DE3347345C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Treiben
einer Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren ist
aus der Zeitschrift "IBM" Technical Disclosure Bulletin",
Band 16, Nr.4, September 1973, Seiten 1087 bis 1089,
bekannt.
In dem dort veröffentlichten Aufsatz ist ein
Flüssigkristall-Matrixanzeigefeld beschrieben, das in
mehrer Anzeigebereiche, beispielsweise einen oberen und
einen unteren Bereich, unterteilt ist, wobei eine
Matrixansteuerung für jeden dieser Bereiche ausgeführt
wird. Dabei werden die getrennten Bereiche gleichzeitig
angesteuert, d. h. parallel betrieben. Ein solcher
Parallelbetrieb getrennter Bereiche durch
Zeitmultiplexierung wird durch Verwendung individueller
Speicherregister für jeden Anzeigebereich möglich. Bei
diesem Verfahren ist es nicht möglich, die Anzeige in
Echtzeit direkt mit Daten zu betreiben, die sequentiell
Zeile für Zeile zugeführt werden, wie es beispielsweise
bei Fernsehvideosignalen der Fall ist. Es ist daher
erforderlich, solchen Daten in Speichereinrichtungen
zwischenzuspeichern, die eine Kapazität für wenigstens
ein Vollbild haben. Im Falle einer Anzeigeeinrichtung
hoher Auflösung mit einer großen Anzahl von
Anzeigeelementen führt die Verwendung eines solchen
Vollbildspeichers zu wesentlich höheren
Herstellungskosten im Vergleich zu einer üblichen
Flüssigkristall-Matrixanzeigeeinrichtung. Obgleich die
bekannte Vorrichtung einen einfachen Elektrodenaufbau
haben kann, d. h. sehr schmale Elektrodenabschnitte auf
dem Anzeigefeld nicht erforderlich sind, stellt die
Notwendigkeit der Verwendung eines Vollbildspeichers
einen sehr ernsten Nachteil dar. Außerdem müssen sehr
komplizierte Steuerschaltungen zur Steuerung des Lese-
und Schreibbetriebes bei einem solchen Vollbildspeicher
eingesetzt werden, was die Herstellungskosten weiter
erhöht.
Aus der DE-OS 32 00 122 ist eine
Matrixanzeigevorrichtung mit Multiplexansteuerung
bekannt, bei der jede Zeitsteuerelektrode aus einer
Anzahl von Sätzen von k Zeitsteuerelektroden eines
konventionellen Flüssigkristall-Matrixanzeigefeldes
durch eine einzige Zeitsteuerelektrode vergrößerter
Breite ersetzt ist, d. h. es werden k Reihen von
Anzeigeelementen über jeder dieser Zeitsteuerelektroden
ausgebildet. Jede dieser k Reihen von Anzeigeelementen
hat einen separaten Satz von Spaltenelektroden, die bis
zum Rand des Anzeigefeldes geführt sind. Wenn die Anzahl
der Reihen der Anzeigeelemente eines konventionellen
Flüssigkristall-Matrixanzeigefeldes mit N bezeichnet
wird, dann ist die effektive Anzahl von
Anzeigeelementreihen, die als Folge dieses
Multiplexverfahrens angesteuert werden, gleich N/k, so
daß eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen der
Einschaltspannung und der Ausschaltspannung erzielt
wird. Diese Verfahrensweise hat jedoch die Nachteile,
daß die Anzahl der Leitungen, die zur Verbindung der
Spaltenelektroden mit äußeren Steueranschlüssen
ausgebildet werden müssen, um das k-fache gesteigert ist
und es überdies notwendig ist, sehr schmale
Elektrodenleitungen als Teile einer jeden
Spaltenelektrode auszubilden, die durch enge
Zwischenräume zwischen den Anzeigeelementen durchgeführt
werden müssen. Diese Probleme führen zu ernsten
Schwierigkeiten bei der praktischen Herstellung eines
solchen Flüssigkristall-Matrixanzeigefeldes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein
Flüssigkristall-Matrixanzeigefeld betrieben werden kann,
ohne daß dieses ein kompliziertes
Elektrodenleitungsmuster mit sehr schmalen Abschnitten
und auch keine vergrößerte Anzahl von
Spaltenelektrodenanschlußleitungen und keinen
Vollbildspeicher erfordert, dabei aber dennoch eine
Verbesserung im Treiberspannungsverhältnis bringt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Aus
führungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nä
her erläutert. Es zeigt:
Fig. 1(a) und 1(b) eine Ausicht bzw. Schnittdar
stellung einer bekannten Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel vom
nematischen Typ,
Fig. 2(a) bis (c) Impulsdiagramme, um ein Treiber
verfahren nach dem Stand der Technik für eine Flüssig
kristall-Matrixanzeigetafel darzustellen,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen der Lichtdurchlässigkeit und der angelegten
Spannung für ein Flüssigkristall-Anzeigeelement,
Fig. 4(a) und (b) eine Draufsicht bzw. eine Schnitt
darstellung, um ein Verfahren zu erläutern, um dünne Me
tallstreifen auf transparenten Elektroden vorzusehen,
Fig. 5 eine Aufsicht auf eine Teil einer Flüssig
kristall-Matrixanzeigetafel, um ein bekanntes Verfahren zum Multi
plexen der angelegten Treibersignale darzustellen,
Fig. 6(a) und 6(b) Draufsicht, um ein Treiber
verfahren nach dem Stand der Technik für eine Flüssig
kristall-Matrixanzeigeeinrichtung, bei dem unterschied
liche Anzeigebereiche durch getrennte Spaltenelektroden
treibersignale getrieben werden 6(a), und eine Ausführungs
form einer Anzeigematrix darzustellen, bei der das
Treiberverfahren nach der Erfindung verwendet wird (6b),
Fig. 7(a), 7(b) und 7(c) Wellenformdiagramme,
um unterschiedliche Treibersignalwellenformen darzustellen,
welche bei dem Treiberverfahren nach der Erfindung ver
wendet werden können, wodurch ein Paar Zeitelektroden simultan
durch eine identisches Zeitimpulssignal getrieben werden,
Fig. 8(a) ein Blockdiagramm eines Flüssigkristall-
Matrixanzeigesystems nach dem Stand der Technik, welches
demjenigen gemäß Fig. 6(a) ähnlich ist,
Fig. 8(b) und 8(c) Wellenformendiagramme, um die Ar
beitsweise des Flüssigkristall-Matrixanzeigesystem nach
Fig. 8(a) darzustellen,
Fig. 9(a) ein Blockdiagramm eines Beispiels eines
Flüssigkristall-Matrixanzeigesystems, bei dem das Trei
berverfahren nach der Erfindung verwendet wird,
Fig. 9(b) und 9(c) Wellenformdiagramme zur Darstel
lung der Arbeitsweise des Flüssigkristall-Matrixanzeige
systems der Fig. 9(a),
Fig. 10 ein Wellenformdiagramm zur Erläuterung der
Arbeitsweise einer Flüssigkristall-Matrixanzeigeeinrich
tung, bei der das Treiberverfahren nach der Erfindung
nicht verwendet wird, und
Fig. 11 ein Wellenformdiagramm zur Erläuterung der
Arbeitsweise des Treiberverfahrens nach der Erfindung.
Fig. 1(a) ist eine vereinfachte Draufsicht auf die
Anordnung horizontaler Elektroden 14 bis 20 (im folgenden
als Reihenelektrode bezeichnet) und vertikaler Elektro
den 22 bis 34 (im folgenden als Segmentelektroden bezeich
net) einer Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel 12.
Fig. 1(b) zeigt eine Querschnittsdarstellung der Matrix
anzeigetafel und Fig. 2 zeigt typische Treibersignal
wellenformen, die an ein Anzeigeelement der Matrix ange
legt werden, wobei Fig. 2(a) das an ein Anzeigeelement
gelegte Treibersignal darstellt, welches auf einen Zu
stand mittlerer Lichtdurchlässigkeit eingestellt ist,
Fig. 2(b) das an ein Anzeigeelement gelegte Treiber
signal zeigt, welches auf einen Zustand voller Lichtdurch
lässigkeit (im folgenden als EIN-Zustand bezeichnet)
eingestellt ist, während Fig. 2(c) die an ein Anzeige
element gelegte Treiberwellenform zeigt, welches auf
den vollkommen lichtdruchlässigen Zustand (im folgen
den als AUS-Zustand bezeichnet) eingestellt ist. Um eine
Auflösung des Flüssigkristalls zu vermeiden, ist es er
forderlich, Treiberpotentiale abwechselnder Polarität
an die Elemente einer solchen Matrixanzeigetafel anzu
legen, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Es sei angenommen,
daß die Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel von der Art
vom verdrehten nematischen Typ ist, die eine Beziehung
zwischen dem Schwellenspaltungspegel V1 und dem Sätti
gungsspannungspegel V2 anzeigt, wie es durch die Kenn
linie in Fig. 3 dargestellt ist. Hier ist die Lichtdurch
lässigkeit eines Anzeigeelementes längs der Ordinate
und die angelegte Spannung längs der Abszisse abgetragen.
