DE336578C - Vorrichtung zum Ausgeben von Zigaretten - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 6. MAI 1921

^Patentschrift

JVl 336578 KLASSE 44 b GRUPPE

Vorrichtung zum Ausgeben von Zigaretten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Dezember 1919 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Ausgeben von Zigaretten, welche wie andere Vorrichtungen zum Ausgeben stabförmiger Gegenstände einen trichterförmigen Vorratsraum aufweist, aus dem nach Ausschwingung einer der Trichterwände die jeweilig unterste Zigarette in ihrer Längsrichtung herausgehoben wird.

Die Erfindung besteht darin, daß eine auf ίο einem Schlitten bewegbare mechanische Figur vorgesehen ist, die gleichzeitig mit der Bewegung der Zigarette dieser entgegengeführt wird, die Zigarette in einer Greiföffnung aufnimmt und nach Zurückgehen in die Anfangsstellung, sich in. bekannter Weise drehend, diese Zigarette zum Gebrauch darbietet. Die Schlittenplatte, auf welcher die mechanische Figur steht, ist mit einem zur Betätigung dienenden, dreiarmigen Druckhebel verbunden, und die Figur ist mit zwei Stiften versehen, deren einer als Drehachse dient, während der andere zwecks Drehung der Figur in einer in der Grundplatte der Vorrichtung unterhalb der Schlittenplatte vorgesehenen Leitnut geführt ist.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in Fig. ι in Seitenansicht, in

Fig. 2 im Grundriß ohne"" Gehäuse dargestellt.

Fig. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch das Gehäuse und den Behälter der Vorrichtung,

Fig. 4 eine Seitenansicht mit abgenommenem Gehäuse und ohne Figur in Ruhestellung,

Fig. 5 eine teilweise im Schnitt, teilweise Seitenansicht von der Gegenseite in der Stellung, welche die Teile unmittelbar vor der Aufnahme der auszugebenden Zigarette durch die mechanische Figur entnehmen.

Die Vorrichtung ist äußerlich in Form eines Häuschens r mit einer auf einer davor befindliehen Plattform stehenden mechanischen Fig. 2 ausgestattet. Das in Form eines Häuschens gestaltete Gehäuse der Vorrichtung umschließt einen nach unten trichterförmig verengten Vorratsbehälter 3, in welchen die Zigaretten beispielsweise durch eine mittels einer aufklappbaren Dachhälfte 5 freizulegenden oberen Öffnung eingelegt werden können. Die beiden in einem der Länge der Zigarette entsprechenden Abstande parallel zueinander angeordneten senkrechten Wände 6, 7 des Vorratsbehälters gehen bis zur Bodenplatte 8 der Vorrichtung durch und dienen als Traggestell für den Behälter sowohl wie auch für den daran befestigten Hauptteil der Mechanik der Vorrichtung. Die seitliche und untere Begrenzung des Vorratsbehälters bilden zwei steil gegeneinander und gegen die wagerechte geneigte Trichterwände 9 und 10, von denen die erstere fest, die zweite um eine nahe ihrer oberen Kante liegende Achse 11 schwingbar zwischen den beiden Endwänden 6 und 7 angebracht ist. Die feste Trichterwand 9 hat unten eine rinnenförmige Auskröpfung, die genügend Querschnittsraum bietet, um eine einzelne Zigarette aufzunehmen. Eine ähnliche winkelförmige Auskröpfung von entsprechenden Abmessungen trägt der untere Rand der schwingbaren Trichterwand 10. Diese stützt sich beispielsweise mit einer den ^oberen Winkel der Abkröpfung 13 absteifenden Stützplatte 14 auf das Ende eines Hubdaumens 15, der aii

einem Winkelhebel i6 an einem senkrecht zu dessen Bewegungsebene seitlich vorragenden Arm vj vorgesehen ist.

