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Entlockmaschine für langhaarige Felle Die Erfindung bezieht sich auf
Maschinen zum Entlocken langhaariger Felle, wie solche beispielsweise von isländischen
Schafen herstammen, deren Haarlänge 2o bis 30 cm beträgt.
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Ein Nachteil bekannter Entlockmaschinen ist darin zu suchen, daß die
Haare bei umlaufender Kratzbürstenwalze sich auf 1,12 bis 2,73 der Länge des Umfanges
festlegen und dadurch nicht selten einen Stillstand der Maschine, wenn nicht der
ganzen Anlage verursachen. Außerdem sind die Haare nur sehr schwer aus den Kratzbürstendrähten
loszulösen bzw. zu entfernen.
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Diesen Übelstand zu beseitigen, hat man bereits in den Kratzbürstenbesatz
Widerstände (Zwischenwände, Leisten o. dgl.) angeordnet, die wohl bei nicht zu langen
Fellhaaren befriedigende Ergebnisse erzielen ließen, zur Bearbeitung langhaariger
Felle eignen sie sich aber nicht ohne weiteres.
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Um nun auch langhaarige Felle in einwandfreier Weise entlocken zu
können, sind erfindungsgemäß zwischen der Kratzbürstenwalze und der parallelachsig
zu ihr liegenden Führungswalze senkrecht zu deren Achsen dem Verwickeln der Haare
entgegenwirkende Drähte oder Metallstäbe rechenartig zwischen den Zinken der Kratzbürstenwalze
angeordnet und unter der Führungswalze nahe an dieser vorbei nach außen in schräger
Richtung abgebogen, so daß die auf ihnen aufliegenden Felle nach unten abgleiten
und die entlockten Haare zwischen den Drähten nach unten durchhängen. Hieraus ergeben
sich folgende Vorteile: Dadurch, daß die Drähte oder Metallstangen an der Hauptarbeitsstelle,
wo ein Entlocken der Haare stattfindet, zwischen die Zinken der Kratzbürstenwalze
eindringen und tief zwischen den Zinken der Kratzbürstenwalze fast bis an die Kratzbürstenwalze
bzw. an die auf letzterer befindlichen Abstreiferleisten herantreten, werden die
Haare in jeder Weise ungehindert entlockt. Die Haare werden dabei von den Drähten
oder Metallstangen, ohne daß sie von der Kratzbürstenwalze mitgerissen werden, abgestoßen.
Die Abstreiferleisten wirken dabei noch besonders mit.
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Die Zinken der Kratzbürstenwalze können also in gleicher Weise wie
bisher die Fellhaare bearbeiten und reichen bei Walzenumlauf bis auf den Grund der
Haare. Die Haare werden dabei gekämmt bzw. ausgezogen und glattgestrichen. Lange
Haare können sich nicht verfangen und um die Kratzbürstenwalze wickeln, weil das
Leder des Felles auf den Drähten entlang geführt und von diesen zurückgehalten wird.
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Auf der Zeichnung ist der sich auf die Erfindung beziehende Teil einer
Entlockmaschine schematisch in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
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Abb. z stellt einen Querschnitt und Abb. 2 eine Draufsicht dar.
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Auf dem Maschinengestell z ist eine Kratzbürstenwalze 2 angeordnet,
auf deren Welle 3 in bekannter Weise eine Los- und Festscheibe 4
(Abb.
i strichpunktiert angedeutet) für den motorischen Antrieb sich befinden. Aus der
in Abb. i im Schnitt dargestellten Kratzbürstenwalze ist die Besetzung durch Kratzbänder
5 in Abwechslung mit Abstreifleisten 6 ersichtlich. Diese Leisten sind gegenüber
den später erwähnten Drähten 7 mit Einschnitten 8 versehen, die gerade so tief und
breit sind, als es der freie Durchgang der Drähte 7 erfordert. Letztere liegen hinter
den Spitzen der Zinken zurück.
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Gegenüber der Kratzbürstenwalze 2 ist in regelbarem Abstand die F
ührungsleiste g angeordnet. (Diese Anordnung ist in der Zeichnung der Deutlichkeit
halber nur auf einer Seite eingezeichnet.) Die Führungswalze g ist in pendelnd aufgehängten
Kulissen 13 gelagert, die in am Maschinengestell i befestigten Böcken ii angeordnet
sind. Durch eine Stellspindel 14 kann die Leiste festgestellt werden. Die Regelung
des Abstandes der Führungswalze g von der Kratzbürstenwalze 2 geschieht durch eine
waagerecht angeordnete Stellspinde115, die in einem am Maschinengestell i angegossenen
Auge 16 mit ihrem glatten Schaft wohl drehbar, aber in der Achsenrichtung nicht
verschiebbar ist. Als Muttergewinde für die Spindel 15 dient eine Nuß 18, die mittels
seitlicher Zapfen ig in dem gegabelten Ende der Kulisse 13 dreh-bar ist.
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Je nach Rechts- oder Linksdrehen der Stellspindel z5 schwenkt die
Kulisse 13 nach vorn oder hinten aus, wodurch eine Annäherung oder Entfernung der
Führungswalze g von der Kratzbürstenwalze 2 erreicht wird.
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Die Drähte 7 sind in gleichen Abständen voneinander rechenartig, auf
die ganze Breite der Kratzbürstenfläche verteilt, zwischen den Lagerständern des
Maschinengestelles angeordnet. Sie sind in ihren Enden an Schienen 2o und 21 befestigt.
Die Schiene 2o ist entsprechend lang gehalten und an ihren Enden rechtwinklig zuerst
waagerecht und dann nach unten gebogen, so daß Schenkel 2o, entstehen, die gleich
der Schiene 21 am Maschinengestell i angeschraubt sind.
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Die Drähte 7 sind von der Schiene 2o, die so hoch angeordnet ist,
daß die Kratzbürstenwalze mit ihr nicht in Berührung kommt, senkrecht nach unten
geführt, so daß sie zwischen der Kratzbürstenwalze 2 bzw. deren Zinken und der Führungswalze
9 nebeneinander stehen. Sie sind dann in der Richtung nach der Führungswalze
g abgelenkt, laufen in geringer Entfernung an dieser vorbei und werden dann in schräger
Richtung, der Zubringungsrichtung der Felle entgegengesetzt, nach unten geleitet,
gehen in einen Bogen über, bis sie in .der waagerecht liegenden Schiene 21 endigen.
Die zu bearbeitenden Felle werden auf der Tischfläche 22 in der bekannten Weise
zwischen einem Förderwalzenpaar 23, 24 hindurch über eine nach der Führungswalze
g zu abfallende Platte in den Bereich der Kratzbürstenwalze 2 gebracht, von der
die Haare zwischen den Drähten 7 hindurchgezogen und unter Mitwirkung der Abstreifer
6 auf die beschriebene Weise bearbeitet werden.
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Durch den Umlauf der Kratzbürstenwalze 2, die eine wesentlich höhere
Umlaufzahl gegenüber den Förderwalzen besitzt, werden einerseits durch die Abstreicher
6 die Haare aus den Zinken herausgedrängt, anderseits das Fell, mit seinem Leder
auf den Drähten 7 aufliegend, weiterbefördert, wobei die Fellhaare zwischen den
Drähten 7 frei nach unten hängen.
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An Stelle der Drähte 7 können auch Metallplatten oder Stangen o. dgl.
in rechenartiger Anordnung verwendet werden.