Diese Erfindung betrifft eine Ballenpresse für Erntegut der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Bei derartigen Ballenpressen weisen die Preßstempel Durchgangs
schlitze für die Bindenadeln auf, die am Ende des Ballenfor
mungsforganges eines Ballens diesen Ballen mit Bindematerial
umschlingen, das dann verknotet wird. Insbesondere an Ballen
pressen mit der Zuführung des Erntegutes von unten von der Art,
wie sie in der parallelen Patentanmeldung DE 35 11 197 A1
beschrieben ist, können diese Durchgangsschlitze durch Erntegut
verstopft werden, so daß sich die Bindenadeln nicht mehr durch
diese Durchgangsschlitze bewegen können, um den Draht der
Verknotungsvorrichtung zuzuführen. In schwierigen Fällen kann
das eingedrungene Material nicht nur die Bindenadeln verbiegen,
so daß diese die Verknotungsvorrichtung nicht mehr erreichen
können, sondern es kann auch ein Defekt der Verknotungsvorrich
tung oder der Abriß eines Antriebsbolzen verursacht werden, der
mit den Bindevorrichtung verbunden ist.
Es besteht weiterhin die Gefahr, daß bereits die im Boden der
Ballenformkammer angeordneten Schlitze oder Nadelkanäle für den
Durchgang der Bindenadeln durch Erntegut verstopft werden. Zu
diesem Zweck ist es aus der AT-PS 221 371 bekannt, diese Nadel
kanäle am Boden der Ballenformkammer mit Schutzleisten zu um
geben, die auf der Innenseite der Ballenformkammer parallel zu
den Kanten der Nadelkanäle im Boden der Ballenformkammer ange
ordnet sind. Diese Schutzleisten erstrecken sich in in der
Unterseite des Preßstempels ausgebildete Schlitze, die mit den
Durchgangsschlitzen für die Bindenadeln ausgerichtet sind. Die
Stirnseiten der Schutzleisten an beiden Seiten der Nadelkanäle
sind durch eine Stirnwand verschlossen, so daß das Hineinpressen
von Erntegut in die Nadelkanäle im Boden der Ballenformkammer
weitgehend vermieden wird. Dies kann jedoch nicht verhindern,
daß die Durchgangsschlitze für die Bindenadeln in dem Preßstem
pel selbst verstopft werden, da sich die Schutzleisten nur über
eine geringe Höhe in die Schlitze an der Unterseite des Preß
stempels hineinerstrecken können und es nicht möglich ist, diese
Höhe der Schutzleisten beliebig zu vergrößern, weil sich diese
Schutzleisten bis in einen Bereich der Ballenformkammer
erstrecken müssen, in dem die Ballenformung erfolgt. Diese
Schutzleisten ergeben damit eine Einkerbung der Unterseite der
in dieser Ballenformkammer geformten Ballen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Ballenpresse der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Durchgangs
schlitze des Preßstempels sauber und frei von Material gehalten
wird, das sonst in diese Durchgangsschlitze eindringen und diese
verstopfen würde, so daß Fehlfunktionen oder Schäden an den
Bindenadeln und an der Drahtbindevorrichtung vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Ballenpresse wird eine Vorrichtung
in Form von zumindest einer Sonde von Schlitzen im Preßstempel
aufgenommen, und zwar jedes mal dann, wenn der Preßstempel
seinen Rücklaufhub ausführt, so daß das in die Durchgangs
schlitze beim Verdichtungshub eingedrungene Erntegut aus diesen
Durchgangsschlitzen ausgeschoben wird in in die Ballenformkammer
fällt.
Auf diese Weise wird eine Behinderung der Bewegung der Binde
nadeln bei ihrer Bewegung in und durch die Durchgangsschlitze
sicher vermieden.
Um eine Berührung mit Stopfgabelfingern, die von unten durch
die Durchgangsschlitze hindurchlaufen, zu vermeiden, sind die
Sonden vorzugsweise jeweils hohl und entlang ihrer Unterseite
offen, um das Hindurchlaufen der beweglichen Finger von unten in
und durch die Sonden hindurch zu ermöglichen, bevor die Finger
ihre Drehung beenden und sich nach unten aus der Ballenkammer
herausbewegen, um die nächste Ladung Erntegut aufzunehmen, die
wiederum in die Ballenformkammer gebracht wird.
