DE337168C - Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz

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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/44Coffee substitutes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz. Bei der Herstellung- von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide oder Getreidemalz durch Rösten dieser Erzeugnisse wird bezweckt, die darin von Natur aus enthaltenen oder erst durch den Mälzungsprozeß entstandenen organischen Verbindungen und insbesondere die den Hauptbestandteil ausmachende Stärke derart umzuwandeln, daß Produkte entstehen, die bei der küchenmäßigen Zubereitung ein dem Bohnenkaffee in Farbe, Geruch und Geschmack möglichst ähnliches Getränk liefern.
  • Erfahrungsgemäß ist aber die hierbei erzielte Umwandlung in der angestrebten Richtung keineswegs eine so gleichmäßige und vollkommene wie beim Bohnenkaffee. Je nach der Röstdauer und der in Anwendung ,gekommenen Temperatur werden mehr oder weniger große Mengen der Stärke nur im gegeringeren Maße verändert, während andere Bestandteile, wie die Maltose und die Eiweißstoffe, bisweilen einen zu weit gehenden Abbau erfahren. Infolgedessen haften den Erzeugnissen nicht selten unerwünschte Eigenschaften an, die in verschiedener Richtung und besonders in der Tasse zum Ausdrucke kommen.
  • Die Ursache für diese Erscheinung beruht auf dem anatomischen Bau des Getreidekorns, weil der die Stärke führende .Mehlkörper von der derbwandigen Kleberschicht und weiterhin von der Samen- und Fruchtschale dicht umschlossen wird, sowie auch auf der geringeren Lockerung des Gewebes beim Rösten und der hierdurch bedingten schlechtem Wärmeleitung.
  • Die bekannten besonderen Verfahren -zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz zielen vornehmlich, darauf hin, die Stärke des Mehlkörpers in diesen Erzeugnissen vor der Röstung durch eine gewisse Behandlung aufzuschließen, mit der Absicht, hierdurch die erwähnten Mängel zu beheben.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren, durch welches im Getreide und Getreidemalz nicht nur die Stärke, sondern gleichzeitig auch die Eiweißstoffe und die Zellulose bis zu dem für den vorliegenden Zweck erforderlichen Grade in der Zelle aufgeschlossen werden, ohne daß hierbei die Struktur der Frucht eine nennenswerte Veränderung erleidet. Hiermit ist weiter der Erfolg verbunden, daß bei der folgenden Röstung eine gleichmäßige, bereits äußerlich ins Aage springende Umwandlung des Gewebes und Zellinhaltes der Produkte eintritt und Kaffee-Ersatzmittel mit guter Extraktausbeute gewonnen werden, die ein ausgesprochen kaffeeartiges Aroma und den gewünschten reintönigen bitter aromatischen Geschmack haben Die nach dem Verfahren durchgeführte Aufschließung. der ganzenn Frucht stützt sich mit auf die Erkenntnis, daß, ebenso -wie bei dem Bohnenkaffee, der Genußwert der Erzeugnisse nicht von einem einzelnen Bestandteil, sondern vielmehr von der Wirkung der Summe aller Bestandteile abhängt, was bisher nicht gebührend berücksichtigt wurde, indem immer nur auf eine Aufschließung der Stärke Bedacht genommen worden ist.
  • Das Verfahren selbst beruht auf der bekannten Tatsache, daß man sowohl Stärke als auch Eiweißstoffe und Zellulose nicht nur mit Wasser, dem gewisse Mengen Alkalien oder Säuren zugesetzt worden sind, sondern auch mit Wasser allein unter Anwendung von höheren, besonders durch Druck erzeugten Temperaturen aufschließen hzw. abbauen kann. Man macht z. B. von dem Dämpfen unter Druck Gebrauch in landwirtschaftlichen Betrieben für die Zwecke der Zubereitung des Viehfutters, wobei man auch wohl statt des Wassers eine verdünnte Kochsalzlösung benutzt. Die zahlreichen Versuche, welche über die Nutzanwendung dieser Arbeitsweise für den Zweck der vorliegenden Erfindung zur Erzielung der gleichzeitigen Aufschließung der Stärke, der Eiweißstoffe und der Zellulose im Getreide und Getreidemalz ausgeführt werden, haben gezeigt, daß die Anwendung von Wasser bei höheren, durch Druck erzeugten Temperaturen oder vielmehr von gespanntem Dampf nicht nur vollkommen ausreicht, um bei Einhaltung bestimmter Bedingungen, die für den Zweck erforderlichen Umwandlungen der genannten Bestandteile zu erzielen, sondern auch gegenüber der Mitverwendung von Alkalien oder Säuren Vorzüge bietet, indem hierbei die Gefahr einer zu tiefgehenden, mit nachteiligen Folgen für die Erzeugnisse verbundenen Umsetzung ausgeschlossen ist. Andererseits konnte festgestellt «erden, daß durch kleine Mengen indifferenter Salze, wie Chlornatrium, Chlorkalzium u. a., der Aufschließungsprozeß etwas beschleunigt wird. Es kann aber von derartigen Zusätzen auch abgesehen werden, da diese sonst keinen Vorteil für die fertigen Erzeugnisse bieten.
