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Steuerung an Anlagen zum Umfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere
feuergefährlichen Flüssigkeiten. Durch das Hauptpatent 3a8832 ist eine Steuerung
an. Anlagen zum Umfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere feuergefährlichen Flüssigkeiten
bekannt. geworden, bei denen zwischen dem Lagerbehälter und dem Zapfventil oder
der Verwendungsstelle ein Zwischenbehälter zum Nachmessen und Abgabe der Flüssigkeit
im Teilmengen angeordnet ist. Die Füllung des Zwischenbehälters geschieht dadurch,
daß in die zwischen ihm und dem Lagerbehälter vorhandene Gasdruckleitung einerseits
und der Auspuffleitung nach der Atmosphäre zur Entlastung des - ZRvischenbehälters,
anderseits ein dreiwegiges Steuerorgan eingesetzt ist, bei dem nicht nur das Gehäuse,
sondern auch z. B. das Hahnenküken drei Wege zeigte. Ein solches Absperrorgan hat
die Aufgabe, in der einen Stellung unter Abschluß der Preßschutzgaszuführung den
Zwischenbehälter mit der freien Atmosphäre zu verbinden, wodurch die in dem Lagerbehälter
unter dem Druck des Gases stehende Flüssigkeit durch ein Füllrohr nach dem Zwischenbehälter
bis zu dessen Füllung überströmt. Nach beendeter Füllung hat das Steuerorgan die
Aufgabe, beide Preßgasleitungen wieder zu verbinden, wodurch sich: in; beiden, Behältern
gleicher Gasdruck einstellt. Hierdurch: wird erreicht, daß die über das Füllroh:rende
im Zwischenbehälter etwa zu viel eingetretene Flüssigkeitsmenge wieder nach dem
Lagerbehälter zurückfällt, so daß in der Ruhelage der Anlage das Füllrohr von Flüssigkeit
entleert, dagegen mit Schutzgas angefüllt wird.
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Will man -bei einer solchen Anlage unter Umgehung eines zweiten Zapfventils
am Lagerbehälter diesen über die Zapfstelle des Zwischenbehälters hintereinander
ohne besondere Nachänessung entleeren, so ist es erforderlich, nicht nur die Preßgasleitungen
zu dem Zwischenbehälter und dem Lagerbehälter voneinander zu trennen, sondern auch-
den Ausgang nach der Außenluft abzusperren. Der dreiwegige Kükenhahn: konnte diese
Aufgabe allein nicht lösen; es mußte vielmehr ein besonderes Absperrorgan in dieAtmosphärenleitung
eingesetzt werden.
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Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß die Bedienung der Anlage
zu verwickelt und für den bedienenden Laien durch die Zweiteilung zu unübersichtlich
und schwierig wird. Es -liegt das Bedürfnis der Verbesserung und weiteren Ausbildung
dieser Art von Steuerung vor.
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Es wird dies dadurch erreicht, daß man an und', für sich` die beiden
Preßgasleitungen und die Atmosphärenleitung an das dreiwegige Ge'h'äuse eines Absperrorgans,
wie bislang, anordnet, dagegen den eigentlichen Absperrkörper
zweiwegig
ausbildet, so daß dieser in drei verschiedenen, aufeinanderfolgenden Stellungen:
i. den Hohlraum des Zwischenbehälters mit der Atmosphäre zwecks Füllung verbindet,
2. die Atmosphärenleitung absperrt, dagegen beide Preßgasleitungen und damit auch
beide Hohlräume des Zwischengefäßes und des Hauptbehälters miteinander verbindet,
und 3. alle drei Leitungen gegeneinander absperrt.