Durch die Anordnung der Sonden vor der Einlaßsöffnung für das
Erntegutes in die Ballenformkammer und relativ zu den Binde
nadeln, die hinter dieser Öffnung bereitstehen, ergibt sich
keine Überschneidung der Bewegungsbahnen dieser Vorrichtungen,
so daß jede ihre eigene Funktion ohne Behinderung durch die
andere ausführen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine
Ballenpresse;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 von Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 von Fig. 1,
mit Ansicht der Stopfgabel, die hier in der
unteren Position im Gegensatz zur Position in
Fig. 1 dargestellt ist; und
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 von Fig. 1
Die in den Figuren dargestellte Ballenpresse weist eine
lange, horizontal angeordnete Ballenformkammer 10 von
rechteckigem Querschnitt auf und ist auf Rädern 12 (nur
ein Rad ist dargestellt) montiert, so daß sie von einer
Zugmaschine voranbewegt werden kann. Die Verbindung erfolgt
über eine Zugstange 14, die am vorderen Ende der Ballen
formkammer 10 hervorragt. Wie ersichtlich, liegt die Längs
achse der Ballenformkammer 10 in Zugrichtung. Ein
Preßstempel 16 befindet sich innerhalb der Ballen
formkammer 10, in der er sich in Längsrichtung vor- und
zurückbewegen kann zwischen einer vorderen Stellung, wie
aus Fig. 1 ersichtlich und einer rückwärtigen Position,
die in derselben Figur durch strichpunktierte Linien 18 dargestellt
ist. Ein Kurbeltrieb 20, der durch das vordere Ende der
Ballenformkammer 10 läuft, am Drehpunkt mit dem Preß
stempel 16 verbunden und an der Hauptantriebsquerachse 22
befestigt ist, hat die Aufgabe, den Preßstempel 16 hin und
her zu bewegen. Unterhalb der Ballenformkammer 10 erstreckt sich
ein langer, rohrförmiger Ladekanal 26, durch den das
Erntegut zur Ballenformkammer 10 befördert wird. Der
Ladekanal 26 soll mindestens so lang sein, wie die
Ballenformkammer 10 hoch ist, vorzugsweise sollte die
Länge jedoch der doppelten Höhe der Ballenformkammer 10
entsprechen. Eine rechteckige Eintrittsöffnung 28 im Boden 30 der
Ballenformkammer 10 bildet den oberen Ausgang des
Ladekanals 26, um von dort das Erntegut in die Ballenform
kammer 10 zu laden. Wie in Fig. 1 abgebildet, läuft der
Preßstempel 16 während seiner Hin- und Herbewegung über
die Eintrittsöffnung 28. Der Ladekanal 26 ist in seinem Querschnitt
im allgemeinen rechteckig, wobei er aus zwei gegenüber
liegenden Seitenwänden 32 (nur eine ist dargestellt), aus
einem gebogenen Unterteil 34 und einem gebogenen und
geschlitzten Oberteil 36 besteht. Die Seitenwände 32 und
34 enden im vorderen Bereich bei einer Einlaßöffnung 38,
die etwas breiter ist als die Ballenformkammer 10, weil
der Ladekanal 26 zu seiner Einlaßöffnung 38 hin
seitlich breiter wird. Ein geschlitztes Vorderblech 40
verläuft von der Einlaßöffnung 38 in Fortsetzung zum
Oberteil 36 bogenförmig nach vorn und zugleich nach oben,
um auf den Boden der Ballenformkammer 10 treffen. Ein
Aufnehmer 42 ist vor Erntegut ist vor der Einlaßöffnung 38
gewöhnlich an der Unterseite befestigt und erstreckt sich
querverlaufend nach außen jeweils über die rechte und
linke Seite des Ladekanals 26. Eine Förderschnecke 44 ist
nahe hinter dem Aufnehmer 42 angebracht, um das Erntegut
von den äußeren, seitlichen Bereichen des Aufnehmers 42
zur Mitte der Maschine in Richtung der Einlaßöffnung 38
zu fördern. Eine für sich rotierende Stopfgabel 46
