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Kunstgewerbliche Erzeugnisse, insbesondere Kunstblumen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, kunstgewerbliche Gegenstände, z. B. Kunstblumen od. dgl., aus einer Kunststeinmasse herzustellen, die in bildsamem Zustande sich durch Modellieren mittels der
Hand oder geeigneter Werkzeuge in jede gewünschte Gestalt dringen lässt und beim nachfolgenden Abbinden und Erhärten diese Gestalt beibehält, ohne Risse zu bekommen, und ein steinartiges Aussehen hat. Eine weitere Forderung, die an eine solche Kunststeinmasse zu stellen ist, ist die, dass sie durch Zumischen von Erdfarben verschieden gefärbt werden kann, und schliesslich ist es auch Erfordernis, dass, wenn ein kunstgewerblicher Gegenstand aus mehreren, einzeln zu modellierenden Teilen besteht, diese Teile nach dem Abbinden miteinander durch Kitt verbunden werden können.
Alle diese Forderungen werden durch eine Kunststeinmasse erfüllt, die Magnesit, Glaubersalz und Marmorpulver, daneben gegebenenfalls eine oder mehrere Erdfarben enthält. Die Rohmasse wird so hergestellt, dass zunächst eine wässerige Glaubersalzlösung zubereitet und dann die gewünschte Erdfarbe und Magnesitpulver zugesetzt wird. Diese Mischung wird so lange verrührt, bis ein dünner homogener Brei zustandekommt. Gegebenenfalls kann man zur Erhaltung der erforderlichen Dünnflüssigkeit beim Rühren noch weiteres Wasser zusetzen. Glaubersalz und Magnesia können im Verhältnis von ungefähr 1 : 1 bis ungefähr l : lia verwendet werden.
Hat der Brei die entsprechende Dünnflüssigkeit erlangt, so wird Marmormehl eingerührt, u. zw. in einer Menge, die das zwei-bis dreifache der Menge des zugesetzten Magnesits sein kann. Es empfiehlt sich, Marmormehl von der Farbe der der Masse zugesetzten Erdfarbe zu verwenden, um diese Farbe aufrechtzuerhalten.
Ist das ganze bis zur Homogenität verrührt, so werden die Gegenstände mit der Hand oder mit geeigneten Werkzeugen (Spatel, Messer od. dgl. ) modelliert. Will man z. B. Kunstblumen her- stellen, etwa Rosen, deren innere Blütenblätter dunkler sind als die äusseren, und kommen auch noch grüne Blätter und Stengel hinzu, so muss man Kunststeinmassen von verschiedenen Farben und Farbenschattierungen anmachen, damit man für jedes Blütenblatt und für die grünen Blätter und Stengel die entsprechend gefärbte Kunststeinrohmasse zur Verfügung hat. Es wird dann jedes einzelne Blütenblatt aus der entsprechend gefärbten Masse modelliert und jeder Teil auf einen wasseraufsaugenden Stoff, z. B. Löschpapier, ungeleimte Pappe od. dgl., aufgelegt, wodurch das Abbinden beschleunigt wird.
In den Stengel und Blütendern und die Blätter kann man, wie dies bei Modellierarbeiten üblich ist, Drähte aus Messing oder Kupfer einbetten. Sind die einzelnen Teile der Blüte und die Blätter so weit fest geworden, dass man sie handhaben kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie verformt werden, so werden sie in entsprechender Anordnung aneinandergeklebt. Hiezu wird ein Kitt verwendet, der aus der gleichen Masse besteht, wie sie oben beschrieben worden ist, jedoch ohne den Zusatz von Marmormehl. Durch diesen Kitt wird eine so innige und widerstandsfähige Verbindung der einzelnen Teile hergestellt, dass nach dem Erhärten eine Lösung dieser Verbindung ohne Zerstörung der einzelnen Teile nicht möglich ist.
Nach dem gänzlichen Erhärten der Masse und des Kitts ist eine Kunstblume zustandegekommen, die trotz ihrer, der natürlichen Blume entsprechenden Färbung und Farbabstufung den Kunstblumencharakter wahrt und dabei vom ästhetischen Standpunkt aus eine ganz besondere Eigenart aufweist, indem darin Zartheit der Einzelteile und Frische der Farben mit dem Steincharakter gepaart ist. Dabei sind solche Gegenstände überaus dauerhaft und halten auch allen atmospärischen Einflüssen, praktisch genommen, unbegrenzte Zeit hindurch stand. Weder ändert sich die Beschaffenheit des Kunststeins noch die Farbe der einzelnen Teile. Es können daher derartige Gegenstände ohne weiteres auch im
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Freien aufgestellt werden, wo sie allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Kunstblumen der geschilderten Art können z.
B. als Gräberschmuck oder auch zur Füllung von Vasen od. dgl. verwendet werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, andere Kunststeingegenstände, insbesondere solche, die durch Modellieren gestaltet werden sollen, in technologisch gleicher Weise herzustellen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kunstgewerbliche Erzeugnisse, insbesondere Kunstblumen, dadurch gekennzeichnet, dass sie ans einer modellierten Kunststeinmasse bestehen, die Glaubersalz, Magnesit und Marmorpulver und gegebenenfalls eine oder mehrere Erdfarben enthält.