  • Die bei dem Verfahren in Anwendung kommende Wassermenge ist verhältnismäßig gering, so daß nach beendeter Behandlung ein fast trocknes, äußerlich unverändertes Produkt fällt.
  • Das gereinigte, geputzte und lufttrockne Getreide oder Getreidemalz wird zweckmäßig mit der erforderlichen Menge Wasser gleichmäßig durchfeuchtet oder erhält diese ganz oder zum Teil durch den während der Aufschließung darauf wirkenden Dampf.
  • Mit der Aufschließung aller Bestandteile der Frucht, die zu erkennen im Verlaufe des Prozesses keine besonderen Schwierigkeiten bietet, ist auch eine gute Lockerung und Wärmeleitung erreicht worden, so daß bei der in bekannter Weise erfolgenden Röstung bei mäßiger Hitze die gleichmäßige Umwandlung in die geschmacklich besonders zu' bewertenden Röstprodukte leicht vor sich geht.
  • Man hat bereits für die Herstellung von ,xerstenkaffee vorgeschlagen, die geschälte Gerste zunächst zu waschen oder mit heißem Wasser zu weichen und dann zu dämpfen. Die Dämpfung sdll zwar auch -im gegebenen Fälle mittels hochtemperierten Wasserdampfes stattfinden, aber lediglich zu dem Zwecke, um die-Reste der Fruchtschale und von Fettkörpern der aufgelockerten Kleberschicht zu entfernen und dann die sehr feuchten Körner möglichst schnell auszutrocknen, also mit der Möglichkeit, daß der Dampf abzieht. I'5 handelt sich demnach bei diesem bekannten Verfahren nicht um eine längere Zeit andauernde Behandlung und Aufschließung der ganzen Frucht durch Dämpfen im geschlossenen Druckapparat. Darauf kommt es aber für das neue Verfahren ganz besonders an, damit ein Rösterzeugnis gewonnen wird, welches eine gehaltreiche -Ausbeute eines kaffeeartigen wohlschmeckenden Auszuges liefert. Ausführungsbeispiel. ioo kg gereinigtes, geputztes, lufttrockenes Getreide oder Getreidemalz werden entweder direkt oder nach voraufgegangener gleichmäßiger Durchfeuchtung mit etwa 5 bis io Prozent Wasser, das gegebenenfalls i bis 2,5 Prozent Natriumchlorid. oder Kalziumchlorid enthält, in einen geeigneten Druckkessel verbracht. Im ersteren Falle wird das in Bewegung gehaltene Gut so lange mit strömendem Wasserdampf von niederer Temperatur behandelt, bis dasselbe den erforderlichen Feuchtigkeitsgrad angenommen hat. Hierauf wird das auf die eine oder andere Weise gleichmäßig durchfeuchtete Gut in dem vollständig abgedichteten Apparat bei ständiger Bewegung der Einwirkung von trockenem, gespannten Dampf, bei einem allmählich ansteigenden Drucke von i bis 3 Atmosphären, ausgesetzt, wobei durch zweckentsprechende Einrichtung dafür Sorge getragen werden muß, daß etwa entstandenes Kondenswasser mit dem Gute nicht in Berührung kommt.
  • Die erforderliche höhere Temperatur und der hierdurch bedingte Druck kann auch in einem mit Doppelmantel versehenen Apparat durch indirekt wirkenden Dampf erzielt werden.
  • Bei richtiger Leitung -des Prozesses ist die Aufschließung in der Regel nach i1/2 bis 2 Stunden beendet. @1n Stichproben ist von Zeit zu Zeit der Fortgang der Aufschließung und schließlich der Zeitpunkt, wo diese für den beabsichtigten Zweck beendet ist, leicht festzustellen.
  • Nach beendeter Aufschließung wird der Dampf abgestellt. Wenn der Druck abgefallen ist, werden die Ventile geöffnet und das noch heiße Gut auf ein Kühlsieb verbracht, um die äußerlich anhaftende geringe Feuchtigkeit vermittels Exhaustors abzusaugen. Die weitere Röstung der aufgeschlossenen Erzeugnisse erfolgt dann in bekannter Weise.

Claims (2)

  1. PATEITT-ANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz, dadurch gekennzeichnet, daß das gleichmäßig durchfeuchtete Gut im geschlossenen Druckapparat bei ständiger Bewegung so lange der Einwirkung von gespanntem Dampf bei allmählich ansteigendem Druck ausgesetzt wird, bis eine hinreichende, gleichmäßige Aufschließung der Stärke der Eiweißstoffe und der Zellulose eingetreten ist, worauf das so vorbehandelte Gut in an sich bekannter Weise vorsichtig durchgeröstet wird.
  2. 2. Das durch Anspruch z geschützte `'"erfahren in der Ausführungsform, daß die Durchfeuchtung des Gutes vor der Behandlung mit gespanntem Dampf durch Wasser erfolgt, dem geeignete Salze, insbesondere Natriumchlorid oder Kalziumchlorid in geringer Menge zugesetzt sind.
DE1917337168D 1917-04-29 1917-04-29 Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz Expired DE337168C (de)

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