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Ist diese Art von Steuerung schon bei ortsfesten Lagerungen vorteilhaft,
so wird sie bei einer unfallverhütenden Lagerung de' s Betriebsstoffes bei Kraftwagen
und bei ortsfesten Verbrennungsmotoren zur Notwendigkeit. Denn in den beiden letztgenannten
Fällen, bei denen beispielsweise als Schutzgas die gefilterten und gereinigten Auspuffgase
- Kohlensäure und Stickstoff - als Schutz-und Druckmittel für das feuergefährliche
Betriebsmittel Verwendung findet, soll das Brennstoffgefäß zwischen dem Lagerbehälter
und dem Vergaser nicht nur als Meßgefäß dienen, um. deni Brennstoffverbrauch des
Motors zu verfolgen, sondern es soll auch die Möglichkeit gegeben sein, daß aus
dem tiefer liegenden Brennstofflagerbehältet die Flüssigkeit dauernd über das höher
liegende Zwischengefäß dem tiefer liegenden Vergaser zugeführt wird. Wird aber der
Lagerbehälter leicht undicht, so daß die aus dem Auspuff des Motors zum Teil nach
dem Lagerbehälter gedrückten Gase die Förderung nicht mehr nacht dem höher liegenden
Zwischenbehälter zu drücken vermögen, so muß als Hilfe der Saugzug des Motors einspringen,
um wenigstens den Zwischenbehälter mittels Saugzugs aus dem Lagerbehälter auffüllen
zu können, damit der Wagen nicht auf offener Landstraße liegen' bleibt und wenigstens.
auf diese Weise die nächste Ausbesserungswerkstätte erreichen kann. So bleibt einesteils
die Sicherung des freien Raumes des Lagerbehälters durch die zwar jetzt mit geringerem
Druck wirkenden Auspuffgase gewährt, andernteils wird der Betrieb nicht unterbrochen.
Reicht aber .der Druck der Schutzgase bei einer ortsfesten Lagerung nicht mehr aus,
ürn die feuergefährliche Flüssigkeit in den hoch'steh'enden Zwischenbehälter hinüberdrücken
zu können, so kann hier der Saugzug zum, Füllen des Zwischenmeßgefäßes mit einer
Saugpumpe hergestellt werden. Zu diesem Zwecke wird dann die Atmosphärenleitung
des dreiwegigen Gehäuses der Steuerkörper bei Kraftwagen oder ortsfesten Motoren
mit der Gemischansaugeleitung des Motors verbunden, wodurch' im. Unterdruck die
Füllungzdes Zwischenbehälters rasch vonstatten geht. Bei ortsfesten Lagerungen wird
eine Saugpumpe an die Atmosphärenleitung angeschlossen.
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Eine derartige Anlage stellen die Fig. i bis 4 der Zeichnung dar.
Die Fig. i bis 3 zeigen dabei das neue Absperrorgan als einziges Steuerungsmittel
in seinen drei verschiedenen Steuerstellungen, während die Fig.4 die Brennstofflagerung
auf einem Kraftwagen darstellt, die mit derjenigen einer ortsfesten Sicherheitslagerung
übereinstimmt.
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Die Preßgasleitung zum, Lagerbehälter ist mit 5 bezeichnet. Zwischen
ihr und der Ansaugeleitung 8 und der nach der Decke des Zwischenbehälters i i führenden
Gasleitung g ist das Steuerorgan mit dreiwegigem Gehäuse und zweiwegigen Sperrkörper
6 angeordnet.
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Bei der in: der Fig. 4 dargestellten Anlage ist die Wirkungsweise
die folgende: Von der Schutzgasquelle oder dem Auspuff des Verbrennungsmotors kommen
die gereinigten Gase durch die Leitung 3 im Lagerbehälter4 unter entsprechend eingestelltem
Druck an und überlagern die feuergefährliche Flüssigkeit. Die Leitung io ist die
Flüssigkeitsfülleitung für den als Meßgefäß dienenden Zwischenbehälter ii, von dessen
unterem Ende die Leitung 12 mit dem Rücksclilagventil13 zur Entnahmestelle der Flüssigkeit,
hier dem Vergaser, führt. Das Steuerorgan 6 ist einmal, durch die .Leitung 5 mit
der Frischgasleitung 3 und somit auch mit dem Lagerbehälter 4 verbunden; durch die
Leitung g steht es mit dem Gasraum des Zwischenbehälters i i in Verbindung, während
die Leitung 8 zum Saugrohr der Verbrennungsmaschine bzw. zu einer Saugpumpe o. dgl.