Der Winkelhebel 16 ist um einen an einer die beiden Gestellwände 6 und 7 verbindenden Längsstreben 18 um einen Zapfen 19 parallel zur Längsrichtung der Grundplatte 8 der Vorrichtung schwingbar befestigt. Der Hebel erhält seinen Antrieb durch eine Drucktaste 20, welche die feste Hälfte der Dachfläche des Häuschens längsverschiebbar durchsetzend außen die Form eines viereckigen Schornsteins hat und am unteren Ende in geeigneter Weise senkrecht geführt wird. Mit einer unteren Schulterfläche setzt sich die Taste auf das daumenförmige Ende eines in der Ruhelage schräg nach oben gerichteten Winkelarmes des Winkelhebels 16 auf, welcher durch die Spannung einer an einen gegenüberliegenden Arm angreifenden Feder 21 in der Ruhe in dieser Stützlage gehalten wird. An dem längsten nach unten reichenden Hauptarm des Winkelhebels greift eine Zugstange 22 an, deren anderes Ende bei 23 nahe dem vorderen Ende einer Schieberplatte 24 angreift, die zwischen • ein Paar seitlichen Führungsleisten 25 längs der Mitte der Grundplatte 8 parallel beweglich geführt ist. Die Schieberplatte beträgt nahe dem vorderen Ende eine senkrecht aufragende Achse 26, auf welche eine beispielsweise in Form eines mit weiter Mundöffnung versehenen Negers ausgebildete mechanische Fig. 2 drehbar aufgesetzt ist." Ein im Fußteil befestigter Leitstift 28 dieser Figur reicht durch einen viertelkreisförmigen Schlitz 29 in der Schieberplatte 24 in einen in der Grundplatte 8 eingearbeiteten Führungsschlitz 30, der geradlinig in der Mitte zwischen den beiden Führungsleisten 25 der Schlittenplatte verläuft und nur am hinteren Ende mit einem dem seitlichen Abstande der Drehachse 26 von dem Führungsschlitz entsprechenden Radius viertelkreisförmig abgebogen ist, wie in Fig. 2 in punktierten Linien angedeutet.

In der Mittelebene der Vorrichtung ist an einer die beiden senkrechten Gestellwände 7 des Vorratsbehälters verbindenden Längsstrebe 31 ein Doppelhebel 32 in der senkrechten Mittelebene schwingbar gelagert, dessen oberer Arm sich beim Ausschwingen mit seinem Ende innerhalb der Abteilrinne 12 des Vorratsbehälters bewegt, deren Wandung zu diesem Zweck an der unteren Kante mit einem Längsschlitz 33 versehen ist. Der untere Arm des Doppelhebels 32 reicht nahezu bis an die Grundplatte 8 abwärts, so daß sein Ende sich innerhalb der Bahn des vorderen Endes der Schieberplatte 24 befindet. Für gewöhnlich wird der obere Arm des Ausstoßhebels 32 durch eine Feder 34 so weit zurückgezogen, daß sein oberes Ende durch einen Ausschnitt 35 der hinteren Gestellwäiid 7 rückwärts heraustritt, um das Einfallen der Zigaretten in die Abteikinne nicht zu^behindern.

Beim Niederdrücken der den" Schornstein : des Häuschens bildenden Drucktaste 20 wird . von diesem der Dreiarmhebel zum Ausschwingen gebracht, so daß durch die Zugstange 22 die . Schieberplatte 24 nebst der mechanischen Fig. 2 mitgenommen wird. Hierbei wird diese beim ι Vorrücken des zum Drehzapfen 26 dieser Figur ! exzentrischen Leitstiftes 29 in dem gekrümmten vorderen Endteil der Führungsnut 30 zunächst um 90 ° gedreht, so daß sie sich mit der Vorderseite dem Häuschen zuwendet. Dieses ist an seiner Vorderseite mit einer Türöffnung versehen, die vorzugsweise durch zwei mittels Federn selbsttätig sich schließende Türflügel 36 für gewöhnlich geschlossen gehalten, beim Vorrücken der Figur jedoch von der Schieberplatte 24 leicht aufgestoßen und offengehalten werden.

Zugleich" wird durch die Hubdaumenwirkung des senkrechten Seitenarmes^^ * des Schwinghebels 16 die bewegliche, schräge Bodenwand 10 aufwärts geschwungen. Hierbei werden die in den trichterförmigen Vorratsbehälter eingelegten Zigaretten 4 bis auf die unterste, welche sich in die Abteilrinne 12 eingelegt hat, schräg aufwärts bewegt, so daß sie außer go Berührung mit dieser untersten Zigarette treten und diese druckfrei in der Abteilrinne 12 ruht.

