Die Erfindung betrifft ein Steuersystem für eine
Werkzeugmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Steuerungssystem ist aus der
DE 30 38 427 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Steuerungs
system wird die Bearbeitungsenergie bzw. die
Bearbeitungsleistung bestimmt und signalisiert,
wobei die Gesamteingangsenergie, welche der
Antriebseinrichtung zugeführt wird, zugrunde gelegt
wird. Insbesondere ist hierzu eine Schaltung zur
Feststellung des von der Ankerschaltung des
Spindelmotors verbrauchten Stromes vorgesehen, mit
einem Shunt, um ein Signal zu erzeugen, welches dem
dem Spindelmotor zugeführten Strom proportional ist.
Der dem Spindelmotor zugeführte Strom wird somit der
Steuerung als Wert zugrunde gelegt, welcher
proportional die Bearbeitungsleistung repräsentiert.
Mit diesem Steuerungssystem ist eine optimale Anpassung der
Bearbeitung an sich ändernde Bearbeitungsparameter und
Parameter des Werkstückes nicht möglich.
Es ist bekannt, daß die Bearbeitungszeit dadurch verringert
werden kann, daß die Antriebs- und Zustelleingangs
größen der Werkzeugmaschine so gesteuert werden, daß ma
mimale Grenzen bestimmter Bearbeitungsparameter aufrecht
erhalten werden. Eine derartige Grenze ist die Werkstücks
oberflächengeschwindigkeit an der Schneidkante des Schneid
werkzeuges, gemessen in Oberflächenmeter pro Minute (sur
face feet per minute), welche Größe als SFM bekannt ist.
Bei einer zu großen SGM kann das Werkzeug verbrennen, wes
halb die Werkzeughersteller eine bestimmte maximale SFM für
ein bestimmtes Werkzeug angeben. In der US 38 40 791
wird beisielsweise ein System für eine Drehmaschine
beschrieben, bei welchem ein drehendes Werkstück
beschleunigt wird, wenn das Schneidwerkzeug erst dem
Werkstück genähert wird, um eine maximale SFM am
Anfang wie auch während der Bearbeitung zu erzielen.
Eine andere derartige Grenze ist die Leistung HP des
Maschinenantriebes. Es ist bekannt, daß die
Aufrechterhaltung einer maximalen Leistung des
Maschinenantriebs HP wünschenswert ist, um die
Bearbeitungszeit so gering wie möglich zu machen,
wenn nicht andere beschränkende Faktoren vorhanden
sind.
Es ist auch bekannt, daß es bestimmte Bereiche von
Bearbeitungsparametern gibt, die die Auswahl einer
maximalen SFM oder Leistung des Maschinenantriebs HP
einschränken. Ein derartiger Parameter ist die
Werkzeugzustellgeschwindigkeit am Werkstück,
gemessen in cm (inches) pro Umdrehung bei
Drehmaschinen und mit IPR bezeichnet. IPR ist ein
Maß für die Eindringtiefe des Werkzeuges in das
Werkstück und damit für die Breite der Späne oder
der "Spandicke" des vom Werkstück abgeschnittenen
Materials. Die maximal zulässige Kraft an der
Werkzeugspitze bestimmt die maximale IPR, wobei es
bei einer Überschreitung dieses Maximums zu einem
Rattern oder einem Werkzeugbruch kommen kann. Wenn
die IPR andererseits unterhalb eines bestimmten
Minimums liegt, welches von der Werkzeuggeometrie
abhängt (insbesondere von seinem "Spanbrecher") und
vom Material des Werkstückes abhängt, wird eine
große Menge dünner, aufgerollter Späne am
Schneidwerkzeug erzeugt, welche die Maschine
verstopfen können. Normalerweise wird die
Drehmaschine bei oder oberhalb dieser minimalen IPR
betrieben, so daß das Schneidwerkzeug das Material
in kleinen Spänen abnimmt, die sauber abfallen und
von der Maschine entfernt werden können.
Es sind zahlreiche mathematische Techniken, wie z. B. li
neares Programmieren bekannt, um eine Funktion verschie
dener Parameter, die in bekannter Weise funktionsmäßig mit
einander in Beziehung stehen, innerhalb bestimmter Grenzen
zu optimieren. Für Bearbeitungsparameter ist es jedoch be
kannt, daß zahlreiche dieser funktionellen Beziehungen zwi
schen steuerbaren und gemessenen Parametern sich während
des Bearbeitungsprozesses ändern, in Folge der Abstumpfung
der Schneidkante und der sich ändernden Geometrie und des
Oberflächenzustandes des Werkstückes. Es ist daher bekannt,
daß das Optimierungsverfahren an die sich ändernden Be
dingungen der Bearbeitungsparameter und die funktionellen
Beziehungen zwischen ihnen angepaßt werden sollte.
Die bekannten Verfahren der adaptiven Steuerung, wie sie
beispielsweise in der US 37 84 798
offenbart sind, gehen davon aus, daß
die funktionellen Beziehungen zwischen den gemessenen Para
metern, den steuerbaren Parametern und den zu optimierenden
Parametern bestimmte allgemeine Charakteristika beibehal
ten, trotz der Tatsache, daß die funktionellen Beziehungen
sich ändern. Insbesondere resultiert eine Zunahme eines ge
messenen Parameters entweder von einer Zunahme oder einer
Abnahme eines steuerbaren Parameters, und eine Zunahme eines
zu optimierenden Parameters resultiert von einer Zunahme
oder einer Abnahme eines steuerbaren Parameters. Die Opti
mierung kann daher schrittweise dadurch erfolgen, daß steuer
bare Parameter inkremental geändert werden, um zweckmäßi
gerweise die zu optimierenden Parameter zu erhöhen. Aber
die steuerbaren Parameter werden in einer unterschiedlichen
Weise geändert, um eine Beschränkung der gemessenen Parameter
zu vermeiden, wenn eine Beschränkungsgrenze überschrit
ten wird. Mit diesem Verfahren wird ein gewünschter Be
triebspunkt angesteuert und iterativ überprüft, wobei eine
Hin- und Herbewegung über einschränkende Grenzen
erfolgen kann.
Ferner ist aus der Veröffentlichung R. Isermann,
"Digitale Regelsysteme", Berlin 1977, Seiten
391-394 und Seiten 430, 431 eine Regelung bekannt,
die versucht, für ein zugrunde gelegtes Regelgüte
kriterium, für ihn zugrunde gelegten Regler und
für die jeweils zur Verfügung stehende Information,
über den Prozeß eine optimale mögliche Regelgüte
zu erreichen. Dabei sind zur Adaption des Reglers
folgende Funktionen unterschieden:
- 1. Identifikation des Prozesses oder Regelkreises,
- 2. Entscheidung über die Adaption und
- 3. Modifikation (Einstellen) des Reglers.
Schleifmaschinen wurden bereits mit Einrichtungen zur
Steuerung der Zustellung ausgerüstet, die in Abhängig
keit von Änderungen des Stromes, der Leistung oder der Ge
schwindigkeit des Motors, welcher die Querschneidegeschwin
digkeit bewirkt, aktiviert werden. Die GB-PS 7 82 432
offenbart eine automatische
Schleifmaschine mit einer Zustellung, die in Abhängigkeit
davon, ob der Strom oder die Geschwindigkeit des Schleif
motors kleiner oder größer ist als eine vorgegebene Strom-
oder Geschwindigkeitsschwelle, ein- und abgeschaltet wird.
Diese GB-PS 7 82 432 wendet auch einen Schnell-Leer-Vorschub an, um die
Schleifscheibe zunächst schnell an das Werkstück heranzufüh
ren, wobei die Berührung durch die sich ergebende Zunahme
des Motorstromes oder den Abfall der Motorgeschwindigkeit
festgestellt wird.
Die US 35 89 077
offenbart eine Schleifscheibe, deren Zustell
geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Kraft, die auf die
Schleifscheibe während ihres Schleifeingriffes mit dem Werk
stück ausgeübt wird, gesteuert wird. Die Kraft ist propor
rional zu der dem Schleifmotor zugeführten Energie, und die
Differenz zwischen der gemessenen Kraft und einer vorgewähl
ten Referenzkraft wird verwendet, um die Zustellung anzu
treiben. Wenn das Werkstück auf eine vorbestimmte Größe re
duziert ist, wird die Referenzkraft geändert. Es sei ange
merkt, daß keines dieser Systeme, die in Abhängigkeit von
der Zustellmotorleistung arbeiten, die tatsächliche Lei
stung bestimmen, welche der Schnittfläche zugeführt werden,
beispielsweise durch Korrektur für eine Beschleunigung. Da
her ist die Wirksamkeit dieser Steuersysteme beschränkt, um
Stabilität zu gewährleisten.
Die Schnittwirksamkeit von Kreissägen zum Schneiden von
Halbleiter-Wafers wurde überwacht, um den Zustand der
Schneiden der Säge zu messen. In der US 42 28 782
ist ein System zum
Steuern der Zustellgeschwindigkeit des Sägeblattes einer Wa
fer-Schneidsäge der Art offenbart, daß die von einem mecha
nischen Kraftumwandler gemessene Kraft zwischen Sägblatt
und Werkstück (blade-to-boule force) im wesentlichen kon
stant gehalten wird. Die gemessene Kraft zwischen Sägblatt
und Werkstück wird mit einer Referenzkraft verglichen, und
der Fehler wird einer Zustellgeschwindigkeitssteuerung zuge
führt. Während des Schneidens der ersten und der letzten
Kanten des Wafers (Chip) wird die Kraftwahl von einer maximalen Zu
stellgeschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben, um eine über
mäßige Stoßbelastung und ein zu schnelles Eindringen wäh
rend des ersten Kontaktes zu vermeiden, da sonst die Säge
oder der Chip infolge des übermäßigen Druckes die Werk
stücks-(boule) Oberfläche beschädigen könnte. Die Wirksam
keit des Schneidvorganges der Säge wird durch die Zustellge
schwindigkeit gemessen, und die für das Schneiden eines Wa
fers benötigte Zeit wird als Kriterium dafür verwendet,
wenn das Sägeblatt nachgeschliffen oder ersetzt werden muß.
Die Messung der vom Abtriebsmotor einer Drehmaschine ver
brauchten elektrischen Energie wurde verwendet, um einen
Werkzeugbruch festzustellen und die Werkzeugzustellge
schwindigkeit zu regulieren. Es sind kommerzielle Systeme
erhältlich, bei denen beispielsweise die Zustellge
schwindigkeit vermindert wird, wenn die Leistung des An
triebsmotors über einer vorgegebenen maximalen Schwelle
liegt und bei dem eine Zunahme der Zustellgeschwindig
keit erfolgt, wenn die Leistung des Antriebsmotors unter
halb einer minimalen Schwelle liegt. Die maximale Schwelle
wird oberhalb der minimalen Schwelle eingeschwellt, wo
durch ein Fenster gebildet wird, über dem die Verstär
kung des Regelkreises Null ist, um Stabilität zu gewähr
leisten. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Zustellge
schwindigkeit ändert, oder der Ansprechfaktor, ist eine vor
bestimmte Konstante, die vorzugsweise auf den größtmögli
chen Wert eingestellt ist, der noch ein stabiles Arbeiten
der Maschine ermöglicht. Die Maschinen sind so einge
richtet, daß der Benutzer eine Anzahl hoher oder niedriger
Leistungsgrenzen und damit verbundener Grenzverzögerungen
wählen kann, um vom Benutzer festgelegte Maschinenfunk
tionen zu steuern, die ermöglicht werden, wenn die hohe
oder tiefe Grenze kontinuierlich während eines Zeitabschnit
tes erreicht wird, welcher länger ist als die zugehörige
Zeitverzögerung. Eine Untergrenze kann beispielsweise dazu
benutzt werden, einen Werkzeugbruch festzustellen. Darüber
hinaus ist normalerweise eine bestimmte Maschinenhöchstlei
stungsgrenze gegeben, die normalerweise als Schutz vorgese
hen ist, um die Maschine abzustellen, wenn die Höchstlei
stungsgrenze für eine Zeit überschritten wird, die länger
ist als die vorgewählte Zeitverzögerungsgrenze. Eine etwas
kürzere vorgegebene Spindelstoßzeit kann vorgesehen sein,
um die vom Benutzer gewählten Grenzen unwirksam zu machen,
wenn die obere Maschinengrenze überschritten wird, da zeit
weilige Leistungsstöße während des normalen Betriebes zufäl
lig zusammentreffen können und daher unbeachtet bleiben
sollten, wenn die Antriebsleistung überwacht wird, um Be
nutzerfunktionen zu steuern. Eine vorbestimmte maximale
Leerlaufleistungsgrenze ist üblicherweise vorgesehen zu
sammen mit einer vorbestimmten Anfangs-"Luftschnitt" (air
cut)-Zustellgeschwindigkeit und einer vorgegebenen Über
gangs-"Auftreff" (impact)-Zustellgeschwindigkeit, so daß
das Werkzeug zunächst mit einer schnellen "Luftschnitt"-Zu
stellgeschwindigkeit mit dem Werkstück in Berührung ge
bracht wird und die Berührung dadurch festgestellt wird,
daß die gemessene Antriebsleistung über die Leerlauflei
stungsgrenze ansteigt, worauf die Zustellgeschwindigkeit
auf die Auftreff-Zustellgeschwindigkeit geschaltet wird und
für eine vorbestimmte Auftreffhaltezeit beibehalten wird,
bevor der Zustellregelkreislauf aufgebaut wird. Darüber hinaus
wird üblicherweise eine vorbestimmte untere Zustellgrenze,
ausgedrückt als Prozentsatz einer vorbestimmten anfängli
chen Zustellgeschwindigkeit geschaffen, um eine Basis einzu
stellen, unter die die Zustellgeschwindigkeit während des
normalen Betriebs der Maschine nicht fällt. Die Kombination
einer hohen minimalen Zustellgrenze und einer niedrigen obe
ren Maschinenleistungsgrenze kann die Maschine abstellen,
wenn ein Werkzeug stumpf wird, jedoch zu Lasten der Begren
zung der möglichen Betriebsbereiche der Werkstück- und Werk
zeugparameter. Die Verwendung einer niedrigen oberen Ma
schinenleistungsgrenze ist beispielsweise unwirksam beim
Auffinden stumpfer Werkzeuge, wenn die selbsttätige Rege
lung die Bearbeitungsgeschwindigkeit reduziert, um eine im
wesentlichen konstante Leistung in Abhängigkeit von
einer Werkzeugabstumpfung aufrecht zu halten.
Alle diese bekannten Systeme haben den Nachteil, daß
die Bearbeitungsenergie bzw. Bearbeitungsleistung
nicht in optimaler Weise den Bearbeitungsbedingungen
angepaßt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Steuerungssystem für eine Werkzeugmaschine
gemäß der DE 30 38 427 A1 so weiterzuentwickeln, daß
die Bearbeitungsleistung der
Maschine auf optimale Weise selbsttätig dem
gewünschten Bearbeitungsvorgang angepaßt wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird das Bearbeitungs
leistungsniveau kontinuierlich geregelt, indem eine An
zahl von Maschinensteuereingangsgrößen variiert wird
und indem die Steuerungseingangssignale in einer zeitvariablen
und optimalen Weise in Abhängigkeit von sich ändern
den Bearbeitungsparametern beim Fortschreiten des Bearbeitungs
prozesses erteilt werden. Es wird eine Regelung
geschaffen, die kompatibel mit vom Anwender einstell
baren Override- bzw. Übergehungssteuerungen ist, um die
gewünschte Maschinenleistung einzustellen, durch unab
hängiges Ändern einzelner Maschineneingangssteuersignale
trotz der allgemeinen Tendenz einer adaptiven Steuerung,
Verstärkungsänderungen in Abhängigkeit der Maschine von
einzelnen Steuersignalen zu kompensieren.
Insbesondere wird die Werkzeugantriebsgeschwindigkeit
und die Werkzeugzustellgeschwindigkeit selbsttätig ein
gestellt, um ein gewünschtes Schnittleistungsniveau zu
halten, trotz Änderungen der Tiefe und der Material
eigenschaften des Werkstückes, wodurch es dem Program
mierer möglich wird, weniger herkömmliche Bearbeitungs
parameter zu verwenden.
Die Bearbeitungszeit wird gesenkt, da eine konstante
maximale Leistung aufrechterhalten werden kann und da
weniger herkömmliche Grenzen für die Bearbeitungs
parameter gewählt werden brauchen, um die Bearbei
tungsgeschwindigkeit zu maximieren.
Es werden Mittel geschaffen, um eine Werkzeugmaschine,
basierend auf der tatsächlich im Bereich Werkzeug-Werk
stück verbrauchten Energie adaptiv zu steuern, unabhän
gig von einer Beschleunigung des drehenden Werkstückes
oder des drehenden Schneidwerkzeuges und von Energie
verlusten beim Antrieb des drehenden Werkstückes oder
des schneidenden Werkzeuges. Ensprechend wird eine
automatische Einrichtung zur Berechnung der System
trägheit und anderer Systemverluste geschaffen, wo
durch eine Kompensation erreicht wird für Antriebsver
luste und die Beschleunigung der drehenden Werkstücke
oder Schneidwerkzeuge verschiedener Größen und Formen.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann die Standzeit
des Werkzeuges erhöht werden, indem die Maschinenpara
meter innerhalb bekannter Zustellgeschwindigkeitsgrenz
werte gehalten wird, um die Abnutzung des Werkzeugs zu reduzieren
und einen Werkzeugbruch zu verhindern. Ferner kann fest
gestellt werden, wenn ein Werkzeug stumpf wird oder
ein Bruch bevorsteht, während gleichzeitig die Schneid
leistung auf einem bestimmten konstanten Niveau gehal
ten wird. Speziell wird eine Einrichtung geschaffen,
mit der eine Abstumpfung des Werkzeuges auf einen be
stimmten oder nicht mehr annehmbaren Grad oder ein be
vorstehender Werkzeugbruch festgestellt werden kann,
indem die relative oder tatsächliche Schneidwirksam
keit eines Werkzeugs aufgrund der für das Entfernen
einer Volumeneinheit des Werkstückmaterials benötigten
Leistung und im wesentlichen unabhängig von der Schneid
tiefe, der Schneidflächengeschwindigkeit und der Zu
stellgeschwindigkeit berechnet und überwacht wird.
Es wurden Mittel bereitgestellt zum Veranlassen einer
Berührung zwischen Werkzeug und Werkstück und In-Wir
kung-Bringen eines adaptiven Bearbeitungsleistungs
steuersystems und umgekehrt Außer-Wirkung-Bringen
des adaptiven Steuersystems und Vervollständigen
des gesteuerten Bearbeitungsprozesses bei einer Mini
mierung der Überbelastungen des Werkzeuges.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand
der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1A, gekennzeichnet mit Stand der Technik,
eine perspektivische Ansicht einer allgemei
nen Darstellung eines Schneidwerkzeugs in Ein
griff mit einem Werkstück;
Fig. 1B, gekennzeichnet mit Stand der Technik,
eine perspektivische Ansicht einer schemati
schen Darstellung einer Vertikal-Revol
verdrehbank zur Darstellung der Beziehung
zwischen Schneidwerkzeug und Werkstück;
Fig. 1C, gekennzeichnet mit Stand der Technik, die
Verschiebevektoren und die Zustellgeschwin
digkeitsvektoren, welche die relative Bewegung
des Schneidwerkzeuges bei seiner Zustellung in
das Werkstück hinein repräsentieren;
Fig. 1D, gekennzeichnet mit Stand der Technik,
Draufsicht auf die Vertikal-Revolverdrehbank
gemäß Fig. 1B bei einer Plandreharbeit;
Fig. 1E Seitenansicht der Vertikal-Revolver
drehbank gemäß Fig. 1B bei einer Runddreh
arbeit;
Fig. 2 Schaubild der zeitlichen Änderung der
Winkelgeschwindigkeit des Werkstückes, der vom
Antrieb verbrauchten gemessenen Leistung, der
vom elektrischen Widerstand im Elektromotor
antrieb verbrauchten elektrischen Leistung, des
Leistungsverlustes infolge mechanischer Reibung
und der auf die träge Masse des Antriebs und des
Werkstückes in einer drehend arbeitenden Ma
schine übertragenen Leistung;
Fig. 3 grafische Darstellung der zeitlich va
riablen Winkelgeschwindigkeit in einer dre
hend arbeitenden Maschine bei einer schritt
weisen Beschleunigung und einer kontinuier
lichen Verzögerung zur Berechnung der Reibkon
stanten und des Trägheitsmomentes;
Fig. 3B Schaubild der Leistung für die Beschleu
nigung und die Drehgeschwindigkeit bei einer
schrittweisen Änderung der befohlenen Antriebs
geschwindigkeit bei einem Gleichstromantriebsmotor
während des bevorzugten Verfahrens der Beschleu
nigung des Antriebes mit einer konstanten Ge
schwindigkeit zur Bestimmung des Trägheits
momentes;
Fig. 4 grafische Darstellung der Abhängig
keit der Schneidleistung in einer Werkzeug
maschine von der "relativen Bearbeitungsgeschwin
digkeit", mit der die Maschine angetrieben wird;
Fig. 5A vereinfachtes Flußdiagramm des Steuer
verfahrens einer iterativen Verhältnissteue
rung, die direkt abhängig von einer zuvor be
rechneten befohlenen Bearbeitungsgeschwindig
keit ist;
Fig. 5B vereinfachtes Flußdiagramm eines Steuer
verfahrens für eine iterative Verhältnis
steuerung, die direkt abhängig ist vom lau
fend gemessenen Wert der befohlenen Bearbei
tungsgeschwindigkeit;
Fig. C vereinfachtes Blockdiagramm, welches im
wesentlichen dem Flußdiagramm der Fig. 5B für
die bevorzugte Verhältnissteuerung von Werkzeug
maschinen entspricht;
Fig. 6 grafische Darstellung der Antriebs
geschwindigkeit in Oberflächenmeter (Fuß pro Mi
nute) gegenüber der Zustellgeschwindigkeit in cm
(inches) pro Umdrehung, wobei die Gebiete des zu
lässigen Betriebs, die bevorzugten Betriebs
punkte innerhalb dieser Gebiete und die relative
Bearbeitungsgeschwindigkeit in Verbindung mit
den kritischen Punkten im Gebiet des bevorzugten
Betriebs dargestellt sind;
Fig. 7 schematisches Diagramm einer beispiels
weise Ausführungsform der Erfindung zur Steue
rung einer Vertikal-Revolverdrehbank;
Fig. 8 schematisches Diagramm der Hardware der
numerischen Steuerungseinheit, wie sie bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 7 verwendet wird;
Fig. 9 erläutert eine zusätzliche Übergehungssteue
rung zum Skalieren der zuvor befohlenen Zu
stellgeschwindigkeits- und Antriebsgeschwin
digkeitssignale bei der Ausführung
gemäß Fig. 7;
Fig. 10A, mit Stand der Technik bezeichnet, ist ein Block
diagramm eines gewöhnlichen Regelkreises;
Fig. 10B verallgemeinertes Blockdiagramm einer
Ausgestaltung der Erfindung, die hier durch all
gemeine Funktionsausdrücke dargestellt ist;
Fig. 10C Flußdiagramm eines numerischen Verfah
rens zur Ausführung des Blockdiagramms der
Fig. 10B in einer numerischen Steuereinheit;
Fig. 10D Blockdiagramm entsprechend Fig. 10B mit
Hinzufügung einer Übergehungssteuerung zum Ska
lieren der Steuersignale in der Steuerung;
Fig. 10E Blockdiagramm eines Systems entspre
chend dem Blockdiagramm gemäß Fig. 10D, wo
bei hier jedoch eine Anzahl von Übergehungs
steuerungen hinzugefügt ist;
Fig. 11 Diagramm eines Bedienungstableaus zur
Verwendung bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 7;
Fig. 12 Zeit-Diagramm der Grundsignale des Aus
führungsbeispieles der Erfindung.
