DE7358C - Windmotor - Google Patents

Description

1879.

Klasse 88.

FRIEDRICH HARTMANN in BERLIN. Windmotor.

Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Mai 1879 ab.

Der Windmotor besteht dem Wesen nach aus zwei oder mehr Windflügeln A, welche sich um eine senkrechte Axe B drehen können, ^ Fig. 1 Ansicht, Fig. 2 Grundrifs.

Diese Flügel bestehen aus einer senkrechten Wand, einem oberen Boden α und einem unteren b. Die senkrechte Wand ist nach einer bestimmten Curve gekrümmt, deren Form aus Fig. 2 ersichtlich ist. Sie ist von I bis II und von III bis B voll, während der andere Theil aus Klappen c besteht, welche um senkrechte Axen drehbar sind. Diese Klappen werden durch den Wind geschlossen, wenn derselbe sich in der Höhlung des Flügels fangt, während der den anderen Flügel treffende, in der Richtung des Pfeils, Fig. 2, wehende Wind die Klappe öffnet, so dafs der Druck auf den linken Flügel überwiegt und die Vorrichtung in der Richtung des Pfeils umläuft.

Die Decken α b können aus Eisenblech oder Leinwand bestehen, das Gestell des Flügels wird passend aus Winkeleisen hergestellt.

Zum Anhalten dieses Windmotors dient ein Bremsrad d, gegen welches die Backenbremse D gedrückt wird. Mit diesem Bremsrade ist eine Rolle verbunden, um welche sich zwei Schnüre, Ketten oder Drähte / legen. Von diesen zweigen sich Schnüre g ab, welche über eine gemeinschaftliche Rolle h nach den auf den Axen der Klappen C angebrachten Rollen i führen, auf deren Umfang sie befestigt sind.

Wird die Bremsscheibe D durch Bremsen angehalten, so wickelt das sich weiter drehende Windrad die Kette / auf und verkürzt sie, so dafs die Klappen c geöffnet werden. Beim Nachlassen der Bremse ziehen die Federn k die Kette / wieder ab, und die Klappen werden wieder unter den Einflufs des Windes gestellt.

Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit drei Flügeln , Fig. 4 die Aufstellung des Motors auf dem First eines Daches. Die Axe B wird an ihrem oberen Ende in dem Rahmen F gelagert.

Die Fig. 5 und 6 zeigen eine mit einem solchen Windrade versehene Windmühle. Das Windrad A mit vier Flügeln ist durch ein Dach B bedeckt. Die Flügel haben hier volle senkrechte Wände. Der Wind wird in dieselben mittelst des Ringes D eingeleitet, welcher um senkrechte Axen drehbare Klappen enthält. Diese Klappen können nach der Windrichtung eingestellt werden.

Man kann auch die Klappen fortlassen und den Ring theil weise, von I bis II, offen lassen, so dafs an dieser Stelle der Wind nach dem Windrade A gelangen kann. Der ganze Ring kann dann je nach der Windrichtung gestellt werden, und dasselbe kann mit den Segeln F und G geschehen.

Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine dritte Abänderung der Flügel. Die beiden Böden α b sind hier geneigt, so dafs sie einen keilförmigen Raum einschliefsen, in welchem sich der Wind fangen kann.

Der untere Boden ist mit Klappen d versehen, welche um das Gelenk e drehbar und durch eine über Rollen / gehende Schnur g verbunden sind. Diese Schnur wickelt sich, ähnlich wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, um eine mit einer Bremsscheibe verbundene Rolle, wenn man das Bremsrad anzieht.

Die Klappen d werden dann geöffnet, und der Wind kann aus den Flügeln entweichen, ohne zu wirken. Diese Flügel können auch so eingerichtet werden, dafs man sie ineinanderklappen und so transportiren kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die verschiedenen Anordnungen eines Flügel-Windmotors , wesentlich wie sie in der Beschreibung und Zeichnung auseinandergesetzt sind.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.