AT156805B - Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffe-Zusatzstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffe-Zusatzstoffen.

Info

Publication number
AT156805B
AT156805B AT156805DA AT156805B AT 156805 B AT156805 B AT 156805B AT 156805D A AT156805D A AT 156805DA AT 156805 B AT156805 B AT 156805B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
coffee
roasting
production
inulin
additives
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Coffarom Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Coffarom Ag filed Critical Coffarom Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT156805B publication Critical patent/AT156805B/de

Links

Landscapes

  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 Topinamburknollen, Dahlienknollen, Zichorienwurzeln, Schwarzwurzeln, bekannt. Von andern Rohstoffen unterscheiden sie sich u. a. durch ihren Gehalt an Inulin und   inulin1ihnlichen   Stoffen, und sie weisen-auch nach der üblichen Verarbeitung zu Kaffee-Ersatz-oder Kaffee-Zusatzstoffeneinen eigentümlichen und teilweise auch einen eigenartigen bitteren Geschmack auf. Dieser Eigengeschmack ist meist unerwünscht, weil er die Verwendungsmöglichkeiten der aus den genannten Rohstoffen hergestellten   Kaffee-Ersatz-bzw.

   Kaffee-Zusatzstoffe wesentlich einschränkt.   
 EMI1.3 
 stoffen durch den üblichen   Darr- und Röstvorgang bewirkt   einen weitgehenden pyrogenen Abbau der in den Knollen und Wurzeln enthaltenen Baustoffe unter reichlicher Bildung von Farbstoffen,   Rostbitter   und sonstigen Gesehmaekstoffen ; dabei gehen wertvolle, den Genusswert wesentlich beeinflussende Baustoffe verloren, indem sie teilweise der Zersetzung anheimfallen bzw. teilweise unlöslich werden. 



   Mit der vorliegenden Erfindung wird nun ein neuartiges Herstellungsverfahren vorgeschlagen, 
 EMI1.4 
 ein Erzeugnis erzielt wird, das bei hohem Genusswert gute Färbekraft und angenehmes Gesamtaroma aufweist. 



   Bei dem vorliegenden Verfahren wird in technischer Weise eine Hydrolyse des Inulins und 
 EMI1.5 
 gebildeten Hydrolyseprodukte, im wesentlichen Lävulose,   zur Melanoidin-bzw. Karamelbildung, also   zur Farbbildung zwischen Eiweissabbauprodukten und Zuckern, herangezogen. 



     Erfindungsgemäss   wird beim vorliegenden Verfahren eine Hydrolyse des Inulins und der inulin- ähnlichen Stoffe durch Wärmebehandlung der Rohmaterialien im feuchten Zustand unter Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit durchgeführt ; bei dieser Wärmebehandlung im feuchten Zustand findet die schon oben kurz besprochen Umwandlung des spezifischen Geschmackes bzw. auch eine   Ent-   
 EMI1.6 
 Farbbildung schon unterhalb der Rösttemperaturen ein, weil infolge des reichliehen Vorhandenseins von Lävulose, also eines Zuckers mit freier Carbonylgruppe, die günstigsten Bedingungen zur   Melanoidin-   bzw. Karamelbildung gegeben sind. 



   Diese Farbbildung verläuft unter wesentlich niedrigeren Temperaturen, als sie bei der üblichen Röstung notwendig sind-sie geht schon bei Temperaturen um 1000 C vor sieh, während bei dem 
 EMI1.7 
 eintreten-, und sie vermeidet daher die unerwünschten Veränderungen, die gerade durch die hohe Rösthitze bedingt sind, und erzielt ausserdem eine etwas erhöhte Ausbeute. 



   Die z. B. bei Zichorie eintretende Entbitterung ist wahrscheinlich darauf   zurückzuführen,   dass die das Inulin vielfach begleitenden Bitterstoffe glykosidartigen Charakters durch die feuchte Wärmebehandlung teilweise zerstört oder in ihrer Wirkung eingeengt werden, so dass das in Frage stehende Endprodukt dann die Milderung und Verfeinerung der bitteren Geschmacksstoffe erfährt. 
 EMI1.8 
 Röstung des Materials nicht mehr vorgenommen zu werden. 



