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Ballenpresse für Mähdrescher, Sammelpressen od. dgl. mit
Schwingkolben
Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse für Mähdrescher, Sammelpressen od. dgl. mit Schwingkolben, bei der zur Bindung der Ballen mindestens eine Bindenadel vorgesehen ist, die sich zwischen am Pressen- boden angeordneten und den Nadelkanal bildenden Schutzleisten bewegt.
Es ist bekannt, dass beim Pressen von zähem Pressgut, wie weichem, nassem Stroh oder Halbheu, in
Ballenpresse mit Schwingkolben betriebsstörende Verformungen oder Brüche der Bindenadeln entstehen, weil durch die Ausbildung des Schwingkolbens und der Schutzleisten der Schwingkolben mit dem Press- futter zusammenhängendes Pressgut nachschleppt, das die Nadelkanäle verlegt und in diese auch eindringt.
Zufolge der Zähigkeit ballt sich das mitgeschleppte Pressgut zusammen und bildet einen Widerstand, den die Bindenadeln zumeist nicht ohne Schaden überwinden können.
Die Erfindung, die darauf abzielt, den aufgezeigten Nachteil zu vermeiden, besteht im Wesen darin. dass das dem Schwingkolben zugewendete Ende des Nadelkanals mittels einer die Schutzleisten verbinden- den, zum Pressenboden etwa senkrechten Stirnwand abgeschlossen ist und die in Pressstellung des Kolbens dem Pressenboden zugewendete glatte Rückenfläche des Kolbens bzw. die der Kolbenplatten der Form des
Pressenbodens im Bereich des Presskanaleinganges annähernd angepasst ist, z. B. gleiche Krümmung auf- weist.
Die erfindungsgemässe Ausbildung des Schwingkolbens und der Schutzleisten bewirkt, dass die Nadel- kanäle auch beim Pressen von zähem Pressgut nicht verlegt bzw. nicht verstopft werden, so dass die Funk- tion der Bindenadeln nicht beeinträchtigt ist bzw. diese keinen Schaden erleiden.
In den Fig. 1-3 der Zeichnung ist das Entstehen der Verstopfung der Nadelkanäle durch das un- günstige Zusammenwirken der in bekannter Weise ausgebildeten Pressenelemente, des Schwingkolbens und der Schutzleisten schematisch dargestellt. Sie zeigen Längsschnitte durch einen der Nadelkanäle einer Ballenpresse, z. B. einer Pick-up-Presse. Die Fig. 4-6 der Zeichnung zeigen schematisch ein Ausführungbeispiel des Erfindungsgegenstandes, u. zw. Längsschnitte nach der Linie IV-IV in Fig. 7, wobei verschiedene Bewegungsphasen des Schwingkolbens dargestellt sind, und Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6.
Nach Fig. l schliessen die Stirnkanten 1 der Schutzleisten 2 mit dem Pressenboden 3 einen spitzen Winkel ein und verlaufen etwa horizontal. Die von den Schutzleisten begrenzten Nadelkanäle sind an ihren dem aus Platten 4 aufgebauten Schwingkolben zugewendeten Enden offen. Die Rückenflächen 5 der Platten 4 des Schwingkolbens haben zu den Pressflächen 6 dieser Platten eine solche Neigung, dass sie bei Eintritt des Kolbens in den Presskanal 7 mit dem Pressenboden einen spitzen Winkel einschliessen. Der in den Presskanal einschwingende Kolben erfasst das von dem nicht dargestellten Zubringer zugeführte Press- gut mit seinen Pressflächen und schiebt das Pressfutter 8 in den Presskanal.
Dabei zieht er mit dem Pressfutter zusammenhängendes Material hinter sich in den Presskanal, und es entsteht zwischen den Rückenflächen 5 des Kolbens und den Stirnkanten 1 der Schutzleisten ein Futterkeil 9 und zwischen den Rückenflächen und dem Pressenboden ein Futterteppich 10. Dieser Futterteppich dringt aber auch in die Nadelkanäle durch deren offene Enden ein, so dass die Bindenadeln 12 das mitgeschleppte, zähe und zusammengeballte Pressgut, das eingedrungene Futter 11 und den Futterkeil 9 durchstossen müssen.
Die Verstopfung der Nadelkanäle kann aber auch nicht behoben werden, wenn bei offenen Kanälen ein Schwingkolben vorgesehen ist, der nach Fig. 2 Rückenflächen 13 aufweist, deren Krümmung der des
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Pressenbodens im'Bereich des Presskanaleinganges angepasst ist oder wenn nach Fig. 3 die die Nadelkanäle bildenden Schutzleisten 14 mit zum Pressenboden senkrecht angeordneten Stirnwänden 15 versehen sind, aber ein Kolben wie nach Fig. 1 vorgesehen ist. In beiden Fällen entstehen der Futterkeil 9 und der Futterteppich 10.. Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in die offenen Nadelkanäle das Futter 11 eindringt und sich nur ein schwacher Futterkeil bildet, entsteht bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3. ein starker Futterkeil, wogegen die Nadelkanäle wenig oder gar nicht verlegt werden.
Gemäss der Erfindung weisen die Rückfläche 16 der Kolbenplatten 17 die gleiche Krümmung auf wie der Pressenboden 3 im Bereich des Einganges desPresskanals 22 (Fig. 4-6) und sinddie Stirnkanten der die Nadelkanäle begrenzenden Schutzleisten 18 durch zum Pressenboden 3 senkrechte Stirnwände 19 ver- bunden (Fig. 4-7), wodurch die dem Kolben zugewendeten Enden der Nadelkanäle verschlossen sind. In Fig. 4 trennt der knapp vor dem Pressenboden befindliche Kolben das vom Zubringer 20 herangebrachte Pressgut in das Pressfutter 21 und das vor dem Presskanal 22 liegenbleibende restliche, nicht erfasste Pressgut 23.
Dieses kann von dem Kolben nicht mitgeschleppt werden, da einerseits zwischen dem Kolben und den Schutzleisten kein freier Raum besteht und anderseits das Pressgut 23 durch die Stirnwände 19 der Schutzleisten zurückgehalten wird. Auch ein Einziehen von Pressgut in die Nadelkanäle ist durch die Stirnwände 19 verhindert. Die Bindenadeln 12 können also, wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, durch die Nadelkanäle ungehindert geführt werden.