befindet sich oberhalb des Ladekanals 26 und unterhalb der
Ballenformkammer 10, um das Material von der Förder
schnecke 44 zu nehmen und nach oben durch den Ladekanal 26
und in die Ballenformkammer 10 in zeitlicher Übereinstim
mung mit, der Hin- und Herbewegung des Preßstempels 16 zu
fördern. Diese Stopfgabel 46 sitzt auf einer Welle 48, die
unterhalb der Ballenformkammer 10 gelagert ist und die
während des Betriebes der Ballenpresse kontinuierlich über
die Längsachse angetrieben wird, was hier nicht näher
ausgeführt wird, jedoch für den Fachmann allgemein
verständlich ist. Auf der Welle 48 sind zwei Kniehebel 50
und 52 einzeln angeordnet, die an ihren äußeren Enden über
Schwenkverbindungen 54 und 56 mit drei erntegutaufneh
menden Fingern 58, 60 und 62 verbunden sind. Die Finger
58, 60 und 62 sind sämtlich mit einer gemeinsamen
Querstange 64 fest verbunden, auf deren einem Ende eine
Steuerkurvenrolle 66 sitzt, die wiederum innerhalb einer
Steuerkurvenführung 68 auf der entsprechenden inneren
Seitenwand der Ballenpresse läuft. Die drei Finger 58, 60
und 62 können nun durch die Schlitze in der vorderen
Deckenwand 40 und durch die entsprechenden Schlitze im
Oberteil 36 des Ladekanals 26 während des Betriebes
fahren, wobei der mittlere Finger 60 der drei Finger ein
wenig von den anderen zwei Fingern 58 und 62 zurücksitzt,
so daß er nachläuft und etwas kürzer als die Finger 58 und
62 ist. Die Folge der Wechselwirkung zwischen der
Steuerkurvenrolle 66 und der Steuerkurvenführung 68 ist,
daß diese Anordnung während des Betriebes als Vorrichtung
zum Führen der Finger 58, 60 und 62 entlang einer
Ortskurve dient, die in Fig. 1 als gestrichelte Linie 70
dargestellt ist. Der Preßstempel 16 besitzt über die
gesamte Rückseite, wo das Erntegut aufgenommen wird, zwei
vertikale Durchgangsschlitze 72 und 74, die sich an der Unterseite
des Preßstempels 16 entlang nach vorne hin erstrecken. Der
Durchgangsschlitz 72 wird begrenzt durch zwei senkrecht stehende
Seitenplatten 76 und 78, und der Durchgangsschlitz 74 wird begrenzt
durch ein weiteres Paar senkrecht stehender Seitenplatten
80 und 82. Die Querplatten 84, 86 und 88 auf den gegenüber
liegenden Seiten der Durchgangsschlitze 72 und 74 bilden die
Rückseite des Preßstempels 16, wo das Erntegut auf aufgenommen
wird. Die Durchgangsschlitze 72 und 74 bilden eine Linie mit den
beiden Fingern 58 und 62, um während des Betriebszyklus
der Ballenformmachine die Unterseite zu reinigen, wie es
noch weiter unten beschrieben wird. Drei kurze Messerabschnitte
90, 92 und 94 sind an der Unterseite des Preß
stempels 16 entlang seiner rückwärtigen Kante gegenüber
den Durchgangsschlitzen 72 und 74 angebracht, um mit einem fest
stehenden Schnittmesser 96 zusammenzuarbeiten, das entlang
dem rückwärtigen Rand der Öffnung 28 befestigt ist. Ein
durchgehendes Schnittmesser 98 erstreckt sich quer
unterhalb der Unterseite des Preßstempels 16 an der Vorder
seite der Schlitze 72 und 74, um ebenfalls mit dem
feststehenden Messer 96 zusammenzuarbeiten, wenn sich der
Preßstempel 16 über die Eintrittsöffnung 28 bewegt. Die Ballen
presse ist ebenfalls mit einer zugehörigen Drahtbindevor
richtung 100 versehen, um den Ballen nach seiner Formung
innerhalb der Kammer 10 zu binden. Dabei muß in diesem
Zusammenhang erwähnt werden, daß zu einer solchen
Vorrichtung ein Satz von Bindenadeln 102 gehören kann, die
sich normalerweise unterhalb der Ballenformkammer 10