Fig. 13A bis 13F umfaßt ein Flußdiagramm eines numerischen Ver
fahrens zur Ausführung in der numerischen Steuer
einheit der Fig. 8 und 9 zur adaptiven
Steuerung einer Vertikal-Revolverdrehbank, wie
in Fig. 7 gezeigt, gemäß dem Zeitdiagramm der
Fig. 12. Speziell zeigt Fig. 13 ein Flußdia
gramm des Ausführungsprogrammes, welches das in
Fig. 5A dargestellte adaptive Steuerverfahren
ausführt. Fig. 13A′ zeigt eine Modifizierung
des Ausführungsprogrammes der Fig. 13A, welche
für die Ausführung des in Fig. 5B dargestellten
adaptiven Steuerverfahrens erforderlich ist.
Fig. 13B zeigt ein Flußdiagramm des Unterprogram
mes TEST, welches vom Ausführungsprogramm der
Fig. 13A verwendet wird, um die nächsten be
fohlenen Werte von SFM und IPR, basierend auf einem
Vergleich der gewünschten Bearbeitungs
geschwindigkeit mit Schwellenwerten, zu bestimmen.
Fig. 13C zeigt das Unterprogramm PCD für die Be
stimmung der Programmkonstanten der Reibung Ms
und B und des Trägheitsmomentes H. Fig. 13D
zeigt den ersten Teil eines 32-mS-Unterbrechungs
verfahrens, welches eine Zustellunterbrechung
ausführt und Geschwindigkeitssteuerfolgen
initiiert. Fig. 13E zeigt den zweiten Teil des
32-mS-Unterbrechungsverfahrens einschließlich
des Lesens des Teilprogrammspeichers, der Berech
nung der Wegvektoren und der Funktionen des wei
chen Ineingriffnehmens und Außereingriffkommens.
Fig. 13F zeigt ein Flußdiagramm des Axis-Unter
programmes, welches Zustell- und Antriebssteuer
signale erzeugt. Fig. 13G zeigt ein Fluß
diagramm einer 64-mS-Unterbrechung, die periodisch
die tatsächliche bzw. Ist-Schneidleistung an der
Schneide berechnet.
Fig. 13H Flußdiagramm des Werkzeugüberwachungs-
Unterprogrammes TLMNTR, mit welchem der rela
tive Schneidwirkungsgradfaktor berechnet wird
zur Feststellung von Werkzeugbrüchen, Werk
zeugabnutzung und der Werkzeugschutzbedingungen
und der Ausführung einer Zustellungsunterbre
chung, wenn solche unerwünschten Bedingungen wäh
rend des Bearbeitungsprozesses auftreten.
Ein Glossar der gewählten Abkürzungen befindet sich am Ende
der Beschreibung.
I. Einführung in Bearbeitungsparameter
Die hier im einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung betreffen allgemein den Bereich einer Werk
zeugmaschine. In seiner allgemeinsten Form, wie sie in
Fig. 1A dargestellt ist, weist eine Werkzeugmaschine ein
Schneidwerkzeug 10′ auf, welches in ein Werkstück 12′
schneidet, die Werkstückmaterial (S pm) 20′ wegschneidet, vom Werkstück 12′
abgeschnitten werden. Dies ist die grundsätzliche Betriebs
weise, unabhängig davon, daß es sich bei der Werkzeug
maschine handelt.
Zahlreiche Parameter sind in Fig. 1A dargestellt, wel
che den Bearbeitungsprozeß beschreiben. Einer der wich
tigsten ist die relative Quergeschwindigkeit der Schneid
werkzeugkante (Schneidkante) 18′ bezüglich der Oberfläche des Werkstückes
12′, welche normalerweise in Oberflächenmeter pro Minute
(surface feet per minute) gemessen und daher mit SFM be
zeichnet wird. Ein weiterer wichtiger Werkzeug ist die Ein
dringtiefe der Schneidkante 18 in das Werkstück 12′ in einer Rich
tung senkrecht zur Werkstücksoberfläche und daher senkrecht
zur Richtung der Geschwindigkeit SFM. Diese Tiefe wird mit
IPR bezeichnet (und ist auch bekannt als "Spandicke") und
hat eine spezielle Bedeutung bei drehenden Maschinen, wie
weiter unten beschrieben ist. Ein dritter wichtiger Bearbei
tungsparameter ist die Schnittbreite D in einer Richtung pa
rallel zur Werkstücksoberfläche und senkrecht zur Bewegungs
richtung SFM. Eine Betrachtung der Fig. 1A zeigt, daß die
Querschnittsfläche A des Werkstückspanes 20′ das Produkt
der Größe IPR und der Breite D ist. Das SFM die Geschwindig
keit ist, mit der der Span 20′ von der Kante 18′ des
Schneidwerkzeuges 10′ abfließt, ist die Bearbeitungs
geschwindigkeit dC/dt, definiert als die Geschwindigkeit, mit
der das Werkstoffmaterial entfernt wird, das Produkt von
SFM, IPR und D. (In allen Gleichungen ist, wenn nichts an
deres beschrieben ist, ein rationales Einheitensystem ange
wendet; beispielsweise wird, wie in der Industrie üblich,
der Faktor 12 zur Umrechnung von Inches in Fuß verwendet.)
Die Ausgestaltungen der Erfindung sind
speziell bezüglich einer drehenden Maschine, wie beispiels
weise einer Vertikal-Revolverdrehbank, wie sie schematisch
in Fig. 1 gezeigt ist, beschrieben. Das
Schneidwerkzeug 10 kommt in Eingriff mit einem Werkstück
12, welches auf einem Tisch 14 befestigt ist, der mittels
eines Antriebs 17 drehbar ist. Das Schneidwerkzeug 10, bei
spielsweise ein keramischer oder Wolframcarbideinsatz, ist
in einem Werkzeughalter 19 gehalten, der mittels einer Werk
zeugzustellvorrichtung 20 in radialer und axialer Richtung
bewegbar ist. Die axiale Richtung ist, wie üblich, als Z-Rich
tung und die radiale Richtung als X-Richtung bezeichnet, so
daß die Werkzeugzustellgeschwindigkeit in die Komponenten
Fx und Fz zerlegt werden kann.
Die Beziehung zwischen den Werkzeugzustellgeschwindigkeits
vektoren und den Verschiebevektoren des Schneidwerkzeuges
10 sind im einzelnen in Fig. 1C gezeigt. Die resul
tierende Werkzeugzustellgeschwindigkeit ist mit Fc be
zeichnet. Die Werkzeugzustellgeschwindigkeitsvektoren Fx und Fz
sind geometrisch ähnlich den Verschiebevektoren Ip und Jp,
welche in üblicher Weise die X-Verschiebungskomponente und
die Z-Verschiebungskomponente bezeichnen. Der sich ergeben
de Verschiebevektor ist mit PATH bezeichnet und geht von
einem Anfangspunkt (Xin, Zin) aus zu einem Endpunkt (XCEP,
ZCEP).
Die Vertikal-Revolverdrehbank der Fig. 1B kann in einer
oder zwei verschiedenen Betriebsweisen oder einer Kombi
nation davon betrieben werden. In einer Plan-Betriebs
weise erfolgt die Werkzeugzustellung radial nach innen ent
lang der X-Achse in das Werkstück 12 hinein, wie in Fig. 1B
gezeigt ist, so daß die Geschwindigkeit SFM gleich der Win
kelgeschwindigkeit w des Werkstückes 12, multipliziert mit dem
veränderlichen Radius R der Schneidkante 18 von der Mittel
achse des Werkstückes 12 ist. Da der Ort der Schneidkante 18 be
züglich des Werkstückes 12 eine spiralförmige Bewegung aus
führt, ist der Abstand der Schneidkante 18 von der Oberfläche
des Werkstückes 12 gleich der radialen Einwärtszustell
geschwindigkeit Fx des Schneidwerkzeuges in das Werkstück, di
vidiert durch die Drehgeschwindigkeit RPM=w/2π. In übli
cher Weise wird die Zustellgeschwindigkeit des Schneidwerk
zeuges 10 in Meter pro Minute (inch per minute) und die Drehge
schwindigkeit in Umdrehungen pro Minuten gemessen, so daß
der Parameter IPR die Dimension pro Umdrehung (inches
per revolution) hat, woraus sich die Abkürzung IPR erklärt.
Der Abstand IPR in Fig. 1D liegt in X-Richtung, und daher
ist in Fig. 1D IPR mit dem Index x versehen. Die Schnitt
breite D liegt hingegen in Z-Richtung.
Die andere Betriebsweise einer Vertikal-Revolverdrehbank
ist in Fig. 1E gezeigt. Bei einem drehenden Schnitt wird
das Schneidwerkzeug 10 in der Z-Richtung in das Werkstück 12
geführt, so daß der Ort der Schneidkante 18 bezüglich des Werk
stückes 12 eine Schraubenlinie beschreibt. Daher erstreckt
sich IPR in der Z-Richtung und die Schnittbreite D in der
X-Richtung. Es sei angemerkt, daß eine strenge Definition
der Geschwindigkeit nicht ohne weiteres möglich ist, da SFM
entlang der unteren Kante des Schneidwerkzeuges 10 in Berüh
rung mit dem Werkstück 12 gemäß Fig. 1E nicht konstant ist.
Wenn der Parameter D als die Breite des Spanes 16 definiert
ist, dann ist D gleich dem äußeren Radius Ro minus dem inne
ren Radius R. Dann ist es möglich, eine effektive oder
durchschnittliche SFM zu bestimmen, so daß die Bearbeitungs
geschwindigkeit dC/dt noch gleich dem Produkt von D, SFM
und IPR ist. Da die Menge des bei einer Umdrehung entfern
ten Materials gleich (IPR) · (π) · (Ro²-R²) ist, kann die effek
tive SFM abgeleitet werden als:
Aber da (Ro² - R²) = (Ro + R) · (Ro - R) = (Ro + R) · (D)
Daher kann die effektivste SFM mit Hilfe des durchschnitt
lichen Radius bestimmt werden als:
Im allgemeinen wird das Schneidwerkzeug 10 durch die Werk
zeugzustellvorrichtung 20 auf einem programmierten Weg in beiden
Richtungen X und Z bewegt, und das Werkstück 12 wird von der
abgerundeten Ecke oder Spitze an der Kante 18 des Schneid
werkzeuges 10, welche das Werkstück 12 in Eingriff nimmt,
geschnitten. In diesem Fall kann der Abstand IPR bestimmt
werden als die Größe der resultierenden Weggeschwindigkeit
Fc dividiert durch die Drehgeschwindigkeit RPM des Werk
stückes 12. Auch kann, ohne Verlust an Allgemeinheit, die Ge
schwindigkeit SFM definiert werden als ein Produkt der Win
kelgeschwindigkeit w und des durchschnittlichen Radius Rav,
der annähernd gleich dem radialen Abstand von der Achse des
Werkstückes zum Zentrum des Berührungsbereiches des Werk
stückes mit dem Schneidwerkzeug 10 ist. Die Schnittiefe
kann allgemein definiert werden als die effektive Breite D
des Spanes oder Chips 16, der vom Werkstück abgetrennt
wird. Die "Chip-Dicke" bleibt in allen Fällen in we
sentlichen gleich IPR.
II. Schneidwerkzeugspitzen-Leistung
Der tatsächliche Bearbeitungsvorgang erfolgt an der Schneid
werkzeugspitze 18, und die Bedingungen dort haben einen
Haupteinfluß auf den Bearbeitungsprozeß und die Qualität
des so bearbeiteten Werkstückes 12. Neben den steuerbaren Pa
rametern IPR, SFM und D haben auch unsteuerbare Parameter
wie die Härte und Dichte des Werkstückmaterials und die
Schärfe, die Temperatur und die körperliche Unversehrtheit
des Schneidwerkzeugs 10 einen wesentlichen Einfluß auf die
Qualität des bearbeiteten Werkstücks 12. Die Erfinder haben
gefunden, daß die tatsächlich an der Schneidwerkzeugspitze
aufgebrachten Leistung einen nützlichen Hinweis auf diese un
gesteuerten und unsteuerbaren Parameter des Werkstückes 12 und
des Schneidwerkzeuges 10 gibt und daß die tatsächliche Lei
stung an der Schneidwerkzeugspitze bestimmt und verwen
det werden kann, um den Bearbeitungsvorgang zu steuern und
so die Qualität des bearbeiteten Werkstückes 12 zu verbes
sern, ohne daß die Bearbeitungszeit zunimmt oder die Werk
zeugstandzeit verkürzt wird. Gemäß einem wichtigen Aspekt
der Erfindung haben die Erfinder ein Verfahren gefunden, um
die tatsächliche Leistung an der Schneidwerkzeugspitze von
der Leistung, welche der Antrieb (Antriebsmotor) 17 aufnimmt, abzuleiten,
indem eine Anzahl von Korrekturen vorgenommen wird, basie
rend auf vorbestimmten Konstanten, die vor der Bearbeitung
oder während eines anfänglichen Verfahrensschrittes be
stimmt werden können. Bei einem Ausführungsbeispiel weist
der Antrieb 17 einen Elektromotor auf, und die vom Antrieb
aufgenommene Leistung kann leicht mittels eines Wattmeters
gemessen werden. Dann kann die wahre an der Schneidwerkzeug
spitze auftretende Leistung HPcut aus der gemessenen elek
trischen Leistung HPm abgeleitet werden durch Subtraktion
von verschiedenen Korrekturen, wobei diese den
angenommenen, d. h. präzise oder mit einiger Annäherung
gemessenen elektrischen Widerstandsverlustes HPe, und die mechani
schen Verluste HPv sowie die der Trägheitsmasse der Antriebsein
richtung und der drehenden Teile der Werkzeugmaschine bei
der Beschleunigung zugeführten Leistung HPa umfassen:
HPcut = HPm - HPe - HPv - HPa. (2-1)
Diese Gleichung ist in Fig. 2 dargestellt, aus der sich
entnehmen läßt, daß diese verschiedenen Korrekturen HPe , HPv
und HPa sich zur gemessenen Leistung HPm addieren, wenn das
Schneidwerkzeug 10 außer Eingriff ist, so daß HPcut gleich
Null ist.
Die elektrischen Widerstandsverluste oder die Leistung, die
als Wärme im elektrischen Kreis des Antriebsmotors 17 ver
braucht wird, ist proportional zum charakerisierenden Wi
derstand Re der Motorwicklung und dem Quadrat des Stromes I,
der durch den Antriebsmotor 17 fließt:
HPe = (I²) · (Re) · (736), (2-2)
wobei HPe in PS, I in Ampere und Re in Ohm angegeben sind.
Der Einheitenumwandlungsfaktor 736 ist angegeben, da er in
der Technik allgemein erkannt ist. Obwohl der Widerstand Re
etwas von der Temperatur abhängig ist, werden befriedigende
Ergebnisse erzielt, indem der Widerstand des Motors als kon
stant angenommen wird. Der Widerstand Re kann mit einem Ohm
meter gemessen oder kann vom Motorhersteller angegeben werden.
Der Antriebsmotorstrom kann kontinuierlich mit einem
Amperemeter gemessen werden, jedoch sind für einen Gleich
strommotor befriedigende Ergebnisse erzielbar, indem I indi
rekt aus HPm und RPM gemessen wird.
Wenn die an der Motorwicklung anliegende Spannung V be
kannt ist, dann verhält sich der Strom I zur gemessenen Lei
stung HPm (in PS) ausgedrückt in Watt Wm wie:
Wm = (HPm)/(736), (2-3)
(Anmerkung: 1 PS (metrische horsepower) = 0,986 hp)
gemäß:
Aber die Spannung V braucht nicht direkt gemessen wer
den, da sie für einen Gleichstrommotor annähernd eine li
neare Funktion von RPM bis zu einer bekannten Basisge
schwindigkeit (Grundgeschwindigkeit) BS ist, bei der V eine konstante Nennspan
nung Vop ist, so daß gilt:
Die Grundgeschwindigkeit BS und die Nennspannung Vop sind
für einen bestimmten Motortyp charakteristische Konstanten
und sind normalerweise auf dem Typenschild vom Motorhersteller
angegeben.
Der mechanische (Reibungs)Verlust HPv ist im wesentlichsten pro
portional zur Drehgeschwindigkeit RPM des Antriebs 17. Der
Reibungsverlust HPv überwiegt bei einer konstanten Geschwindigkeit
RPM. Befriedigende Ergebnisse werden erzielt, indem man an
nimmt, daß der Gesamtreibungsverlust HPv sich als lineare Funk
tion aus einem bestimmten Reibkoeffizienten Ms und einer
(Schnittstellen-)Konstanten B wie folgt ergibt:
HPv = (Ms) · (RPM) + B. (2-7)
Ms (Neigungskonstante) und B (Schnittstellenkonstante) werden vorzugsweise für jedes Werkstück 12 bestimmt,
indem zu Beginn verschiedene Läufe mit verschiedenen Kon
stanten RPM's durchgeführt werden, wobei das Schneidwerkzeug 10
außer Eingriff ist. Dann wird der Reibungsverlust HPv für jede
Konstante RPM bestimmt, indem der elektrische Widerstandsverlust (Verlust) HPe
von der gemessenen Leistung HPm abgezogen wird. Mit einem
statistischen Standard-Fehlerquadratverfahren werden die
Konstanten Ms und B aus den verschiedenen Datenpunkten von
RPM und dem zugehörigen Reibungsverlust HPv berechnet. Eine genauere Berech
nung für die Reibungsverluste HPv kann erreicht werden, indem
die gemessenen Reibungsverluste HPv als eine Funktion von RPM
mit einem quadratischen oder einem Polynom bzw. einer Funk
tion höherer Ordnung von RPM dargestellt werden. Die li
neare Funktion in Gleichung (2-7) ist selbst ein zweiglied
riges Polynom.
Änderungen der gemessenen Leistung HPm infolge einer Be
schleunigung sind sehr bedeutsam, und da sie nicht allein
proportional zu RPM sind, ist es sehr wichtig, eine Kor
rektur HPa für die durch die Beschleunigung aufgebrachte Leistung vor
zunehmen, wenn eine Werkzeugmaschine von einer selbst
tätigen Regelung in Abhängigkeit von der gemessenen Lei
stung HPm geregelt wird. Der Regelkreis könnte sonst in
stabil werden, da eine unkompensierte gemessene Leistung HPm eine große Dif
ferentialkomponente enthält, die von Transienten abhän
gig ist. Die Leistung (Korrektur HPa), die für die Beschleunigung aufge
bracht werden muß, ist proportional zum Drehmoment T und
der Drehgeschwindigkeit RPM, wobei das Drehmoment T sei
nerseits proportional zu einem konstanten Trägheits
moment J ist und der zeitlichen Änderung der Drehgeschwin
digkeit dRPM/dt gemäß den folgenden Gleichungen:
Der Einheitenumwandlungsfaktor 63,000 ist bekannt. Bei Dreh
maschinen wird das Trägheitsmoment J vorzugsweise für jedes
Werkstück 12 bestimmt, da das Trägheitsmoment J in der Praxis
die träge Masse des Antriebsmotord 17, des Werkstücks 12 und
aller anderen drehenden Bauteile der Werkzeugmaschine mit ein
schließt. Dann wird das Trägheitsmoment J beispielsweise in
einer ersten Betriebsstufe bestimmt, während der die Werk
zeugmaschine beschleunigt und verzögert wird, wobei das
Schneidwerkzeug 10 außer Eingriff ist. Die für die Beschleu
nigung benötigte Leistung HPa wird dann aus der gemes
senen (Antriebs)Leistung HPm bei sich änderndem RPM wie folgt
berechnet:
HPa = HPm - HPv. (2-11)
Somit kann das Trägheitsmoment J wie folgt berechnet werden:
Wie in Fig. 3A dargestellt ist, werden in einer anfäng
lichen Betriebsstufe die Konstanten Ms und B, die den Reibungs
verlust HPv annähernd bestimmen, während einer anfänglich vorge
nommenen schrittweisen Beschleunigung des Antriebs 17 bestimmt,
und dann wird das Trägheitsmoment J während einer konti
nuierlichen Verzögerung des Antriebs 17 berechnet. Alternativ
kann das Trägheitsmoment J für einen Gleichstromantriebs
motor schnell während einer nachfolgenden Beschleunigung be
rechnet werden, indem der Gleichstrommotor mit großen
schrittweisen Änderungen der befohlenen Antriebsgeschwindig
keit RPMc betrieben wird, wie in Fig. 3B dargestellt ist.
Der Gleichstromantriebsmotor reagiert automatisch durch
eine kontinuierliche Beschleunigung mit einer konstanten Zu
nahme zumindest solange, wie die Drehgeschwindigkeit RPM ge
ringer ist als die Grundgeschwindigkeit BS des Gleichstrom
antriebsmotors. Diese Technik nutzt die Tatsache aus, daß
ein Gleichstromantriebsmotor, wie er typischerweise bei
Werkzeugmaschinen verwendet wird, ein konstantes maximales
Drehmoment hat, wenn er unterhalb der Grundgeschwindigkeit
BS betrieben wird.
