DE334811C - Vorrichtung zum Zufuehren des Strohes vor den Presskolben von Strohpressen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Zuführen des Strohes vor den Preßkolben bei Stroh- u. dgl. Pressen mit Benutzung eines sich in einer Richtung drehenden Rechens, der vom Kolben aus durch ein Zahnstangengetriebe so gesteuert wird, daß beim Rückwärtsgang des Kolbens das Stroh vor den Preßkolben geschafft und beim Vorwärtsgang des Kolbens der Rechen den Stroh-Zuführungskanal nach der Kolbenbahn zu absperrt. Gemäß der Erfindung ist auf der Rechenwelle ein Zahnsektor befestigt, der mit Gleitstücken verbunden ist, die mit einer am Triebstock angebrachten Gleitschiene so zusammenarbeiten, daß beim Rückgang des Kolbens der Zahnsektor mit dem Triebstock kämmt. Hierbei wird der Rechen um 360 ° in einer Richtung gedreht. Beim Vorwärtsgang ist der Zahnsektor ausgeschaltet, so daß die Gleit-

ao schiene unter den Gleitstücken vorwärts gleitet und der Rechen in etwa wagerechter Lage gehalten wird.

Der Vorteil der Vorrichtung gegenüber den bekannten Vorrichtungen ähnlicher Art ist geringerer Kraftverbrauch, da die Presse nicht durch Einklemmen von Stroh zwischen Kolben und Kanaldecke unnötig beansprucht wird und da außerdem während des Preßvorganges keine andere Arbeit (z. B. Heben eines Stopfers und Zuführung des Strohes) zu leisten ist. Dadurch, daß das Stroh während des Rücklaufes des Kolbens zugeführt wird, ist die Presse immer gleichmäßig belastet, was sowohl für die Beanspruchung der Maschine als auch für den Kraftverbrauch wesentlich ist. Ferner wird durch die Vorrichtung eine gleichmäßige Teilung der Ballen erzielt, weil durch jeden Kolbenstoß alles vor dem Rechen befindliche Stroh restlos in den Kanal gepreßt wird und eine Verbindung der einzelnen Lagen, die bisher nicht zu vermeiden war, untereinander vermieden wird, was auch für das Binden der Ballen vorteilhaft ist.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Fig. 1 in Seitenansicht dargestellt, während die Fig. 2, 3 und 4 den Rechen und seine Antriebsorgane in verschiedenen Stellungen zeigt und in Fig. 5 im Schnitt durch den einen Teil des Kolbens und des Rechens dargestellt ist.

In den Rahmen 2 der Strohpresse 2 ist der Wagen mit dem Kolben 5 angeordnet, dem in bekannter Weise eine hin und her gehende Bewegung durch eine Kurbel- und Pleuelstange erteilt wird. Der, wie bekannt, zum Zwecke des Durchgreifens der Rechenzinken 4 mit Schlitzen 13 versehene Preßkolben 5 ist mit einem Triebstock 8 verbunden, dessen zwei einander parallellaufende Schienen durch Zahnpflöcke 16 (Fig. 5) verbunden sind. In den Triebstock 8 greift ein Zahnsektor 7, der auf der Rechenwelle 6 sitzt und durch den der Rechen 4 bewegt wird. Der obere Teil (Fig. 5) des Triebstockes trägt Gleitschienen 9. Ferner ist auf einer der Schienen des Triebstockes eine Blattfeder 12 angeordnet, deren vorderer freiliegender Teil aufwärts gebogen ist. Auf beiden Seiten des Sektors sind verschieden geformte Gleitstücke 10 und 14 befestigt und der Triebstock hat in gewisser Entfernung von den beiden Enden Einkerbungen 15.