befinden und periodisch angetrieben werden, damit sie zu
entsprechenden Zeiten nach oben durch die Ballenformkammer
10 und die Durchgangsschlitze 72 und 74 in den Preßstempel 16
schwingen, um die Drahtlitze der Drahtbindevorrichtung 100
zuzuführen und die Litze um den geformten Ballen zu
binden. Eine Vorrichtung 104 befindet sich innerhalb der
Ballenformkammer 10, um die Durchgangsschlitze 72 und 74 frei und
sauber von Erntegut zu halten, das sonst den reibungslosen
Betrieb der Nadeln 102 und der Drahtbindevorrichtung 100
verhindern würde. Deshalb enthält die Vorrichtung 104 ein
Paar länglicher, identischer Sonden 106 und 108, die
direkt unterhalb der Schlitze 72 und 74 in deren Verlänge
rung befestigt sind, sich in Längsrichtung erstrecken und
teleskopartig von der Unterseite des Preßstempels 16
während dessen Hin- und Herbewegung aufgenommen werden
können. Die Sonden 106 und 108 sind mit der Ballenkammer
10 verbunden, so daß sie während des Betriebes der
Ballenformmaschine feststehen. Jede der Sonden 106 und 108
ist hohl und hat eine offene Unterseite, durch die ein
Durchgreifen des entsprechenden Stopfgabelfingers 58 oder
62 nach oben in, durch und entlang der Sonde während jedes
Rotationszyklus der Stopfgabel 46 ermöglicht wird. Die
Sonde 108 zeigt als Beispiel für den Aufbau der beiden
Sonden 106 und 108, daß sie aus zwei seitlich angeordneten
Wänden 108a und 108b, einem Oberteil 108c und einer
Rückseite 108d, die an den vorderen Rand der Öffnung 28
angrenzt, gebildet ist. Die Sonde 108 ist an ihrem
vorderen Ende freitragend in der Ballenformkammer 10 durch
die nach unten gerichteten Abschnitte der gegenüberliegen
den Seitenteile 108a und 108b montiert, die sich im
allgemeinen noch vor dem vorderen Teil des Preßstempels
befinden, wenn dieser gemäß Fig. 1 in seiner vordersten
Stellung steht. Der eigentliche Arbeitsbereich der Sonde
108 ist ihre Unterseite, die sich oberhalb des Bodens 30
der Ballenformkammer 10 befindet, wie dies Fig. 1 zeigt.
Das durchgehende Messer 98 ist unterhalb dieses Bereiches
der Sonde 108 befestigt und verläuft quer über die gesamte
Breite des Preßstempels 16.
Arbeitsweise
Wenn die Ballenpresse von einem Fahrzeug über das Feld
gezogen wird, bewegt sich der Preßstempel 16 innerhalb der
Ballenformkammer 10 über die Eintrittsöffnung 28 kontinuierlich vor
und zurück, um nacheinander das Erntegut aufzunehmen, das
durch den Ladekanal 26 gegen das schon vorher in der
Ballenformkammer 10 zusammengepreßte Material geschoben
wird. Wie der Fachmann erkennt, arbeitet die Ballenpresse
als Extrusionstyp, bei dem die rückwärtige Öffnung der
Ballenformkammer 10 zum Entladen im oberen Bereich
eingeengt ist, so daß ein widerstand gegen die Rückwärts
bewegung des geballten Materials in der Ballenformkammer
10 erzeugt wird, wodurch eine Verdichtung jeder neu
zugeführten Ladung von Material erreicht wird, wenn es
durch den Preßstempel 16 während dessen rückwärts
gerichteten Verdichtungshub zusammengepreßt wird. Obwohl
nicht in den Zeichnungen dargestellt, ist es den
Fachmann selbstverständlich, daß innerhalb der Ballenform
kammer 10 geeignete Halteklauen eingesetzt werden, um, die
gerade zusammengepreßte Ladung von Erntegut, gegen die
rückläufige, vorwärts gerichtete Bewegung des Preßstempels
16 zu halten, nachdem es erst durch diesen in Rückwärts
richtung über die Öffnung 28 zusammengepreßt worden ist.