   Hiedurch unterscheidet sich das beanspruchte Verfahren von bekannten Verfahren, bei denen inulinhaltige Rohstoffe für die   Kaffee-Ersatzherstellung   vor dem Rösten zur Entfernung der Bitterstoffe mit Dampf behandelt und mit kochendem Wasser ausgelaugt oder bei denen gerüstete, granulierte inulinhaltige Rohstoffe zwecks Puderung mit Zichorienstaub durch Dampf oder Wasser klebrig gemacht 
 EMI1.9 
 zu erzielen. 



   Das neue Verfahren vereinigt in sieh sowohl eine Gesehmacksumwandlung bzw. Milderung in einem gerade gewünschten Umfange und ausserdem eine Bräunung, die nicht auf die normalen Röstvorgänge und die dabei entstehenden Röstprodukte   zurückzuführen   ist, sondern im wesentlichen auf eine   feuchte Erwärmung, die teilweise zu andern, insbesondere chemischen Umsetzungsprodukten führt als die Trockenröstung bei den hohen Temperaturen.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Im allgemeinen wird das Verfahren in Form einer Druck-Dampf-Erhitzung z. B. bei etwa 1 atü etwa 120 Minuten durchgeführt, wobei man das zu behandelnde Rohmaterial, das z. B. einen Feuchtig- 
 EMI2.1 
 vermieden, um die dann später erforderlich werdenden Troeknungskosten niedrig zu halten. 



   Wenn man auf besonders hohe Farbkraft bei den gemäss dem Verfahren hergestellten KaffeeErsatz-bzw. Kaffee-Zusatzstoffen Wert legt und auf die bei der normalen Trockenröstung entstehenden Geschmacks-und Aromastoffe nicht ganz verzichten will, so kann naturgemäss mit der Trocknung eine übliche Röstung in an sich bekannter Weise angeschlossen werden. 



   Es hat sich herausgestellt, dass sieh die Behandlungstemperaturen erniedrigen bzw. die Behandlungszeit abkürzen lässt, wenn man bei der   Durchführung   des Verfahrens geeignete Katalysatoren zur Anwendung bringt. Als solche Katalysatoren kommen insbesondere säuernde Stoffe, wie Wein-und Zitronensäure, oder saure Salze, z. B. primäre Phosphate u. dgl., in Frage. Auch die Schaffung einer Kohlensäureatmosphäre wirkt naturgemäss in dem angegebenen Sinne. 



   Weiter können zur Unterstützung fermentative, insbesondere enzymatische Prozesse benutzt werden, z. B. durch Zusatz von Auszügen aus frischen Dahlienknollen oder Topinamburknollen, die Inulase enthalten. 
 EMI2.2 
 Wege zu verzuckern ; dieser Weg allein führt aber nicht zum Ziel. 



   Die Rohmaterialien zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens brauchen nicht in frischem Zustand zur Verwendung zu kommen, sondern sie können auch dann dem Verfahren unterworfen werden, 
 EMI2.3 
   Vorröstung,   übergeführt worden sind ; diese Vorröstung hat sieh in manchen Fällen als zweckmässig erwiesen. 
 EMI2.4 
 worfen werden, ob in Schnitzeln, Brocken, Splittern od. dgl. 



   Zahlenmässige Ausführungsbeispiele : 1.   oOdes Rohmaterials, insbesondereZiehorlen-   wurzeln, werden in einem Druckkessel unter Zusatz von 5 1 Wasser oder Zuführung einer entsprechenden Dampfmenge bei einem Dampfdruck von zirka 1   atü   etwa zwei Stunden erhitzt ; hierauf wird das Material in   üblicher   Weise getrocknet, gegebenenfalls geröstet und gemahlen. 



   2.   50 leg   des Rohmaterials werden mit 0   l   eines aus frischen Dahlien-oder Topinamburknollen erhaltenen Auszuges befeuchtet, dann langsam auf etwa   60'C erwärmt   und während etwa 12 bis   3G   Stunden auf dieser Temperatur gehalten ; darauf wird das Material getrocknet, gegebenenfalls geröstet und gemahlen. 



   Durch die Verfahrensführung kann man z. B. Zichorie so weitgehend behandeln, dass der typische bittere Geschmack des Zichorienkaffees vollkommen abgestumpft wird und ein Produkt von neuem sowie absolut eigenartigem   Kaffeemittelehsrakter   entsteht. 