Es sei angemerkt, daß die Änderungsgeschwindigkeit der Dreh
geschwindigkeit dRPM/dt dem Zeitdifferential
(RPMi-RPMi-l)/(ti-ti-l) entspricht, wenn die Winkelbe
schleunigung konstant ist. Daher ergibt sich das Träg
heitsmoment J entsprechend den Daten in Fig. 3B wie folgt:
Für die Berechnung und die nachfolgende Anwendung des Träg
heitsmomentes J kann der Einheiten-Umwandlungsfaktor 63,000
gestrichen werden, wenn dieser Faktor in gleicher Weise bei
der Berechnung der Korrektur HPa gemäß Gleichung (2-10) weggelassen
wird. Ein beispielsweises numerisches Verfahren zur genauen
Ausführung dieser Berechnungen und Korrekturen für gemes
sene Leistung, bei dem eine numerische Steuereinheit verwen
det wird, ist weiter unten unter V. "Beispielsweise Ausge
staltung eines adaptiven Steuerverfahrens zum Steuern der
Schneidwerkzeugspitzenleistung einer Drehmaschine"
beschrieben.
III. Adaptive Steuerung der Bearbeitungsleistung
Gemäß einem wichtigen Aspekt der Erfindung wird ein ite
ratives adaptives Steuerverfahren verwendet, um eine re
lative Bearbeitungsgeschwindigkeit Q automa
tisch zu steuern, um die Bearbeitungsleistung HP in Überein
stimmung mit einem gewünschten Einstellwert HPd zu bringen.
Ausgedrückt in den steuerbaren Grundbearbeitungsparametern
SFM und IPR ist die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Q
das Produkt aus SFM und IPR. Wie in Fig. 4 dargestellt
ist, ist die funktionsfähige Beziehung zwischen der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q als unab
hängige Variable und der Bearbeitungsleistung HP als abhängige Variable sowohl
nicht-linear als auch zeitabhängig. Die funktionsmäßigen Be
ziehungen T1 und T2 beispielsweise werden während bestimm
ter Zeitintervalle gemessen, die selbst weit voneinander be
abstandet sind, relativ zur Zeitdauer der Intervalle. Daher
ist es unmöglich, im voraus zu wissen, welcher Wert der be
fohlenen relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit Q benötigt
wird, um einen gewünschten Einstellwert HPd zu erreichen,
da andere Variable, wie das Werkstück 12 und der Schneidwerk
zeugzustand eine Rolle spielen, die unterschiedlichen Ein
fluß auf die Bearbeitungsleistung HP haben.
Die Erfinder haben gefunden, daß die befohlene relative Be
arbeitungsgeschwindigkeit Q, die erforderlich ist, um eine
gewünschte eingestellte Bearbeitungsleistung (Einstellwert) HPd zu erzie
len, schnell bestimmt werden kann, indem ein Näherungsver
fahren angewandt wird, bei dem der nächste Wert der be
fohlenen relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit Qi aus dem
gegenwärtigen Wert der relativen Bearbeitungsgeschwindig
keit Qi-1und den laufenden Meßwerten der Bearbeitungslei
stung HP gemäß folgener Näherungsgleichung berechnet wird:
Qi = (Qi-1) · (HPd)/(HPi-1). (3-1)
Fig. 4 zeigt grafisch die Lösung dieser Näherungsglei
chung. Ausgehend von einem gegenwärtigen Wert der relati
ven Bearbeitungsgeschwindigkeit Q₀, wird der gegenwärtige
Wert der Bearbeitungsleistung HP₀ aus der Kurve bei T1
am Betriebspunkt OP₀ bestimmt. Die Näherungsformel ist äqui
valent zur linearen Extrapolation vom Betriebspunkt OP₀,
entlang einer Linie L₀, durch den Ursprung zur horizontalen
Einstellwertlinie Ld. Der Schnittpunkt der Linien L₀ und Ld
hat eine Abszisse, die dem nächsten Wert der relativen Bear
beitungsgeschwindigkeit Q₁ entspricht. Durch Wiederholung
dieses grafischen Verfahrens findet man den nächsten Wert
der Maschinenleistung HPl und stellt fest, daß am Ende der
zweiten Iteration sich ein Wert der relativen Bearbeitungs
geschwindigkeit Q₂ ergibt, der beinahe genau der relativen
Bearbeitungsgeschwindigkeit Q entspricht, die für den gewünschten Ein
stellwert HPd erforderlich ist. Es sei jedoch angemerkt,
daß selbst dann, wenn der gewünschte Einstellwert HPd nicht geändert
wird, zu einer anderen Zeit die funktionsmäßige Beziehung
T2 zwischen der unabhängigen Variablen (relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Q) und der abhängigen
Variablen (Bearbeitungsleistung HP) sich von T1 nach T2 ändern kann (beispiels
weise, wenn das Werkstückmaterial weniger hart wird), wo
bei jedoch durch das iterative Verfahren die relative Bear
beitungsgeschwindigkeit Q automatisch eingestellt wird, um
den gewünschten Einstellwert HPd zu erreichen.
In Ausdrücken eines Verfahrens in einer numerischen Steuer
einheit ist in Fig. 5A ein vereinfachtes Flußdiagramm für
das Verfahren dargestellt. Der Steuerkreis besteht aus zwei
Hauptschritten, einem Rechenschritt 30, der den Wert der be
fohlenen relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit Q durch das
Verhältnis des Wertes des gewünschten Einstellwertes HPd zum Wert der
Maschinenleistung HP einstellt und einem Zeitverzögerungs
glied 31. Das Zeitverzögerungsglied 31 ist erforderlich, um
die Stabilität zu gewährleisten. Die Verzögerungszeit muß
länger sein als die Verzögerung, während der es sicher ist,
daß die Werkzeugmaschine auf die befohlene relative Bearbei
tungsgeschwindigkeit Q reagiert. Sonst ergibt sich eine Über
steuerung und eine Oszillation in der Schrittantwort des
Systems.
Für eine Vertikal-Revolverdrehbank, wie sie in Fig. 1B dar
gestellt ist, liegt die Ansprechzeit des (Spindel)Antriebs 17
bei etwa 0,1 Sekunden und die Ansprechzeit der Werkzeugzu
stellvorrichtung 20 bei etwa 0,01 bis 0,02 Sekunden. Um ein
geeignetes Ansprechen auf Änderungen der befohlenen Bearbei
tungsgeschwindigkeit Q zu erreichen, muß das Zeitverzögerungs
glied 31 so eingestellt sein, daß es zumindest etwa die
vierfache Ansprechzeit der Werkzeugzustellvorrichtung 20
oder des Spindelantriebs 17 hat, in Abhängigkeit davon, ob
die Werkzeugzustellvorrichtung 20 oder der Spindelantrieb 17 ein
gestellt ist, um die Bearbeitungsgeschwindigkeit Q zu ändern.
Aber dann ist die Zeitverzögerung im wesentlichen vergleich
bar dem Ansprechverhalten der gesamten adaptiven Steuerung.
Wenn beispielsweise die Bearbeitungsparameter des Werk
stückes 12 an der bearbeiteten Fläche sich ändern, nachdem ge
rade eine neue Bearbeitungsgeschwindigkeit Q berechnet wur
de, kann die adaptive Steuerung nicht reagieren, bis nach
der Zeitverzögerung 31 und nachdem der neue Wert der Bear
beitungsgeschwindigkeit Q berechnet ist. Die Zeitverzögerung
31 ist inhärent und kann nicht durch Erhöhung der Ver
stärkung des Kreises kompensiert werden. Darüber hinaus ist
die Verstärkung der adaptiven Steuerung umgekehrt pro
portional abhängig von Änderungen der Zeitverzögerung 31,
wie weiter unten in Abschnitt IV, beschrieben ist.
Bei Werkzeugmaschinen ist es möglich, zwischen dem be
fohlenen Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc und dem
tatsächlichen oder gemessenen Wert der Bearbeitungs
geschwindigkeit Qm zu unterscheiden, so daß die Verstär
kung des adaptiven Steuerungssystems unabhängig von der
Zeitverzögerung 31 gemacht werden kann. Wie für ein be
vorzugtes Verfahren in Fig. 5B gezeigt ist, kann die Zeit
verzögerung 31 eliminiert werden, indem die befohlene Bear
beitungsgeschwindigkeit Qc berechnet wird als Produkt der
tatsächlichen oder gemessenen Bearbeitungsgeschwindigkeit
Qm und dem Verhältnis des gewünschten Einstellwerts (Leistung) HPd und der
tatsächlichen oder gemessenen elektrischen Leistung HPm. Die Ausschaltung
der Zeitverzögerung 31 führt zu bedeutend verbesserten Ergeb
nissen, da wesentliche Änderungen der Bearbeitungsparameter
des Werkstückes 12 an der Werkzeugschneidschicht in Zeitab
schnitten auftreten, die kürzer sind als die Ansprechzeit
der Werkzeugzustellvorrichtung 20 und des Spindelantriebs.
Ein Blockdiagramm eines bevorzugten Werkzeugmaschinen
steuersystems, welches das Verfahren gemäß Fig. 5B ver
wendet, ist in Fig. 5C dargestellt. Die Bauteile sind in
Ausdrücken eines verallgemeinerten Systems bezeichnet, wie
sie eine adaptive Steuerung enthält, die ein Verhältnis
berechnungsglied 33a zur Steuerung einer Werkzeugmaschine,
welche die Werkzeugzustellvorrichtung und den Antrieb 33b
aufweist, einen Einstellsensor 33c, den Bearbeitungsprozeß (Prozeß)
33d und ein Leistungsmeßgerät, wie beispielsweise das
Wattmeter 33e. Allgemein gesagt ist die Werkzeugmaschine
das gesteuerte physikalische System, oder die "Anlage" und
die Werkzeugzustellvorrichtung und der Antrieb bilden
eine "Einstelleinrichtung" 33b, die den "Bearbeitungsprozeß" 33d regulieren.
Das Wattmeter 33e ist ein "Prozeßsensor", der die Ant
wort des Prozesses 33d auf die Einstellvorrichtung 33b
mißt. Es sei angemerkt, daß bei Werkzeugmaschinen alternative
Prozeßsensoren die Kraft, Temperatur oder Vibration des
Schneidwerkzeuges 10 in Abhängigkeit von Werkzeugmaschinenein
stellungen messen können. Mit anderen Worten zeigen bei
Werkzeugmaschinen die Prozeßsensoren vorzugsweise ver
schiedene Bearbeitungsgeschwindigkeiten, die mit zunehmender
befohlener Bearbeitungsgeschwindigkeit Q zunehmen. Bei Fräs
maschinen oder Schleifmaschinen beispielsweise kann die Sei
tenkraft, die auf den Fräser oder die Normalkraft, die auf
die Schleifscheibe wirkt, obwohl sie nicht streng propor
tional zur Antriebsleistung ist, ein besserer Indikator der
Bearbeitungsschwierigkeiten sein als die Spindel- oder An
triebsleistung, die aufgebracht wird, um den Fräser oder
die Schleifscheibe gegen das Werkstück zu bewegen.
Das Verfahren gemäß Fig. 5B ist dem Verfahren gemäß Fig. 5A
immer dann vorzuziehen, wenn die Ansprechzeit oder Zeitkon
stante τa der Einstellvorrichtung 33b im Vergleich mit den
Ansprechzeiten τm und τms des Prozesses 33d und des
Prozeßsensors 33e wesentlich ist. Das Eingangssignal Qc er
zeugt die physikalischen Variablen (z. B. RPM und Zustellung
F), welche von der Einstellvorrichtung 33b ausgegeben werden, um
das Eingangssignal für den Prozeß 33d zu bilden; und in
zahlreichen Fällen können diese physikalischen Variablen
leicht durch einen Einstellsensor 33c gemessen werden,
welcher eine vernachlässigbare oder relativ kurze Zeitkon
stante τas hat. Das Verfahren gemäß Fig. 5B kann beispiels
weise zweckmäßig zur Steuerung eines Kernreaktors angewen
det werden, wobei die Einstellvorrichtung 33b die Steuer
stäbe positioniert, der Prozeß eine Kernspaltung ist, der
befohlene Wert Qc eine Steuerabstellung und der Prozeß
sensor 33e den Neutronenfluß mißt, welcher den zu steuern
den Anlagenparameter darstellt. Das Verfahren gemäß Fig. 5B
kann auch vorteilhaft zur Steuerung von Werkzeugmaschinen
und insbesondere für Drehmaschinen angewendet werden, wie
im einzelnen weiter unten beschrieben ist.
Allgemein gesagt ist das Steuerverfahren und System ge
mäß den Fig. 5B und 5C die bevorzugte Form der Erfindung
zur Steuerung von drehenden Werkzeugmaschinen. Die bevor
zugte Ausführungsform, wie sie in den Fig. 5B und 5C (wie
auch in der später beschriebenen Fig. 13A′) beschrieben
ist, arbeitet unbeeinflußt von der dynamischen Ansprechzeit
τa der Einstellvorrichtung 33b. Das heißt, die dynamische
Reaktionszeit τa hat keinen Einfluß auf die Gesamtverstär
kung des offenen Kreises, und infolgedessen kann die Abtast-
bzw. Probezeit Δt eines computergestützten Iterations
systems ohne nachteilige Beeinflussung der Gesamtstabili
tät des Systems, ohne Rücksicht auf die Abtastzeit per se
gewählt werden. Darüber hinaus kann durch die Wahl kurzer
Probezeiten Δt eine gegebene Anlage (beispielsweise eine gege
bene Werkzeugmaschine) bezüglich eines gegebenen Parameters
(beispielsweise der Leistung) adaptiv gesteuert werden, mit
einer Gesamtkreisnachteilung oder Verzögerung, die bei dem
Verfahren nach Fig. 5B geringer sind als bei dem gemäß
Fig. 5A.
Die Gemeinsamkeiten und der allgemeine Vorteil der Ver
fahrensausgestaltungen, wie sie in den Fig. 5A einerseits
und Fig. 5B und C andererseits dargestellt sind, sind es,
daß das Verhältnis des Sollwertes zum Istwert des gesteuer
ten Parameters zu einer Steuerung führt, die tatsächlich
eine veränderliche Empfindlichkeit aufweist, die sich auto
matisch ändert, um zeitabhängige und unvorhersehbare
Änderungen der Transferfunktion der gesteuerten Anlage zu
kompensieren. Obwohl variable Empfindlichkeiten bekannt
sind bei Systemen zur Anwendung einer Fehlermenge, die
durch Subtraktion eines Ist-Parameterwertes von einem ge
wünschten Sollwert erzeugt wird, haben solche subtraktiven
Fehlersysteme kompliziertere Apparaturen und manipulative
Schritte. Bei Verwendung entweder eines zuvor errichteten
befohlenen Wertes oder eines Einstellsensors 33c vor
Berechnung des Wertes der physikalischen Steuervariablen
benötigt man bei der hier beschriebenen Verhältnistechnik
keinerlei Modell, und es wird ein Steuersystem geschaffen,
welches schnell auf Änderungen der Anlagencharakteristika
reagiert.
Bei der Steuerung von Werkzeugmaschinen, wie der in Fig. 1B
dargestellten Vertikal-Revolverdrehbank, hat das in den Fig. 4, 5A
und 5B dargestellte iterative Verfahren eine theoretische
Basis in einem Bearbeitungsparameter, der als "Schneid
wirkungsgrad" (cutting efficiency factor) CEF bekannt ist.
Trotz Änderungen der Zustellgeschwindigkeit Fc und der Dreh
antriebsgeschwindigkeit RPM ist die Energiemenge, die für
Entfernung einer Materialvolumeneinheit erforderlich ist
(hier mit CEFv bezeichnet) ziemlich konstant für ein gege
benes Schneidwerkzeug 10 mit einem vorgegebenen Schärfegrad,
welches auf ein gegebenes Werkstückmaterial wirkt.
Es sei angemerkt, daß die Gleichung (3-2) keine Einheit aufweist.
Um CEFv in aboluten Einheiten, wie Kilowatt-Stunden
per Kubikzentimeter (cubic inch), auszudrücken, müssen die
Einheiten von HP, SFM, IPR und D spezifiziert werden, um
einen entsprechenden Einheitenumwandlungsfaktor Kf zu bestimmen.
Um CEFv in Kilowatt-Stunden pro Kubikinch
(Kubikzentimeter), HP in PS (und umgerechnet in Kilowatt), SFM in Fuß pro Minute
(Meter pro Minute) und IPR und D in inch (cm) anzugeben, ergibt
sich der Einheitenumwandlungsfaktor Kf wie folgt:
Es kann vernünftigerweise angenommen werden, daß die
Schnittbreite D im wesentlichen konstant ist und der Umwandlungsfaktor
außer Betracht bleibt, so daß ein "relativer"
Schneidwirkungsgradfaktor CEFR wie folgt definiert
werden kann:
Es sei angemerkt, daß, wenn die Wirksamkeit oder Schärfe
eines Schneidwerkzeuges 10 abnimmt, CEFR zunimmt und CEFR daher
ein numerisches Maß für die Unwirksamkeit des Schneidvorganges
ist. Derselbe Effekt tritt auf, wenn das Werkstücksmaterial
im Hinblick auf die Bearbeitbarkeit härter
wird.
Das Problem einer adaptiven Steuerung einer drehenden Maschine
beinhaltet die Bestimmung von Steuersignalen, um die
steuerbaren Bearbeitungsparameter, die die Zustellgeschwindigkeit
Fc und die Drehantriebsgeschwindigkeit RPM einzustellen,
so daß eine gewünschte Bearbeitungsleistung (Einstellwert) HPd erreicht
wird, trotz Änderung der Bearbeitungsparameter, die
ein Abweichen der Ist-Bearbeitungsleistung HP von der
Soll-(gewünschten)-Bearbeitungsleistung HPd bewirken, wobei die Bearbeitungsparameter
wie IPR und SFM innerhalb bestimmter Grenzen
oder Bereiche gehalten werden sollen. Die erforderlichen
neuen Werte der steuerbaren Bearbeitungsparameter werden unter der
Annahme berechnet, daß der Schneidwirkungsgradfaktor CEFR zu dem Zeitpunkt,
zu dem die Bearbeitungsparameter gemessen werden und denselben
Wert aufweist, wenn das System die gewünschte Betriebsweise
bei der Soll-Bearbeitungsleitung HPd erreicht. Tatsächlich
kann eine gewisse Änderung bezüglich der Werkzeugschneidschicht
und dem Schneidwirkungsgradfaktor CEFR auftreten. Die Annahme führt jedoch zu
einer schnellen Konvergenz der gemessenen Bearbeitungsleistung
HP mit der gewünschten bzw. Soll-Bearbeitungsleistung
HPd, da die effektive Änderung von dem Schneidwirkungsgradfaktor CEFR nur einen Bruchteil
der Änderung der Bearbeitungsleistung HP infolge von
Geschwindigkeits- und Zustellgeschwindigkeitsänderungen ausmacht.
Für die hier behandelte Drehmaschine als spezielles Beispiel
wird der Schneidwirkungsgradfaktor CEFR aus Probewerten IPRm und SFMm
wie folgt berechnet:
Dann kann eine relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc berechnet
werden, mit der eine gewünschte Leistung HPd erreicht
werden kann, wenn der Schneidwirkungsgradfaktor CEFR sich nicht ändert:
Diese Gleichung (3-9) gibt einen einzigen Wert für die relative
Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc, so daß das Produkt von
IPRc und SFMc bestimmt wird. Durch Auswahl eines Wertes für
eine der letztgenannten befohlenen Variablen kann die
andere berechnet werden, und beide können als Eingangsgrößen
in das Steuersystem eingegeben werden. In einigen Fällen
kann die Bestimmung der speziellen Werte von IPRc und SFMc
begrenzt werden. Einige dieser Grenzen sind durch den Bearbeitungsprozeß
selbst infolge des Werkstückmaterials, der
Schneidwerkzeugzusammensetzung und der Schneidwerkzeuggeometrie
vorgegeben. Für die hier als spezielles Ausführungsbeispiel
behandelte Drehbank ergibt sich bei einem
maximalen IPRmax für eine gegebene Schnittbreite D eine maximale
Querschnittsfläche A der Werkstückmaterialspäne 20 und
daher eine maximale Kraft an der Schneidwerkzeugspitze 18.
Bei einem Überschreiten von IPRmax kann ein übermäßiges Rattern
des Werkzeugs 10 auftreten, welches eine präzise Bearbeitung
verhindert und eine übermäßige Werkzeugabnutzung
oder einen Werkzeugbruch bewirkt. Ein minimales IPR, hier
mit IPRmin bezeichnet, sollte immer aufrechterhalten werden,
so daß die Späne 20 in einzelne Chips oder Schnitzel
16 zerbrechen und keine langen Streifen bilden, so daß eine
Ansammlung einer großen Spanmenge und damit ein Verstopfen
der Werkzeugmaschine verhindert wird. Ein maximales SFM,
hier als SFMmax bezeichnet, sollte nicht überschritten werden,
da die Reibung an der Schneidwerkzeugspitze zu einer
Erwärmung führt, die proportional SFM ist, und eine übermäßige
Erwärmung die Schneidwerkzeugspitze ausbrennen und
die Schneidkante schnell abstumpfen kann. Die Schneidwerkzeughersteller
geben daher gewöhnlich ein SFMmax für
Schneidwerkzeuge 10 unterschiedlicher Zusammensetzungen an.
Ein minimales SFM, SFMmin, kann gleichfalls angegeben werden.
Wenn ein Betrieb der drehenden Maschine unterhalb
eines unteren Grenzwertes (IPRmin, SFMmin) erforderlich
ist, um nicht HPd zu überschreiten, ist das Schneidwerkzeug
10 wahrscheinlich stumpf und sollte ersetzt werden. Diese
vier Konstanten für die maximalen und minimalen Werte können
von einer fachmännischen Maschinenbedienungsperson oder
einem Maschinenprogrammierer ausgewählt werden; und für jedes
gegebene Schneidwerkzeug 10 und Werkstücksmaterial, die von
Hand eingegeben oder vom Teilprogramm in den Speicher eines
NC-Systems eingelesen werden.
