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Verfahren zur Herstellung von Gefäßen und Deckeln o. dgl. aus einem
vorzugsweise keramischen Grundkörper und einem auf diesem befestigten, ein- oder
mehrteiligen, äußeren Deckteil aus Marmor oder anderen Steinarten Die Herstellung
von Gefäßen aus Marmor und anderen Steinen war bisher vor allein deshalb schwierig,
weil die Wandstärken mit Rücksicht auf die Sprödigkeit, Zerbrechlichkeit und Porosität
der Steine sehr groß ge-
wählt werden mußten, so daß Gefäße mit nicht zu großen
Außenabmessungen n14r 'kleine Hohlräume aufwiesen. überdies, ist die Bearbeitung
der Innenflächen mühsam und mit großen Materialverlusten verbunden.
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Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Gefäßen aller Axt,
welche außen aus Stein bestehen, sich also ün Aussehen -nicht von den bisher erzeugten
Gefäßen unterscheiden, wobei aber die vorstehend angeführten Nachteile sowohl hinsichtlich
des Aufwandes an Marmor o. d- gl. als auch hinsichtlich der Bearbeitung vermieden
sind. Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung der Gefäße und in gleicher Weise
auch der Deckel o. dgl. ein innerer Grund- oder Tragkörper, vorzugsweise aus keramischen
Massen, wie Ton oder Porzellan, verwendet, der innen den. gewünschten Hohlraum aufweist
sowie ein den Grundkörper außen üb-er#dekkender auf ihm befestigter ein- od&
mehrteiliger Deckteil aus Marmor oder anderen, Steinen. Das den Gegenstand der Erfindung
bildende Verfahrien besteht nun darin, daß der Decl&örper aus Stein zuerst an
seiner Innenseite so weit bearbeitet wird, bis sie der Außen-form des Tragkörpers
angepaßt ist, worauf er auf den Grundkörper aufgesetzt - und mit ihm vorzugsweise
durch Verkitten verbunden wird. Schließlich. wird nach der fest-en VeTbindung der
beiden Teile, also insbesondere nach dem Erstarren der Verkittung, der Außenseite
des Deckkörpers
die endgültige- Form gegeben. Die festc Vierbiiidung
zwischen den bei-den Körpern ermöglicht es, die Außenfläche des Steinkörpers nach
Belieben abzudrehen, abzuschleifen oder sonstwie zu bearbeiten und dabei die Steindicke
auf etwa i mm zu vermindern, ohne eihen. Bruch des Steinkörpers befürchten zu müssen.
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Die Zeichnung erläutert die erfIndungsgemäße Herstellung von Gt6fäßen
an drei Beispielen, Abb. i und 2 zeigen teil-s in Ansicht, teils im Schnitt eine
Deckeldose bzw. ein gleichfalls durch einen Deckel, abge,-schlossenes 7,ylindrisclies
Gefäß, Abb. 3 z6igt im Schnitt je eine Hälfte ein-er niedrigen Flasche in
zwei verschiedenen Ausführungsf orinen.
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Die Dose nach Abb. i besteht aus einem inneren vorzugsweise keramischen
Hohlkörper i mit bauchiggen verhältnismäßig dünnen Seitenwänden 2. Auf diesem Grundkörper
wird ein zweiteilig ",er Steinkörper3,4 aufgebracht, und zwar wird der Ringtei13
von oben auf den Körperi aufgesetzt, der Ringtei14 von unten aufgeschoben. Die Trennfuge5
zwischen den TeiJen3 und 4 verläuft an der Stelle des größten Durchmessers des Körpers
i. Die Teile 3 und 4 werden mit dem Körper i unter Zubilfenähme von Schellack
oder anderer Steinkitte verkittet. Die Außenfläche der Teile 3, 4 wird erst
dann bearbeitet, wenn die Teile 1, 3 und 4 lendgültig verbundeii sind, also
die VerlÜttung erstarrt ist. Hierbei ist die Außenform, des Steinkörpers natürlich
nicht an die Form des Tragkörpers gebunden, sondern es könneu in. den Stein beliebige,
auch recht vermickelte, Formen eingearbeitet werden.
