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Maschine zum Kämmen von Textilfasern. Bei allen Heilmannschen Kämmaschinen
und seinen Ableitungen, wo ein Faserbart, durch eine Zange gehalten, von einer Nadelreihe
ausgekämmt wird, die auf der äußeren oder inneren Oberfläche eines Zylinders oder
eines Konus oder auf einer Platte vorgesehen ist, befindet sich die Reinigungsbegrenzurigslinie
immer einige Millimeter von der Zange entfernt.
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Man -hat versucht, den Abstand der erstgenannten Linie von der Zange
durch mechanische Mittel zu verringern, indem man durch Stahllamellen oder Bürsten
die auszukämmenden Fasern in die Nadeln des letzten Stabes des kreisförmigen Kammes
eindrückte. Aber selbst durch die größte Annäherung der Nadeln an die Zange gibt
es doch eine Grenze des Abstandes, über die man nicht hinausgehen kann und die durch
die Konizität der Nadelspitzen gegeben ist.
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Die Reinigungsarbeit ist nur gut an der Stelle durchführbar, wo die
Nadel zylindrisch ist. Je mehr man den Faserbart in kleine Abschnitte durch eine
größere Anzahl Nadeln zerlegen kann, je wirksamer wird die Kämmarbeit. Die praktische
Grenze, welche sich nach dieser Richtung erreichen läßt, beträgt ungefähr
30 Nadeln auf den Zentimeter; dabei werden die Stahlspitzen derart schwach,
daß sie nur schwer die Kämmarbeit durchzuführen vermögen und sehr leicht brechen,
sowie eine schlechte Reinigungsarbeit liefern.
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Die Maschine, die den Gegenstand der Er-Findung bildet, kennzeichnet
sich im wesentlichen. dadurch, daß in dem Augenblick, .in dem ein Nadelendstab den
Faserbart bei geschlossener Zange passiert, eine Nadelreihe zur Wirkung kommt, die
eine doppelte Anzahl Nadelspitzen wie der gewöhnliche Stab aufweist, so daß der
- freie Zwischenraum 7 *ischen w den einzelnen Nadeln wesentlich vermindert
wird.
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Zu diesem Zwecke wird ein beweglicher Nadelstab verwendet, der sich
dem festen Endstab unter einem starken Winkel nähert, derart, daß nur die Nadelspitzen
der beiden Stäbe in einer Linie liegen, während die Nadeln des einen Stabes zu denjenigen
des anderen -einen Winkel bilden.
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Die beiden Stäbe sind mit derselben Anzahl Nadeln pro Zentimeter ausgerüstet,
und die Nadelspitzen des zweiten, d. h. beweglichen Stabes, legen sich genau in
die Mitte der Nadelzwischenräume des anderen Stabes und liegen auch in derselben
Höhe wie -die Spitzen des festen Stabes. Dieser feste Stab kann z. B.
25 Nadeln auf den Zentimeter aufweisen, die einen größeren Widerstand bieten
als 3o Nadeln auf den Zentimeter; dabei werden erfindungsgemäß 5o Nadeln anstatt
3o
auf den Zentimeter zur Anwendung gebracht. Diese Nadeln dringen gang nahe neben
der Zangenlinie ein, und es ist leicht ersichtlich, daß man mit den Nadelspitzen
näher an die Zange heranreicht als bisher.
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In der Zeichnung bedeutet: Fig. I und 2 einen Schnitt durch die Organe
einer Heilmannschen Kammaschine in zwei verschiedenen Stellungen der Arbeitsorgane,
Fig. 3 einen Grundriß der wirksamen Organe, die in Fig. I und 2 ersichtlich sind,
während Fig. 4 bis 6 Einzelheiten im vergrößerten Maßstabe veranschaulichen.
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Die obere Zangenbacke I ist auf der Zeichnung mit der unteren Backe
2 in die Schließlage gelangt und hält durch das Nadelsegment 4 und die Bürste 3
den zu bearbeitenden Faserbart fest.
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Der bewegliche Nadelstab 7 sitzt an einem Träger 6, der um Achse 5
im Innern des Rahmens des Nadelstabsegmentes d befestigt ist.
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Die Welle Io der Kamnwalze trägt zwei Scheiben I2, die zum Festhalten
des Nadelstabsegmentes 4 dienen. Ein Hohlraum in diesen Scheiben läßt die beiden
Rollen 9, die rechts und links am Träger 6 angebracht sind, frei passieren.
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In Fig. I ist die Rolle 9 auf dem konzentrischen Teil des festen Exzenters
II aufgelaufen, gegen die sie durch eine' Feder I3 angedrückt wird. Der Träger 6
ruht mit seinen Regelungsschrauben I4 gegen den unteren Teil des Rahmens 4 des festen
Nadelsegmentes, und die Zylinderbürste .ist so angeordnet, daß sie in die Nadelspitzen
b und c der Nadeln sicher eindringen kann, um diese zu reinigen.
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In Fig. 2 ist die Rolle 9 auf den erhabenen Teil des Exzenters I i
aufgelaufen, und der bewegliche Nadelstab 7 ist um Achse 5 'so weit zum Ausschwingen
gebracht, daß seine Nadeln c unter stärkerer Neigung seine Spitzen in die Mitte
der Zwischenräume zwischen den Nadeln des festen Stabes b eindringen lassen. Sämtliche
Nadelspitzen liegen dabei aber auf einer Linie. Die beiden Regelungsschrauben 8
ermöglichen eine mikronetrisch genaue Einstellung der Entfernung.
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Es ist leicht ersichtlich, daß durch diese Einrichtung der Faserbart
doppelt so gut gereinigt wird, wie früher. Die Nadeln b, c können, wie Fig. 4 erkennen
läßt, dieselbe Stärke besitzen wie die üblichen Nadeln, da aber nur ihre Spitzen
ineinandergreifen, so erhält man, wie aus Fig.6 hervorgeht, die doppelte Anzahl
Spitzen auf einen Zentimeter.
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Man kann -natürlich auch jede andere Anordnung zum Antrieb des beweglichen
Nadelstabes anwenden. Beispielsweise könnte man den beweglichen Nadelstab c gegen
den festen Nadelstab b durch eine Feder heranziehen und die Entfernung der beiden
Stäbe durch ein Exzenter bewirken.
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Der bewegliche Nadelstab 7 könnte auch geradlinig unter Beibehaltung
desselben Prinzipes verstellt werden. Überhaupt hängt die Bauart von dem jeweiligen
System der K@rxlmas_chine ab.