Wie in Fig. 6 dargestellt, stellt die Fläche, die von den
kritischen Punkten (IPRmin, SFMmin), (IPRmax, SFMmin),
(IPRmax, SFMmax), (IPRmin, SFMmax) begrenzt wird, ein Rechteck
34 des zulässigen Betriebes dar. Die Kurven Q₁, Q₂, Q₃
stellen eine Kurvenfamilie dar, von denen jede den Ort
einer konstanten Leistung definiert, wenn das Produkt
Q=IPR · SFM konstant bleibt, wenn IPR und SFM verschiedene
Werte annehmen, vorausgesetzt, daß die Werkstücks-
Schneidwerkzeug-Grenzschichtbedienungen und daher der Schneidwirkungsgradfaktor
CEFR konstant bleiben. Wenn der Schneidwirkungsgradfaktor CEFR abnimmt oder zunimmt,
stellt jede Kurve Q der Kurvenfamilie eine konstante Leistung
niedrigerer oder höherer Größe dar.
Eine neue relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc wird
aus der Gleichung (3-9) bestimmt, ein Wert von
IPRc (oder SFMc) wird ausgewählt, und der andere befohlene
Wert SFMc (oder IPRc) wird berechnet, wenn die Ist-Werte
IPRm und SFMm (und damit Qm) eine Ist-Leistung für HP ergeben,
die von der Soll-Bearbeitungsleistung HPd abweicht. Für das beispielsweise
dargestellte begrenzte Rechteck 34 der Fig. 6 sind
beide befohlenen Werte in oder auf das Rechteck begrenzt,
wenn aufeinanderfolgend neue befohlene Werte das System
veranlassen, auf verschiedenen Kurven Q der Kurvenfamilie
zu arbeiten, wobei angenommen wird, daß der Schneidwirkungsgradfaktor CEFR konstant
bleibt. Wenn die Bedingungen im Zwischenbereichwerkstück-
Schneidwerkzeug 10 sich ändern (wenn z. B. das Werkzeug
stumpfer wird) und ein Fehler in der Leistung auftritt,
wird/werden durch die korrigierende Wirkung der Gleichung (3-9) IPRc und/oder SFMc auf einen Punkt auf der anwendbaren
Kurve Q neu eingestellt, was zu einer Eliminierung des
Fehlers führt.
In der Praxis ist es wünschenswert,
die Werkzeugmaschine mit dem geringstmöglichen
IPR zu betreiben, welches noch ermöglicht, die tatsächliche
Leistung gleich der Soll-Bearbeitungsleistung HPd zu machen.
Dies vermindert die Kräfte und die Vibration an der Schneidwerkzeugspitze
bei jedem Betriebswert der Leistung. Wenn
eine neue befohlene relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc aus der Gleichung (3-9) bestimmt
ist, wird ein Wert SFM ausgewählt, um eine Angleichung
an das maximale SFMmax zu erreichen, welches durch
die Linie 38 in Fig. 6 repräsentiert ist, und ein entsprechender
Wert IPRc, wie er erforderlich ist, um die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc in
der Maschine zu erzeugen, wird aus der Gleichung (3-9) bestimmt.
Wenn dieses Verfahren zu einem berechneten Wert
IPRc führt, der geringer als IPRmin ist, ist der Betriebspunkt
auf die untere Begrenzungslinie 39 eingeschränkt.
Wenn das Produkt den Punkt 36 erreicht (hier
Q₁=IPRmin · SFMmin), wird eine Korrektur, wie beispielsweise
ein "Zustell-Stop", vorgenommen, wodurch die Bearbeitung
beendet wird oder eine Richtungsumkehr der Werkzeugzustellgeschwindigkeit
Fc bewirkt wird, so daß das Schneidwerkzeug
10 außer Eingriff mit dem Werkstück 12 kommt und
durch ein scharfes Schneidwerkzeug 10 ersetzt werden kann. Eine
alterntive Korrektur könnte darin bestehen, daß nur die Zustellung
oder der Antrieb 17 unterbrochen wird oder daß der Bedienungsperson
lediglich eine geeignete Nachricht angezeigt
wird. Ein "Zustell-Stop" könnte auch nur dann ausgeführt
werden, wenn der Punkt des kleinsten Produktes seine vorbestimmte
Anzahl innerhalb einer vorbestimmten Zeitperiode erreicht.
Bei der Ausgestaltung wird die Auswahl des
einen befohlenen Wertes und die Berechnung des anderen befohlenen
Wertes (insbesondere der Werte IPRc und SFMc) gemäß
dem Bereich ausgeführt, in den der berechnete Wert der relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc
aus Gleichung (3-9) fällt:
Wenn
Qc Q3 = (IPRmax) · (SFMmax) ,
wird vorgegeben
SFMc = SFMmax
IPRc = IPRmax
Anzeige "HP" nicht ausgenutzt" (HPd kann angehoben werden) (3-10)
Wenn
(IPRmin) · (SFMmax) = Q₂ Qc Q3 ≡ (IPRmax) · (SFMmax) ,
dann wird vorgegeben bzw. eingestellt
SFMc = SFMmax
Wenn
(IPRmin) · (SFMmin) = Q1 Qc Q2 ≡ IPRmin · SFMmax ,
dann wird eingestellt:
IPRc = IPRmin
Wenn
Qc < Q1 ≡ (IPRmin) · (SFMmin) ,
dann Korrektur vornehmen (z. B. Zustell-Stop und Werkzeugaustausch) . (3-13)
Die steuerbaren Bearbeitungsparameter werden dann aus IPRc
und SFMc wie folgt bestimmt:
Fc = (IPRc) · (RPMm) . (3-15)
Es sei angemerkt, daß in (3-10) eine Mitteilung "HP nicht
ausgenutzt" für die Bedienungsperson angezeigt wird, um dieser
einen Hinweis zu geben, daß der Bearbeitungsprozeß
durch die Grenzen von IPR und SFM auf einen Wert begrenzt
ist, der nicht mit dem wünschenswerten Betrieb bei einem
von der Bedienungsperson oder von einem Teilprogramm gewählten
Soll-Leistungswert HPd übereinstimmt. Es braucht keine
Korrektur vorgenommen zu werden, aber die Bedienungsperson
sollte erwägen, die IPRmax- und SFMmax-Grenzen über eine
von Hand betätigbare Übergehungssteuerung zu erhöhen. Die
Bedienungsperson könnte auch in Betracht ziehen, ob die tatsächliche
oder programmierte Schnittiefe zu gering ist.
Zur Gleichung (3-11) sei angemerkt, daß bei einem Betrieb im
konstanten SFM-Segment 38 der Fig. 6 SFMm gleich SFMmax
ist, so daß sich ergibt:
Mit anderen Worten wird der befohlene Wert der Zustellgeschwindigkeit
Fc erreicht, indem der gemessene Wert zu Zustellgeschwindigkeit
mit dem Verhältnis der gewünschten Leistung
zur gemessenen Leistung multipliziert wird. Auf ähnliche
Weise ist in Gleichung (3-12) für einen Betrieb im
konstanten IPR-Segment 39 IPRm gleich IPRmax, so daß sich
ergibt:
Eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines Steuersystems gemäß der Steuermethode der vorliegenden
Erfindung ist aus Fig. 7 für eine herkömmliche
Vertikal-Revolverdrehbank, welche allgemein mit 40 bezeichnet ist,
ersichtlich. Der Betrieb dieser Drehbank 40 erfolgt über drei Motoren;
einen Antriebsmotor Md, einen X-Richtung-Werkzeug-Zustellmotor
Mx und einen Z-Richtung-Werkzeug-Zustellmotor
Mz. Diese Motoren Md, Mx und Mz werden mittels Steuersignalen RPMVC, VMX
und VMZ angetrieben. Die Zustellmotoren Mx, Mz werden
direkt über Servoantriebsverstärker 41 und 42 angetrieben.
Der Antriebsmotor Md wird über einen separaten Analog-Regelkreis
gesteuert, der ein Antriebsgeschwindigkeitssignal
RPMm zum Vergleich mit dem Antriebssteuersignal RPMVC erhält, wobei
ein Differential-Antriebsverstärker 43 verwendet wird, so
daß das Antriebssteuersignal RPMVC einen bestimmten
RPM-Wert befiehlt. Da in den herkömmlichen Revolverdrehbänken
Resolver, Inductosyn-Systeme oder Pulsgeneratoren
auf Zähler arbeiten, werden Positionssignale XAP, ZAP erzeugt,
die die tatsächliche Stellung des Schneidwerkzeugs 10
repräsentieren, so daß die Geschwindigkeit und Stellung der
Werkzeugzustellung bestimmt und genau gesteuert werden können.
Die Bauteile der Vertikal-Revolverdrehbank, welche oben beschrieben
und allgemein mit 40 bezeichnet ist, sind in der
Technik bekannt.
Ein elektronisches Wattmeter 44 mißt die vom Antriebsmotor
Md verbrauchte elektrische Leistung und erzeugt ein
Leistungs-Sensorsignal Wm, welches die gemessene Antriebsleistung
anzeigt. Ein geeignetes elektronisches Wattmeter
ist das OSI-DC-Watt-Wandlermodell PC8-4-04, welches von der
Ohio Semitronics, 1205 Chesapeake Avenue, Columbus, Ohio
43212, hergestellt und verkauft wird. Andere Bauteile des
Systems der Fig. 7 haben dasselbe äußere Aussehen und
denselben Aufbau wie bekannte Bauteile, wie das Bedienungsstationsterminal
45, welches eine Tastatur 91 und einen
Kathodenstrahlröhren-Bildschirm 92 aufweist, einen Teilprogramm-
Bandantrieb 46 und eine numerische Steuereinheit 47,
welche einen Eingangs-Analog-Digital-(A/D-)Wandler 48 und
einen Ausgangs-Digital-Analog-(D/A-)Wandler 49 aufweist. Die
numerische Steuereinheit 47 wird jedoch auf neue Weise
durch ein gespeichertes Programm gebildet, wie es schematisch
durch die funktionellen Bauteile, die allgemein mit
50 bezeichnet sind, dargestellt ist. Diese funktionellen
Bauteile umfassen einen Teilprogrammspeicher 51, eine Achsensteuereinheit
(Achsensteuerung) 52 und eine adaptive Steuereinheit 53.
Die adaptive
Steuereinheit 53 enthält einen Sollwert HPdp und verschiedene
Steuerwerte IPRcp, SFMcp, die maximale und minimale Grenzen
für IPR und SFM enthalten, und diese programmierten Werte
werden mit der tatsächlichen Schneidwerkzeug-Spitzenleistung,
die aus dem Wattmeter-Signal Wm, den Schneidwerkzeug-
Stellungssignalen XAP und ZAP und dem Antriebsgeschwindigkeitssignal
RPMm berechnet sind, verglichen, um Führungsgrößen
IPRc und SFMc zu erzeugen und damit die Vertikal-Revolverdrehbank
40 adaptiv zu regeln, so daß die Ist-Schneidspitzenleistung
so nahe wie möglich am Sollwert HPdp gehalten
wird. Die Achsensteuerung 52 empfängt Führungsgrößen
IPRc und SFMc und auch Stellungssignale ZAP, XAP und erzeugt
Bearbeitungssteuersignale ZVC, XVC und RPMc, die die
Antriebsmotorsignale VMX, VMZ und RPMVC so einstellen, daß
die Werkzeugmaschine das Werkstück 12 entsprechend einer Form,
die im Teilprogrammspeicher 51 als X- und Z-Koordinaten
XCEP, ZCEP gespeichert ist, formt. Die Achsensteuerung 52
jedoch empfängt einige gemischte MISC-Befehle aus dem Teilprogrammspeicher
51, um eine Interpolation und einige Steuerfunktionen,
die für das adaptive Steuerverfahren der vorliegenden
Erfindung eigentümlich sind, auszuführen.
Es sei angemerkt, daß, obwohl die allgemein im Block 50 enthaltenen
Funktionen schematisch dargestellt sind, die
Hardware zur Ausführung dieser Funktionen im wesentlichen
das Aussehen einer numerischen Steuereinheit hat, die
in Fig. 8 allgemein mit 50′ bezeichnet ist. Die numerische
Steuereinheit 50′ hat Eingangsregister 55, Ausgangsregister
56, eine Zentraleinheit 57, die logische und
algebraische Funktionen ausführt, und einen Speicher, der
mit 58 bezeichnet ist und der konstante und variable Maschineninstruktionen
sowie andere Daten mit bestimmten Adressen speichert.
Der Speicher 58 ist in drei Hauptteile untergliedert; den Teilprogrammspeicher
51, den Arbeitsspeicher 59 für Konstante und
Variable und den Speicher 60 für das adaptive Steuerverfahren,
welcher eine Folge von Befehlen enthält zur Ausführung
durch die Zentraleinheit 57, um die numerische
Steuereinheit 50′ in der funktionalen Form, die allgemein
mit 50 bezeichnet ist, zu bilden.
Der Teilprogrammspeicher 51 ist als eine Folge von Blöcken organisiert,
wobei jeder Block der Bewegung des Schneidwerkzeuges
10 zwischen zwei Paaren von X-, Z-Koordinaten zugeordnet
ist. In jedem Block ist ein Zielkoordinatenpaar XCEP,
ZCEP gespeichert. Auch enthält jeder Block Blockkonstanten,
die beschreiben, wie die numerische Steuereinheit 47
während der Zeit arbeitet, in der das Schneidwerkzeug 10 zu
den Ziellkoordinatenpaaren eines speziellen Blocks vom letzten
Zielkoordinatensatz geführt wird. Es sei angemerkt, daß
jedesmal, wenn ein neues Zielkoordinatenpaar aus dem Teilprogrammspeicher
51 gelesen wird, die Blockkonstanten IPRmin,
IPRmax, SFMmin, SFMmax und der Sollwert HPdp gleichfalls gelesen
und mit den Zielkoordinaten dem Arbeitsspeicher 59 für Konstanten und
Variable zugeführt werden. Obwohl diese Blockkonstanten
sich zwischen den Blöcken im Teilprogrammspeicher
51 ändern können, sind sie im wesentlichen konstant, was
das adaptive Steuerverfahren anbelangt.
Die allgemeine Konfiguration des adaptiven Steuerverfahrens
entspricht der konventionellen Konfiguration eines Ausführungsprogramms,
ferner verschiedenen Unterprogrammen, die vom
Ausführungsprogramm abgerufen werden, und ein Paar Unterbrechungsprogrammen,
die periodisch automatisch ausgeführt werden.
Der genaue Aufbau und die Folge der Befehle des adaptiven
Steuerverfahrens sind jedoch sehr speziell, wobei die
Einzelheiten vom Programmierer ausgewählt werden können.
Eine beispielsweise Ausgestaltung einer Befehlsfolge ist
weiter unten im Abschnitt V, "Ausführungsbeispiel für ein
adaptives Steuerverfahren zum Steuern der Schneidwerkzeugspitzenleistung
einer Drehmaschine", beschrieben.
Die allgemeinen funktionellen Bauteile, die in Fig. 7 mit 50 bezeichnet
sind, können ausgeweitet werden, um detailliertere und
zusätzliche Merkmale einzuschließen, wie sie in Fig. 9 dargetellt
sind. Die Achsensteuerung 52 insbesondere weist
einen Funktionsblock 61 auf, um aus einem SFM-Steuersignal
SFMo das Drehgeschwindigkeits-Steuersignal RPMc zu bilden,
indem im wesentlichen der Wert von SFMo durch den Radius Rm
dividiert wird, wobei letzterer als Ist-X-Koordinatenstellung
XAP gemessen wird. Die Achsensteuerung 52 weist auch
einen Interpolator 62 auf, der die Schneidwerkzeug-Zustellsteuersignale
XVC und ZVC erzeugt, so daß die gewünschten
Schneidwerkzeugkoordinaten XAP und ZAP den programmierten
Schneidwerkzeug-Koordinaten XCEP, ZCEP in der gewünschten
Weise folgen und so daß das Schneidwerkzeug 10 mit einer resultierenden
Zustellgeschwindigkeit Fc angetrieben wird, die
durch das Steuersignal IPRo eingestellt wird.
Fig. 9 enthält auch eine Übergehungsfunktion (override
function) 63, die einen Maßstabsfaktor KIo von einer "Achsen"-
Steuerung 64 und einen Maßstabfaktor KSo von einer "Geschwindigkeits"-
Steuerung 65 erhält und die Signale IPRc
und SFMc aus der adaptiven Steuereinheit 53′ maßstäblich ändert,
um die Steuereingangssignale IPRo, SFMo für die Achsensteuerung
52 zu schaffen gemäß
IPRo = (IPRc) · (KIo) , (3-16)
SFMo = (SFMc) · (KSo) . (3-17)
Die Achsensteuerung 64 und die Geschwindigkeitssteuerung 65
können Potentiometer, digitale Steuerungen oder Daumenradschalter
(thumbwheel switches) sein, um die Werte KIo und
KSo direkt einzugeben. Numerische Werte für KIo, KSo
können auch in der Bedienungsstation 45 eingegeben werden. In jedem
Fall entsprechen die Achsensteuerung 64 und die Geschwindigkeitssteuerung
65 Übergehungssteuerungen, wie sie
herkömmlich verwendet werden, um der Bedienungsperson zu ermöglichen,
"Übergehungs"-Einstellungen für die "Geschwindigkeit"
oder SFM oder die "Achsen" oder IPR-Parameter einzugeben,
um die Bearbeitungsgeschwindigkeit Q zu ändern. Die beiden
Steuerungen 64 und 65 sind üblicherweise mit einem Prozentfaktor
kalibriert, um auf die programmierten IPR- und
SFM-Werte angewendet zu werden.
Die adaptive Steuereinheit 53′ empfängt die Maßstabsfaktoren KIo und KSo
als Eingangssignale, um kompatibel mit den vom Benutzer einstellbaren
Übergehungssteuerungen 64, 65 zu sein, um die Einstellung
der gewünschten Bearbeitungsleistung HPd vorzunehmen,
wobei die einzelnen Bearbeitungs-Steuersignale IPRo, SFMo
unabhängig skaliert werden, trotz der allgemeinen Tendenz
der vereinfachten adaptiven Steuereinheit 53 gemäß Fig. 7,
Verstärkungsänderungen in Abhängigkeit der Maschine von den
einzelnen Steuersignalen IPRo, SFMo zu kompensieren. Wenn
beispielsweise die adaptive Steuerungseinheit 53 der Fig. 7
anstelle der adaptiven Steuerungseinheit 53′ der Fig. 9 verwendet
wird, würde, wenn die Bedienungsperson IPRo und SFMo
reduziert, indem sie beispielsweise die Achsen- (64) und Geschwindigkeits-
Steuerungen (65) auf 50% entsprechend einem Wert
von 0,5 für KIo und KSo einstellt, die Achsensteuerung
anfänglich die Zustellgeschwindigkeitssignale XVC, ZVC und
RPMc um 50% reduzieren, wobei jedoch die sich ergebende Reduzierung
der Bearbeitungsleistung HP, welche von der entsprechenden
Verminderung der gemessenen Schneidwerkzeugspitzenleistung
festgestellt würde, die Steuerungsausgangssignale IPRc, SFMc
zu erhöhen, bis die Achsen-Steuereingangssignale IPRo, SFMo
auf ihre Anfangswerte erhöht sind, bevor die Einstellungen an der Achsen- und Geschwindigkeits-
Steuerung 64 und 65 heruntergedreht werden.
Die Erfinder haben gefunden, daß diese unerwünschte Tendenz
der adaptiven Steuereinheit 53, die Übergehungseinstellungen
des Operators aufzuheben, beseitigt werden kann, indem
die Maßstabsfaktoren KIo und KSo der adaptiven
Steuereinheit 53′ zugeführt und diese Faktoren benutzt werden,
um den Vergleich der Maschinenleistung mit dem (programmierten)
Sollwert HPdp durchzuführen. Die adaptive
Steuereinheit 53′ bewirkt ein Skalieren und Halten des
programmierten Sollwertes HPdp mittels derselben Maßstabsfaktoren,
welche zur Erreichung des korrigierten und tatsächlichen
Leistungssollwertes (Soll-Bearbeitungsleistung; gewünschter Einstellwert) HPd verwendet werden. Das bevorzugte
Verfahren für die Verbindung der konventionellen
Achsen- und Geschwindigkeitssteuerung 64, 65 mit der
adaptiven Steuereinheit 53′, so daß letztere die ursprünglichen,
vor einer Änderung der Maßstabsfaktoren KIo und KSo
existierenden IPRo- und SFMo-Werte nicht wieder herstellt, 87486 00070 552 001000280000000200012000285918737500040 0002003348159 00004 87367
ist es, den Leistungssollwert HPd zu erzeugen, indem
der "programmierte Sollwert" HPdp mit dem Faktor (KIo · (KSo)
gemäß folgender Beziehung multipliziert wird:
HPd = (KIo) · (KSo) · (HPdp) . (3-17)
Wenn der Achsenfaktor KIo beispielsweise von 100% auf 90%
reduziert ist und die adaptive Steuerung 53′ auf einer Konstanten
SFMmax-Linie 38 in Fig. 6 arbeitet, wird IPRo durch die
Änderung von KIo um 10% reduziert und bewirkt, daß die
Ist-Zustellgeschwindigkeit Fc um 10% vermindert wird; die
gemessene Schneidwerkzeugspitzenleistung HPm fällt um etwa
10% infolge der Reduzierung der Zustellgeschwindigkeit Fc
auf den Leistungssollwert HPd, welcher gemäß Gleichung
(3-17) gebildet wird. Da für konstantes SFM gemäß Gleichung
(3-11) IPRc proportional HPd/HPm ist, ändert sich IPRc
nicht wesentlich. Dadurch bleibt die Achsensteuerung 64 wirksam, um
ein bezüglich ihres Anfangswertes um 10% vermindertes
IPRo zu erzeugen, und das System arbeitet mit einem
Leistungssollwert HPd, der automatisch um 10% bezüglich
seines ursprünglichen Wertes reduziert ist. Allgemein bewirkt
die Kompensation gemäß Gleichung (3-17), daß die befohlenen
Werte IPRc und SFMc im wesentlichen unverändert
bleiben, so daß die Werte IPRo und SFMo durch Einstellung
der Achsen- und Geschwindigkeitssteuerung 64 und 65 skaliert werden (gleichzeitig wird der
programmierte Sollwert HPdp mit denselben
Faktoren skaliert, um den gewünschten
Einstellwert HPd zu erzielen.