Um somit eine Anzeige mit einer Anzahl von Dichteab
stufungen zu schaffen, ist es erforderlich, den Pegel der
an die Anzeigeelemente gelegten Treiberspannungen innerhalb
des Bereiches V1 bis V2 zu verändern, der in Fig. 3 ge
zeigt ist, um dadurch Änderungen in der Anzeigedichte
innerhalb des Bereiches von B1 bis B2 hervorzurufen, d. h.
dem Bereich von minimaler bis maximaler Lichtdurchlässig
keit.
In Fig. 1(a) bezeichnet das Bezugszeichen 12 eine
untere Glasplatte, wobei transparente Reihenelektroden
14 bis 20 auf der oberen Fläche der Platte 12 ausgebil
det sind. Solche optischen transparenten Elektroden können
aus einem Material gebildet sein, wie eine dünne Schicht
aus einem Metalloxid, wie Sn₂O₃ oder In₂O₃ oder aus einer
hochpolymeren dünnen Folie aus einem Material wie
Polyacetylen (-CH) x oder Polycyadyl (-SN) z . Das Bezugs
zeichen 10 bezeichnet eine obere Glasplatte, auf der
auf der zu der Glasplatte 12 weisenden Oberfläche auch
transparente Elektroden (z. B. Spaltenelektroden 22, 28 . . . )
ausgebildet sind. Mit den Bezugszeichen 51 und 40 sind
transparente isolierende Schichten bezeichnet, die aus
einem Material wie z. B. SiO₂ gebildet sind und eine
unmittelbare Berührung zwischen dem Flüssigkristall
material 36 und den Treiberelektroden verhindern, um da
durch zu vermeiden, daß ein Gleichstrom in dem Flüssig
kristall fließt, wenn Treiberspannungen an die Elektro
den gelegt sind. Diese Isolierschichten dienen auch dazu,
eine ausreichende Flachheit der Elektrodenoberflächen
herzustellen. Die Bezugszeichen 48 und 42 bezeichnen
Flüssigkristall-Ausrichtschichten, die dazu dienen, die
Moleküle des Flüssigkristalls so auszurichten, daß eine
nematische Flüssigkristallausrichtung, wie es auf die
sem Gebiet bekannt ist, hergestellt wird, d. h. daß die
Hauptachsen der Moleküle parallel zu den Glasflächen der
Platten 12 und 10 angeordnet sind, wobei jedoch die jeder
Platte benachbarten Moleküle in zueinander senkrechten
Richtungen ausgerichtet sind, wenn man senkrecht auf
die Anzeigeebene schaut. Jedoch können verschiedene an
dere Anordnungen der Flüssigkristallmoleküle verwendet
werden.
Die Bezugszeichen 50 und 44 bezeichnen Polarisierungs
platten, die dazu dienen, zueinander senkrechte Polari
sierungsrichtungen des durch sie hindurchgegangenen Lich
tes hervorgerufen. Mit 38 ist eine Reflektorplatte be
zeichnet.
Um die elektrische Leitfähigkeit der in einer
solche Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel verwendeten,
transparenten Elektroden zu verbessern, sind Mittel ein
gesetzt worden, wie z.B., daß ein schmaler Streifen
oder ein schmales Band aus Metall, wie z. B. Kupfer,
über die Länge der Elektrode vorgesehen wird, d. h. eine
dünne, nicht transparente Linie. Dies ist in Fig. 4(a)
dargestellt, in der ein dünner Metallstreifen 54 auf einer
transparenten Elektrode 53 ausgebildet ist und sich von
einem Verbindungsanschlußbereich 55 der Elektrode er
streckt. Jedoch besteht der Nachteil bei einer solchen
Anordnung darin, daß der Metallstreifenbereich teilweise
jedes Bildelement der entsprechenden Reihe oder Spalte
von Anzeigeelement verdunkelt, wodurch die Anzeige
qualität der Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel verrin
gert wird. Es ist somit schwierig, den Metallstreifen
bereich ausreichend breit auszubilden, um eine ausreichend
erhöhte Leitfähigkeit der Elektrode zu schaffen. Eine
andere auf einer transparenten Elektroden 56 ausgebildete
Anordnung ist in Fig. 4(a) gezeigt, wobei ein Metall
streifenbereich 57 mit einem Verbindungsanschlußbereich
58 verbunden ist und sich über den Umfang der Elektrode
erstreckt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß eine
Verdunklung der Anzeigeelemente durch die leitenden Me
tallstreifenbereiche vermieden wird. Jedoch hat die An
melderin herausgefunden, daß eine auf einer tranparen
ten Elektrode 59 ausgebildete Anordnung, wie sie in
Fig. 4(a) gezeigt ist, zu wesentlich verbesserten Ergeb
nissen führt. In diesem Fall sind Querbereiche aus Me
tallstreifen 61 zwischen gegenüberliegenden Abschnitten
eines über den Umfang ausgebildeten Metallstreifenbe
reiches 60 ausgebildet, wobei diese Querbereiche so an
geordnet sind, daß sie keinen Bereich einer Bildelement
fläche überdecken. Dies erlaubt eine beträchtliche Er
höhung der Leitfähigkeit der Elektrode, wobei die Wirkung
des Elektrodenmusters auf die Anzeigequalität äußerst
klein gemacht wird. Es wird darauf hingewiesen, daß das
auf der Elektrode 59 ausgebildete leitende Streifenmuster
sowohl auf den Reihenelektroden als auch auf den Segment
elektroden der Matrixanzeigetafel ausgebildet werden kann,
so daß alle leitenden Streifenabschnitte in den Räumen
zwischen benachbarten Anzeigeelementen angeordnet sind.
Eine andere Ausgestaltung, die der Anmeldung als vor
teilhaft herausgefunden hat, ist auf einer transparenten
Elektrode 62 ausgebildet dargestellt. Hier ist eine Viel
zahl von gegenseitig getrennten Metallstreifenabschnitten
62 ausgebildet, die sich in Längsrichtung der Elektrode
erstrecken. Durch Verwendung einer Anzahl dieser getrennten
Metallstreifenabschnitte, von denen jeder eine ausreichend
geringe Breite aufweist, kann eine wesentliche Erhöhung
der Leitfähigkeit einer transparenten Elektrode mit einer
minimalen Wirkung auf die Anzeigequalität erreicht werden.
Fig. 4(b) zeigt eine Querschnittsdarstellung, um die
Art zu erläutern, auf welche ein Metallstreifenabschnitt,
der mit dem Bezugszeichen 64 bezeichnet ist, auf einer
transparenten Elektrode 63 ausgebildet ist, wobei eine
transparente Schicht aus einem Isoliermaterial 65, die
aus einem Werkstoff, wie z. B. FeO₂ gebildet ist, über
jenen ausgebildet ist.
Es wird auf die in Fig. 2 dargestellten Treiber
signalwellenformen Bezug genommen und angenommen, daß
diese Treibersignale darstellen, die an das Flüssigkri
stall-Anzeigeelement gelegt werden, welches zwischen
einer Spaltenelektrode 22 (d. h. einer oberen Elektrode)
und einer Reihenelektrode 14 (d. h. einer unteren Elektrode)
schichtförmig angeordnet ist. Ein Anzeigeelement wird
durch den kombinierten Taktsignalimpuls und das Daten
treibersignal ausgewählt, die an dieser Elektrode gelegt
sind, d. h., daß es auf den vollen EIN, den vollen AUS
oder Zustand mittlerer Lichtdurchlässigkeit eingestellt
wird, wie es vorhergehend beschrieben wurde. Während des
nächsten Zeitintervalls von t 1 bis 2t 1 wird das zwischen
der Reihenelektrode 16 und der Spaltenelektrode 22 an
geordnete Flüssigkristall-Anzeigeelement ausgewählt,
während eine Nichtauswahl Übersprech-Signalspannung mit
der Amplitude V als eine Wechselvorspannung an das
Flüssigkristall-Anzeigeelement zwischen der Reihenelektro
de 14 und der Spaltenelektrode 22 gelegt wird. Somit kann
in dem Fall einer Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel mit
einer Gesamtzahl von n Reihen die Amplitude der Treiber
spannung, die erforderlich ist, um ein Anzeigeelement
in den vollen EIN-Zustand zu schalten, die als V ein be
zeichnet ist und die Treiberspannung, die erforderlich
ist, um ein Anzeigeelement in den vollen AUS-Zustand
zu steuern, die mit V aus bezeichnet ist, aus dem folgen
den berechnet werden, wobei eine Spitzenamplitude von 1
für die an die Reihenelektroden gelegten Taktsignalim
pulse angenommen ist und der Spitzenwert des Spalten
elektroden-Treiberimpulses als a bezeichnet wird:
Wenn die Anzahl n der Reihen erhöht wird, nähern
sich die Werte von V ein und V aus einander. Damit der Wert
von V aus dem Wert V 1 in Fig. 3 entspricht und damit der
Wert von V ein dem Wert V 2 entspricht, ist es erforderlich,
in geeigneter Weise den Amplitudenwert a zu bestimmen.