Gegen Ende seines^rückwärts gerichteten Hubes steht die Schieberplatte 24 mit ihrem vorderen Ende gegen den unteren Arm des Ausstoßhebels 32, wodurch dessen oberer Arm vom hinteren Ende her in die Abteilrinne eintritt, und indem er sich hierin vorwärts bewegt, die Zigarette zu einem in der Verlängerung der Abteilrinne angeordneten Durchbrechung der vorderen Gestellwand 6 herausschiebt. In dieser Öffnung befindet sich in der Achse der Abteilrinne 12 die Mundöffnung der Fig. 2 gegenüber, welche mit trichterförmigem Eingang und dabei weit und tief genug ausgebildet ist, um das durch den Ausstoßhebel 32 darin eingeschobene vordere Ende der Zigarette aufzunehmen und festzuhalten. Wird nach Erreichen der durch einen geeigneten Anschlag begrenzten Hubbewegung der Drucktaste 20 der Dreiarmhebel 16 und der Hubtaste 20 die letztere losgelassen, so wird durch die Feder 21 dieser Dreiarmhebeniö in seine Ruhelage zurückgeführt, wobei die mechanische Figur mit der Schieberplatte 24 in ihre vordere Grenzlage zurückkehrt. Diese zieht hierbei die von ihrer Mundöffnung festgehaltene Zigarette zunächst geradlinig heraus und macht kurz vor dem Ende ihrer Bahn, nachdem das Hinterende der Zigarette von den Türflügeln 36 bzw. der Vorderwand des Gehäuses freigekommen ist, indem der Leit-

stift 26 in den gebogenen Teil des Führungsschlitzes 29, 30 eintritt, eine rechtwinklige Drehung, so daß die Figur in Ruhestellung, die Zigarette in rechtwinkliger Stellung zu ihrer Lagerung greifbereit gehalten wird, wie in Fig. 2 im Grundriß dargestellt.

Beim Vorschwingen des Dreiarmhebels 16 senkt sich infolge Niedergehens des stützenden Hubdaumens 15 die bewegliche Trichterplatte 13 wieder in ihre untere Grenzlage und stellt dadurch die Verbindung der Abteilkammer 12 mit dem Trichterraum des Vorratsbehälters wieder her, so daß eine neue Zigarette in diese Abteilrinne einfallen kann.

Die zum Erfassen, Herausziehen und zur griffbereiten Darbietung dienende mechanische Fig. 2 kann, statt wie dargestellt, auch in anderer Form ausgebildet sein, so daß sie beispielsweise die Zigarette nicht mit ihrer Mundöffnung, sondern mit der Höhlung einer Hand eines beweglichen Armes aufnimmt. Durch eine mechanische Schiebbewegung des Armes kann die Zigarette nach Wunsch senkrecht emporgehoben oder in sonst auffälliger Weise dem Benutzer griffbereit dargeboten werden. Derartige mechanische Bewegungen lassen sich leicht in ähnlicher Weise wie die beschriebene Drehung der mechanischen Figur von der Relativbewegung der tragenden Schieberplatte gegenüber der feststehenden Grundplatte ableiten. Statt der schornsteinartig ausgebildeten Drucktaste 20 kann natürlich auch ein Handhebel, Drehgriff 0. dgl. zum Ausschwingen des drejarmigen Druckhebeis dienen. Auch kann man das Gehäuse der Ausgabevorrichtung statt in Form eines Häuschens auch in anderer Form ausgestalten.

Die Drucktaste 20 o. dgl. kann auch so ausgebildet sein, daß sie beim Niederdrücken auf den Dreiarmhebel nur durch Vermittlung einer vorher eingeworfenen Münze nach Art einer der bekannten Selbstkassiervorrichtungen einwirkt, tuxrdie Vorrichtung zu einem Ausgabeautomaten auszugestalten.

Claims (2)

Patent-An SPRTTCHE:

1. Vorrichtung zum AusgebenT von Zigaretten mit trichterförmigem Vorratsraum, aus dem nach Ausschwingung einer der Trichterwände die jeweilig unterste Zigarette in ihrer Längsrichtung herausgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf einem Schlitten (24) bewegbare mechanische Figur (2) vorgesehen ist, die gleichzeitig mit der Bewegung derJfZigarette dieser entgegengeführt wird, die Zigarette in einer Greiföffnung aufnimmt und nach Zurückgehen in die Anfangsstellung sich in bekannter Weise drehend, idieseJ_Zigarette zum Gebrauch darbietet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Figur auf einer mit dem zur^Betätigung dienenden dreiarmigenTJruckhebel (16) verbundenen Schlittenplatte (24) 1'angeordnet und mit zwei Stiften versehen: ist, deren einer als Drehachse dient, während der andere (28) zwecks Drehung? der Figur ür einer in der Grundplatte der Vorrichtung unterhalb der Schlittenplatte vorgesehenen Leitnut (29) geführt ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in' der reichsdruckerei.