IV. Allgemeine adaptive Steuerverfahren
Aus dem vorstehenden wird verständlich, daß die Erfindung
einen allgemeineren Charakter hat als die beispielsweise
beschriebene Ausgestaltung eines Steuersystems
für eine Werkzeugmaschine. In Fig. 10A ist eine herkömmliche
selbsttätige Regelung für ein physikalisches System
70, welches in der Regelungstheorie mit "Anlage" bezeichnet
wird, mit einer Übertragungsfunktion GP(s) vorgesehen,
wobei das Systemausgangssignal M arithmetisch mit einem
Sollwert m unter Verwendung eines Vergleichers 71 verglichen
wird, um ein Differnzsignal (m-M) zu erhalten, welches
durch eine Regelfunktion GC(s) in einem "Regler" 72
verarbeitet wird, um ein Eingangssignal Ip zu erzeugen. Das
Systemausgangssignal M ergibt sich bei einem Sollwert m wie
folgt:
Der Index (s) zeigt an, daß alle Variablen frequenzabhängig
sind und im Laplace-Bereich analysiert werden können.
Daher zeigt Gleichung (4-4), um das Ausgangssignal M
dem Sollwert (Zielwert) m folgen zu lassen, daß es wünschenswert ist,
wenn die Größe der Steuerfunktion GC(s) so groß wie möglich
ist, so daß die Steuerverstärkung, welche als GC(s) · GP(s)
definiert ist, groß ist. Die Größe der Steuerfunktion GC(s) kann
jedoch nicht beliebig groß gemacht werden, weil in der Praxis
eine frequenzabhängige Phasenverschiebung in der Anlagenübertragungsfunktion
GP(s) auftritt, so daß bei
bestimmten Frequenzen die Steuerverstärkung -1 ist und der
Nenner in Gleichung (4-4) gegen Null geht, wodurch eine Instabilität
angezeigt wird. In der Praxis kann die Steuerfunktion
GC(s) frequenzabhängig gemacht werden, so daß sie
gegen die Phasenverschiebung in der Anlagenübertragungsfunktion
GP(s) wirkt oder diese kompensiert. Ein typisches Verfahren
zur Auswahl der Steuerverstärkung GC(s) zur Kompensierung
einer beliebigen Anlagentransferfunktion ist es,
einen frequenzabhängigen Integrator zu verwenden gemäß
Die Leistung des Regelsystems kann dann einfach, aber zweckdienlich
mit k charakterisiert werden, wobei k als "Ansprechfaktor"
bezeichnet wird, der beschreibt, wie schnell
das Eingangssignal Ip auf den Fehler (m-M) anspricht gemäß
In der Praxis ist es wünschenswert, den Ansprechfaktor k so
groß wie möglich zu machen und gleichzeitig damit Stabilität
zu erreichen.
Ein spezielles Problem, welches die Erfinder bei Maschinensteuerungen
gefunden haben, ist es, daß, wenn die Werkzeugmaschine
durch eine Anlagenübertragungsfunktion GP(s)
repräsentiert wird, die zeitabhängig
und insbesondere ihre Größe sogar bei sehr geringen Frequenzen
in hohem Grade variabel ist, so daß der optimale Wert
für k in Gleichung (4-5) auch zeitabhängig ist. Die Erfinder
haben erkannt, daß, obwohl dies für Werkzeugmaschinen
zutrifft, welche als Ausführungsbeispiele eines für Werkzeugmaschinen
angepaßten Steuersystems oben beschrieben
sind, es andere zeitabhängige Systeme gibt, bei denen das
Steuersystem der Erfindung von Nutzen ist.
Wie in Fig. 10B dargestellt ist, kann die Erfindung gemäß
dem Verfahren nach Fig. 10A durch Verwendung einer Recheneinheit
73, die anstelle eines Differenz- oder Fehlervergleiches
einen Verhältnisvergleich vornimmt, an beliebige
Anlagen 70 angepaßt werden. Ein Fehlersignal kann zweckmäßig
erzeugt werden, indem der Zielwert m durch das
Ausgangssignal M dividiert wird, anstelle das Ausgangssignal
M vom Zielwert m abzuziehen. In Fig. 10B ist die
Recheneinheit 73 mit der Anlage 70 und mit dem Sollwert
oder Zielwert m über Sampler S₁, S₂, S₃ und S₄ verbunden.
Die Sampler S₁, S₂, S₃, S₄ erzeugen eine Verzögerungsfunktion, so daß das
Ausgangssignal I′p der Recheneinheit 73 nie direkt zum Eingangssignal
Ipo zurückgeführt wird. Vorzugsweise werden die
Eingangssampler S₁, S₂ und S₃ periodisch in Oppositionsphase
zum Ausgangssampler S₄ geschaltet, wobei die Sampling-
Periode mit Δt bezeichnet ist. Die Kombination der
Recheneinheit 73 und der Sampler S₁-S₄ kann in einer iterativ
arbeitenden, rechnergestützten numerischen Steuereinheit
mit Ausführungsprogramm (wird beschrieben) ausgeführt
sein, wobei die numerische Steuereinheit Eingangs- und Ausgangs-
A/D- und -D/A-Konverter aufweist, wie in Fig. 7 bei 48
und 49 gezeigt.
Um die Funktionen der Recheneinheit 73 auszuführen, wie sie
in Fig. 10B gezeigt sind, wird das in Fig. 10C dargestellte
Verfahren von einer numerischen Steuereinheit ausgeführt.
Der erste Schritt P₁ für die numerische Steuereinheit ist
es, einen Anfangswert für das Eingangssignal I′p anzunehmen
und einzugeben. Nach einer Verzögerungszeit für das Ausgangssignal
M der Anlage 70 als Antwort auf den Eingangswert
I′p, wie in Schritt P₂ gezeigt, stellt die numerische
Steuereinheit in Schritt P₃ den Sollwert m und den Ausgangswert
M fest. In Schritt P₄ stellt die numerische Steuereinheit
ihren Wert I′p durch das Verhältnis des festgestellten
tatsächlichen Wertes mo, dividiert durch den festgestellten
Wert des Systemausgangsparameters Mo, fest. In Schritt P₅
wird dieser festgestellte Wert an die Anlage 70 ausgegeben.
Der iterative Kreis wird vervollständigt durch Rückkehr zum
Schritt P₂, um auf den Ausgangswert (Systemausgangssignal) M zu warten
und so eine Antwort auf das neue Eingangssignal I′p zu erhalten,
bevor fortgeschritten wird.
Um das iterative Steuersystem und das Verfahren gemäß Fig. 10B
und 10C mit dem bekannten System der Fig. 10A zu vergleichen,
kann der algebraische Vergleich der Rechnergleichung
der numerischen Steuereinheitsgleichung in Schritt P₄
mathematisch in eine Differentialform umgekehrt werden, um
zu einem subtraktiven Ausdruck für den Fehler zu belangen:
Die in Fig. 10B dargestellte Ausführungsform ist damit im
Ergebnis, jedoch nicht im Verfahren oder in der Vorrichtung
etwa analog zu einem subtraktiven Fehler-, Integrations-
Regler; aber in überraschendem Gegensatz zu einem derartigen
integrativen Regler wird bei der vorliegenden Erfindung
ein Ansprechfaktor ka erhalten, der automatisch umgekehrt
proportional zur Verstärkung Gp≈Gp(s) bei s=0 gemacht
wird, d. h., für einen niedrigen Frequenzbereich der Anlagenübertragungsfunktion
Gp(s). Etwas überraschend ist der Ansprechfaktor
ka für die Vorrichtung gemäß Fig. 10B auch umgekehrt
proportional zur Sampling-Periode Δt. Das kann in manchen
Fällen unerwünscht sein, da man Δt so klein wie möglich
machen möchte, um eine nahezu kontinuierliche Änderung des
Wertes des Eingangssignals Ip der Anlage 70 zu erhalten. Auf
der anderen Seite wird gemäß Fig. 10B theoretisch jeder Fehler
in einem einzigen Iterationsschritt beseitigt (im Gegensatz
zum Integrator der Fig. 10A) und sollte nach nur wenigen
Iterationsschritten zu voller Übereinstimmung der
Ist-Werte mit den Soll-Werten der Steuerparameter führen.
Um die Vorteile der Erfindung zu erhalten und gleichzeitig
ein kurzes Sampling-Intervall Δt zu ermöglichen, kann
das Verfahren gemäß Fig. 5B und die Vorrichtung gemäß Fig. 5C
verwendet werden. Mit diesem Verfahren wird die Wirkung
der Sampling-Periode Δt auf den Ansprechfaktor ka eliminiert.
Damit wird Gleichung (4-12) anwendbar, wobei der Ausdruck
Δt entfernt ist. Der Ansprechfaktor ka wird tatsächlich
automatisch umgekehrt proportional zu der Prozeßtransferfunktion,
wobei Qm als Prozeßeingangssignal und Qc als
Eingangsbefehl für die Einstellvorrichtung 33b genommen
wird. Da die Itertionsperioden nun sehr kurz sein können,
kann die Vorrichtung gemäß Fig. 5C bei der Steuerung eines
gegebenen Prozesses so eingerichtet werden, daß die
Gesamtverzögerung des Regelkreises
geringer ist als die in der Vorrichtung gemäß Fig. 10B.
Als andere Alternative zur Sicherung eines wirksamen Ansprechfaktors,
der umgekehrt proportional zur Anlagenverstärkung
jedoch kurze Sampling-Perioden Δt ermöglicht,
kann die Recheneinheit 73 in Fig. 10B modifiziert werden,
um auch eine Interpolation oder eine digitale Filterfunktion
zu ermöglichen, beispielsweise gemäß
oder äquivalent
wobei N für eine vom Benutzer ausgewählte Anzahl von Sampling-
Perioden steht, die erforderlich ist, um den Arbeitspunkt
für die Anlage wirksam zu bestimmen. Die Gleichungen
(4-13) und (4-14) können in eine Differentialform umgewandelt
werden um zu zeigen, daß der Ansprechfaktor kan für die
Interpolation oder den Filterprozeß umgekehrt proportional
reduziert wird auf das Produkt von Δt und N gemäß
Daraus ist ersichtlich, daß der Ansprechfaktor kan beliebig
klein gemacht werden kann, indem N möglichst groß gewählt
wird. In der Praxis können auch andere Interpolations-
und digitale Filtermethoden verwendet werden, wie
sie weiter unten in Verbindung mit dem Unterprogramm FILTER
der Fig. 13F beschrieben ist, welches allgemein mit 210 bezeichnet
ist.
Es sei angemerkt, daß der numerische Steuerschritt P₄ gemäß
Fig. 10C in Differentialform gebracht werden kann, wodurch
der arithmetische Vergleich explizit wird gemäß
Für die Interpolation lautet der Schritt P₄ in dem numerischen
Verfahren
oder äquivalent in einem einzigen Schritt
Die Summierung der Gleichungen (4-1) bis (4-21) zeigt, daß
mit dem Verhältnis-Steuerverfahren der vorliegenden Erfindung
ein Regleransprechfaktor gegeben wird, der sich automatisch
ändert, um umgekehrt proportional zur Übertragungsfunktion
der gesteuerten Anlage 70 zu sein - zumindest für Null
oder die unteren Frequenzbereiche. Wenn die Anlagenverstärkung
und die Übertragungsfunktion wie hier unvorhergesehen zeitabhängig
sind, hält diese umgekehrte Änderung des Reglerverhaltens
die Systemparameter in Übereinstimmung mit dem Sollwert.
Bei Verständnis dieser vorteilhaften Arbeitsweise ist
ersichtlich, daß das Verfahren und die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung dieselbe Art von Leistungsergebnissen
liefert, wie ein subtraktives Filtersystem (Fig. 10A),
wobei ein Regler (Steuerung) 72 einen Integrator aufweist, der automatisch
seinen Integrationsfaktor ka zeitlich variiert, so
daß letzterer immer umgekehrt proportional zur Anlagenübertragungsfunktion
gehalten wird.
Das Merkmal der Übergehung gemäß Fig. 9 kann natürlich bei
jeder Ausführungsform der Erfindung angewendet werden. Dies
wurde in der allgemeinen Darstellung der Fig. 10D gezeigt,
bei der die Recheneinheit 73′ auch auf von der Bedienungsperson
eingestellte Werte des Skalierungsfaktors ks anspricht,
indem das Verhältnis von Ipo und Ipco für Skalierung
des Primärsollwertes mo genommen wird, um zu einem
effektiven Sollwert m′ zu kommen. Um die Verwendung des
Merkmals der Übergehung für jede Art der Rechnersteuerfunktion
fn zu verallgemeinern, wird in Fig. 10E mathematisch
davon ausgegangen, daß der Sollwertausdruck der Steuerfunktion
fn mit dem Produkt
aller Skalierungsfaktoren ksn
skaliert wird. Dies ist eine hinreichende Bedingung, um zu
gewährleisten, daß eine Änderung des Skalierungsfaktors ksn
das Systemausgangssignal M mit demselben Skalierungsfaktor
ksn skaliert, da im linearen Fall das Ausgangssignal M anfänglich
mit dem Faktor ksn skaliert wird und eine lineare
Änderung von Mo der Rechnerfunktion fn durch eine lineare
Änderung von mo der Funktion ausgeglichen wird, so daß die
Werte I′pn sich nicht ändern. Ein bemerkenswertes Merkmal
des Systems der Fig. 10E ist es, daß, selbst wenn die Iterationszeit
Δt sehr lang ist, das Systemausgangssignal M sofort
auf Einstellungen der Übergehungssteuerung ks reagiert
und daß die Recheneinheit 73″ auf jede Änderung der Verstärkung
des Systems 70′ und Zuteilung der Steuersignale Ip1
. . . IpN, welche durch die Verhältnisse der jeweiligen Skalierungsfaktoren
ks₁ . . . ksN ausgewählt sind, reagiert.
V. Ausführungsbeispiel eines adaptiven Steuerverfahrens
zur Steuerung der Schneidwerkzeugspitzenleistung in
einer Drehmaschine
Nachdem die Erfindung hinsichtlich ihrer Funktion allgemein
beschrieben ist, ist ersichtlich, daß sie bei einer
Vielzahl spezieller Ausgestaltungen eingesetzt werden kann.
Um darzustellen, wie eine spezielle Ausführungsform sich
aus der allgemeinen funktionellen Beschreibung ableitet,
wird eine bevorzugte Ausführungsform für die adaptive
Steuerung der Schneidwerkzeugspitzen-Ist-Leistung einer
drehenden Maschine im einzelnen beschrieben. Mit anderen
Worten werden die funktionellen Beschreibungen, wie sie in
den Fig. 2 bis 9 dargestellt sind, genau definiert durch
die Beschreibung eines speziellen adaptiven Steuerverfahrens
für dessen Speicher 60, welches in der numerischen
Steuereinheit 50′ der Fig. 8 ausgeführt werden kann.
Auch die in Fig. 9 dargestellten gemischten Signale MISC
werden im einzelnen beschrieben, einschließlich eines weichen
Ineingriffnehmens und Außereingriffkommens sowie der
Werkzeugüberwachungsfunktionen, wie der Feststellung eines
Werkzeugbruches, der Werkzeugabnutzung und des Werkzeugschutzes.
Die Verbindung zwischen dem Benutzer und der beispielsweisen
Ausführungsform ist die Bedienungsstation 45 in Fig. 7,
welche ein Tastenfeld 91, einen Kathodenstrahlröhrenschirm
92 und ein Übergehungssteuerungs-Schaltfeld 93 aufweist,
welches in Fig. 11 dargestellt ist. Die Bedienungsperson
wird darüber informiert, ob die adaptive Steuerung 53′
in Betrieb ist oder nicht und erhält die numerischen Werte
der Bearbeitungsleistung als HPm-, HPv-, HPa-, HPe- und HPcut-
Durchschnittswerte entsprechend den Reihen MTR, VEL, ACC,
IIR und CUT in Fig. 11. Zu SFM gehören die Variablen
SFMmin, SFMo, SFMmax, HPdp und HPd entsprechend den Reihen
MIN, ACT, MAX, PROG HP und DES HP in Fig. 11. Zu IPR gehören
die Parameter IPRmin, IPRo, IPRmax und RPM gemäß den
Reihen MIN, ACT, MAX und RPM in Fig. 11.
Gleichfalls von Bedeutung für den Aufbau der beispielsweisen
Ausführungsform für das Steuerverfahren ist die zeitliche
Abstimmung der Systemeingangssignale und Ausgangssignale
und der Sollwerte beim Prüfvorgang (sampling). Wie in
Fig. 12 dargestellt ist, werden die Steuereingangssignale
IPRc und SFMc alle zwei Sekunden auf den neuesten Stand gebracht.
Bei einer Drehmaschine wird nach einer Zeitverzögerung
von einer Sekunde, welche für die Reaktion auf Änderungen
der Eingangssignale erforderlich ist, die gemessene
elektrische Leistung HPm an 16 Punkten, die 64 Millisekunden beabstandet
sind, gemessen, um einen Durchschnittswert zu bilden,
der für die Berechnungen in der adaptiven Steuerung 53′
geeignet ist. Nachdem man die gemessene elektrische Leistung HPm erhalten
hat, wird der gewünschte Sollwert HPd mit der an der Schneidwerkzeugspitze auftretenden Leistung HPcut verglichen, welche durch Korrektur aus
der gemessenen elektrischen Leistung HPm abgeleitet wird, und dann werden
die Steuereingangssignale IPRc und SFMc so eingestellt,
daß sie die an der Schneidwerkzeugspitze auftretende Leistung (Schneidleistung) HPcut in Übereinstimmung
mit dem gewünschten Sollwert HPd bringen.
In seiner allgemeinen Form ist das adaptive Steuerungsverfahren
durch ein Hauptausführungsprogramm gekennzeichnet,
welches einen iterativ arbeitenden adaptiven Steuerablauf
aufweist, wie er in Fig. 13A dargestellt ist. Das
Ausführungsprogramm beginnt, wenn die Drehmaschine angeschaltet
wird oder wenn ein Auslöseschalter betätigt wird.
Der erste Schritt 100 der numerischen Steuereinheit ist
eine Anzeige asuf der Kathodenstrahlröhre des Bedienungsterminals,
daß das System bereit ist. Dann folgt in Schritt
101 der numerischen Steuereinheit ein kontinuierliches Abfragen
des Zyklusstartschalters, der normalerweise in Werkzeugmaschinen
verwendet wird. Wenn die numerische Steuereinheit
in Schritt 102 feststellt, daß der Zyklusstartschalter
niedergedrückt ist, ist damit bekannt, daß der Maschinenbediener
ein Werkstück 12 in die Drehmaschine eingesetzt und ein
Schneidwerkzeug 10 genau in den Werkzeughalter 19 eingesetzt und
eingestellt hat. Dann betätigt die numerische Steuerungseinheit
anfänglich in Schritt 103 eine Anzahl von Software-
Schaltern (d. h. flags) und Akkumulatoren auf Anfangswerte
und ermöglicht Unterbrechungen, welche Hintergrundfunktionen
ausführen, welche kontinuierlich und wiederholt
in 64-Millisekunden- und 32-Millisekunden-Intervallen ausgeführt
werden. Diese Software-Schalter und Akkumulatoren sind speziell
der Adaptivsteuerungs-Betriebsartenwahlschalter AC,
der eine Möglichkeit gibt, den adaptiven Regelkreis bei
einem ungenauen Werkzeugzustand zu unterbrechen, der Zustellhalteschalter
FH, der die Unterbrechungsprogramme veranlaßt,
die Zustellbewegung zu unterbrechen, ein programmkonstanter
Bestimmungsschalter für die Geschwindigkeit
PCDV, der die Unterbrechungsprogramme veranlaßt, die Geschwindigkeitskonstanten
Ms und B zu bestimmen, der Programmkonstanten-
Bestimmungs-Beschleunigungsschalter PCDA,
der die Unterbrechungsprogramme veranlaßt, das Trägheitsmoment
J zu berechnen, der Zähler NC, der verwendet wird, um
zu bestimmen, ob eine hinreichend große Anzahl anfänglicher
Schneidleistungsprüfungen vorliegt zur Verwendung als
Schwelle für die Werkzeugüberwachung, ein Index PPROG für
einen laufenden Block im Teilprogrammspeicher, ein Schalter
NEWB, der verwendet wird um zu bestimmen, ob ein neuer
Block aus dem Teilprogrammspeicher gelesen werden muß und
die Anfangswerte SFMc und IPRc vn SFM und IPR. Alle diese
Software-Schalter und Akkumulatoren werden abgeschaltet oder auf
Null gestellt mit Ausnahme des AC-Schalters, der eingeschaltet
ist, wobei SFMc und IPRc auf Null gestellt sind, für
die Bestimmung der Anfangsprogrammkonstanten und mit Ausnahme
der Software-Schalter NEWB für einen neuen Block und NEWT für
ein neues Werkzeug, die eingeschaltet sind, so daß der
erste Teilprogrammblock gelesen wird und daß der Schneidwirkungsgradfaktor
CEFR für das neue Werkzeug gemessen wird.
Nachdem die Unterbrechungen ermöglicht sind, wird das Unterprogramm
PCD in Schritt 104 abgerufen, um das Trägheitsmoment
J, die Reibungsneigungskonstante Ms und die Reibungsschnittpunktkonstante
B zu bestimmen. Wenn diese Anfangskonstanten
bestimmt sind, werden die Berechnungen der adaptiven
Steuerung in Schritt 105 ausgeführt, indem die laufenden
Werte der Drehgeschwindigkeit RPMm, die Ist-Stellungskoordinaten
der Schneidwerkzeugspitze XAP, ZAP und die vom
Benutzer eingestellten Übergehungsfaktoren KIo und KSo eingegeben
werden. Der gewünschte Sollwert HPd wird
als ein Produkt eines programmierten Sollwertes HPdp und der
vom Benutzer eingestellten Übergehungsfaktoren KIo und KSo berechnet.
Dann wird die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc (die
einen laufenden befohlenen Wert Qc in Gleichung (3-9) bildet)
als Produkt von IPRc und SFMc berechnet, welches durch
das Verhältnis von HPd und AVHPcut eingestellt ist (der
letzte Ausdruck steht für die bestimmte Ist-Schneidwerkzeugspitzenleistung).