Jedoch wird, wenn der Wert n erhöht wird, es unmöglich, eine solche
Treiberspannungsbeziehung zu erzielen. Das Verhältnis
V ein/V aus, d. h. α, hat einen maximalen Wert:
Wenn die Anzahl n der Reihen erhöht wird und α sich einem
Wert von 1 nähert, wird der Wert von V ein größer als
V1 und der Wert von V aus wird kleiner als V2, so daß der
Anzeigekontrast verringert wird. Bei einem Wert von n
in der Größenordnung von 32 bis 64 ist das Verhältnis
V ein/Vaus ungefähr V 2/V 1. Somit treten Schwierigkeiten
niederen Kontrastes auf, wenn die Anzahl n der Reihen
in der Anzeigematrix größer als 64 gemacht wird.
Wenn eine einfache Flüssigkristall-Matrixanzeige
tafel von der in Fig. 1(a) gezeigten Grundform verwendet
wird, um beispielsweise eine Fernsehanzeige zu schaffen,
dann wird jede Reihe von Anzeigeelementen aufeinander
folgend durch das Anlegen von Videosignalpotentialen,
die jedem Element dieser Reihe entsprechen, an die ent
sprechenden Spaltenelektroden 22 bis 34 während eines
Intervalls getrieben, wenn ein Taktsignalimpuls an die
Reihenelektrode der ausgewählten Reihe wird, wo
raufhin die geeigneten Videosignalpotentiale für die
nächste Reihe der Anzeigeelemente an die Spaltenelektro
den gegeben werden, wenn ein folgender Taktsignalimpuls
an die nächsten Reihenelektroden gelegt worden ist, usw.,
d. h. wobei diese Taktsignalimpulse aufeinanderfolgend die
Reihenelektroden 14 bis 20 abtasten.
Ein Verfahren, welches vorgeschlagen worden ist,
damit die Anzahl der Reihen einer solchen Flüssigkristall-
Matrixanzeigetafel erhöht werden kann, verwendet das
Multiplexen der Treibersignale, d. h. es wird eine Viel
zahl von Reihen von Anzeigeelementen von jeder Reihen
elektrode mittels eines geeigneten Treibens der Reihen
elektroden im Time-Sharing-Modus angesteuert. Ein ein
faches Beispiel einer solchen Anordnung ist in Fig. 5
dargestellt, bei dem ein Multipelexen mit einem Faktor
4 durchgeführt wird, d. h. jede Reihenelektrode treibt
vier Reihen von Anzeigeelementen. Hier ist eine Flüssig
kristall-Matrixanzegetafel 66 mit einem Paar von Reihen
elektroden 67 und 68 und fünf Sätzen von vier Spalten
elektroden versehen, von denen die ersten mit den Be
zugszeichen 58 bis 78 bezeichnet sind. Diese Spalten
elektroden treiben in Verbindung mit der Reihenelektrode
67 den Satz von vier Anzeigeelementen 69 bis 72. Auf den
ersten Blick scheint die Matrix der Fig. 5 eine Anordnung
von Anzeigeelementen mit acht Reihen und fünf Spalten dar
zustellen. Jedoch ist die Anzahl der Elektrodenverbindungs
leitungen, welche von der Matrix herausgeführt werden müs
sen gleich (2+20) = 22, statt insgesamt 13 Leitungen,
welche im Falle einer einfachen 8×5 Reihenmatrix er
forderlich sind, bei der zum Betreiben kein Multiplexen
verwendet wird. Somit ist die Anzahl der Elektrodenver
bindungsleitungen gleich derjenigen einer einfachen Matrix
mit zwei Reihen und 20 Spalten. Die durch eine solche
Multiplex-Treiberanordnung bedingte, erhöhte Anzahl von
Zuführungsleitungen stellt praktische Herstellungsschwie
rigkeiten im Falle einer Matrixanzeigetafel dar, die eine
große Anzahl von Spaltenelektroden aufweist, wie es er
forderlich ist, um eine Fernsehanzeige zu schaffen.
Ein anderes Verfahren, welches zur Erhöhung der ge
samten Anzahl von Reihen bei einer solchen Flüssigkristall
matrixanzeigetafel über die praktische Grenze von unge
fähr 64 hinaus dient, wie es vorhergehend angegeben
worden ist, ist in Fig. 6(a) dargestellt. Hier sind die
Spaltenelektroden in einen oberen Satz 82 bis 94 zum
Treiben der oberen Hälfte der Anzeigematrix und einen
unteren Satz 96 bis 106 zum Treiben der unteren Hälfte
der Matrix aufgeteilt, während entsprechende Reihenelektro
den in der oberen und unteren Hälfte miteinander verbun
den sind, d. h. die Reihenelektroden 108 und 114, 110 und
116 sowie 112 und 118, wie es dargestellt ist. Wenn eine
solche Anzeigenmatrix mit einer zeilenweisen Abtast
treiberanordnung verwendet wird, d. h. für eine Fernseh
anzeige, dann ist der Betrieb für die ersten drei Reihen,
die von den Reihenelektroden 108 bis 112 getrieben wer
den, identisch demjenigen einer einfachen Anzeigematrix
gemäß Fig. 1(a), wie vorhergehend beschrieben, d. h.
Taktsignalimpulse, die mit TP 1 bis TP 3 bezeichnet sind,
werden aufeinanderfolgend die Reihenelektroden 108 bis
112 und 114 bis 118 gleichzeitig abtasten, wobei die
Videosignalpotentiale an die Spaltenelektroden 67 bis 94
bei geeigneter Synchronisation mit diesen
Reihenabtastimpulsen angelegt werden. Da die obere
Hälfte der Anzeigematrix auf diese Weise getrieben wird,
werden Videosignale auch an den unteren Satz von
Spaltenelektroden 96 bis 106 gelegt, welche elektrisch
von den Spaltenelektroden 82 bis 94 getrennt sind, und
die Reihenelektroden 114, 116 und 118 der unteren Hälfte
werden synchron mit den oberen Reihenelektroden 108,110
bzw. 112 getrieben. D. h., während beide Reihenelektroden
108 und 114 simultan durch Zeitimpulse T P 1 getrieben
werden, werden Videodaten für die oberste Reihe der
Anzeigeelemente des oberen Bereiches der Anzeige den
Spaltenelektroden 82 bis 94 zugeführt, während
gleichzeitig Videodaten für die oberste Reihe der
Anzeigeelemente der obersten Hälfte der Anzeige den
Spaltenelektroden 96 bis 106 zugeführt werden.
Anschließend werden die Reihenelektroden 110 und 116
simultan durch Zeitimpulse T P 2 getrieben, während
Videodaten für die zweite Reihe Anzeigeelemente in jeder
Hälfte der Anzeige den Spaltenelektroden 82 bis 94 bzw.
96 bis 106 zugeführt werden, usw.
Eine solche Anordnung weist eine Anzahl von Vor
teilen auf. Zunächst ist die effektive Anzahl von Reihen n
in bezug auf den Wert V ein/Vaus, der vorhergehend defi
niert worden ist, wobei "n" in der Gleichung die Matrixzahl ist, die gleich
der Anzahl von Reihen in jeder
Hälfte der Matrix ist. Indem 64 Reihen von Elementen in jeder
Hälfte der Anzeigematrix vorgesehen werden, wird bei
einer Gesamtzahl von 128 Reihen der Wert von V ein/Vaus
nahe bei V 2/V 1 (Fig. 3) gehalten, so daß sich kein Kon
trastverlust aus der doppelten Anzahl von Matrixreihen
ergibt. Zweitens können zwei Sätze von Spaltenelektro
denverbindungsleitungen, d. h. für die obere und die un
tere Hälfte der Anzeigematrix, von der Matrixanzeigetafel
in sehr bequemer Weise herausgeführt werden. Da jedoch
die Reihenelektroden in der oberen und der unteren Hälfte
der Anzeigematrix gleichzeitig getrieben werden, d. h.