Fig. ι zeigt die Stellung der Rechenzinken 4 am Ende des Rückwärtsganges des Kolbens 5

bzw. die Stellung der Zinken nach Einführung ' des Strohes vor den Kolben. Die Rechenzinken 4 greifen in die Schlitze 13 des Kolbens und halten das Stroh unter der Höhe der Decke 3 des S Preßkanals 1. Die Zähne des Zahnsektors 7 sind außer Eingriff mit dem Triebstock, und Gleitstück 10 und 14 liegen auf den Gleitschienen 9 des Triebstockes auf. Bei Beginn des Vorwärtsganges des Kolbens 5, also beim Preßvorgang (Fig. 2), schieben sich die Gleitschienen 9, bzw. der Triebstock, unter den Gleitstücken 10 und 14 hinweg, und bei Beendung des Vorwärtsganges (Fig. 3) kommt das Gleitstück 14 mit seiner Nase 11 hinter die über die Gleitbahn vorstehende Blattfeder 12 zu liegen, welche beim Vorwärtsgang durch das Gleitstück 14 niedergedrückt wurde. Beim darauf eintretenden Rückwärtsgang des Kolbens stößt das hochstehende Ende der Blattfeder 12 gegen die Nase 11, wodurch das Gleitstück und der mit ihm verbundene Sektor gedreht wird, hierbei finden die Gleitstücke 10 und 14 Platz zur Drehung in den Einschnitten 15 des Triebstockes 8. Durch diese Drehung sind die Zähne des Sektors in Eingriff mit dem Triebstock gelangt und kämmen mit diesem bei der weiteren Kolbenbewegung. Dadurch wird der mit dem Sektor verbundene Rechen 4 um 360 ° in einer Richtung gedreht und durch ihn das Stroh mitgenommen und vor den Kolben-5 gebracht (Fig. 4). Die Rechenzinken müssen sich also während der Rückwärtsbewegung des Kolbens mit doppelter Geschwindigkeit in einer Richtung drehen, wobei die Hälfte der Drehung, etwa 180 °, Leerlauf ist, während die andere Hälfte der Drehung auf den Arbeitsgang entfällt. Der Rechen hat gerade die größte Geschwindigkeit, wenn er das Stroh erfaßt, wodurch das Stroh von dem der Presse als Strang zulaufenden Gut abgerissen und vor den Kolben geworfen wird. Am Ende des Rückwärtsganges des Kolbens kommen die Zähne des Sektors 7 wieder dadurch außer Eingriff mit dem Triebstock, daß die Gleitstücke io und 14 in die Einkerbungen 15 am anderen Ende des Triebstockes fallen und dabei gedreht werden. Die Gleitstücke 10 und 14 sitzen dann wieder auf der Gleitschiene 9 des Triebstockes 8 auf (Fig. 1).

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Vorrichtung zum Zuführen des Strohes vor den Preßkolben von Stroh- und dergleichen Pressen unter Benutzung eines sich in einer Richtung drehenden Rechens, der vom Kolben durch ein Zahnstangengetriebe so gesteuert wird, daß beim Rückgang des Kolbens Stroh vor den Pressenkanal geschafft und beim Vorwärtsgang des Kolbens der Rechen den Strohzuführungskanal nach der Kolbenbahn zu abschließt, gekennzeichnet durch die Anordnung eines auf der Rechenwelle (6) sitzenden Zahnsektors (7) mit Gleitstücken (10 und 14), die mit an einem Triebstock (8) angebrachten Gleitschienen (9) so zusammenarbeiten, daß beim Rückgang des Kolbens (5) der Zahnsektor mit dem Triebstock kämmt, wobei der Rechen um 360 ° in einer Richtung gedreht wird, beim Vorwärtsgang des Kolbens aber der Zahnsektor ausgeschaltet ist und die Gleitschienen (9) unter den Gleitstücken des Sektors fortgleiten, wodurch der -Rechen in seiner den Strohzuführungskanal absperrenden Lage gehalten wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Gleitstück (10) des. Zahnsektors (7) eine Nase (11) angebracht ist, gegen die ein an der Gleitschiene (9) des Triebstockes (8) angebrachter beweglicher Anschlag (12) (Blattfeder o. dgl.) bei Einleitung des Rückganges des Kolbens stößt und den Zahnsektor so dreht, daß die Zähne desselben in Eingriff mit dem Triebstock gebracht werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.