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Der obere Glefäßrand6 und die Fußleiste7 des Gefäßes iverden durch
eine auf galvanischem Wege aufgebrachte, bandförmig verlaufende Metallschicht
8 bzw. 9 abgedeckt, die nicht nur einen mechanischen Schutz egen Alusscharten
der Ränder bietet, sondern insbesondere aLich die an diesen Rändern nach außen tretende
Kittschicht zwischen dem Grundkörper und dem Deckteil abdeckt und dadurch ein Eindringen
von Feuchtig gkeit zum Kitt verhiadert. Auch der Deckel io der Dose besteht aus
einem Grundkörper i i und einem Steinkörper 12, die miteinander verkittet sind,
wobei der Deckelrand durch eine galvanisch aufgebrachte Metalleist#e 13 abgedeckt
ist. Beträgt die Dicke der Leist--ii 8 ' 9 und 13 etwa o,i bis o,2mm, so
bilden sie auch die die Brucbsicherheit dies Gefäßes wesentlich erhöhenden Trag-und
Stützteile.
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Während bei der Dose nach Abb. i der äußere Steinkörper wegen der
Wölbung der Wände 2 zweiteilig sein muß, genügt für das zylindrische Gefäß 14 nach
Abb. 2 ein einteiliger zylindrischer Steinkörper 15, der über de.n, Mantel
16 des keramischen Grundkörpers 17 aufgeschoben und mit ihm verkittet
wird. Am oberen, Rand und an der Fußleiste sind Metallschichten 18 und 19
vorgesehen. Die Verzierungsrippen 2o an der Außenseite des Steinkörpers 15 werden
in die Steinoberfläche nach dem AufbAngen des Teils 15 auf den Teil
17 und nach der Herstellung der Verbindung der beiden Teile eingearbeitet.
Der Decke12i ist mit einem knopffönnigen Griff22 bZW. 2,3 versehen, der entweder
-mit dem Steinkörper des Deckels aus einem Stück besteht oder mit ihm durch einen
metallischen Gewindebolzen 24 verbunden ist, der im Deckel und Griff eingekittet
wird.
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Bei flaschenförmigen Gefäßen, etwa nach Abb-3, -%#,4rd zweckmäßig
in, die, obere öffnung ein gläserner FlascbenhaIS 25 CilIgC-schraubt und
verkittet. Der aus dein Gefäß herausragende Teil des Halses wird z. B. durch einen
galvanisch aufgebrachten MetallbC1a.- 26 überdeckt. Auch der die Flasche
verschließende GlaSStÖpSel 27 ist mit der ihn abdeckenden St#einkappe28 durch
Verschrauben und Verkitten verbunden. Bei der Ausführungsfonn gemäß der rechten
Hälfte der Abb.3 sind die Decke und die Seitenwände des Gefäßes durch einen einzigen
Steinkörper 29 abgedeckt, und der Boden 30 ist mit einer ebenen Steinplatte31
belegt, die seit]-ich an den Körper 29 längs einer ebenen TrennfU-P 32 anschließt.
Die linke Hälfte der Abb. 3, wo der Boden 3o nicht abgedeckt ist, zeigt auch
die ursprüngliche Form des Steinkörpers beim Aufbringen auf den Grundkörper. Der
unterbrochen schraffierte Teil wird nach dem Verhüten der beiden Körper abgeschliffen
und so die endgültige Außenform hergestellt. Damit der galvanisch auf-Z> ,-ebrachte
Metallbelag besser auf der keramischen Unterlage haftet, empfiehlt es sich, die
leitende Grundschicht für den Belag in den keramischen Körper einzubrennen oder
letzteren mit Nuten oder zurückspringenden Vertiefungen zu versehen, in welche die
Ränder des Metallbelages eingreifen.
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Außer den schon eingangs erwähnten Vorteil-en der neuen Herstellungsart
ist noch anzuführen, daß man durch Glasieren der Innenseite des keramischen Grundkörpers
die Gefäße trotz der Dünnwandigkeit vollk-ommen flüssigkeitsdicht machen kann. Hinsichtlich
der äußeren Form besteht weitgehende Freiheit, weil der keramische Grundkörper dem
Steinkörper eine widerstandsfähige Unterlage für die Bearbeitung durch Drehen, Schleifen
usw. bietet. Für verschiedene Teile der Gefäßwände können gegebenenfalls auch I
verschiedene
Steinarten verwendet werden, wobei auch die Stoßstellen zwischen den verschiedenen
Teilkörpern durch galvanisch aufgebrachte Metalleisten abgedeckt siein können.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, Gefäße und andere Gegenstände aus,
verschiedenen Werkstoffen, auch aus keramischen Massen, mit kleinen angekitteten
Stücken u.a. aus Marmor und anderen Steinen zu verkleiden, um besondere dekorative
Wirkungen zu erzielen. Bei diesem Verfahren handelt es sich aber nicht um die Herstellung
von Gefäßen, die außen nur aus einem einzigen Steinkörper oder aus einer ganz kleinen
Zahl von Steinteilen bestehen, und mit dieser Herstellung sind auch nicht die Vorteile
verbunden, wie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.