108 und 114, ist es erforderlich, sicherzustellen, daß
die geeigneten Videosignale an die oberen und unteren Spaltenelektroden,
wie 82 bis 94 und
96 bis 106 in entsprechend gleichzeitiger Weise gelegt werden, d. h.
daß gleichzeitig an die Spaltenelektroden 82 bis 94
die Segmenttreibsignale für die Reihe der Anzeigeelemente,
die der Reihenelektrode 108 entsprechen, und an die Spal
tenelektroden 96 bis 106 die Segmenttreibsignale für die
Reihen der Anzeigeelemente gelegt werden, die der Reihen
elektrode 114 entsprechen, und zwar dies während des Reihen
abtastimpulses TP 1. Im Falle eines Videosignals je
doch werden die Daten für jede horizontale Zeile der An
zeige (im Falle einer Kathodenstrahlröhren-Anzeigeein
richtung) oder jede Reihe von Anzeigeelementen für eine
Zeile pro Zeit zugeführt, d. h. während aufeinander
folgender horizontaler Abtastperioden. Somit können Spal
tenelektrodentreibersignale, die durch Verarbeiten eines
solchen Videosignals erzeugt worden sind, um geeignete
digitale Signale (unter Verwendung von Schieberegistern
und Halteschaltkreisen, wie es auf diesem Gebiet der
Technik bekannt ist) zum Treiben der Anzeige in einer
Reihe auf Reihe folgenden Weise nicht unmittelbar mit der
Anordnung gemäß Fig. 6(a) verwendet werden. In einem
solchen Fall ist es erforderlich, zwei Videodaten-
Speicherschaltkreise vorzusehen, die entsprechend mit
den Spaltenelektroden der oberen und unteren Hälfte der
Anzeigeeinrichtung verbunden sind, um zu ermöglichen,
daß die geeigneten Videodatensignale, die angelegt werden
sollen, gleichzeitig die Spaltenelektroden einer jeden
Hälfte treiben, wie vorhergehend beschrieben worden ist,
derart, daß Paare von Reihen in der oberen und unteren
Hälfte der Anzeigematrixflächen, wie 108 bis 112 und 114 bis 118 gleichzeitig abgetastet
werden, nämlich durch Abtastimpulse TP 1, TP 2, TP 3 wie
bei dem Beispiel in Fig. 6(a).
Im Falle einer Fernsehanzeige wird die erforderliche
Speicherkapazität für diese Videospeicherschaltkreise
äußerst groß. Wenn man beispielsweise eine Anzeigematrix
betrachtet, die ungefähr die für eine Fernsehanzeige
erforderliche minimale Anzahl von Anzeigeelementen auf
weist, d. h. mit 128 Reihen und 128 Spalten, und mit
einer 16 Helligkeitspegel umfassenden Grauwertskala,
so ergeben sich für die erforderliche Speicherkapazität
64 K Bits. Im Falle einer Matrix mit 256 Reihen und 256
Spalten beläuft sich die erforderliche Speicherkapazität
auf 256 K Bits. Ferner würde ein solcher Speicher eine sehr
hohe Lese/Schreibe-Ansprechgeschwindigkeit in der Größen
ordnung von einigen MHz benötigen und müßte wegen der
hohen Leistungsaufnahme eines dynamischen RAM-Speichers
dieser Art bei den heutigen technischen Möglichkeiten
aus CMOS statischen RAM-Elementen gebildet sein. Ein
solcher Videospeicher würde daher beträchtlich zu den
Kosten eines Fernsehempfängers, in dem er verwendet wird,
beitragen und wäre für eine Flüssigkristall-Matrixanzeige
tafel nicht praktisch, welche in einem verhältnismäßig
preiswerten Fernsehempfänger verwendet werden oder einen
preiswerten direkten Ersatz für eine Kathodenstrahl
röhre bei Fernseh- oder Computerzeigeanwendungen lie
fern soll.
Es wird nun auf die Fig. 6(b) Bezug benommen, anhand
der das Treiberverfahren nach der Erfindung beschrieben wer
den soll. In diesem Fall sind die Anzeigematrixelemente
erneut in zwei Sätze 120 bis 132 und 134 bis
148 aufgeteilt, welche zwei getrennte Bereiche der An
zeige, d. h. die obere und die untere Hälfte bei diesem
Beispiel festlegen. Jedoch sind die Reihenelektroden 150
bis 160 der Matrix nicht miteinander verbunden, sondern
werden durch aufeinanderfolgend erzeugte Taktsignalimpulse
TP 1 bis TP 6 abgetastet. Der Satz von Spaltenelektroden 120
bis 132 und der Satz von Spaltenelektroden 134 bis 148
ist über eine Umschalt-Schaltkreisanordnung (diese ist
in Fig. 6(b) nicht dargestellt) mit einem Spaltenelektro
dentreiberschaltkreis verbunden, welcher Treibersignale
erzeugt, die die Videodaten einer Zeile gleichzeitig
darstellen, wie es vorhergehend beschrieben worden
ist. Während die obere Hälfte der Anzeigematrix durch
die Taktsignalimpulse TP 1 bis TP 3 abgetastet wird, werden
die Anzeigeelemente der unteren Hälfte in einem Zustand
gehalten, in dem eine Spannungsdifferenz von Null oder nahe bei
Null über jedes Anzeigeelement während eines Teils während der
gesamten Abtastfeldperiode gelegt wird, die im folgenden
als "Ruhephase" bezeichnet wird, bei der die Spalten
elektroden-Treibersignale zu den Spaltenelektroden 134
bis 148 unterbrochen sind und nur an die Spaltenelektroden
120 bis 132 gelegt werden. Wenn das Abtasten der
oberen Hälfte der Anzeigenmatrix abgeschlossen worden ist,
treten die Anzeigeelemente der oberern Hälfte in die Ruhe
phase ein, wobei die Spaltenelektroden-Treibersignale
zu den Spaltenelektroden 120 bis 132 unterbrochen und
nun den Spaltenelektroden 134 bis 148 zugeführt werden.
Das Treiberverfahren nach der Erfindung, welches bei
der einfachen Anzeigematrix gemäß Fig. 6(b) angewendet
wird und bei dem angenommen wird, daß jedes Anzeigeele
ment nur zwei Zustände, d. h. einen vollständigen EIN-
Zustand und einen vollständigen AUS-Zustand annehmen
kann, ist durch die Wellenformdarstellung der Fig. 7(a)
angegeben. Hier ist T/2 die Vollbildwechselperiode und T ist die
Wechselperiode der Wechselstromansteuerung des Anzeigeelements.
Die Taktsignalimpulse TP 1, TP 2, . . .
können jeweils fünf unterschiedliche Potentialpegel annehmen,
wie es dargestellt ist. Ein solches Reihenelektroden-
Treiberverfahren weist gewisse Vorteile auf, welche auf
diesem Gebiet der Technik bekannt sind und hier nicht
erörtert werden. Fig. 7(a) zeigt die Reihenelektroden-
Treiberwellenform TP 1 bis TP 3 und drei unterschiedliche
mögliche Spaltenelektroden-Treibersignalwellenformen
S (1,0,0,) bis S (1,1,1,) für die obere Hälfte der Anzeige
matrix. Gemäß der Darstellung ändern sich die Taktsignal
impulswellenformen bezüglich ihrer Amplitude zwischen
+a · V und -a · V, während sich die Spaltenelektroden-Treiber
wellenformen zwischen +V und -V ändern. Während einer
ersten Treiberphase von 0 bis T/4 werden die Reihen
der oberen Hälfte der Anzeigematrix aufeinanderfolgend
durch die Taktsignalimpulse TP 1 bis TP 3 ausgewählt und
die Anzeigeelemente werden in Übereinstimmung mit den In
halten der Spaltenelektroden-Treibersignale angesteuert.
