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Auswechselbarer Porzellanschiebezahn. Porzellanschiebezähne, die auf
eine zapfen-oder schneidartige, an der Zahnrückenschutzplatte befestigte Vorrichtung
aufgeschoben und zwecks Auswechselung wieder abgenommen werden können, sind bekannt.
Diesen Porzellanzähnen haftet gemeinsam der Nachteil an, daß die Befestigungsvorrichtung
nicht unter allen Umständen dem Zahn jede Bewegungsfreiheit benimmt, daß ferner
durch den Kaudruck, insbesondere bei auch nur geringer seitlicher Beanspruchung,
leicht Bruch eintritt oder der Zahn locker wird und herausfällt. Auch sind die bisher
bekannt gewordenen Schiebezähne teilweise nur mit viel Umständen und Schwierigkeit
zu befestigen und wieder abzunehmen, teils sind auch die Befestigungsorgane so kompliziert
gestaltet, daß sie in Hinsicht auf ihre Kleinheit kaum mit der nötigen Dauerhaftigkeit
hergestellt werden können. Sodann erfordern sie zum Teil als Vorbereitung, daß der
Porzellanzahn ins Feuer gebracht werden muß, um Metallteile einzubrennen. Dies führt
zu den bekannten Übelständen, die von den Crampon-Zähnen her bekannt und gefürchtet
sind, nämlich die Entstehung feiner Sprünge im Porzellan infolge der verschiedenen
- Ausdehnungskoeffizienten von Porzellan und Metall.
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Diese Nachteile zu vermeiden, ist Zweck vorliegender Erfindung. Dieselbe
besteht im wesentlichen darin, daß das bei der Verarbeitung an die Rück- bzw. Innenseite
der Zahnrückenplatte zu befestigende Schiebe- und Befestigungsorgan aus einer senkrecht
zur Rückenplatte und senkrecht zur Basis stehenden und an beiden befestigten Führungsschiene
besteht, an deren oberem Rand eine zweite horizontal angeordnete, kreissegmentförmige
Ankerfläche befestigt ist, welche im Winkel von 45 ° mit der Rückenplatte verbunden
ist und nahezu von deren einem Vertikalrand bis zum anderen reicht. Entsprechend
dieser T-förmigen Führungsrippe, deren obere schräge Ankerfläche also der Schneidenüberdeckung
parallel läuft, ist der Porzellanzahn mit einer T-förmigen Aussparung versehen,
in welche die Führungsschienen bei der Befestigung des Zahnes eingeschoben werden.
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Die Fig. z der Zeichnung zeigt die mit dem neuen Schiebeorgan versehene
Rückenplatte in schaubildlicher Darstellung; Fig. 2 gibt eine schaubildliche Ansicht
des Schiebeorgans allein; Fig. 3 zeigt die Rückenplatte mit demselben von der Seite,
Fig.4 einen Längsschnitt durch den Zahn mit der dem Schiebeorgan entsprechenden
Aussparung; Fig. 5 gibt eine Rückansicht des Zahnes, Fig.6 eine Seitenansicht des
mit der Rückenplatte verbundenen Zahnes.
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a ist die Rückenplatte, auf der der Zahn befestigt werden soll. Der
obere Teil derselben ist der konkaven Rückenform lt des Zahnes entsprechend konvex
gestaltet. Der obere Rand bist im Winkel abgebogen und übergreift nach vollendetem
Zusammenbau schützend die Zahnschneide i.
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Das Schiebeorgan besteht aus der auf der Basis bzw. an der Rückenplatte
befestigten vertikalen Schiene c, deren vorderer Rand kreisbogenförmig gekrümmt
ist, und deren oberer Rand im Winkel von etwa 45' zur Basis der Rückenplatte steht.
Auf diesem
schrägen oberen Rand ruht die quer dazu angeordnete Ankerfläche
d, deren vorderer Rand einen Kreisbogen bildet, und deren rückwärtiger Rand durch
Verlöten o. dgl. fest mit der Rückenplatte verbunden ist. Diese schräge obere Ankerfläche
d ist parallel zum oberen, die Zahnschneide i übergreifenden Plattenrand. Die beiden
also T-förmig miteinander verbundenen Schienen c und d sind gleich stark und werden
aus Gold, Platin, Tantal o. dgl. geeignetem Material hergestellt.
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Der Kreisbogenradius ist für jede einzelne der Querschienen d der
gleiche. Die Schienen unterscheiden sich lediglich entsprechend den verschiedenen
Zahngrößen in der Größe voneinander.
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Die Aussparung im Zahn (Fig. q. und 5) besteht entsprechend dem Schiebeorgan
aus dem vertikalen Schlitz g, in den die Schiebefläche c einpaßt, und einem im Winkel
von 45' schräg zur Rückenfläche des Zahnes stehenden, senkrecht zu ersterem Schlitz
verlaufenden Schlitz f, in welche die Ankerfläche d eingeschoben wird.
In diese Schlitze werden die Schiebeschienen mittels dünnflüssigen Zements o. dgl.
festgekittet. Die Verarbeitung geschieht so, daß der Zahnrücken auf den vorstehenden
Rand des Schiebeorgans in Wachs modelliert und nach erfolgter Abnahme des Zahnes
in üblicher Weise auf das Schiebeorgan und das Grundplättchen e bzw. die Wurzelkappe
in Gold gegossen wird, worauf alle Teile zusammen mit einer Spur Lot verlötet werden.
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Die neue Befestigungsart des Schiebezahnes verhindert vollkommen jedwede
Bewegung des Zahnes auf der Rückenplatte. Die senkrechte Rückenplatte verhindert
eine Verschiebung nach rechts oder links, die schräge Ankerfläche die in den konkaven
Zahnrücken eingreifende Vorwölbung der Rückenplatte und die übergreifende Zahnschneide
nach oben oder unten. Jeder auf den Zahn ausgeübte gleichwie gerichtete Druck wird
sofort auf das Schiebeo. gan und durch dieses entweder auf die Rückenplatte oder
die Basis übertragen. Der Zahn ist daher weitgehend gegen jede Bruch-oder Splitterungsmöglichkeit
geschützt, daher außerordentlich dauerhaft und widerstandsfähig, deshalb auch billig
im Gebrauch. Die Auswechselung ist aufs einfachste und schnellste ohne wesentliche
Belästigung des Patienten zu bewerkstelligen.
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Bemerkt sei noch, daß der Zahn ohne Beeinträchtigung der Befestigungsvorrichtung
von allen Seiten beschliffen werden kann.