DE33914C

DE33914C - Centrifugal - Jalousievorrichtung an Windmühlenflügeln zur selbsttätigen Regelung des Ganges

Info

Publication number: DE33914C
Application number: DENDAT33914D
Authority: DE
Original assignee: H. hecht in Radegast

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die dargestellte Vorrichtung an Windmühlenflügeln soll die störende Wirkung des stofsweise kommenden Windes aufheben und einen gleichmäfsigen Gang des Werkes erzeugen. Sie kennzeichnet sich dadurch, dafs Jalousieklappen, welche in den beiden Flügeln einer Ruthe angeordnet sind, der Stärke des Windes bezw. der Drehgeschwindigkeit des Werkes entsprechend selbstthätig mehr oder weniger geöffnet werden.

Auf der Flügelwelle ist eine kurze Welle a gelagert, welche an ihrem, an der Feldruthe liegenden Ende einen zweiarmigen Hebel b und an ihrem nach der Hausruthe zu liegenden Ende einen einarmigen Hebel c trägt. Der Hebel b steht durch Drähte b¹ b² mit den Jalousieklappen derart in Verbindung, Fig. 1, 5 und 6, dafs die Klappen durch Drehen dieses Hebels geöffnet bezw. geschlossen werden können. Sämmtliche in einem in die Flügelsprossen eingelassenen Rahmen d gelagerte Jalousieklappen sind mit einer Schiene d¹ verbunden, welche an ihrem äufsersten Ende mit einem kleinen Gewicht d^% belastet ist. Dieses hat den Zweck, bei der Drehung der Welle durch Centrifugalkraft je nach der Drehgeschwindigkeit die Klappen mehr oder weniger zu öffnen.

Zur Feststellung der Klappen in der geöffneten Lagej welche beibehalten werden mufs, wenn die Geschwindigkeit des Windes eine sehr grofse ist, dient der einarmige Hebel c der Welle α und der in der Hausruthe passend gelagerte Sperrhebel /.

Bewegen sich bei der Drehung der Flügel die Schienen d^l d² nach aufsen, so erfolgt eine Bewegung der Drähte b^l b² nach innen, und hierdurch gelangen die Hebel b und c aus der in Fig. 1 in vollen Linien und in Fig. 3 in punktirten Linien gezeichneten Stellung in die in Fig. 3 in vollen Linien angegebene Lage. Der Arm c schleift dabei auf dem Ende des Sperrhebels / und drückt denselben so lange zurück, bis das vordere Ende des Armes c in die Kerbe f¹ des Hebels / einfällt. Der Sperrhebel / wird von der Feder/² beständig gegen den Stift /³ geprefst; er ändert seine Lage nur dann, wenn auf seinen Arm f¹ ein Druck ausgeübt wird, welcher gröfser als die Spannung der Feder/² ist. Dies geschieht erstens, sobald der Arm c gehoben wird und gegen das Ende f¹ des Sperrhebels / drückt, und zweitens wenn auf den Stift /⁴ des Hebels / nach oben ein Druck ausgeübt wird.

Wenn die Kraft des Windes nachläfst, so müssen die Jalousieklappen, damit ein regelmäfsiger Gang des Werkes erhalten bleibt, wieder geschlossen werden. Zu diesem Zweck ist auf der Vorderwand des Mühlenhauses ein Bügel g bei g¹ drehbar gelagert, welcher mit Hülfe einer über Rolle h in das Innere der Mühle laufenden Schnur gehoben und gesenkt werden kann. Der Bügel g trägt nahe seinem Drehpunkte einen Stift g², welcher die Bahn des Stiftes/⁴ kreuzt, sobald der Bügel g die in Fig. 3 in vollen Linien gezeichnete Stellung II einnimmt. Drehen sich also die Flügel in der Richtung des Pfeiles, Fig. 3, und hat der Mechanismus die gezeichnete Lage, so wird der Sperrhebel ausgeklinkt, weil der Stift /⁴ sich gegen den festen Stift g² legt und ausweichen mufs. Der Arm c und der Hebel b

fallen dann in ihre ursprüngliche Lage zurück, Fig. i, und die Jalousieklappen schliefsen sich. Nimmt der Bügel g die tiefste Stellung I ein, so übt er auf den Mechanismus gar keine Wirkung aus, hebt, man ihn dagegen in. die. Stellung III, Fig. 3,. und haben die Hebel b/c die punktirte Lage, so legt sich bei der Drehung der Flügel die am Hebel c befestigte Rolle c², Fig. 4, auf den Bügel g und veranlafst infolge der Reibung eine Drehung der Hebel b c, bis·· das Ende des Hebels c den Sperrhebel/ zurückdrückt und in die Kerbe f¹ des letzteren einschnappt. Diese Einrichtung ist getroffen,, damit auch bei mäfsigem Winde der Gang des Werkes nach Belieben geregelt werden kann.

Claims

Patent-Anspruch:

An Windmühlen zur Erzielung eines gleichmäfsigen Ganges des Werkes die Anwendung von in den Flügeln einer oder beider Ruthen angeordneten Jalousieklappen, welche einerseits mit einer an ihrem Ende belasteten Schiene und andererseits durch Drähte mit einem zweiarmigen, auf der Ruthenwelle gelagerten Hebel verbunden sind, dessen selbsttätige Bewegung durchs eine Sperrvorrichtung begrenzt und dessen unfreiwillige Bewegung durch einen an der Mühlenwand gelagerten Bügel veranlafst wird.

Hierzu i. Blatt Zeichnungen.