Da IPRc und SFMc verwendet werden, um die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc
in Schritt 105 gemäß Fig. 13A zu berechnen, wird besser das
Verfahren gemäß Fig. 5A angewendet als das der Fig. 5B und
5C. Die beispielsweise Ausführung gemäß den Fig. 13A und
13F schließt einen digitalen Filterschritt dein und eine hinzugefügte
Zwei-Sekunden-Wartezeit, wie oben bezüglich der
Fig. 5A und 10B beschrieben ist.
Wie bei 105 (Fig. 13A) dargestrellt ist, wird das Unterprogramm
TEST (Fig. 13B) abgerufen, um die neu berchneten
Werte der relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit Qc zu
verwenden, um die neuen Werte von IPRc und SFMc zu bestimmen.
Die adaptive Steuerfunktion 105 wird dann mit
einer Zwei-Sekunden-Verzögerung beendet, bevor die Schleife
durch eine Prüfung des AC-Schalters in Schritt 106 geschlossen
wird. Normalerweise erfolgen sukzessive Durchgänge
durch die Stufen 105 und 106 bei der Bearbeitung eines
Teils. Wenn jedoch der AC-Schalter abgetastet ist, was
durch den Eingriff der Bedienungsperson oder eine automatische
Unterbrechung infolge Werkzeugbruches usw. der Fall
sein kann, wird ein "System bereit" unmittelbar in Schritt
107 angezeigt. In Schritt 108 wird der Zyklusstartschalter
abgefragt, und wenn er (durch eine Bedienungsperson) in
seine Schließstellung gebracht ist, wird dies in Schritt
109 festgetellt, um am Eingang von Punkt 110 den AC-Steuerkreis
wieder zu starten, worauf der AC-Schalter beim
Schritt 111 eingeschaltet wird und die Berechnungen der
adaptiven Steuerung in Schritt 105 wiederholt werden.
Wie weiter oben unter Bezugnahme auf die Fig. 5B und 5C beschrieben
ist, ist es vorteilhaft und bevorzugt, Q aus den
Ist-Werten von IPRm und SFMm zu berechnen. Die beiden letzten
physikalischen Variablen können einfach aus Wandlersignalen
berechnet werden, die die festgestellten Werte der
Ist-Zustellgeschwindigkeit Fm, der Ist-Drehgeschwindigkeit
RPMm und der Ist-Radiusposition des Schneidwerkzeugspitzenortes
(hier die X-Achsenstellung XAP), gemessen relativ zur
Werkstücksdrehachse, wiedergeben. Die bevorzugte Ausführungsform
ist praktisch ausgeführt, indem das Verfahren
des Schrittes 105 (Fig. 13A) durch das im Schritt 105′ in
Fig. 13A′ gezeigte ersetzt ist.
Die aktuelle Zustellgeschwindigkeit kann beispielsweise mittels
eines Tachometers festgestellt werden, der von der Zustelleitspindel
angetrieben wird oder vorzugsweise mittels
eines aktuellen Prüfwertes der Stellungssensoreinrichtung, um
Fm als Stellungsänderung über ein bekanntes Prüfintervall
zu erhalten. In einigen Fällen ist die zuvor befohlene Zustellgeschwindigkeit
Fc eine annehmbare Schätzung der aktuellen
Zustellgeschwindigkeit, wie in Gleichung (3-6) angenommen
ist. Ein Tachometer oder ein RPM-Digitalisierer ist
als Quelle für die gemessenen Signale RPMm geeignet. Der gemessene
Wert IPRm wird einfach berechnet als Fm/RPMm. Der
gemessene Wert SFMm wird berechnet als 2π · XAP · RPMm, wobei
XAP die radiale Verschiebung R der Schneidspitze von
der Werkstücksachse ist. Die neue relative Bearbeitungsgeschwindigkeit
Qc wird dann, wie in Schritt 105′ dargestellt,
gebildet, indem die Werte IPRm und SFMm verwendet werden,
welche zusammen die tatsächliche oder gemessene Geschwindigkeit
Qm in Fig. 5C bilden. Die neu befohlene Bearbeitungsgeschwindigkeit
Q wird erhalten, indem einfach der gemessene
Wert Qm mit dem Verhältnis der Soll-Leistung zur gemessenen,
an der Schneidwerkzeugspitze auftretenden Leistung HPcut multipliziert wird.
Das in Schritt 105 (Fig. 13A) gemessene Zwei-Sekunden-Intervall
ist in Schritt 105′ gemäß Fig. 13A′ nicht erforderlich
und wird vorteilhaft weggelassen. Es sei in Erinnerung
gerufen, daß bei dem Verfahren gemäß Fig. 5A eine Verzögerung
verwendet wird, um Stabilität zu gewährleisten, wodurch
jedoch die Ansprechgeschwindigkeit der adaptiven
Steuerung auf Änderungen der Werkstück- oder Schneidwerkzeugeigenschaften
im Schneidbereich (z. B. unvorhersehbare
Änderungen vom Schneidwirkungsgradfaktor CEFR) verlangsamt wird. Aber bei den Verfahren
gemäß Fig. 5B und 13A′ ist die Empfindlichkeit und Stabilität
der adaptiven Steuerung unabhängig von Zeitverzögerungen,
und daher kann die absichtliche Erzeugung von
Zeitverzögerungen (wie in Fig. 5B) unterbleiben, und die
Probezeiten können verkürzt werden, so daß ein Ansprechen
der adaptiven Steuerung auf Änderungen im Schneidwerkzeugbereich
erzielt wird ohne extreme oder unzulässige Verzögerungen.
Das Unterprogramm TEST ist in Fig. 13B dargestellt. In einem
ersten Schritt 119 müssen die beiden Schalter AC und
Gac beide eingeschaltet sein, um neue Werte von SFMc und
IPRc zu berechnen; andernfalls wird die Durchführung des
Programms sofort unterbrochen. Um die neuen Werte von SFMc
und IPRc zu bestimmen, werden die kritischen Werte oder
Schwellen Q₁, Q₂, Q₃ für die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit
Qc in Schritt 120 aus den minimalen und maximalen IPR-
und SFM-Werten berechnet. Es sei in Erinnerung gerufen, daß
diese Werte aus dem Teilprogrammspeicher 51 (Fig. 7) erhalten werden,
wie in Verbindung mit der Beschreibung der Fig. 13E
erläutert ist. Wenn der neue Wert der relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit
Qc größer als die oberste Schwelle
Q₃ ist, was in Schritt 121 bestimmt wird, dann wird in
Schritt 122 der befohlene Wert SFMc auf den maximalen Wert
von SFM eingestellt, und der befohlene Wert IPRc wird auf
den maximalen Wert von IPR eingestellt. In Schritt 122 kann
auch eine Mitteilung angezeigt werden, welche darauf hinweist,
daß die gewünschte Schneidleistung nicht voll ausgenutzt
wird. Wenn die relative Bearbeitungsgeschwindigkeit
Qc nicht größer ist als die höchste Schwelle Q₃, wird sie
mit der zweiten Schwelle Q₂ in Schritt 123 verglichen um
zu bestimmen, ob sie zwischen der zweiten Schwelle Q₂ und
der dritten Schwelle Q₃ liegt. Wenn sie zwischen diesen beiden
Schwellen liegt, dann wird in Schritt 124 der befohlene
Wert SFMc auf SFMmax eingestellt und der befohlene Wert
IPRc auf den befohlenen Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q, dividiert durch SFMmax, eingestellt.
Wenn der Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q nicht größer als der zweite
Schwellenwert Q₂ ist, wird in Schritt 125 der Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q mit
dem untersten Schwellenwert Q₁ verglichen, und wenn er
größer als der unterste Schwellenwert Q₁ und daher zwischen
dem untersten Schwellenwert Q₁ und dem zweiten Schwellenwert
Q₂ liegt, wird in Schritt 126 der befohlene Wert
von SFMc auf den Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q, dividiert durch IPRmin, und der
befohlene Wert IPRc auf IPRmin eingestellt. Aber wenn der
Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q nicht größer ist als der niedrigste Schwellenwert
Q₁, dann kann der Wert der Bearbeitungsgeschwindigkeit Q nicht durch irgendeine zulässige
Kombination dere befohlenen Werte SFMc und IPRc gewonnen
werden, d. h., in diesem Fall muß der Bearbeitungsprozeß
beendet werden. Daher wird in Schritt 127 ein "Zustellungsstop"
erforderlich, zusammen mit einer Aktion, die ein
Zurückziehen des Werkzeugs 12 und eine Unterbrechung des Antriebs
17 bewirkt. Zu diesem Zweck wird der Zustellunterbrechungszeitgeber
FTIME auf Null gestellt, und der Zustellunterbrechungsschalter
FH wird eingeschaltet, während der
AC-Schalter ausgeschaltet wird. Der Zustellunterbrechungsschalter
FH durchläufteine Zustellunterbrechungsanforderung
zur 32-mS-Unterbrechung, wo er gemäß Fig. 13D behandelt
wird, wie weiter unten beschrieben ist. Wenn er
beim Schritt 128 als bedient erkannt wird, geht die
Ausführung auf den Schritt 105 in der adaptiven Steuerung
in Fig. 13A zurück, und da der Schalter AC der adaptiven
Steuerung abgeschaltet ist, wird der adaptive Steuerkreis
durch Schritt 106 beendet, bis der Zyklusstartschalter von
der Bedienungsperson zurückgestellt ist, was durch die numerische
Steuereinheit in Schritt 109 der Fig. 13A festgestellt
wird.
Die Bestimmung der Programmkonstanten wird durch das in Fig. 13C
dargestellte Unterprogramm PCD ausgeführt. Zunächst
wird eine 32-mS-Unterbrechung, wie sie in Verbindung
mit Fig. 13D beschrieben ist, angefordert, um schrittweise
den Antrieb 17 auf verschiedene Winkelgeschwindigkeiten
zu beschleunigen, entsprechend der Beschleunigung in Fig. 23,
indem die programmkonstanten Zeitgeber PCTIME und PCSEC
auf Null gestellt und der Schalter PCDV für die Geschwindigkeitsprogrammkonstante
eingeschaltet wird. Das Unterprogramm
PCD wartet dann auf die Anforderung zur Feststellung
n Schritt 131, ob der Schalter PCDV abgeschaltet ist. Wenn
PCDV abgeschaltet ist, hat das Unterbrechungsprogramm gemäß
Fig. 13D die elektrische Antriebsleistung bei einer Anzahl verschiedener
Werte von RPM gemessen und in ein Datenfeld der elektrischen Leistung HPvm eingegeben, die in einem Vektor v gespeichert
sind. Dann werden die Reibkonstanten Ms und B aus
diesen Datenpunkten mittels eines statistischen Standardverfahrens
der kleinsten Fehlerquadrate gemäß den Gleichungen,
wie sie in Schritt 132 enthalten sind, bestimmt. Nachdem
die Reibneigung Ms und der Schnittpunkt B bestimmt sind,
wird die für die Beschleunigung erforderliche Leistung gemäß
Schritt 133 berechnet, indem die Programmkonstanten-
Zeitgeber PCTIME und PCSET auf Null gestellt und der Beschleunigungsschalter
PCDA eingeschaltet werden. Dieses Erfordernis
wird durch die Unterbrechung in Fig. 13D behandelt,
wobei der Antrieb 17 kontinuierlich beschleunigt
wird, wie in Fig. 3B angegeben und weiter unten beschrieben
ist, und wenn das Unterprogramm PCD feststellt, daß die
Ausführung vollständig durchgeführt ist, indem der Schalter
PCDA in Schritt 134 geprüft wird, wird das Trägheitsmoment
J in Schritt 135 gemäß Gleichung (2-12) berechnet.
Eine 32-mS-Unterbrechung (Fig. 13D) wird verwendet, um die
Zustellunterbrechung auszuführen, die Programmkonstanten
zu bestimmen, ein weiches Ineingriff- und Außereingriffkommen
zu gewährleisten und den Teilprogrammspeicher 51
zu lesen, die Bewegungswegvektoren zu berechnen und die
Achsensteuerung der Schneidwerkzeugzuführung und des (Werkzeugmaschinen)
Antriebs 17 zu steuern. Die Zustellunterbrechungs-
Funktion wird ausgeführt, wenn der Zustellunterbrechungsschalter
FH eingeschaltet ist, was in Schritt 140
festgestellt wird, worauf der Zustellunterbrechungszeitgeber
FTIME in Schritt 141 weitergeschaltet wird. Der Zustellunterbrechungszeitgeber
FTIME ist in seiner Wirkung ein Programmschrittzähler
zur Ausführung einer Zustellunterbrechungsfolge.
Daher wird das Ende einer Zustellunterbrechungsfolge
bestimmt, indem der Zustellunterbrechungszeitgeber
FTIME in Schritt 142 mit einer Endzeit FEND verglichen
wird, und wenn die Endzeit FEND erreicht ist, wird der Zustellunterbrechungsschalter
FH in Schritt 143 abgeschaltet, um
das Unterbrechungsverfahren zu beenden, wobei der Zustellunterbrechungsschalter
FH ausgeschaltet wird und das Unterbrechungsverfahren zu Schritt 128 in Fig. 13B
zurückgebracht wird, wodurch angezeigt wird, daß die Zustellunterbrechungsfolge
vollständig ausgeführt ist. Wenn
jedoch der Zustellunterbrechungszeitgeber FTIME einen Wert
aufweist, der geringer als die Endzeit FEND ist, wird das
Schneidwerkzeug 10 aufgrund des Zustellunterbrechungszeitgebers
FTIME aus dem Werkstück 12 zurückgezogen, um den Bearbeitungsvorgang
zu unterbrechen. Das einfachste
Verfahren, das Schneidwerkzeug 10 aus dem Werkstück
12 zu ziehen, ist es, die Richtung der
Schneidwerkzeugzustellung durch Umkehrung der
Bewegungswegvektoren Ip und Jp umzukehren, wie
in Schritt 144 dargestellt ist. Auch die befohlene
Geschwindigkeit RPMc der Zustellung IPRc wird
auf den Wert IPRmin eingestellt, so daß die
Rückstellgeschwindigkeit konstant ist. Wenn der
Zustellunterbrechungszeitgeber FTIME eine
Unterbrechungszeit FSTOP erreicht, werden die
Zustellung und der Antrieb durch Einstellung von
IPRt und SFMc auf Null unterbrochen, so daß das
Schneidwerkzeug 10 um ein im wesentlichen konstantes
Stück vom Werkstück 12 zurückgezogen wird. Die
tatsächliche Rückzugsbewegung des Schneidwerkzeugs
10 wird der Einfachheit halber in Schritt 145 durch
das Unterprogramm AXIS ausgeführt.
Die Unterbrechung von 32 mS gemäß Fig. 13D setzt
auch den Anfangszyklus der Werkzeugmaschine in Gang,
wobei das Schneidwerkzeug 10 außer Eingriff ist,
gemäß dem Winkelgeschwindigkeitsprofil der Fig. 3A
und 3B, um die Programmkonstante zu bestimmen.
Wenn bei der Unterbrechung festgestellt wird, daß
entweder der Beschleunigungsschalter PCDA oder der
Geschwindigkeitsschalter PCVD eingeschaltet ist,
werden in Schritt 150 die
Programmkonstanten-Zeitgeber PCTIME und PCSEC
eingesetzt, so daß der Zeitgeber PCSEC die Anzahl
der Sekunden entweder für die schrittweise
Beschleunigungsfolge gemäß Fig. 3A oder die
kontinuierliche Beschleunigungsfolge gemäß Fig. 3B
durch Ausführung der Inkrementierung und Vergleiche
der Schritte 151, 152, 153, 154 und 155 angibt. Aus
diesen Schritten ist ersichtlich, daß der
Programmkonstanten-Zeitgeber PCTIME jedes Mal, wenn
der Sekundenzähler PCSEC einen Zuwachs erhält, 32
Unterbrechungsintervalle auszählt.
Der Geschwindigkeitsschalter PCDV wird in Schritt
156 geprüft,
und wenn er eingeschaltet ist, wird die schrittweise
Geschwindigkeitsbeschleunigungsfolge ausgelöst. Der Sekundenzähler
PCSEC wird in Schritt 158 mit einer Endzeit
PVEND verglichen um festzustellen, ob die Geschwindigkeitsfolge
beendet ist, und wenn dem so ist, werden die Schalter
Beschleunigungsschalter PCDA und Geschwindigkeitsschalter PCDV
zur Programmkonstantenbestimmung in Schritt
157 abgeschaltet. Aber wenn der Sekundenzähler PCSEC eine geringere
Zeit enthält als die Endzeit PVEND, wird der Geschwindigkeitsschalter
PCVD geprüft um zu bestimmen, ob
die schrittweise Beschleunigung für die Bestimmung der Geschwindigkeitskonstanten
erforderlich ist, wie in Schritt
158 gezeigt. Wenn der Geschwindigkeitsschalter PCDV eingeschaltet
ist, nimmt die Antriebsgeschwindigkeit in Zehnsekundenintervallen
schrittweise gemäß Schritt 159 zu. Die
Zehnsekundenintervalle können einfache geprüft werden, indem
bestimmt wird, ob der Wert im Sekundenzähler PCSEC durch
zehn dividierbar ist, und wenn dies zutrifft, wird die laufende
Drehgeschwindigkeit gemessen und in ein Geschwindigkeitsdatenfeld
v gegeben, wobei der Zehnsekundenzähler IPSEC als
Index verwendet wird, und die Leistung infolge Reibung, die
koinzident mit der Geschwindigkeit ist, wird berechnet und
in das Datenfeld der Leistung HPvm gegeben, wobei gleichfalls der Zehnsekundenzähler
IPSEC als Index verwendet wird. Es sei angemerkt,
daß die Leistung infolge reibender Bewegung bzw. Geschwindigkeit
gerade dem Durchschnitt der gemessenen Leistung
AVHPm minus der durchschnittlichen Leistung, die im
elektrischen Antriebsmotor infolge des effektiven Widerstandes
der Motorwicklung AVHPe verlorengeht, entspricht. Diese
Durchschnittswerte werden in dem 64-Millisekunden-Unterbrechungsprogramm
der Fig. 13G berechnet, welches weiter
unten beschrieben ist. Nachdem das Geschwindigkeitsdatenfeld
v und das Datenfeld der Leistung HPvm infolge Geschwindigkeit
auf den neuesten Wert gebracht sind, wird die befohlene
Geschwindigkeit RPMc schrittweise auf das nächste
Niveau gehoben, wie dies in einem vorbestimmten Konstantenfeld
PVRPM programmiert ist, wobei wiederum der Wert des Sekundenzeitgebers
IPSCE als Index benutzt wird. Die befohlene Geschwindigkeit
RPMc wird dann in Schritt 160 ausgegeben, um den Antrieb 17 zu
beschleunigen.
Während die Bestimmung der Reibkonstanten MS und B eine
schrittweise Änderung der Drehgeschwindigkeit erfordert, erfordert
die Bestimmung des Trägheitsmomentes J eine kontinuierliche
Beschleunigung, welche positiv oder negativ
sein kann. Zu diesem Zweck wird der Beschleunigungsschalter
PCDA während jeder der 32-mS-Unterbrechungszeiten in
Schritt 170 geprüft. Dann wird das Sekundenzeitglied PSEC
in Schritt 171 mit der Endzeit PAEND verglichen, um festzustellen,
ob die Beschleunigungsfolge vollständig ist. Wenn
sie nicht vollständig ist, wird gemäß der bevorzugten Beschleunigungsfolge
der Fig. 3B für einen Gleichstromantriebsmotor
der Antrieb unterbrochen und, indem letzterer
durch Schritt 172 der 32-Millisekunden-Unterbrechung läuft,
wird der Gleichstromantriebsmotor schrittweise auf ein maximales
RPM, RPMH gebracht, welches größer ist als die Basisgeschwindigkeit
BS des Motors. Die gemessenen Werte HPam,
RPMam und ACCam werden auch betimmt, solange die Drehgeschwindigkeit
RPMm geringer ist als die Basisgeschwindigkeit
BS. Die Nettoleistung HPam, die auf die träge Masse des
Werkzeugmaschinenatriebs übertragen wird, wird berchnet,
indem der Leistungsverlust HPe durch den elektrischen Widerstand
dere Antriebsmotorwicklung und der Leistungsverlust
HPv infolge mechanischer Reibung des Werkzeugmaschinenantriebs
von der gemessenen elektrischen Leistung HPm abgezogen wird, die vom Antriebsmotor
verbraucht wird. Es sei angemerkt, daß, wenn
die Beschleunigungsfolge ausgeführt ist, die gemessenen
Werte HPam, RPMam und ACCam den Werten entsprechen, wie sie
gemessen wurden, kurz bevor die RPM die Basisgeschwindigkeit BS
überschreitet. Damit ist der Berechnungsvorgang der Programmkonstanten
des Werkzeugmashinenantriebs während der
32-Millisekunden-Unterbrechung beendet.
Es wird nun auf Fig. 13E Bezug genommen, welche eine Fortsetung
der 32-Millisekunden-Unterbrechung darstellt, wie
durch das oben zu sehende Verbindungsglied angedeutet ist,
das den Fig. 13D und 13E gemeinsam ist, und es ist zu
sehen, daß der neue Block-Schalter NEWB in Schritt 180 geprüft
wird. Wenn der Block-Schalter NEWB eingeschaltet ist, wird der
Teilprogrammspeicher 51, der als ein PPMEM bezeichnetes
Feld betrachtet wird, im Schritt 181 in alle Speicherstellen,
welche den nächsten Block darstellen, eingelesen. Der
"Offset-Index" des Teilprogramm-Speicherfeldes PPMEM, der
Blockoffset BLKOFST, wird als das Produkt einer Blocknummer
PPROG und der Nummer NBLK der Teilprogrammstellen per
Block berechnet. Der Wert des Teilprogrammspeichers 51 des
Blockoffsets BLKOFST ist die erste Blockkonstante im Block,
welche die Z-Koordinate ZCRP der gewünschten Endstellung
ist. Wenn die Z-Koordinate gelesen ist, ist es auch wünschenswert,
eine Anfangs-Z-Koordinate zu speichern, welche die
alte Z-Koordinate ZCEP sein kann, aber wie dargestellt, ist
es zweckmäßiger, die tatsächliche Stellung ZAP als Anfangskoordinate
Zin zu speichern. In ähnlicher Weise wird die
nächste Ziel-X-Koordinate XCEP an der Stelle BLKOFST+1 gelesen,
und in ähnlicher Weise werden die anderen Blockkonstanten,
die allgemein als Feld C dargestellt sind, an zunehmenden
Stellen des Teilprogrammspeichers PPMEM gelesen.