Während des Zeitintervalls von 0 bis T/4 befindet sich
die untere Hälfte der Anzeige in einer Ruhephase. An
schließend wird während der Ruhephase der oberen Hälfte
der Anzeigematrix von T/4 bis T/2 ein Potential von +V
zwischen die Reihenelektrode und die Spaltenelektroden
an jedes Anzeigeelement in der oberen Hälfte der Anzeige
matrix gelegt, während die untere Hälfte der Anzeige
matrix durch die Taktsignalimpulse TP 4 bis TP 6, die in
Fig. 7(a) nicht dargestellt sind, abgetastet wird. Wäh
rend der nächsten Treiberphase der oberen Hälfte der
Anzeigematrix werden Treibersignale entgegengesetzter Po
larität an die Reihenelektroden und die Spaltenelektro
den dieser Hälfte gelegt, während die untere Hälfte
der Anzeigematrix in eine Ruhephase eintritt.
Es ist offensichtlich, daß mit einem solchen Ver
fahren der Mittelwert der Treiberspannung,
die an jedes Anzeigeelement gelegt wird, verringert wird,
und es deshalb notwendig ist, dieses auszugleichen, indem
die Treiberspannungsamplituden, die an die Anzeigematrix
gelegt werden, z. B. um einen Faktor in dem Fall einer
in zwei Bereiche aufgeteilten Anzeigematrix bei dem
Beispiel gemäß Fig. 6(b) erhöht werden. Jedoch stellt eine
solche Erhöhung normalerweise keine praktischen
Schwierigkeiten dar.
Bei dem vorhergehenden Beispiel tritt jedes Anzeige
element in die Ruhephase ein, indem identische Potentiale
an die entsprechenden Reihenelektroden und Spaltenelektroden
gelegt werden. Jedoch ist es möglich, andere Verfahren
zum Herstellen der Ruhephase zu verwenden, beispiels
weise, indem Schaltelemente verwendet werden, um einen
Kurzschluß zwischen Reihenelektroden und Spaltenelektro
den herzustellen, usw. Es ist lediglich erforderlich,
daß Einrichtungen vorgesehen werden, um ein im wesentli
chen bei Null liegendes Potential über jedes Anzeigeele
ment in der Ruhephase zu erzeugen. Die Anzeige kann auch
in drei oder mehr Bereiche statt in die zwei Bereiche
wie bei dem vorhergehenden Beispiel unterteilt werden.
In jedem Fall werden jedoch nur die Anzeigeelemente eines
Bereiches jeweils nach dem Treiberverfahren nach der Er
findung getrieben, während die Anzeigeelemente der übri
gen Bereiche in der Ruhephase sind.
Fig. 7(b) zeigt Signalwellenformen für ein gegenüber Fig. 7(a)
unterschiedliches System von Treibersignalen, das bei dem
Treiberverfahren nach der Erfindung angewendet werden
kann. Hier ändern die Taktsignalimpulse TI 1, TP 2, . . .
innerhalb kurzer Zeitintervalle ihre Polarität, wie dies
auch bei dem im unteren Teil der Zeichnung dargestellten
Spaltenelektroden-Treibersignalen der Fall ist, statt
zwischen aufeinanderfolgenden Treiberphasen, wie beim
Beispiel gemäß 7(a). Während einer Ruhephase um
fassen die Spaltenelektroden-Treibersignale und die Takt
signalimpulse synchronisierte Impulszüge identischer Am
plitude und Polarität, so daß die sich ergebenden Trei
berspannungen, die an die entsprechenden Anzeigeelemente
gelegt werden, Null sind. Die Treibersignale, die in
Fig. 7(b) verwendet werden, führen zu einem größeren
Leistungsverbrauch, weisen jedoch den Vorteil auf, daß
sie eine Unkehrung der Polarität an den Flüssigkristall
elementen innerhalb kürzerer Zeitintervalle hervorrufen
als die Signale gemäß Fig. 7(a) und deshalb im Hinblick
auf eine Maximalisierung der Lebensdauer der Flüssig
kristallelemente bevorzugt werden.
Fig. 7(c) zeigt die Wellenformen einer weiteren unterschied
lichen Anordnung von Treibersignalen, die bei dem Treiber
verfahren nach der Erfindung eingesetzt werden können.
Während der Treiberphase sind diese Signale identisch mit
jenen beim Beispiel der Fig. 7(b), wobei jedoch jede
Ruhephase dadurch gebildet wird, daß alle Taktsignal
impulse TP 1 bis TP 4 des entsprechenden Anzeigebereiches
auf einem ersten Potential während einer Hälfte der Daurer
der Ruhephase festgehalten werden, wobei die Spaltenelek
troden dieses Bereiches auf dem gleichen Potential
(z. B. +V) gehalten werden, woraufhin die Potentiale dieser
Taktsignalimpulse fest auf dem entgegengesetzten Potential
(Z. B.-V) zusammen mit den Spaltenelektroden während dem
Rest der Ruhephase gehalten werden. Hier wird wiederum
ein Potential von Null an jedes Anzeigeelement eines Be
reiches der Anzeigematrix gelegt, während sich dieser
Bereich in der Ruhephase befindet.
Das Treiberverfahren nach der Erfindung wird nun
weiter beschrieben, wobei auf das Blockschaltbild der
Fig. 8(a) und die entsprechenden Wellenformdiagramme
der Fig. 8(b) und 8(c) Bezug genommen wird.
In Fig. 8(a) ist ein Satz von Reihenelektroden 168 bis
178 angeordnet, die, wie beim Beispiel der Fig. 6(a)
zu Paaren verbunden sind, d. h. wobei die Reihenelektro
den 168 und 178, 170 und 176, 172 und 174 miteinander
verbunden sind und diese Paare von Reihenelektroden
durch Taktsignalimpulse über drei Ausgangsleitungen von
einem Reihenelektroden-Treiberschaltkreis 166 getrieben
werden. Die Spaltenelektroden sind in einem oberen Satz
180 bis 190 und einem unteren Satz 192 bis 202 aufge
teilt, so daß die Anzeigematrix in einen oberen Bereich
und einen unteren Bereich unterteilt ist, die durch diese
zwei Sätze von Reihenelektroden getrieben werden. Die
oberen Reihenelektroden 180 bis 190 werden durch einen
Spaltenelektroden-Treiberschaltkreis 166 und der untere
Satz von Reihenelektroden 192 bis 202 wird durch einen
Spaltenelektroden-Treiberschaltkreis 204 getrieben. Ein
Videosignal wird über einen Umschaltschaltkreis (d. h.
einen elektronischen Schaltkreis) 164 zugeführt, welcher
wahlweise das Videosignal einem Bildspeicherschaltkreis
206, welcher zum Abgeben von Eingangsimpulsen an einem
Speicherschaltkreis 166 verbunden ist, und einem Bild
speicherschaltkreis 208 zuführt, welcher Eingangssignale
dem Spaltenelektroden-Treiberschaltkreis 204 zuführt.
Fig. 8(b) zeigt eine typische Treiberspannung-Wellenform,
die über ein Anzeigeelement im oberen Bereich der Anzeige
matrix auftritt, während Fig. 8(c) die Spannung darstellt,
die über ein typisches Bildelement in der unteren Hälfte
der Anzeigeeinrichtung auftritt. Die Arbeitsweise dieses
Anzeigesystems ist wie folgt. Während eines Zeitinter
valls, während dessen ein Teil von Videosignalen, die in
dem oberen Bereich der Anzeigeeinrichtung anzuzeigende
Daten darstellen, dem Umschalt-Schaltkreis 164 zugeführt
werden (während der ersten Hälfte einer horizontalen
Abtastperiode), wird das Videosignal zu dem Speicher
schaltkreis 206 überführt und in diesem gespeichert, nach
dem es in digitale Form umgewandelt ist. Wenn der nächste
Teil des Videosignals, der im unteren Bereich der Anzeige
matrix anzuzeigende Daten darstellt, in den Umschalt-
Schaltkreis 164 eingegeben wird, dann wird dieser Teil
dem Speicherschaltkreis 208 zugeführt und in ihm gespei
chert. Anschließend in zeitlicher Abstimmung mit einem
ersten Taktsignalimpuls, der von dem Reihenelektroden-
Treiberschaltkreis 166 den Reihenelektroden 168 und 178
zugeführt wird, werden die Spaltenelektroden-Treiber
signale für die erste und sechste Reihe von Anzeige
elementen von den Treiberschaltreisen 166 bzw. 204
ausgegeben. Dann werden Spaltenelektroden-Treibersignale
für die zweite und fünfte Reihe der Anzeigeelemente von
den Spaltenelektroden-Treiberschaltkreisen ausgegeben,
usf.