Wenn die Ballenpresse vorangezogen wird, wird das
Erntegut über die Vorrichtung 42 vom Boden aufgenommen,
durch die Förderschnecke 44 zur Mitte hin zusammenge
schoben und in aufeinanderfolgende Ladungen rückwärts nach
oben durch den Kanal 26 und in die Ballenformkammer 10
durch die Stopfgabel 46 befördert, die sich entgegenge
setzt dem Uhrzeigersinn dreht, was in Fig. 1 auch
darzestellt ist. Wie ebenfalls aus Fig. 1 ersichtlich,
laufen die Finger 58 und 62 der Stopfgabel 46 während
ihrer 360°-Rotation entlang der Orskurve 70, die sich über
eine kurze Strecke durch die Eintrittsöffnung 28 in die Ballen
formkammer 10 erstreckt, dann wieder nach unten unter den
sich rückwärts bewegenden Preßstempel 16 verläuft, der
wirkungsvoll die Ladung des Materials von den Fingern 58
und 62 nimmt, und schließlich kurz durch die Durchgangsschlitze 72
und 74 führt, bevor sie nach unten herum wieder zur
Einlaßöffnung 38 läuft. Es soll in diesem Zusammenhang
hervorgehoben werden, daß sich die Stopfgabelfinger 58 und
62 ohne Schaden durch die Durchgangsschlitze 72 und 74 auf der
Rückseite des Preßstempels 16, an der das Erntegut
aufgenommen wird, bewegen können, weil die Schnittmesser
abschnitt 90, 92 und 94 in unterbrochener Form an der
unteren rückwärtigen Kante des Preßstempels 16 angebracht
sind. Da das Schnittmesser 98 durchgehend ist und sich
quer unter die Durchgangsschlitze 72 und 74 erstreckt, es auf
jeden Fall notwendig, daß sich die Finger 58 und 62 im
bezeichneten Bereich der Ortskurve 70 nach unten neigen,
bis das Messer 98 vorbeigefahren ist, woraufhin sich die
Finger 58 und 62 an der Vorderseite des Preßstempels 16
wieder ungehindert in die Ballenformkammer 10 hinein
bewegen können. Es muß betont werden, daß während der
Bewegung der Finger 58 und 62 nach oben in die Ballen
formkammer 10 vor die Eintrittsöffnung 28 eben diese Finger 58 und
62 von unten in die hohlen, an der Unterseite offenen
Sonden 106 und 108 aufgenommen werden, um eine Berührung
zwischen diesen Anordnungen zu vermeiden. Es wird
ebenfalls betont, daß die Sonden 106 und 108 wirkungsvoll
Reste von Erntegut ausstoßen, das sich zwischen den Durchgangs
schlitzen 72 und 74 angesammelt haben könnte, weil diese
Sonden 106 und 108 teleskopartig während jeder Zurückbe
wegung von der Unterseite des Preßstempels 16 aufgenommen
werden. Das ausgestoßene Material fällt einfach in das
obere Ende des Ladekanals 26 zurück und wird auf diese
Weise wieder mit der nächsten Ladung von Erntegut
vermischt, die durch die Stopfgabel 46 nach oben in die
Ballenformkammer 10 gebracht wird. Die Wirksamkeit der
Sonden 106 und 108 zeigt sich darin, daß die Durchgangsschlitze 72
und 74 frei und sauber von Material gehalten werden, das
sonst Schaden anrichten und die ungestörte Bewegung der
Bindenadeln 102 nach oben durch die Ballenkammer verhin
dern könnte, wenn der zu formende Ballen seine gewünschte
Länge erreicht hat und die Nadeln 102 ihre Arbeit
aufgenommen haben müssen. Man hat herausgefunden, daß
unter denselben Umständen ohne Reinigung der Durchgangsschlitze 72
und 74 durch das innerhalb der Durchgangsschlitze 72 und 74
angereicherte Material die Nadeln 102 genügend stark von
ihrem festgelegten Weg abgelenkt werden, so daß der Draht
der Drahtbindevorrichtung 100 nicht mehr reibungslos
zugeführt werden kann, verbogen, in extremen Fällen sogar
abgebrochen oder vollständig an der Bewegung durch den
Preßstempel gehindert werden können, so daß die Antriebs
vorrichtung für die Nadeln 102 beschädigt werden kann.