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Arm für Kleiderpuppen o. dgl. zur Schaustellung. Die Erfindung betrifft
die Bauart eines Armes, der ein natürliches Aussehen hat und für solche Puppen bestimmt
ist,. die besonders in Geschäften zur Schaustellung von Kleidern Verwendung finden.
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Bei derartigen Puppen bestehen die Arme bekanntlich aus Wachs, was
den großen Fehler hat, daß sie zerbrechlich sind, so daß besonders die Hände und
die Finger während der Handhabung oder der Bekleidung der Puppen oft entzweigehen.
Der Erfinder hat schon vorgeschlagen, das Wachs durch eine Gelatine und Glyzerin
enthaltende Komposition zu ersetzen, wodurch sich der Vorteil der Schmieg- oder
Biegsamkeit ergibt, derart, daß der Arm praktisch unzerbrechlich wird- Bisher waren
diese Arme aus biegsamem Material voll und mit einer mittleren Versteifung aus Holz
oder anderem iVlaterial versehen. Diese Herstellungsart bietet aber den wesentlichen
Nachteil, daß ein solcher Arm sehr schwer wird, so,daß man ihn nicht bei Bruststücken
der gebräuchlichen Art verwenden kann, wo der Arm in ein in der Wachsschulter vorgesehenes
Stück eingehakt wird. Wenn hier bei etwas erhöhter Temperatur das Wachs der Schulter
weich wird, kann der Arm infolge seines Gewichts leicht aus der Schulter herausreißen.
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Die Erfindung betrifft eine Bauart der Arme, durch die dieser Nachteil
völlig beseitigt wird. Ein nach der Erfindung hergestellter Arm ist leicht, unzerbrechlich
und bietet außerdem den Vorteil, weniger teuer zu sein, da die bei seiner Herstellung
verwendete Menge an plastischem Material in bemerkenswertem Maße verringert ist.
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Der Arm nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch die Kombination
einer mittleren starren Verstärkung oder Armatur, z. B. aus Metalldraht oder Holz,
eines hohlen Kernes, z. B. aus Pappe, der die Versteifung mit Abstand umgibt und
von ihr getragen wird, sowie einer äußeren Schicht einer biegsamen Gelatine enthaltenden
Komposition, die auf dem Kern geformt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung.
Fig. i ist ein Längsschnitt eines Armes bei teihveiser Ansicht, .und Fig. 2 ist
ein Querschnitt nach 2-2 der Fig. i in vergrößertem Maßstabe. Fig. 3 ist eine Sditenansicht
einer mehrteiligen Form, die zum Formen des Armes benutzt werden kann, und Fig.
d. ist eine Draufsicht auf die Form.
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Der dargestellte Arm weist eine innere starre Versteifung auf, welche
von zwei zylindrischen Holzstangen a und b gebildet wird, die durch
zwei zusammengewundene Metalldrähte c verbunden sind. Die Stange b trägt an ihrem
Ende zwei gleiche Metalldrähte d, die die Versteifung für das Handgelenk bilden.
Die Stange a ist an ihrem äußeren Ende mit einem Zapfen oder Stift f
versehen,
der es ermöglicht, den Arm mittels einer Bajonettverbindung in ein in das Wachs
der Schulter versenktes Stück einzuhaken.
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Um die so gebildete starre Versteifung herum ist ein hohler Kern vorgesehen,
der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Teilen g, k gebildet wird,
die die beiden Stangen
a und
b fast auf ihrer ganzen Länge umgeben.
Jeder Teil g, h des Kernes besteht aus Papneblättern, die zusammengeleimt oder sonstwie
befestigt und durch eine Drahtverbindung i abgestützt sind, die gleichzeitig die
Wand dieses Kernes indem gewünschten Abstand von den die Versteifung bildenden mittleren
Stangen halten. Der Arm wird durch eine Außenschicht ztz vervollständigt, die eine
Dicke von ungefähr i cin haben kann und aus einer schmiegsamen Paste oder Masse
aus Gelatinekomposition besteht. Diese Komposition kann z. B. nach den folgenden
Verhältnissen zusammengesetzt sein:
Gelatine ................. 30 g, |
Glyzerin ................. 40 g, |
destilliertes Wasser ........ 30 g, |
pulverisiertes Zinkoxy.... 5o g. |
Zwecks Färbens @dieser Masse werden mit Wasser verriebene Farben zugesetzt.
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Nachdem der mittlere hohle Versteifungskern angeordnet und die Paste,
wie oben angegeben, fertiggestellt ist, bringt man den ersteren in eine mehrteilige
Form, wie sie in Fig. 3 und 4 dargestellt ist und die z. B. aus .den Teilen zz,
o, p, 9, r, s besteht. Sodann gießt man durch die Öffnung t die geschmolzene
Paste in die Form, die den Kern so bedeckt und an ihm haftet. Der Kern wird in der
Form .durch die Stange a festgehalten, -die mit ihrem Teil d in ihr unmittelbar
eingekapselt ist. Nach Festwerden der Paste und. Herausnehmen des Armes aus der
Form werden .die vorhandenen Gußnähte mit einem Rasiermesser oder einem anderen
sehr scharfen Werkzeug entfernt und mit Glaspapier abgerieben. Das Abtönen oder
Verzieren der Hand und der die Nägel nachahmenden Teile wird mit Hilfe von flüssigen
Farben ausgeführt, wie sie im Handel zu haben sind. Nach dem Trocknen fixiert man.
die Farben mit Formol, was ein schließliches Abwaschen mit Alkohol ohne Veränderung
der Farben ermöglicht.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungseinzelheiten beschränkt. Im besonderen können .die Versteifung und der
Kern in jedem geeigneten Material ausgeführt und .die Verhakung des Armes mit dem
Bruststück in jeder beliebigen Weise durchgeführt werden. Diese Verhaltung muß vornehmlich
so sein, daß sie einen genauen Anschluß des Armes an die Schulter des Bruststücks
ermöglicht, um jede Lösung des Zusammenhanges zu vermeiden, was besonders in Hinsicht
auf die am meisten verwendeten Bruststücke mit sichtbaren Wachsschultern von Wichtigkeit
ist.