Diese anderen Konstanten schließen beispielsweise das obere
IPR-Betriebsniveau IPRmax, das unterste IPR-Betriebsniveau
IPRmin, den obersten SFM-Betriebswert SFMmax, den untersten
SFM-Betriebswert SFMmin, der programmierte Sollwert (Soll-Leistung) HPdp, den inkrementalen
Anfangsabstand Ap, den inkrementalen Endabstand
Bp, das AC-Kennzeichen Gac, das Kennzeichen Gsoft für die
weiche Ineingriffnahme (Weichschalter), das Kennzeichen Gtm für die Werkzeugüberwachung,
das Kennzeichen Gtb für den Werkzeugbruch
und den minimalen Faktor des Schneidwirkungsgrades CEFR, das Kennzeichen Gtp für
den Werkzeugschutz und den maximalen Faktor des Schneidwirkungsgrades CEFR und
das Kennzeichen Gtw für die Werkzeugabnutzung sowie den
AVCFR-Faktor Ctw ein. Alternativ können diese
Kennzeichen und Konstanten in der bekannten modalen
Weise gehandhabt werden; d. h. nur Änderungen des
Logikzustandes der Kennzeichen oder geänderte Werte
der Blockkonstanten sind im Teilprogrammspeicher
PPMEM programmiert.
In Schritt 182 werden die Wegvektoren Ip und Jp
und die resultierende Weglänge PATH aus den
Unterschieden zwischen den Anfangs- und
Endkoordinaten berechnet. Um diese Schritte des
Lesens und Bearbeitens des jeweiligen Blocks des
Teilprogrammspeichers PPMEM auszuführen, wird der
neue Block-Schalter NEWB in Schritt 133
ausgeschaltet, so daß der nächste Block nur dann
eingelesen wird, wenn er durch das
AXIS-Unterprogramm gemäß Fig. 13F abgerufen wird,
wie weiter unten beschrieben ist.
A. Die Funktion des weichen Ineingriffnehmens
Die 32-Millisekunden-Unterbrechung ermöglicht auch
eine weiche Eingriffsfunktion. Eine der
verschiedenen im Teilprogrammspeicher PPMEM
gespeicherten Konstanten ist der Weichschalter
Gsoft, der anzeigt, daß der laufende Wegvektor in
der Werkstücksoberfläche ist, wenn das
AC-Kennzeichen Gac auch wegfällt oder daß der Weg
aus dem Werkstück 12 heraus verläuft, wenn das
Kennzeichen Gac vorhanden ist. Wenn das
Schneidwerkzeug 10 nicht in Eingriff mit dem
Werkstück 12 ist, sollte die adaptive Steuerung
ausgeschaltet sein, weil die Schneidleistung dann
weder von IPR noch von SFM abhängig ist. Es muß
daher ein Verfahren gefunden werden, um das
Schneidwerkzeug 10 zu Anfang mit dem Werkstück 12 in
Eingriff zu bringen und die adaptive Steuerung
einzuschalten. Ein vorteilhaftes Verfahren des
anfänglichen Ineingriffbringens des
Schneidwerkzeuges 10 mit dem Werkstück 12 und des
Einschaltens der adaptiven Steuerung besteht darin,
SFM mit dem maximalen Wert SFMmax und IPR
mit dem minimalen Wert IPRmin zu befehlen und das Schneidwerkzeug
10 genügend tief in das Werkstück 12 zu treiben, um die
gemessenen Leistungswerte zu stabilisieren. Der Punkt der
ersten Berührung kann entweder durch Kenntnis des Werkstückprofiles
oder durch Messen der Zunahme der Schneidleistung
HPcut bei der Prüfung des Schneidwerkzeuges 10 mit dem Werkstück
12 bestimmt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel sind beide
Verfahren beschrieben. Die adaptive Steuerung wird eingeschaltet,
wenn die Schneidwerkzeugstellung (XAP, ZAP)
einen bestimmten Abstand Ap von der Anfangsstellung (Xin,
Zin) hat, der durch die Zielkoordinaten (XCEP, ZCEP) des
ersten Blockes als Zustellposition der Werkstücksoberfläche
programmiert ist. Bei dem Ausführungsbeispiel jedoch wird
davon Gebrauch gemacht, daß eine Zunahme der Schneidleistung
HPcut über einen Luftschnitt-Schwellenwert HPair eingestellt
wird, welcher größer ist als der Luft- oder Störwert der
Schneidleistung HPcut, bei der das Schneidwerkzeug 10 außer
Eingriff ist, um zu gewährleisten, daß die Messungen der
Schneidleistung HPcut nur dann verwendet werden,
wenn das Schneidwerkzeug 10 mit dem Werkstück 12 in Eingriff ist.
Die Anfangsmessungen der Schneidleistung HPcut werden verwendet, um eine
Anfangsschneidleistung HPincut zu berechnen, welche
ihrerseits verwendet wird, um eine relative Schneidwirksamkeit
CEFRin zu berechnen. Diese anfängliche relative Schneidwirksamkeit
CEFRin wird verwendet, um einen Werkzeugbruch oder
eine Werkzeugabnutzung festzustellen und das Schneidwerkzeug 10 vor
übermäßigen Einschaltkräften zu schützen, wie weiter unten
in Zusammenhang mit der Werkzeugüberwachungsfunktion beschrieben
ist.
Wie in Fig. 13E dargestellt ist, ist die weiche Eingriffsfunktion
ausgewählt, wenn das Kennzeichen Gac der adaptiven
Steuerung nicht vorhanden ist, was in Schritt 184 festgestellt
wird und wenn das Kennzeichen Gsoft des weichen Eingriffes
vorhanden ist, was in Schritt 185 festgestellt
wird. Der Abstand von den Anfangskoordinaten (Xin, Zin)
wird in Schritt 186 berechnet. In Schritt 187 wird die
durchlaufende Strecke DGONE mit einer vorprogrammierten
Anfangsschneidstrecke Ap verglichen, welche eine der verschiedenen
Konstanten G(i) ist, die aus den Teilprogramm-Speicherblocks
gelesen werden, um zu bestimmen, ob ein
Anfangsschneidschritt erfolgt. In Schritt 188, welcher auch
ein alternatives Verfahren zur Bestimmung des Beginns eines
ersten Schneidens darstellt, wird die Schneidleistung HPcut
mit einem Luftschnitt-Schwellenwert HPair verglichen, und
wenn die Schneidleistung HPcut geringer ist als der anfängliche
Luftschnitts-Schwellenwert HPair, wird ein Prüfungszähler NC in
Schritt 189 auf Null gestellt, da die gemessene Schneidleistung
HPcut wahrscheinlich ein Laufen außerhalb des Werkstückes
12 in Luft anzeigt und nicht ein Bearbeiten des Werkstückes
12. Sonst läuft der Prüfungszähler NC weiter wie in Schritt
190 dargestellt. In jedem Fall wird während des Anfangsschnittes
in das Werkstück 12 der befohlene SFMc auf seinen Maximalwert
SFMmax und das befohlene IPRc auf seinen minimalen Wert
IPRmin gestellt, wie in Schritt 191 dargestellt ist. Wenn
der Schritt 187 anzeigt, daß die durchlaufene Strecke DGONE
größer ist als die vorprogrammierte Anfangsschneidstrecke Ap,
wird die adaptive Steuerung eingeschaltet, indem der Schalter
Gac eingeschaltet wird, und der weiche Eingriff wird
durch Einschalten des Weichschalters Gsoft in Schritt 192 eingeleitet.
Eine anfängliche relative Schneidwirksamkeit CEFRin wird im allgemeinen
mit 193 bezeichneten Schritt bestimmt, indem zunächst
eine Anfangsschneidleistung HPincut berechnet
und dann die anfängliche relative Schneidwirksamkeit CEFRin
berechnet wird als die Anfangsschneidleistung HPincut dividiert
durch das Produkt der Steuerwerte SFMo und IPRo. Die
Steuerwerte SFMo, IPRo werden anstelle der befohlenen Werte von
SFMc und IPRc verwendet, da für konstante SFMc und IPRc
eine Änderung der Übergehungssteuerung die Schneidleistung
HPcut, nicht jedoch das Verhältnis der Anfangsschneidleistung
HPincut dividiert durch die Steuerwerte SFMo und IPRo
ändert. Für die Berechnungen der Schneidwirksamkeit CEFR bzw.
des Schneidwirksamkeitsgrades wird angenommen, daß die
Steuerwerte SFMo und IPRo sich nicht momentan ändern und daher
die Ist-Werte von SFM und IPR darstellen, was durch ein
geeignetes Verfahren der Eingabe der Skalierungsfaktoren
KIo und KSo in die numerische Steuerungseinheit gewährleistet
werden kann. Wenn diese vom Benutzer eingestellten
Skalierungsfaktoren KIo, KSo durch Ablesen von Potentiometern mittels
eines Analog/Digital-Wandlers erhalten werden, wird
durch die Tatsache, daß die Bedienungsperson die Stellungen
der Potentiometer nicht momentan ändern kann,
gewährleistet, daß sich die Skalierungsfaktoren KIo, KSo nicht plötzlich
ändern. Sonst kann ein digitaler Tiefpaß-Filtervorgang
hinzugefügt werden, um sicherzustellen, daß die gefilterten
Werte SFMo′ und IPRo′ sich nicht ändern, was die bevorzugte
Methode darstellt. Das AXIS-Unterprogramm, welches in Fig. 13F
dargestellt ist, schließt einen derartigen digitalen
Filtervorgang ein. Die genauen Schritte, welche allgemein
mit 193 bezeichnet sind, sind weiter unten in Verbindung
mit dem Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR der Fig. 13H
beschrieben.
B. Weiches Außereingriffkommen
Da die adaptive Steuerung nicht genau arbeitet, wenn das
Schneidwerkzeug 10 in Luft schneidet, müssen Mittel vorgesehen
sein, um sie abzustellen, wenn das Schneidwerkzeug 10 im Begriff
ist, durch das Werkstück 12 zu schneiden. Die Erfinder
haben gefunden, daß das beste Verfahren zum Außereingriffbringen
des Schneidwerkzeuges 10 und des Werkstückes 12 und des
Beendens der adaptiven Steuerung, welche sonst eine Beschleunigung
bewirken würde, um eine konstante Bearbeitungsleistung
aufrechtzuerhalten, ist, festzustellen, wenn
das Schneidwerkzeug 10 innerhalb einer vorgegebenen Strecke
vor dem Heraustreten aus dem Werkstück 12 ist, und danach die
Zustellgeschwindigkeit des Schneidwerkzeuges 10 auf die minimale
Zustellgeschwindigkeit IPRmin zu vermindern, während
SFM im wesentlichen auf dem laufenden Wert bleibt, bis das
Schneidwerkzeug 10 aus dem Werkstück 12 heraustritt.
Wie in Fig. 13E gezeigt ist, wird die Funktion des weichen
Heraustretens ausgeführt, wenn das Kennzeichen Gac der
adaptiven Steuerung vorhanden ist, was im Schritt 184 festgestellt
wird, und wenn der Weichschalter Gsoft für den weichen
Eintritt eingeschaltet ist, was in Schritt 195 festgestellt
wird. Die Zielkoordinaten (XCEP, ZCEP) sind im Teilprogramm
für den Block vorprogrammiert, wobei das AC-Kennzeichen und
der Weichschalter Gsoft für den weichen Eintritt eingeschaltet
sind, um zu signalisieren, daß der Austritt des Schneidwerkzeuges
10 aus der Werkstückoberfläche erwartet wird. Dann wird die
zu durchlaufende Strecke DTG vor dem Austreten in Schritt 196 als der Abstand
zwischen der tatsächlichen Schneidwerkzeugstellung
(XAP, ZAP) und den Zielkoordinaten (XCEP, ZCEP) berechnet.
Um zu bestimmen, ob es Zeit zum Abschalten der Steuerung
und zum Vermindern des Wertes IPR auf IPRmin ist, wird die
zu durchlaufende Strecke DTG mit einem inkrementalen Endabstand
Bp in Schritt 197 verglichen und wenn die zu durchlaufende
Strecke DTG geringer ist als der inkrementale Endabstand
Bp, wird der befohlene Wert IPRc auf einen Minimalwert
IPRmin reduziert, die adaptive Steuerung wird durch Abstellen
des Kennzeichens Gac gesperrt und der Schritt des
weichen Ineingriffnehmens wird durch Ausschalten des Weichschalters
Gsoft beendet, wie im Schritt 198 dargestellt.
Die 32-Millisekunden-Unterbrechungen gemäß den Fig. 13D
und 13E wird in Schritt 199 vervollständigt, indem das
AXIS-Unterprogramm der Fig. 13F abgerufen wird, welches
die IST-Steuersignale RPMc, XVC und ZVC aus den befohlenen
Werten SFMc und IPRc erzeugt.
Das AXIS-Unterprogramm gibt zunächst die vom Benutzer eingestellten
Skalierungsfaktoren KSo und KIo von der Übergehungssteuerung
in Schritt 200 ein. Dann werden die Steuerwerte
SFMo und IPRo berechnet, indem die befohlenen Werte
SFMc und IPRc in Schritt 201 mittels der Skalierungsfaktoren
KSo und KIo skaliert werden. Diese Steuerwerte SFMo, IPRo werden
dann durch Abruf des Unterprogrammes FILTER gefiltert, um
in Schritt 202 gefilterte Steuerwerte SFMo′ und IPRo′ zu erzeugen.
Der befohlene Wert der Drehgeschwindigkeit RPMc
wird in Schritt 203 durch Division von SFMo′ durch das
Produkt 2π mal der Ist-Stellungskoordinate XAP, welche dem
Radius Rav von der Achse des Werkstückes 12 zur Schneidwerkzeugkante
18 entspricht, berechnet. In Schritt 204 wird die
Größe der resultierenden Schneidwerkzeuggeschwindigkeit Fc
berechnet als das Produkt des Steuerwertes IPRo und des gemessenen
Wertes RPMm und die X- und Z-Verschiebungskomponenten
Fx und Fz können berechnet werden, indem die Größe der
resultierenden Fc mit den Faktoren Ip dividiert durch PATH
und Jp dividiert durch PATH skaliert werden.
In Schritt 205 werden die Komponenten der Scheidwerkzeuggeschwindigkeit
F einer Interpolationsfunktion unterworfen,
wodurch sie in Ist-Zustellmotorsteuersignale XVC und
ZVC umgewandelt werden. Bei der einfachsten Interpolationsfunktion
werden einfach die Werte der Motorsteuersignale
proportional zu den Zustellgeschwindigkeitskomponenten Fx,
Fz gemacht. So bewegt die Schneidwerkzeugzustellung bei
einer einfachen Linearinterpolation das Schneidwerkzeug von
den Anfangskoordinaten (Xin, Zin) in einer geraden Linie zu
den Endkoordinaten (XCEP, ZCEP). Manchmal ist es jedoch wünschenswert,
das Schneidwerkzeug 10 entlang eines nicht-linearen
Weges, beispielsweise eines Bogens mit gegebenem
Radius zu bewegen. Der Radius ist beispielsweise eine der
verschiedenen Blockkonstanten G(i), welche im Teilprogrammspeicher
PPMEM gespeichert sind. In diesem Fall sind die Steuersignale
XVC und ZVC für den Zustellmotor eine Funktion der
Ist-Stellungskoordinaten (XAP, ZAP) bezüglich der Anfangskoordinaten
(Xin, Zin) und der Endkoordinaten (XCEP, ZCEP).
Weitere Einzelheiten einer bevorzugten Interpolationsfunktion
sind der US 36 56 124
zu entnehmen.
Nach jeder Interpolationsneuberechnung im
32-Millisekunden-Takt werden die Steuersignale RPMc, XVC
und ZVC in Schritt 206 ausgegeben, um eine Änderung des Bearbeitungsprozesses
zu bewirken.
Das AXIS-Unterprogramm bestimmt auch, ob es Zeit ist, einen
neuen Blockkonstanten aus dem Teilprogrammspeicher PPMEM einzulesen.
Der zu den Endkoordinaten (XCP, ZCP) zu durchlaufende
Abstand DTG wird in Schritt 207 berechnet und in Schritt
208 mit einem Minimalwert Dmin verglichen. Wenn die zu
durchlaufende Strecke DTG geringer als der Minimalwert Dmin ist,
wird der neue Block-Schalter NEWB eingeschaltet und der
Blockzeiger PPROG wird einen Schritt weiter bewegt. Damit
ist das AXIS-Unterprogramm beendet.
Gleichfalls aus Fig. 13F ist das Unterprogramm FILTER ersichtlich,
welches allgemein mit 210 bezeichnet ist, und
welches die Änderungsgeschwindigkeit der gefilterten
Steuerwerte SFMo′ und IPRo′ auf Drehgeschwindigkeitsgrenzen
SSLR und ISLR begrenzt, die eine zulässige Änderung der Ausgangswerte
in einem 32-Millisekunden-Unterbrechungssignal
darstellen. Ein digitaler Filtervorgang wird vorzugsweise
angewendet, so daß die gefilterten Steuerwerte SFMo′ und IPRo′ sich
nicht momentan ändern, wodurch das Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm
TLMNTR der Fig. 13H fälschlicherweise ausgelöst
werden oder die Zustell- und Antriebsmotoren möglicherweise
überdreht werden könnten. Es sei auch angemerkt, daß
das Unterprogramm FILTER bewirkt, daß es die durch den
adaptiven Steuerkreis der Fig. 13A befohlenen Änderungen
ausbreitet bzw. weichmacht, wenn sie tatsächlich ausgeführt
werden, wenn das Unterprogramm in den Schritten 122, 124
und 126 das TEST-Unterprogramm der Fig. 13B abruft. Die
Einzelheiten dieses digitalen Filtervorganges sind für die
Durchführung der Erfindung nicht kritisch und werden daher
nicht weiter beschrieben. Eine andere Möglichkeit der Vergleichsmäßigung
der großen Geschwindigkeitsänderungsschritte,
wie sie durch das Teilprogramm oder die adaptive
Steuerung erzeugt werden, ist in der US 40 41 287
offenbart, auf die hier Bezug genommen wird.
Die an der Schneidwerkzeugspitze tatsächlich abgegebene Schneidleistung
HPcut wird in einem Unterbrechungsverfahren gemäß Fig. 13G
in 64-Millisekunden-Intervallen berechnet und gemittelt.
Die Unterbrechung führt auch eine Werkzeugüberwachungsfunktion
aus, da vorzugsweise mit der Feststellung
eines gebrochenen Werkzeuges 10 oder einer übermäßigen Werkzeugbelastung
schnell ein am Werkzeug oder Werkstück 12 auftretender
Schaden reduziert werden kann. Die 64-Millisekunden-Unterbrechung
schließt die vom Antriebsmotor verbrauchte
elektrische Leistung Wm (in Watt), die Ist-Drehgeschwindigkeit
des Antriebs RPMm und die Ist-Schneidwerkzeugspitzen-Stellungskoordinaten
XAP, ZAP in Schritt 220 ein.
Dann wird in Schritt 221 die Drehbeschleunigung ACC als
Änderung der Drehgeschwindigkeit RPMm des 64-Millisekunden-Unterbrechungsintervalles
berechnet. Die Korrekturen
der gemessenen elektrischen Leistung Wm zur Erlangung einer
(Ist-)Schneidleistung HPcut werden in Schritt 222 ausgeführt.
Die Nettoleistung HPa, welche der trägen Masse der drehenden
Teile der Werkzeugmaschine zugeführt wird, wird als Produkt
eines bestimmten Trägheitsmomentes J (zuvor in Schritt
135 gemäß Fig. 13C gespeichert), der Drehbeschleunigung
ACC und der Drehgeschwindigkeit RPMm berechnet. Die von der
mechanischen Reibung im Werkzeugmaschinenantrieb verbrauchte
Leistung HPv wird als die Summe der Schnittkonstanten
B und des Produktes der Neigungskonstanten Ms (diese
Konstanten wurden zuvor in Schritt 132 gemäß Fig. 13C gespeichert)
und der Drehgeschwindigkeit RPMm berechnet. Die
Spannung V an den Antriebsmotoranschlüssen wird berechnet
als die dem Motor zugeführte maximale Antriebsspannung in
Volt, multipiziert mit der Drehgeschwindigkeit RPMm, dividiert
durch die vorbestimmte Grundgeschwindigkeitskonstante
BS. (Es sei angemerkt, daß manche Motorantriebe Steuerungen
zur Einstellung der Grundgeschwindigkeit BS und der maximalen
Antriebsspannung auf Werte, die sich von der maximalen
Nennspannung und der Nenn-Grundgeschwindigkeit des Motors
unterscheiden, aufweisen. Diese Motorantriebe regulieren
beispielsweise die Felderregung des Motors, um
dessen elektrische Charakteristika zu ändern. Gemäß den
Fig. 13G, Schritt 222, ist ein 240-Volt-Gleichstrommotor
für eine maximale Spannung von 225 Volt eingerichtet.) Dann
wird der durch die Motorwicklung gehende Strom I berechnet,
indem die dem Antriebsmotor zugeführte Leistung Wm in Watt
durch die Spannung V dividiert wird. Die vom Widerstand der
Motorwicklung verbrauchte elektrische Leistung We in Watt
wird berechnet als das Produkt des Quadrates des Stromes I
und der vorgegebenen Konstanten des Widerstandes Re der
Motorwicklung in Ohm. Dann werden die gemessene Leistung HPm
und die Verlustleistung HPe der Motorwicklung aus den
entsprechenden Werten Wm und We in Watt erhalten, indem die
Wattwerte durch den Umwandlungsfaktor 736 Watt pro PS dividiert
werden. Schließlich erhält man die Schneidleistung
HPcut durch Subtraktion der mechanischen Reibungsverluste HPv,
der Beschleunigungsleistung HPa und der Nettoleistung infolge
elektrischer Verluste HPe in der Motorwicklung von
der gemessenen Leistung HPm.
In Schritt 223 werden verschiedene Leistungen HPm, HPd,
HPa, HPe und HPcut auf laufende Durchschnittseinrichtungen
(average tables) addiert, und es werden Durchschnitte gebildet,
um die Anzeige auf den neuesten Wert zu bringen und um
die durchschnittliche Schneidleistung AVHPcut für die
adaptive Steuerung zu erhalten. Diese Durchschnitte werden
erhalten, indem die Leistungswerte in einen
first-in-first-out (FIFO)-Stapel, der beispielsweise 16 Werte
tief ist, gegeben werden. Dann werden die laufenden
Durchschnitte gebildet durch Inkrementierung des Durchschnittes,
durch die in den Stapel eingegebene Leistung und
Substraktion vom Durchschnitt der aus dem Stapel ausgegebenen
Leistung.