   An sich ist es bekannt, zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln feuchte Wärme zum Auf-   schliessen   der Rohstoffe anzuwenden. Eigentümlicherweise hat man die entsprechenden Behandlungverfahren aber   ausschliesslich   auf Getreide und Leguminosensamen argewandt. Wegen der andersartigen Zusammensetzung der dort vorhandenen Mehlkörper führen die mit feuchter Wärme arbeitenden   Aufschliessungsverfahren   zu andern Ergebnissen   ls   im vorliegenden Falle. Auch   muss   bei den bekannten Verfahren regelmässig sich ein   Röstprozess   an das   Aufschliessungsverfahren   anschliessen, um zu einem Erzeugnis zu gelangen, welches dem   Begriff,, Kaffee-Ersatz- oder Kaffee-Zusatzstoff"gerecht   wird. 



   Auch mit den bereits vorgeschlagenen Verfahren zur Gewinnung von Diabetikernahrung aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen hat der vorliegende Erfindungsgegenstand nichts zu tun, da es sich dort um die Gewinnung von Lävulosepräparaten als für die Diabetikerernährung geeigneten Zucker handelt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz-und Kaffee-Zusatzstoffen aus an sich zur Kaffeemittelherstellung bekannten inulinhaltigen Rohmaterialien, wie Topinamburknollen, Dahlienknollen, Zichorienwurzeln, Schwarzwurzeln, dadurch gekennzeichnet, dass durch feuchte Erhitzung des inulinhaltigen Rohmaterials eine Hydrolyse und damit die Bildung von Stoffen, insbesondere Inulinabbauprodukte, zur   Melanoidin- bzw.   Karamelbildung bewirkt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die feuchte Erhitzung unter Druck durchgeführt wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren unter Zusatz von Katalysatoren, z. B. saurer oder enzymatischer Natur, durchgeführt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das behandelte Produkt einer Trocknung und gegebenenfalls einer Nachrüstung unterworfen wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohmaterial zwecks Vorbereitung für die Hydrolyse eine schwache Vorröstung erfährt.
AT156805D 1937-01-23 1937-12-06 Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffe-Zusatzstoffen. AT156805B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CS156805X 1937-01-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT156805B true AT156805B (de) 1939-08-25

Family

ID=5449745

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT156805D AT156805B (de) 1937-01-23 1937-12-06 Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffe-Zusatzstoffen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT156805B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2210255C3 (de) Verfahren zum Aufbereiten von holzarmem Nichttabakpflanzengut zu Tabakersatz
EP0151772B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Kaffee-Extrakt
AT156805B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffe-Zusatzstoffen.
DE576515C (de) Verfahren zum Verbessern von Kaffee
DE1301236B (de) Verfahren zur Behandlung von Protein und Kohlenhydrate sowie unerwuenschte Geruchs- und Geschmackstoffe enthaltenden Pflanzenmehlen
DE664241C (de) Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen
EP1530909B1 (de) Herstellungsverfahren für pfanzliche Lebensmittel aus Kokosnüssen
CH208524A (de) Verfahren zur Herstellung eines als Kaffeersatz oder Kaffeezusatz dienenden Produktes.
DE2165663A1 (de) Trockenbadgemisch und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1792037A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kaffeextrakt
DE2714396A1 (de) Verfahren zur herstellung von vorgekochtem reis
DE448336C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Korn
DE1037829B (de) Verfahren zur Herstellung eines Pulvers aus geroesteten Kaffeebohnen zwecks Anpassung an die Schwimmfaehig-keit von Kakao- oder Schokoladepulver
DE337168C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln aus Getreide und Getreidemalz
DE1492744A1 (de) Verfahren zur Beseitigung und/oder Umwandlung von gerbenden Stoffen sowie von Geschmacks- und Geruchsstoffen bei Rohkaffee
AT124726B (de) Verfahren zur Veredelung von Kaffeebohnen.
DE884598C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Huelsenfruechten
DE1442045A1 (de) Verfahren zum Maelzen von Getreidekoernern
DE713621C (de) Verfahren zur Herstellung von Sojabohnenmehl
AT235670B (de) Verfahren zur Behandlung von Sojabohnen
DE311834C (de)
DE2059464C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Backhilfsmittels
AT98399B (de) Verfahren zur Herstellung eines extraktförmigen Kaffee-Ersatz-, -Zusatz- und -Glasiermittels.
DE511850C (de) Verfahren zur Erhoehung der Backfaehigkeit von Weizen oder Weizenprodukten
AT82190B (de) Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung von aufgeschlossener Kleie.