Fig. 9(a) zeigt ein Blockschaltdiagramm eines
Flüssigkristall-Anzeigesystems, bei dem das Treiberver
fahren mit Ruhephase nach der Erfindung verwendet wird.
Wie beim Schaltkreis gemäß Fig. 8(a) ist die Anzeige
matrix in einen oberen und einen unteren Bereich mit
einem oberen und einem unteren Satz von Spaltenelektroden
180 bis 190 bzw. 192 bis 202 unterteilt. Jedoch sind
die Reihenelektroden voneinander isoliert und es ist
kein Bildspeicherschaltkreis erforderlich. Wenn der Teil
des Videosignals, der die in der ersten (d. h. der obersten)
Reihe von Anzeigeelementen anzuzeigende Daten darstellt,
in den Umschalt-Schaltkreis 212 eingegeben wird, wird das
Signal zu dem Spaltenelektroden-Treiberschaltkreis 166
überführt und von diesem als Treibersignale an die
Spaltenelektroden 180 bis 190 gelegt. Zu diesem Zeit
punkt befindet sich der obere Bereich der Anzeigeeinrich
tung in der Treiberpahse, wie es in Fig. 9(b) gezeigt
ist, die die über ein typisches Bildelement im oberen Be
reich auftretende Spannung darstellt, während sich der
untere Bereich in der Ruhephase befindet, wie es durch
die Treiberwellenform gemäß Fig. 9(c) dargestellt ist.
Daraufhin werden Treibersignale für die zweite und
dritte Reihe der Anzeigeelemente durch den Treiberschalt
kreis 166 den Spaltenelektroden 180 bis 190 zugeführt.
Nach Beendigung dieser Stufe, d. h. zur Zeit T 1, was
in Fig. 9(b) dargestellt ist, tritt der obere Bereich der
Anzeigematrix in die Ruhephase ein, während der untere
Bereich in die Treiberphase eintritt. Ein Potential von
Null wird daraufhin über jedes Anzeigeelement des oberen
Bereiches gelegt, wie es vorhergehend beschrieben worden
ist, und dieser Zustand dauert bis zur Zeit T 2. Während
des Intervalls von T 1 bis T 2 werden Treibersignale von
dem Treiberschaltkreis 204 in synchroner Übereinstimmung
mit Reihenelektroden-Taktsignalimpulsen, die aufeinan
derfolgend an die Reihenelektroden 174, 176 und 178 ge
legt werden, ausgegeben, um die vierte, fünfte bzw.
sechste Reihe an Anzeigeelementen zu treiben. Daraufhin,
d. h. nach Beendigung dieses abgetasteten Bildes, tritt
der untere Bereich der Anzeigematrix in die Ruhephase ein
und die Betriebsabfolge, die vorhergehend beschrieben
worden ist, wird wiederholt.
Bei der praktischen Anwendung wird es im Falle einer
Fernsehanzeigematrix, bei der das Treiberverfahren nach
der Erfindung verwendet wird, erforderlich sein, eine
Speicherkapazität einer Ablenkzeile vorzusehen, um Videosignal
daten zu speichern, um sie den Spaltenelektroden zuzuführen.
Jedoch ist die erforderliche Speicherkapazität
für nur eine Zeile sehr klein und entspricht höchstens einer oder zwei
Reihen an Anzeigeelementen. Dies ist nahezu vernachlässig
bar, verglichen mit der großen Speicherkapazität für ein Vollbild, die beim
Verfahren nach dem Stand der Technik, wie eingangs erwähnt,
benötigt wird.
Die Treiberspannungswellenform, die über ein An
zeigeelement im Falle bei einem Treiberverfahren nach
dem Stand der Technik für eine Flüssigkristall-Anzeige
matrix auftritt, ist in Fig. 10 dargestellt. Hier ist
der Teil einer jeden Bildperiode, während der ein Bild
element ausgewählt wird, um in den EIN-Zustand oder den
AUS-Zustand umgeschaltet zu werden, als die Modulations
phase bezeichnet, während der restliche Teil des Bildes,
während dessen ein Vorspannungssignal mit abwechselnder
Polarität und geringer Amplitude über dem Anzeige
element auftritt, als die Vorspannungsphase bezeichnet
wird, wobei die Spitzenamplitude dieser Vorspannung mit
VO bezeichnet wird. Die Spitzentreiberspannungsamplitude,
die angelegt wird, um ein Anzeigeelement in den EIN-
Zustand zu überführen, ist mit (a + 1) · VO bezeichnet,
worin a die Spitzenamplitude der Taktsignalimpulse ist,
die an die Reihenelektroden gelegt werden, und die Span
nung, die an ein Anzeigeelement gelegt wird, um es in den
AUS-Zustand überzuführen, ist (a - 1) · VO. In diesem Fall,
wie es vorhergehend beschrieben worden ist, sind die
effektiven Werte V ein und V aus zum Umschalten eines
Anzeigeelementes in den EIN-Zustand bzw. AUS-Zustand durch
die folgenden Ausdrücke gegeben, wobei N die Anzahl der
Reihen in der Anzeigematrix bedeutet:
Somit ergibt sich das Verhältnis von V ein/Vaus zu:
Der maximale Wert dieses Verhältnisses ergibt sich zu:
Es wird auf die Fig. 11 Bezug genommen, in der die
Treiberspannungswellenformen, die über ein Anzeigeelement
auftreten, für den Fall einer Anzeigematrix dargestellt
sind, bei der das Treiberverfahren nach der Erfindung an
gewendet wird, wobei die Matrix in einen oberen und
einen unteren Bereich, wie beim Beispiel gemäß Fig. 9(a)
unterteilt ist. In diesem Fall schließt die Vorspannungs
phase einen Ruhephasenteil ein, währenddessen das über
das Anzeigeelement gelegte Potential auf Null gehalten
wird. Ein "Ruhefaktor" M wird definiert als derjenige
Anteil eines Bildes, währenddessen Anzeigeelemente in
der Ruhephase sind. Das heißt, wenn die Matrix in zwei
Bereiche, wie bei den vorhergehend beschriebenen Bei
spielen unterteilt ist, dann ist M gleich der durch
2 dividierten Gesamtzahl N an Reihen der Matrix. Wenn
die Matrix in drei Bereiche unterteilt ist, dann wird
M zu N/3.
Die Werte für V ein und V aus ergeben sich dann zu:
Das Verhältnis von V ein/Vaus ergibt sich zu:
während das Maximum von V ein/Vaus wird zu:
Man sieht somit, daß der maximale Wert des Verhält
nisses V ein/Vaus erhöht werden kann, wie es durch das
Treiberverfahren mit "Ruhephase" nach der Erfindung ge
fordert wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß das Treiberverfahren
nach der Erfindung mit einem Treiben der Elektroden
im Multiplexmodus kombiniert werden kann, was vorher
gehend unter Bezugnahme auf 4 beschrieben worden
ist, um eine noch größere Anzahl von Anzeigeelementen
ohne Verringerung des Anzeigekontrastes zu erhalten.
Beispielsweise könnte unter erneuter Bezugnahme auf
Fig. 4 eine solche Matrixanzeigeeinrichtung vergrößert
und als eine obere und untere geteilte Anzeigematrix aus
gebildet werden, so daß sie einen oberen Satz von 64
Reihenelektroden, wie 401 und 402, von denen jeder eine
Vielzahl von Sätzen von vier Anzeigeelementen treibt,
und einen ähnlichen unteren Satz von 64 Reihenelektroden
umfaßt, wobei 768 Sätze von vier Spaltenelektroden Ver
bindungsleitungsgruppen (wie die Sätze 41 bis 414 in
Fig. 3) zum Treiben des oberen Bereiches der Anzeige
einrichtung und ebenso 768 Sätze von Spaltenelektroden
leitungen zum Treiben des unteren Bereiches vorhanden
sind. Eine solche Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel würde
768 Spalten × 512 Reihen an Anzeigeelementen umfassen,
was der Anzahl von Bildelementen bei der üblichen Art
von Kathodenstrahl-Fernsehröhren entspricht.