führt. Das Füllrohr iö ist von unten in den Zwischenbehälter i i eingeführt, ragt
in ihn bis zur oberen größten Füllgrenze der Flüssigkeit und ist in der Ruhelage
von Flüssigkeit -leer, dagegen mit Gas gefüllt.
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Angenommen, der Zwischenbehälter i i sei bis zum oberen Teil des Rohres
io gefüllt, so kainn bei einer Stellung des. Steuerorgans 6 nach Fig. i nur diejenige
Flüssigkeit, die sich zwischen dem oberen Teil des Füllrohres io und dem Rohr 12
befindet, in abgemessenen Mengen abgegeben werden. Die Abnahme der Flüssigkeit kann
an einem: nicht dargestellten Inhaltsanzeiger des Zwischenbehälters i i verfolgt
werden.
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Zum Füllen des Zwischenbehälters i i wird der Steuerkörper 6 in die
Stellung der Fig. 2 gebracht. Unter dem Druck des im; Lagerbehälter 4 befindlichen
Schutzgases wird der Zwischenbehälter i i rasch gefüllt. Die Umsteuerung des Steuerkörpers
6 ih die 1Läge
der Fig. i bewirkt wieder wie-vorher die Abgabe der
Flüssigkeit in nachm'eßbaren Teil; mengen aus dem Zwischenbehälter.
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Ein Umschalten des Steuerkörpers 6 aber in die Stellung nach Fig.
3 bewirkt die dauernde Abgebe der Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 4 über den Zwischenbehälter
i i nach der Verwendungsstelle durch die Leitung 12. 'Bei Abnahme der Flüssigkeit
im Zwischenbehälter i i wird in ihm der Druck des Gaspolsters geringer, da das Rohr
o beider Stellung des Steuerkörpers 6 nach Fig. 3 nach außen abgeschlossen ist.
Die im Lagerbehälter 4 befindliche Flüssigkeit wird aber ständig durch die Leitung
io dem Zwischenbehälter i i zugeführt, so daß entsprechend der Abnahme des Druckes
des Gaspolsters im Zwischenbehälter bei Abstellen der Entnahme noch-' eine gewisse
I#Ienge an feuergefährlicher Flüssigkeit in den Zwischenbehälter hinübergedrückt
wird, in dem also stets ein bestimmter Vorrat an Flüssigkeit gewahrt bleibt. Hierdurch
wird bei einer solchen Förderung z. B. die Betriebs- und Fahrbereitschaft eines
Kraftwagens auf alle Fälle gewährleistet und die seither übliche Druckpumpe zum
Aufpumpen des Druckes im Lagerbehälter 4 kommt in Wegfall.
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Wird bei dieser Anlage der Anschluß der Rohrleitungen am Lagerbehälter
4 oder werden die Gasleitungen 3 und 5 undicht, so daß der Druck des Schutzgases
zwar noch hinreicht, die Flüssigkeit zu sichern, aber nicht mehr ausreicht, die
Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 4 nach dem Zwischenbehälter i i zu heben, dann
kann bei der Stellung des Steuerkörpers 6 ;nach Fig. z der. Zwischenbehälter unter
dem Einfluß des Unterdruckes in der Leitung 8 gefüllt und bei der Stellung des Steuerkörpers
6 nach Fig. i entleert werden, immer unter Wahrung der Schutzgassicherung in den
Hohlräumen des Lagerbehälters 4 und Zwischenbehälters i i, wodurch diese gegen Zünd-
und Explosionsgefahr gesichert bleiben; bis zur Ausbesserung der Schäden ist daher
ein Hilfsbetrieb möglich.