewöhnlich bei etwas niedrigeren Temperaturen ohne entsprechenden
durch Rückumwandlung bedingten
ίο Verlust durchgeführt werden.- Zweitens beeinflußt
die Wasserlöslichkeit des Tetrafluoride die Ausbeute. Selbst wenn ein merklicher Teil der Kieselfluorwasserstoffsäure
nicht vollständig in Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoffsäure umgewandelt
wird, so wird doch der verbleibende Teil im Berieselungswasser der Absorptionstürme absorbiert
und kann in den Reaktor 10 zurückgeführt werden. Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden durch die folgende Reihe von Bei-
spielen veranschaulicht, die die Ergebnisse der Umsetzung bestimmter Flüßspatsorten nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung bringen.
Etwa 15 g gemahlener kieselsäurehaltiger Flußspat
mit weniger als 60 wirksamen Einheiten werden bei Zimmertemperatur mit nog 30°/oiger
wäßriger Fluorwasserstoffsäure digeriert. Nach Abtrennung des Calciumfluorids wird die verbliebene
Flüssigkeit verdampft und in einen geschlossenen Reaktor in die Mitte einer durch vollständige
Verbrennung eines Kohlenwasserstoffgases gebildeten Flamme eingeleitet. Das Siliciumdioxyd
. 35 wird bei einer Temperatur über 10900 mit einer Ausbeute von 90% des theoretischen Wertes gewonnen
und der erhaltene Fluorwasserstoff aus den Reaktionsgasen mit Wasser ausgewaschen, konzentriert
und gewonnen.
Das im Beispiel 1 dargelegte Verfahren wird auf
eine Fluß spatprobe mit folgender Zusammensetzung angewandt:
SiO2 = 23,20/0; CaF2 = 67,5°/o; CaCO3 = i0/»:
Inerta = 8,3 %.
Nach der Reaktion ergibt sich für die nach der Filtration erhaltenen festen Bestandteile folgende
Zusammensetzung:
SiO2 = 3,19%; CaF2 = 86,3%; Inerta =10,6%,
oder 86,3— (3,19 X 2,6) = 78,0 wirksame Ein-
heiten CaF2.
In diesem Beispiel wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung eine Probe von sonst unverwertbarem
Flußspat in einen Flußspat hoher metallurgischer Qualität umgewandelt.
In ähnlicher Art ist es nach dem Verfahren gemäß der Erfindung möglich, einen sonst unverwertbaren
Flußspat in einen solchen von saurer Qualität umzuwandeln. Ein Beispiel dafür ist nachstehend
gegeben.
Kieselsäurehaltiger Flußspat mit einer Zusammensetzung von Si O2 = 20%, Ca F9 = 790A* und
Ca C O3 = 1 °/ö, also 27 wirksame Einheiten Ca F2,
wird als Ausgangsstoff in einem Versuch gemäß dem Verfahren des Beispiels 1 verwandt. 95%
seines Siliciumdioxydgehalts werden abgetrennt und gewonnen und so ein Flußspat mit 95 wirksamen
Einheiten Calciumfluorid hergestellt.
Wie aus der bisherigen Beschreibung zu ersehen ist, reagiert in dem Kreisprozeß gemäß der Erfindung
stets nur das Siliciumdioxyd, während Calciumfluorid ausgeschieden wird.
Auf diese Weise kann Kieselsäure von sehr geringem spezifischem Gewicht und hoher Oberfläche
hergestellt werden, wie sie für die verschiedensten Anwendungszwecke mit Nutzen verwendbar ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von kieselsäurehaltigem
Flußspat mit wäßriger Fluorwasserstoffsäure, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Reaktionsprodukten reines Calciumfluorid
abgetrennt wird, die flüssigen Reaktionsprodukte verdampft und die Dämpfe bei Temperaturen
von über 5900 hydrolysiert werden, aus den gasförmigen heißen Hydrolyseprodukten
feinzerteiltes Siliciumdioxyd abgeschieden und die Fluorwasserstoffsäure von den anderen gasförmigen
Hydrolyseprodukten, z.B. durch Auswaschen mit Wasser, abgetrennt und wenigstens
zum Teil zur Behandlung von weiterem kieselsäurehaltigem Flußspat zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrolyse in einer ge- i°5 schlossenen Reaktionskammer in einer Kohlenwasserstoffflamme
bei Temperaturen von über 5900 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptteil der für die
Behandlung des siliciumdioxydhaltigeri Flußspats erforderlichen Fluorwasserstoffsäure durch
Hydrolyse der flüssigen Reaktionsprodukte erhalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flußspat in einer
Mischzone mit so viel Fluorwasserstoffsäure vermischt wird, daß im wesentlichen der gesamte
Siliciumdioxydanteil in Kieselfluorwasserstoffsäure übergeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß siliciumdioxydhaltiger
Flußspat der Mischzone kontinuierlich zugeführt und die gewonnene Fluorwasserstoffsäure
kontinuierlich in die Mischzone zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch ι bis S, dadurch
gekennzeichnet, daß das Siliciumtetrafiuorid
und die Wasserdämpfe der Länge nach in einen langen leeren Reaktionsraum in dichter Berührung
mit einem Strom von brennbarem Gas und Luft eingeführt werden und das brennbare Gas
zur Hydrolyse des Siliciumtetrafluorids in Siliciumdioxyd und Fluorwasserstoffsäure verbrannt
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 652258;
britische Patentschrift Nr. 620 745; USA.-Patentschrift Nr. 2 535 036.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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