Es wurde herausgefunden, daß mit dem Treiberverfah
ren nach der Erfindung der Betrieb verbessert werden
kann (genauer gesagt das vorhergehend beschriebenen Ver
hältnis V ein/Vaus der Flüssigkristall-Anzeigeelemente
kann erhöht werden), indem nichtlineare Elemente,
die bei relativ niederen Spannungspegeln arbeiten,
vorgesehen und zwischen die Anzeigeelektroden und deren
Verbindungsleitungen geschaltet werden. Beispielsweise
können Paare von wechselkopplungsmäßig geschalteten
Sliliziumdioden zwischen jeder Reihenelektrode und die
entsprechende Verbindungsleitung geschaltet werden,
welche zu dieser Treibersignale liefert. Solche Dioden
können beispielsweise Paare von amorphen Silizium-Dünn
schicht-PIN-Übergangsdioden sein, die jeweils zu einem
Ring geschaltet sind, oder Schottky-Dioden, die unter
Verwendung einer dünnen Schicht aus einem Material, wie
z. B. Tellurium, gebildet sind. Dadurch ergibt sich die
Wirkung, daß sowohl der Wert von V ein und V aus um eine
Größe in der Größenordnung von 0,5 bis 1,5 V verringert
wird, wodurch das effektive Verhältnis von V ein/Vaus ver
bessert wird. Durch die Verwendung solcher Diodenringe
in Verbindung mit dem Treiberverfahren nach der Erfindung
und einem Multiplexen der Treiberelektroden, wie vorher
gehend beschrieben, wäre es möglich, eine Flüssigkristall-
Anzeigematrix mit einer Anzahl von Elementen in der Größen
ordnung von 1000 × 1000 bis 4000 × 4000 herzustellen.
Wenn man eine solch große Anzahl von Anzeigeelementen ver
wendet und geeignet angeordnete Farbfilter vor den An
zeigeelementen vorsieht, wäre es möglich, eine Farban
zeige zu schaffen, wie sie bei Verwendung einer Kathoden
strahlröhre erzielt wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß das Vorsehen von
Diodenringen zwischen den Treiberelementen einer
Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel und den Anzeigeelementen,
wie es vorhergehend beschrieben worden ist, vor dem
Vorgehen beim Stand der Technik unterschieden werden muß,
bei dem Dioden oder andere Elemente vorgesehen sind, die
mit den Anzeigeelementen einer solchen Anzeigeeinrichtung
verbunden sind und einen großen Wert einer Span
nungsvernichtung erzeugen. Bei der vorhergehend beschrie
benen Anordnung ist die Größe der Spannungsvernichtung
sehr klein, obgleich äußerst wirkungsvoll, so daß die
über die Anzeigeelemente, welche sich in der Treiberphase
befinden, aber nicht laufend ausgewählt sind, entwickelte
Wechselvorspannung in ihrer Größe verringert, jedoch nicht
zu Null gemacht wird.
Aus dem Vorhergehenden ist zu entnehmen, daß das
Treiberverfahren nach der Erfindung eine wesentliche Ver
besserung in Bezug auf den Wert V ein/Vaus und damit im
Hinblick auf den Anzeigekontrast bei einer Flüssigkristall-
Matrixanzeigetafel ermöglicht, die eine große Anzahl von
Anzeigeelementen aufweist. Als Ergebnis hiervon ermöglicht
das Treiberverfahren die Herstellung einer Flüssig
kristall-Matrixanzeigeeinrichtung, welche unmittelbar
verbunden werden kann, um ein Videosignal zu verarbeiten.
wie es im allgemeinen in ein Anzeigesystem mit einer
Kathodenstrahlröhre eingegeben wird, z. B. für Anzeige
zwecke bei Computern oder beim Fernsehen, wobei die Video
daten an die Treiberelektroden der Anzeigematrix mittels
einfacher und preiswerter Signalverarbeitungs- und Treiber
schaltkreisanordnungen überführt werden, um aufeinander
folgende Reihen von Bildelementen in der gleichen Weise
und mit der gleichen zeitlichen Beziehung wie beim zeilen
weisen Abtasten einer herkömmlichen Kathodenstrahlröhren-
Fernsehanzeige anzusteuern. Es sind keine teuren
Videospeicherschaltkreiseinrichtungen mit großer Kapazi
tät erforderich, und da die Flüssigkristall-Matrixanzeige
tafel keine Steuerelemente umfaßt, die mit jedem Anzeige
element verbunden sind, (d. h. nicht vom aktiven Matrix
typ ist), kann ein solches Matrixanzeigesystem mit gerin
gen Kosten hergestellt werden, um einen direkten Ersatz
für Kathodenstrahlröhren-Anzeigeeinrichtungen zu schaffen,
die zur Fernsehanzeige, für Anzeigen bei Computerend
stationen usw. verwendet werden. Bisher war dies wegen der
hohen Herstellungskosten von Flüssigkristall-Matrixanzeige
tafeln und der peripheren Schaltkreise, die herkömmliche
Treiberverfahren verwenden, und wegen der geringen Kon
trastwerte nicht möglich, welche mit solchen herkömmlichen
Verfahren erhalten werden, wenn die Anzahl der Anzeige
elemente sehr groß gemacht wird, d. h. in der Größenordnung,
die für eine Fernsehanzeige benötigt wird.
Im Falle einer ultraminiaturisierten Art von
Flüssigkristall-Matrixanzeigetafeln, welche von der
Größenordnung von einigen Quadrazentimetern ist, können
Fernsehbilder mit einer ausreichenden Auflösung darge
stellt werden, indem ungefähr 120 × 160 Bildelemente
vorgesehen werden. Eine solche Elementausbildung kann
ohne weiteres mit dem erfindungsgemäßen Treiberverfahren
getrieben werden, wobei eine aufgeteilte obere und untere
(d. h. zwei Bereiche) Anzeigeausbildung verwendet wird,
so wie es in Fig. 9(a) dargestellt ist. Dies kann mit der
in Fig. 4 dargestellten Anzeigeelektroden-Multiplexanord
nung kombiniert werden, um die erforderliche Anzahl von
Treiberelektroden für eine solche Anzeigematrix zusammen
mit der leichteren Elektroden- und Verbindungsleitung-
Ausgestaltung und einem großen Wert für das Öffnungsver
hältnis zu schaffen, d. h. mit einem minimalen Anteil der
Anzeigefläche, die von den Elektrodenleitungen abge
dunkelt ist.
Um eine Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel mit einer
großen Anzahl von Anzeigeelementen mit großem Anzeigekon
trast ohne Verwendung eines Treiberverfahrens, welches
Videospeichereinrichtungen mit großer Kapazität erfordert,
zu schaffen, wäre es normalerweise notwendig, auf ein
Vielfachmultiplextreiben der Elektroden zurückzugreifen,
wie z. B. ein Multiplexen mit einem Faktor von 8 (d. h.
beim Beipsiel der Fig. 4 müßte jede Reihenelektrode 8
Reihen von Anzeigeelementen treiben, so daß jede Spalte
von Anzeigeelementen durch Spaltenelektroden getrieben
werden, die mit einem Satz von 8 getrennten Verbindungs
leitungen statt der vier Leitungen, wie 66 bis 78 in Fig. 4
verbunden sind). Wegen der Schwierigkeiten, die Elektroden
muster auf den Anzeigetafelsubstraten auszubilden, wäre
ein solches Vielfachmultiplexen im allgemeinen praktisch
nicht sinnvoll. Jedoch kann bei Verwendung des Treiber
verfahrens nach der Erfindung beispielsweise bei der in
einen oberen und einen unteren Bereich gemäß Fig. 9(a)
unterteilten Anzeigematrix die gleiche Anzahl von Anzeige
elementreihen mit einem Multiplexfaktor von lediglich
vier getrieben werden.
Wenn ein Treiberverfahren wie das nach der Erfindung
eingesetzt wird, ist es erforderlich, die Ausgestaltung
der Anzeigelementanordnung und die Treibersignalwellen
formen zu berücksichtigen. Es wird erneut auf die Fig. 7(a)
7(b) und 7(c) Bezug genommen, in denen unterschiedliche
Arten von Treibersignalwellenformen für eine Flüssigkristall-
Matrixanzeigetafel dargestellt sind, die in einen
oberen und einen unteren Bereich unterteilt ist und mit
dem Treiberverfahren nach der Erfindung getrieben wird.
Wenn die Anzeigeeinrichtung in eine größere Anzahl von
Bereichen unterteilt wird, nimmt die Dauer der Ruhephase
entsprechend zu. Es wird darauf hingewiesen, daß es
möglich ist, die Anzeige in eine Anzahl von Bereichen zu
unterteilen, welche nicht ganzzahlig ist.
