DE649640C

DE649640C - Stehende Ballenpresse fuer faseriges Gut, insbesondere Wolle, Seide

Info

Publication number: DE649640C
Application number: DEL86617D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-09-20
Filing date: 1934-09-20
Publication date: 1937-08-28

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Ballenpressen für faseriges Gut, insbesondere Wolle, Seide u. dgl., und betrifft insbesondere eine Presse dieser Art mit ununterbrochen in senkrechter Richtung arbeitendem, Preßstempel und seitlich angeordneter Zuführeinrichtung.

Bei bekannten Ballenpressen dieser Gattung wird das Preßgut dem Preßraum durch eine etwa rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Preßstempels schwingende Schaufel zugeführt, die ihre Höchst- und Tiefstlage erreicht, wenn der Preßstempel in seiner Tiefst- bzw. Höchstlage sich befindet.

Derartige Ballenpressen sind für die Behandlung von Schüttgut bestimmt, das unter dem Einfluß seiner Schwere störungsfrei in den Preßraum gelangt.

Für das Vorpressen von sperrigem, faserigem Gut, wie Wolle, Seide o. dgl., eignen sich die bekannten Ballenpressen nicht. Faseriges Gut, wie Wolle, Seide o. dgl., hat -das Bestreben, sofort nach dem Abwerfen sich nach entgegengesetzter Richtung zu bewegen, so daß es unvermeidlich wieder mit der Zuführungsvorrichtung in Berührung kommen wird bzw. an ihr hängenbleibt. Dadurch wird ein Teil des Gutes wieder aus dem Preßraum herausgezogen und bleibt teils im Preßraum, teils im Füllraum liegen. Die unausbleibliche Folge hiervon wiederum ist, daß der abwärts sich bewegende Preßstempel eine Scherwirkung auf das Gut ausübt und dadurch letzteres beschädigt, ganz abgesehen davon, daß auch erhebliche Störungen des Preßvorganges selbst zu befürchten sind.

Der Zweck der Erfindung ist nun, eine stehende Ballenpresse mit ununterbrochen in senkrechter Richtung arbeitendem Preßstempel und seitlich angeordneter Zuführeinrichtung zu schaffen, der obenerwähnte Nachteile nicht anhaften und die sich daher mit Vorteil für das Verpressen von sperrigem, faserigem Gut eignet. Der angestrebte Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß auf dem Boden der Zuführeinrichtung der Ballenpresse ein senkrecht zur Bewegungsrichtung des Preßstempels geradlinig hin und her gehender, in den Preßraum eindringender Schieber angeordnet ist, der in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit vom Preßstempel bei dessen Vorwärtsgang seine rückläufige Bewegung und bei dessen Rückwärtsgang seine Vorwärtsbewegung_t ausführt.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer stehenden Ballenpresse gemäß der Erfindung dargestellt, und es zeigen die

Fig. ι und 2 senkrechte Schnitte durch die Presse nach der Erfindung in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen.

In dem Preßraum 1 ist ein Preßstempel 2 durch ein Gestänge 3 auf- und abwärts beweglich angeordnet. Seitlich des Preßraumes ι befindet sich gegenüber einer Füllöffnung 4 ein Füllbehälter 5. Auf dem Boden dieses Füllbehälters ist ein Schieber 7 in waagerechter Richtung geradlinig hin und her beweglich, und zwar erfolgen seine Be-

Claims

wegungen vermittels eines Gestänges 6 von dem Antriebsgestänge 3 für den Preßstempel 2, derart, daß bei der Vorwärtsbewegung des Preßstempels der Schieber seine rücfcläufige Bewegung ausführt, während er sich beim Rückwärtshub des Preßstempels vorwärts bewegt. Die der Einfüllöftnung 4 des Preßraumes 1 gegenüberliegende Wandung des Füllbehälters 5 ist als Abstreifer 8 für das auf dem Schieber 7 sich sammelnde Preßgut ausgebildet.

In Fig. ι nimmt der Preßstempel 2 seine untere Totlage ein, während der Schieber 7 gerade das Ende seines Rückwärtshubes erreicht hat. Das in den Füllbehälter 5 gelangende Preßgut fällt vor den Schieber 7 und wird bei dessen Bewegung gegen die Füllöffnung 4 mitgenommen.

Nach Fig. 2 hat der Preßstempel seine Höchstlage erreicht, während der Schieber 7 am Ende seines Vorwärtshubes angelangt ist und bis etwa zur Mitte in den Preßraum 1 hineinragt. Das von dem Schieber 7 verdrängte Preßgut fällt in den Preßraum 1 hinein und lagert sich in diesem im wesentlichen gleichmäßig ab. Während des Füllens des Preßraumes 1 wird dem Füllbehälter 5 weiteres Preßgut zugeführt, welches bei der Rückwärtsbewegung des Schiebers 7 in die in Fig. ι veranschaulichte Lage durch die als Abstreifer wirkende schräge Wandung 8 wieder in eine Lage kommt, in welcher es bei der nächsten Vorschubbewegung des Schiebers 7 mitgenommen und in den Preß-

raum ι gefördert wird.

Die Gestänge 3 und 6 zur Bewegung des Preßstempels 2 bzw. des Schiebers 7 sind, wie bereits erwähnt, miteinander verbunden und gegenseitig so abgestimmt, daß, wenn die Vorderkante des Schiebers 7 bündig mit der die Füllöffnung 4 aufweisenden Innenfläche der Wandung des Preßraumes 1 liegt, die Unterkante des Preßstempels 2 ungefähr in Höhe der oberen Begrenzungswandung der ■Füllöffnung 4 liegt. Das Füllgut kann demgemäß nicht durch diese Öffnung zurück in ■(•len Füllraum 5 gelangen, ist vielmehr durch die bereits erfolgte Abwärtsbewegung des Preßstempels 2 so weit verdichtet, daß ein störungsfreies Zusammenpressen ermöglicht wird. Da der Schieber 7 geradlinig in waage- . rechter Richtung sich bewegt,- besteht auch keine Gefahr, daß bei seiner Bewegung aus dem Preßraum 1 heraus Teile des Gutes mitgerissen werden, so daß jegliche Störung des Preßvorganges durch zwischen dem Preßstempel 2 und der Wandung des Preßraumes 1 eingeklemmtes Gut ausgeschlossen ist.

Ρλ τ ε ntansp rü cηε:

ι. Stehende Ballenpresse für faseriges Gut, insbesondere Wolle, Seide, mit ununterbrochen in senkrechter Richtung arbeitendem Preßstempel und seitlich angeordneter Zuführeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Boden der . Zuführeinrichtung ein senkrecht zur Be- \ wegungsrichtung des Preßstempels (2) geradlinig hin und her gehender, in den Preßraum (1) eindringender Schieber (7) angeordnet ist, der in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit vom Preßstempel (2) bei dessen Vorwärtsgang seine rückläufige Bewegung und bei dessen Rückwärtsgang seine Vorwärtsbewegung ausführt.
2. Stehende Ballenpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die der Einfüllöffnung (4) gegenüberliegende Wand (8) des Füllbehälters (5) als Abstreif er für das auf dem Schieber (7) sich ansammelnde Preßgut ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen