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Verfahren zum Zupfen von Roßhaar, Crin d'Afrique o. dgl. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Zupfen von Roßhaar, Crin d'Afrique o. dgl. Sie besteht
darin, daB beliebig angetriebene, in Reihen angeordnete Kämme eine Bewegung quer
zur Strangrichtung machen, wobei die Kämme paarweise in fortgesetztem Spiel einmal
in das Material eingreifen, seitlich auseinandergehen, dann hochschnellen und wieder
in ihre Anfangsstellung zurückkehren, während das Material in einer der Bewegungsrichtung
der Kämme senkrechten Richtung durch Transportwalzen @o. dgl. zugeführt und auf
einem Tisch o. dgl. fortgeschoben wird, und claß die Kämme von oben oder von oben
und unten in das Material eingreifen.
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Es ist bekannt, Roßhaar, Crin d'Afrique o. dgl., das in Zöpfen gehandelt
wird, in der Längsrichtung zu kämmen, um die Zöpfe aufzulösen und das Material für
die Füllung von Polstern aller Art zu lockern. Eine weitere Verbesserung stellt
.das Zupfen mit Zupftrommeln dar, wobei die auf einer schnell rotierenden Trommel
sitzenden kammartig angeordneten Zinken Material bzw. die einzelnen Fasern oder
Haare aus dem Zopf herausziehen. Alle diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß
die Fasern oder Teile des Zopfes zerrissen oder in Klumpen ungezupft ausgeworfen
werden.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile und ist in den
Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. r ist ein Längsschnitt durch eine nach dem Verfahren hergestellte
Vorrichtung; Abb. a ist eine Draufsicht, wobei die Kämme in verschiedener Anordnung
zueinander beispiels"%veise gezeigt sind; Abb. 3a bis 3e zeigen die Wirkungsweise
der Kämme in den verschiedenen, aufeinanderfolgenden Stellungen, wobei die Pfeile
die zur Erlangung der nächsten Stellung notwendige Bewegung angeben; Abb. q. zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Serie zusammenarbeitender Kämme von oben und
von unten in das Meeriai eingreifen.
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a ist der bekannte Zuführungstisch, b sind die in beliebiger
Weise angetriebenen Transportwalzen, c ist eine Platte oder Tisch, d und
e sind in Reihen oder schachbrettförmig angeordnete Kämme mit geeigneten
Zinken oder Stiften.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Auf dem Zuführungstisch a wird eine
Anzahl von in bekannter Weise aufgedrehten Zöpfen des zu zupfenden Materials aufgelegt
und zunächst von Hand den Transportualzen b zugeführt. Diese erfassen das Material
-und führen es auf die Platte c. über dieser Platte c sind in beliebiger, ,ausreichender
Zahl Reihen von Kämmen d und e nebeneinander oder schachbrettförmig
zueinander versetzt angeordnet. Die Kämme d und e machen durch einen beliebigen
Antrieb eine Bewegung in einer Richtung senkrecht oder annähernd senkrecht zur Zuführungsrichtung
des Materials, und zwar die Reihen d in entgegengesetzter Richtung wie die Reihen
e. Die
Abb. 3a bis e veranschaulichen den Arbeitsgang; je ein Kamm
d arbeitet mit dem Kamme e der Nachbarreihe zusammen; beginnend mit -der Abb. 3a
stehen die beiden Kämme d und e dicht beieinander, senken sich und greifen mit den
Zinken in den Zopf ein; die jetzt anschließende Bewegung ist durch die Pfeile angedeutet,
hierbei wird das Material des Zopfes auseinandergezogen, der feste Zusammenhalt
.des Zopfes um ein gewisses Maß gelockert (Abb.3b). Abb.3c zeigt die Aufwärts-,
Abb. 3d die seitliche Bewegung zum neuen Arbeitsgang. Inzwischen ist das Material
in der Längsrichtung des Zopfes in, bekannter Weise weitergefördert, und die nächste
Kammreihe beginnt in gleicher Weise die Arbeit, wie es z. B. in Abb. 3e dargestellt
ist. Nachdem sich an einer Stelle des Zopfes auf dem Wege des Zopfgutes der Arbeitsgang
in oben beschriebener Weise durch eine Anzahl von Kämmen d und
e vollzogen hat, wird das Material derart gelockertjund ausgebreitet sein,
daß es zu Polstern ohne jede weitere Zwischenbehandlung verwendet werden kann. Das
Material ist nicht wie in bisher üblichem Sinne gezupft, d. h. gewissermaßen jedes
Haar oder jede Faser aus seinem Zusammenhang mit den anderen gelöst und lose auf
einen Haufen geschichtet, sondern es liegt auf einer Fläche verteilt und aufgelockert,
ohne daß das einzelne Haar seinen Zusammenhang mit den anderen verloren hat. Man
wird gewissermaßen das Material eines Zopfes noch als Einheit insofern auffassen
können, als z. B. ein Haar noch mit vielen anderen Haaren verfitzt ist. Durch die
kurze seitliche Bewegung der Kämme ist es ausgeschlossen, daß selbst bei großer
Geschwindigkeit der Bewegung Haare oder Fasern zerrissen werden. In Abb. q: ist
noch ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei Kämme von oben und von unten
arbeiten; in diesem Falle bewegen sich die unteren Kämme in Ausschnitten des Tisches
und arbeiten mit den oberen Kämmen, wie vorbeschrieben, zusammen. Der Antrieb der
Kämme erfolgt in bekannter geeigneter Weise.
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Als besonderer Vorteil ist noch zu bemerken, daß das aus der Maschine
kommende gezupfte' Material gerade für Matratzen u. dgl. Polster die richtige Beschaffenheit
hat, so daß eine weitere Bearbeitung, wie Pressen usw., fortfällt.