Um das 64-Millisekunden-Verfahren zu unterbrechen, wird in
Schritt 224 das Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR
abgerufen.
C. Werkzeugüberwachungs-Funktion
Das Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR in Fig. 13H berechnet den relativen
Schneidwirkungsgrad CEFR und stellt ungeeignete
Werkzeugzustände einschließlich eines Werkzeugbruches,
einer übermäßigen Werkzeugbelastung und eines abgenutzten
Werkzeuges durch Vergleich des relativen Schneidwirkungsgrads
CEFR mit einer relativen Anfangs-Schneidwirksamkeit CEFRin
fest. Es sei in Erinnerung gerufen, daß der Schneidwirkungsgrad CEFR die Unwirksamkeit
oder Stumpfheit eines Schneidwerkzeuges 10 mißt,
wie in Gleichung (3-5) bestimmt ist. In äquivalenter Weise
wird mit dem Kehrwert des Schneidwirkungsgrades CEFR die Wirksamkeit oder Schärfe
des Schneidwerkzeuges 10 gemessen. Alternativ kann somit dieser
reziproke Wert mit einem reziproken Anfangswert verglichen
werden. Natürlich ist eine derartige Alternative mathematisch
äquivalent, da lediglich die Richtung einer Ungleichmäßigkeit
umgekehrt wird, wenn die Reziprokwerte der
Ausdrücke genommen werden.
Die Werkzeugüberwachung kann mittels eines Werkzeugüberwachungsschalters Gtm
außer Betrieb genommen werden, der zu jedem Block im Teilprogrammspeicher
PPMEM gehört. Wenn das Teilprogramm gemacht
wird, werden Programmblocks, die zu Beginn Wege in das Werkstück
oder aus dem Werkstück darstellen, programmiert, wobei
der Schalter Gtm ausgeschaltet ist, so daß ein Schneidvorgang
in Luft oder der anfängliche Kontakt mit dem Werkstück
12 nicht als Werkzeugbruch oder übermäßige Werkzeugbelastung
interpretiert wird. Der Werkzeugüberwachungsschalter Gtm
wird in Schritt 230 geprüft, und wenn er ausgeschaltet ist,
wird das Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR ausgeführt.
Sonst wird in Schritt 231 der Prüfungszähler NC mit einer vorbestimmten
Zahl NS verglichen, um festzustellen, ob ein anfänglicher
relativer Schneidwirksamkeits-Faktor CEFRin gemäß
Fig. 13E bestimmt wurde. Wenn dies nicht der Fall ist,
liegt wahrscheinlich ein Programmierungsfehler des Werkzeugüberwachungsschalters
Gtm im Teilprogramm vor, so
daß in Schritt 232 dem Maschinenbediener der Fehlerzustand
angezeigt wird. Sonst wird der relative Schneidwirkungsgrad CEFR
in Schritt 233 berechnet aus der Schneidleitung HPcut dividiert durch
das Produkt von SFMo′ und IPRo′. Es sei angemerkt, daß die
Ausführung der Vergleiche des relativen Schneidwirkungsgrades
CEFR mit dem Werkzeugüberwachungszustand es erforderlich
machen, daß die Schnittbreite D im wesentlichen konstant
ist, da der Ist-Schneidwirkungsgradfaktor CEFv als die Leistung
definiert ist, die erforderlich ist, um eine Volumeneinheit
Material zu entfernen, relativ konstant ist, und
CEFv gleich CEFR/D ist. Wenn die Schnittbreite D nicht konstant,
aber bekannt ist, kann der zugehörige Ist-Schneidwirkungsgradfaktor
CEFv′ berechnet werden, oder der relative Schneidwirkungsgrad
CEFR′ kann in äquivalenter Weise ermittelt werden, indem
der Anfangs-Schneidwirkungsgrad
CEFR mit dem Verhältnis aus der Anfangs-Schnittbreite Din
und der aktuellen Schnittbreite Da multipliziert wird,
gemäß der Gleichung:
CEFR′ = (CEFR) (Din)/(Da), (5-1)
wobei Din die Anfangstiefe und Da die laufende Tiefe ist.
Der ermittelte Schneidwirkungsgrad CEFR′ kann dann
mit dem Anfangs-Schneidwirkungsgradfaktor CEFRin verglichen
werden. Die Schneidtiefe kann ein Parameter G(i) sein, der
in jedem Block des Teilprogrammspeichers PPMEM gespeichert ist.
Wenn der relative Schneidwirkungsgrad CEFR bestimmt
ist, wird er mit maximalen und minimalen Grenzwerten verglichen,
um festzustellen, ob ein ungeeigneter Werkzeugzustand
vorliegt. Der maximale Grenzwert muß größer sein als der unfängliche
relativen Schneidwirksamkeit CEFRin,
und die maximalen und minimalen Grenzwerte werden vorzugsweise
bestimmt durch Multiplikation der anfänglichen Schneidwirksamkeit
CEFRin mit Konstanten, die etwas größer
oder etwas kleiner als 1 sind. Wenn beispielsweise der Werkzeugbruchschalter
Gtb eingeschaltet ist, was in Schritt 235
festgestellt wird, wird der relative Schneidwirkungsgrad
CEFR mit dem Produkt der anfänglichen Schneidwirksamkeit
CEFRin und einem Minimumfaktor Cmin verglichen, wie in
Schritt 236 gezeigt, wobei Cmin etwas kleiner als 1, beispielsweise
mit 0,85 gewählt wird. Wenn der relative
Schneidwirkungsgrad CEFR diesen Minimumfaktor Cmin überschreitet,
wird in Schritt 237 ein "Zustellstop" angefordert
durch Rückstellen des Zustellstop-Zeitgliedes
FTIME, Einstellen des Zuführstop-Schalters FH und Abschalten
des Schalters AC der adaptiven Steuerung. Dann wird der
Werkzeugbruch in Schritt 238 dem Operator angezeigt, wodurch
die Ausführung des Werkzeugüberwachungs-Unterprogrammes TLMNTR beendet
ist.
Eine andere Werkzeugüberwachungsfunktion, welche ausgeführt
werden kann, ist die Feststellung übermäßiger Stoßbelastungen
des Schneidwerkzeuges 10. Um das Werkzeug vor diesen
Stoßbelastungen zu schützen, wird der relative Schneidwirkungsgrad
CEFR überwacht und mit einem maximalen Grenzwert verglichen,
da eine Stoßbelastung durch eine steile Zunahme
der Schneidleistung HPcut gekennzeichnet ist, während die
relative Bearbeitungsgeschwindigkeit (SFMo′) (IPRo′) relativ
konstant bleibt, so daß infolge des
Stoßes der relative Schneidwirkungsgrad
CEFR nahezu momentan ansteigt, in Übereinstimmung
mit der Zunahme der Schneidleistung HPcut.
Die Erfinder haben festgestellt, daß zur Feststellung
derartiger Stöße der Schneidwirkungsgrad CEFR vorzugsweise
mit einer hohen Geschwindigkeit wiederholt berechnet
wird, beispielsweise alle 64 Millisekunden, welches der
Geschwindigkeit der Unterbrechung zum Abruf des Werkzeugüberwachungs-Unterprogramms
TLMNTR entspricht.
Wie in Fig. 13H gezeigt ist, wird der Werkzeugbruchschalter (Werkzeugschutzschalter)
Gtb des laufenden Blockes des Teilprogrammspeichers PPMEM in
Schritt 240 geprüft, und wenn er eingeschaltet ist, wird der
relative Schneidwirkungsgrad CEFR mit einem hohen
Schwellenwert verglichen, der durch das Produkt eines maximalen
Faktors Cmax, welcher wesentlich größer als 1, beispielsweise
1,2 ist, mit der anfänglichen Schneidwirksamkeit
CEFRin bestimmt wird, wie in Schritt 241 gezeigt ist.
Wenn der relative Schneidwirkungsgrad CEFR oberhalb
der oberen Schwelle liegt, ist damit eine übermäßige Stoßbelastung
am Werkzeug festgestellt, und ein "Zustellstop" wird
in Schritt 242 ausgeführt. Der "Werkzeugschutz"-Zustand
wird der Bedienungsperson in Schritt 243 angezeigt.
Eine dritte Werkzeugüberwachungsfunktion ist die Feststellung
eines abgenutzten Werkzeuges. Durch Vergleich des relativen
Schneidwirkungsgrads CEFR des Werkzeuges mit einer anfänglichen
Schneidwirksamkeit CEFRin, welche gemessen wird, wenn das
Werkzeug in scharfem Zustand zuerst in die Maschine eingesetzt
wird, kann ein unzulässig abgenutztes Werkzeug festgestellt
werden. Wenn ein Werkzeug stumpf wird, nimmt der relative
Schneidwirkungsgrad CEFR zu, selbst dann, wenn programmierte
oder adaptiv erzeugte Änderungen von SFM oder IPR
auftreten. Im Gegensatz zu einer Feststellung einer übermäßigen
Stoßbelastung des Werkzeugs sollte die Feststellung
eines abgenutzten Werkzeuges nicht in Abhängigkeit von
schnellen Änderungen des Schneidwirkungsgrades CEFR erfolgen, da
ein Werkzeug, welches stumpfer wird, einen langsam ansteigenden
Schneidwirkungsgrad CEFR aufweist. Während die Werkzeugschutzfunktion
vorzugsweise mit hoher Geschwindigkeit
wiederholt ausgeführt wird, wird daher die Feststellung
einer Werkzeugabnutzung mit einer geringen Geschwindigkeit
ausgeführt oder vorzugsweise mit einer relativ hohen
Geschwindigkeit, wobei ausgeglichene oder Durchschnittswerte
verwendet werden, die nicht von schnellen Stoßänderungen
des Schneidwirkungsgrades CEFR beeinflußt sind.
Wie in Fig. 13H dargestellt, wird der relative Schneidwirkungsgradfaktor CEFR mit einer hohen Geschwindigkeit von
64-Millisekunden-Unterbrechungen überwacht, während Vergleiche
unter Benutzung von Durchschnittswerten ausgeführt werden.
Zunächst wird in Schritt 250 die Stellung des Schalters
Gtw für die Werkzeugabnutzung festgestellt, und wenn er
eingeschaltet ist, wird der Prüfungszähler NC für die Prüfung des
relativen Anfangs-Schneidwirkungsgrades mit einer vorbestimmten
Minimumzahl von Prüfungen NS verglichen, um eine
Differenz festzustellen, welche die Anzahl der zur Errechnung
des Durchschnittswertes verwendeten Anfangs-Schneidwirkungsgradfaktorprüfungen
darstellt, und wenn diese Differenz oder gleich 16 ist, eine willkürliche Zahl für
die zur Ermittlung eines geeigneten Durchschnittswertes für
erforderlich gehaltenen Prüfungen, dann ist ein geeigneter
relativer Anfangs-Schneidwirkungsgrad CEFRshp für ein scharfes
Werkzeug durch Ausführung der in Fig. 13E mit
193 bezeichneten Schritte verfügbar.
Es wird nun nochmals kurz auf Fig. 13E Bezug genommen, in
der die Berechnung des relativen Anfangs-Schneidwirkungsgrades
CEFRshp für ein scharfes Werkzeug dargestellt ist. Nachdem
der relative Anfangs-Schneidwirkungsgradfaktor (anfängliche Schneidwirksamkeit) CEFRin in
Schritt 226 berechnet ist, wird der Schalter NEWT für ein
neues Werkzeug in Schritt 227 geprüft, um festzustellen, ob
er eingeschaltet ist. Der Schalter NEWT für ein neues Werkzeug
ist einer der Schalter, die in Schritt 103 (Fig. 13A) anfänglich
eingeschaltet werden, wenn die Maschine gestartet
wird, wobei angenommen wird, daß die Maschine zunächst mit
einem scharfen Werkzeug eingeschaltet wird. Da mit der Werkzeugabnutzungsfunktion
vorzugsweise ein Durchschnittswert
festgestellt wird, wird Prüfungszähler NC die Anzahl der (anfänglichen Leistungs-)Prüfungen NS gezählt und in Schritt 228 mit 16 verglichen.
Es sei angemerkt, daß NS der Anzahl der (anfänglich)
nach der Berührung des Schneidwerkzeuges 10 mit dem Werkstück 12
ausgeführten Leistungsprüfungen entspricht, wie in Schritt
188 festgestellt wird, die durchgeführt werden muß, bevor
der Bearbeitungsprozeß genügend stabil ist für einen berechneten
relativen Anfangs-Schneidwirkungsgradfaktor CEFRshp, der sinnvoll
und repräsentativ für eine kontinuierliche Bearbeitung ist.
Wenn daher mehr als 16 Prüfungen vorgenommen wurden, wird
der relative Anfangs-Schneidwirkungsgrad CEFRshp für ein scharfes Werkzeug
in Schritt 229 auf den relativen Anfangs-Schneidwirkungsgradfaktor
CEFRin gestellt, der in Schritt 226 aus den Prüfungen
HPcut (i) berechnet wurde. In Schritt 229 wird der
Schalter NEWT für ein neues Werkzeug ausgeschaltet, so daß
nachfolgende Berechnungen von CEFRin, die in Übereinstimmung
mit nachfolgenden Eingriffen des Werkzeuges erfolgen,
sich nicht auf den Wert von CEFRshp auswirken, da CEFRshp
nur einmal während des anfänglichen weichen Ineingrifftretens
eingestellt wird, wenn der Schalter NEWT für das neue
Werkzeug in Schritt 227 eingeschaltet wird.
Es wird nun wieder auf Fig. 13H Bezug genommen, welche das
Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR zeigt, welches bestimmt,
ob der relative Anfangs-Schneidwirkungsgrad CEFRshp für ein
scharfes Werkzeug durch Vergleich der Anzahl der Prüfungen
NS mit 16 in Schritt 251 berechnet wurde. Wenn CEFRshp
nicht verfügbar ist, wird dies der Bedienungsperson in
Schritt 252 mitgeteilt. Sonst wird ein laufender relativer
Durchschnitts-Schneidwirkungsgradfaktor AVCFR berechnet, indem
die durchschnittliche Schneidleistung AVHPcut in
Schritt 253 durch das Produkt von SFMo′ und IPRo′ berechnet
wird. Dann wird der laufende relative Durchschnitts-Schneidwirkungsgradfaktor
AVCFR mit einem hohen Schwellenwert verglichen,
der etwas oberhalb des Anfangs-Schneidwirkungsgrades
CEFRshp für ein scharfes Werkzeug liegt. Vorzugsweise wird dies durch Multiplikation
des Anfangs-Schneidwirkungsgrades CEFRshp für ein scharfes Werkzeug
mit einer vorbestimmten Konstanten Ctw, die auf
einen Wert wesentlich größer als 1, beispielsweiese 1,1 eingestellt
ist, ausgeführt. Es sei angemerkt, daß Ctw vorzugsweise
geringer ist als als Cmax, da der Durchschnittswert von dem relativen Schneidwirkungsgrad
CEFR geringer als der Maximalwert der Stoßwerte von dem relativen Schneidwirkungsgrad CEFR
ist. Der Vergleich wird in Schritt 254 ausgeführt, und wenn
der relative Durchschnitts-Schneidwirkungsgradfaktor AVCFR geringer
ist als der Schwellenwert, wird der Bedienungsperson
in Schritt 256 mitgeteilt, daß die Werkzeugzustellung infolge
Werkzeugabnutzung unterbrochen ist. Damit ist die Beschreibung
der Werkzeugüberwachungsfunktion, die in dem
Werkzeugüberwachungs-Unterprogramm TLMNTR ausgeführt wird, beendet.
Glossar der verwendeten Symbole (unvollständig)
A - Schneid-Querschnitt=(IPR) · (D).
Ap - Inkrementeller Anfangsweg der Schneidwerkzeugspitze
in die Werkstückoberfläche während des
weichen Ineingriffnehmens bevor die adaptive
Steuerung eingeschaltet wird.
B - Reibungsschnittkonstante zur Bestimmung der Reibung
des Antriebs als lineare Funktion der Antriebsgeschwindigkeit.
BS - Grundgeschwindigkeitskonstante eines Gleichstrommotors.
Bp - Inkrementeller Endabstand der Schneidwerkzeugspitze
von dem Punkt, an dem die adaptive Steuerung
abgeschaltet wird und der weiche Austritt
beginnt, bis zu dem Punkt, an dem die Schneidwerkzeugspitze
aus dem Werkstück heraustritt.
C - Werkstückmaterial-Volumen, welches durch den Bearbeitungsprozeß
abgetragen wird.
CEFv - Schneidwirkungsgradfaktor, ausgedrückt in der
für das Abtragen einer Volumeneinheit von Werkstücksmaterial
benötigten Bearbeitungsleistung.
CEFR - Relativer Schneidwirkungsgradfaktor, ausgedrückt
als Verhältnis der Bearbeitungsleistung
HP zur relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit
Q=(IPR) · (SFM).
D - Schnittbreite, ausgedrückt als Dimension des
Schnittes normal zu IPR und SFM.
d - Differential-Operator.
Fc - Tatsächliche Zustellgeschwindigkeit
der Schneidwerkzeugspitze.
Fx - Zustellgeschwindigkeitskomponente in X-Richtung.
Fz - Zustellgeschwindigkeitskomponente in Z-Richtung.
HP - Bearbeitungsleistung allgemein ohne Begrenzung
hinsichtlich des Meßverfahrens oder der Verlustkorrekturen.
HPa - Tatsächlicher oder Netto-Bearbeitungsleistungsverlust
(+ oder -), welcher auf die träge Masse
der bewegten Teile der Werkzeugmaschine übertragen
wird und daher mit der tatsächlichen oder
Netto-Beschleunigung (+ oder -) verbunden ist.
HPe - Bearbeitungsleistungsverlust, der im elektrischen
Kreis eines elektrischen Antriebsmotors in
Wärme umgewandelt wird.
HPv - Bearbeitungsleistungsverlust infolge mechanischer
Reibung im Werkzeugmaschinenantrieb ohne
die Reibung an der Schneidwerkzeugspitze.
HPcut - Tatsächliche, an der Schneidwerkzeugspitze verbrauchte
Bearbeitungsleistung.
I - Strom des elektrischen Antriebsmotors.
Ip - X-Komponente des Schneidwerkzeugspitzen-Verschiebungsvektors
zwischen aufeinanderfolgenden
Abrufen sukzessiver Blocks des Teilprogramm-Speichers.
Ip - Steuerungs- bzw. Regelungseingangsgröße eines
physikalischen Systems.
IPR - Zentimeter pro Umdrehung (inches per revolution),
Dimension des Schnittes in der Richtung der
Schneidwerkzeug-Zustellgeschwindigkeit, bei einer
drehend arbeitenden Maschine, proportional
zur Zustellgeschwindigkeit Fc dividiert durch
die Drehantriebsgeschwindigkeit RPM.
IPRc - Von der adaptiven Steuerungseinheit befohlenes
IPR.
IPRmax, IPRmin - Obere und untere
Grenzen von
IPR bei einem gewünschten
Werkzeugmaschinen-Bearbeitungsvorgang.
IPRo - Steuer- bzw. Regeleingangsgröße der Werkzeugmaschine,
die zu einem gleichmäßigen tatsächlichen
IPR führen soll.
J - Vom Antrieb festgestelltes Trägheitsmoment.
Jp - Z-Komponente des Schneidwerkzeugspitzen-Verschiebevektors
zwischen aufeinanderfolgenden Lesungen
aufeinanderfolgender Blocks des Teilprogramm-Speichers.
k - Ansprechfaktor eines Regelkreises.
Ms - Steigungskonstante der Reibung zur Bestimmung
der Reibung des Antriebs als lineare Funktion
der Antriebsgeschwindigkeit.
PATH - Abstand oder Größe des resultierenden Schneidwerkzeugspitzen-Verschiebungsvektors zwischen
aufeinanderfolgenden Lesungen aufeinanderfolgender
Blocks des Teilprogramm-Speichers.
Q - Relative Bearbeitungsgeschwindigkeit, ausgedrückt
als das Produkt von SFM und IPR.
Qc - Befehlswert der relativen Bearbeitungsgeschwindigkeit,
ausgedrückt als das Produkt von SFMc
und IPRc.
Qm - Gemessener Wert zur Berechnung der tatsächlichen
Bearbeitungsgeschwindigkeit, ausgedrückt
als das Produkt von SFMm und IPRm.
R - Innerer Bearbeitungsradius des Werkstückes einer
drehend arbeitenden Maschine.
Ro - Äußerer Bearbeitungsradius eines Werkstückes in
einer drehend arbeitenden Maschine.
Rav - Durchschnitts- oder Effektivbearbeitungsradius
eines Werkstückes in einer drehend arbeitenden
Maschine.
Re - Elektrischer Widerstand der Antriebsmotorwicklung.
RPM - Umdrehungen pro Minute (revolutions per minute),
Drehgeschwindigkeit des Antriebes in
einer drehend arbeitenden Maschine.
RPMc - Befohlener Wert von RPM.
RPMm - Gemessener Wert zur Feststellung der Ist-RPM des
Antriebs.
SFM - Oberflächenmeter pro Minute (Surface Feet Per
Minute), relative Quergeschwindigkeit der Werkstückoberfläche
an und bezüglich der Schneidkante.
SFMc - Von der adaptiven Steuereinheit befohlener
SFM-Wert.
SFMm - Gemessener Wert zur Bestimmung der Ist-SFM der
Werkzeugmaschine.
SFMmax, SFMmin - Obere und untere
Grenzen von SFM
bei einem bestimmten
Bearbeitungsvorgang.
SFMo - SFM-Steuer- bzw. Regeleingangswert für die Werkzeugmaschine,
der zu einem gleichbleibenden
Ist-SFM führen soll.
s - Komplexer Frequenzparameter, der den Frequenzbereich
der Laplace-Transformation bezeichnet.
T - Vom Antrieb ausgeübtes Drehmoment.
t - Zeit.
V - Am Antriebsmotor anliegende Spannung.
Vop - Nennspannung des Antriebsmotors.
Wm - In Watt ausgedrückte, gemessene Antriebsleistung.
w - Winkelgeschwindigkeit des Antriebs.