In Fig. 7(a) weisen die Taktsignalimpulse TP 1 bis
TP 3 eine Wellenform mit fünf Pegeln auf, wobei die Pegel
unabhängig voneinander einstellbar sind, während die
Spaltenelektroden-Treibersignale von der einfachen Art
mit zwei Pegeln sind. Die Polarität von jedem Taktsignal
impuls wird während der ersten Halbbildperiode umgekehrt
und eine Hälfte einer jeden Periode bildet eine Ruhe
phase. Die Potentiale der Taktsignalimpulse während der
Ruhephase können frei gewählt werden, vorausgesetzt, daß
sie identisch mit jenen der Spaltenelektrodentreiber
signale während der Ruhephase sind. Der Vorteil für die
Spaltenelektroden-Treibersignale Wellenformen mit zwei
Pegeln zu verwenden, besteht darin, daß einfache logische
Schaltkreiselemente, wie z. B. exklusive ODER-Tore verwendet
werden können, um diese Signale zu erzeugen,
und ferner können Logikschaltkreise mit zwei Pegeln ein
facher bei integrierten MOSFET-Schaltkreiselementen mit
einer wirkungsvollen Verwendung der Fläche der integrierten
Elemente als bei Schaltkreisen untergebracht
werden, die Signale mit mehreren Pegeln erzeugen. Da
die Anzahl von Spaltenelektroden-Treibersignalen, welche
erzeugt werden müssen, im allgemeinen wesentlich größer
als die Anzahl von Reihenelektroden-Treibersignalen, wie
z. B. TP 1 usw. ist, wird es bevorzugt, die Spaltenelektroden-
Treibersignale von der Art mit zwei Pegeln, wie beim
Beispiel gemäß Fig. 7(a) auszubilden.
Während der ersten Halbperiode, die in Fig. 7(a)
gezeigt ist (d. h. von 0 bis T/2), werden die Potentiale
der Spaltenelektroden-Treibersignale so erzeugt, daß der
Wert des Verhältnisses V ein /V aus maximalisiert wird,
hingegen während der zweiten Halbperiode diese Signale
den Potentialen des Taktsignalimpulses identisch gemacht
werden.
Die Treibersignal-Wellenformen der Fig. 7(c) sind
vorzugsweise solche gemäß Fig. 7(b) im Hinblick auf die
Leistungsaufnahme, da Hochfrequenz-Treiberimpulse während
jeder Ruhephase nicht an die Anzeigeelektroden gelegt
werden. Es wird darauf hingewiesen, daß es ebenfalls
möglich wäre, die Treibersignal-Wellenformen der Fig. 7(c)
so abzuändern, daß die Potentiale sowohl der Reihenelektroden
(d. h. TP 1, TP 2, . . .) und der Spaltenelektroden während
jeder Ruhephase auf Null gesetzt werden. In diesem Fall
hätten sowohl die Treibersignale für die Spaltenelektroden
und die Reihenelektroden drei Pegel statt nicht nur
zwischen zwei Pegeln zu ändern.
Wenn Treibersignale für das Verfahren nach der
Erfindung unter Verwendung von CMOSFET-integrierten Schalt
kreisen (im folgenden als CMOS-IC abgekürzt) erzeugt werden,
besteht das einfachste Verfahren zum Erzeugen von Signalen
mit mehreren Pegeln darin, Feldeffekttransistorschalter
zu verwenden. Jedoch besteht in diesem Fall die Gefahr,
daß eine Verriegelung wegen der umgekehrten Spannungen
auftritt, die über die Flüssigkristall-Anzeigeelemente
erzeugt werden, als Ergebnis der Kapazitäten der Anzeige
elemente. Diese Schwierigkeit wird dadurch noch größer,
daß es erforderlich ist, eine erhöhte Treibersignal-
Spannungsamplitude bei dem Verfahren nach der Erfindung
zu verwenden (d. h. eine um einen Faktor von erhöhte
im Falle einer Matrixanzeigetafel, die in zwei Bereiche
unterteilt ist). Aus diesem Grund wird es bevorzugt,
das Treiberverfahren nach der Erfindung bei einem
Anzeigesystem anzuwenden, bei dem die Treibersignale von
einem CMOS-IC mit isoliertem Substrat erzeugt werden, wie
z. B. ein CMOS-IC mit Silizium auf Saphir.
Es wird darauf hingewiesen, daß es bei dem erfindungs
gemäßen Treiberverfahren nicht erforderlich ist,
die Spannung über jedes Anzeigeelement genau auf Null
während der Ruhephase zu verringern, solange diese nur
ausreichend klein verglichen mit der Spannung ist, die
während der Treiberphase über ein nicht ausgewähltes
Anzeigeelement liegt.
Das Treiberverfahren nach der Erfindung kann sowohl
bei Anzeigen von der Art mit zwei Pegeln (d. h. jedes
Anzeigeelement ist entweder vollständig ein- oder ausge
schaltet) als auch bei Anzeigen angewendet werden, bei
denen eine Vielzahl von Helligkeitsabstufungen vorliegt.
Aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt sich
somit, daß das Treiberverfahren nach der Erfindung eine
Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel herzustellen ermöglicht,
die einen hohen Kontrastpegel und eine wesentliche
größere Anzahl von Anzeigeelementen, als es bei
einer Matrixanzeigetafel bisher möglich war, aufweist,
wobei diese preisgünstig produziert werden kann und nur
einfache periphere Schaltkreise ohne Notwendigkeit eines
Videospeichers mit großer Kapazität benötigt. Da
das Treiberverfahren nach der Erfindung ein unmittelbares
zeilenweises Abtasten der Anzeige in der gleichen Weise
wie bei einer herkömmlichen Kathodenstrahlröhren-Anzeige
einrichtung, die zur Bilderzeugung mit einer Abtastung
vom Rastertyp verwendet wird, ermöglicht, kann eine
solche Matrixanzeigetafel mit ihren zugeordneten Schalt
kreisen direkt zum Ersatz für eine Kathodenstrahlröhren-
Anzeigeeinrichtung entwickelt werden, um Fernsehbilder,
Computerbilder oder andere Bilder zu erzeugen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Treiben einer
Flüssigkristall-Matrixanzeigetafel, mit einer Vielzahl
von Reihenelektroden, denen periodisch erzeugte
Zeitsignalspannungsimpulse zugeführt werden, einer
Vielzahl von Spaltenelektroden, die mit
Spaltenelektrodentreiberschaltungen verbunden sind, um
Treibersignale, die Anzeigedaten darstellen, zu
Zeitpunkten zu erhalten, die mit den Zeitsignalimpulsen
synchronisiert sind, und mit einer Vielzahl von
Flüssigkristall-Anzeigeelementen, die an den
Kreuzungsstellen der Reihenelektroden und
Spaltenelektroden angeordnet sind, wobei die
Spaltenelektroden in eine Mehrzahl von Sätzen unterteilt
sind, um dadurch eine Mehrzahl entsprechender Bereiche
der Matrixanzeigetafel zu definieren, dadurch
gekennzeichnet, daß die genannten Bereiche nacheinander
in einer Treiberphase, in der Mehrpegeltreibersignale
den Spaltenelektroden des Bereiches zugeführt werden,
und in einer Ruhephase, in der Treibersignale
untereinander identischer Spannungsverlaufsform den
Reihenelektroden und den Spaltenelektroden des Bereiches
zugeführt werden, arbeiten, wodurch die
Potentialdifferenz, die an allen Anzeigeelementen des
Bereichs anliegt, im wesentlichen gleich Null ist, und
daß während des Arbeitens eines jeden Bereiches in der
Treiberphase alle anderen Bereiche in der Ruhephase
arbeiten.
2. Treiberverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Potential während der Ruhephase, welches
im wesentlichen gleich Null ist, durch Einstellen der
Potentiale der Spaltenelektroden und Reihenelektroden
eines Bereiches, der in der Ruhephase betrieben wird,
auf identische Werte erzeugt wird.
3. Treiberverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Potential in der Ruhephase, welches im
wesentlichen gleich Null ist, dadurch erzeugt wird, daß
Schalterelemente verwendet werden, um einen Kurzschluß
zwischen den Spaltenelektroden und den Reihenelektroden
eines in der Ruhephase betriebenen Bereiches herzustellen.
4. Treiberverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Taktsignalimpulse, die zum Treiben der
Reihenelektroden angelegt werden, sich zwischen wenigstens
drei verschiedenen Potentialen ändern, und daß die Treiber
signale, die an die Spaltenelektroden angelegt werden,
sich zwischen zwei verschiedenen Potentialen ändern.
5. Treiberverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Taktsignalimpulse, die zum Treiben der
Reihenelektroden angelegt werden, und die Treibersignale,
die an die Spaltenelektroden angelegt werden, jeweils
Impulszüge abwechselnder Polarität umfassen, wobei der
Impulszug der Taktsignalimpulse die gleiche Polarität wie
derjenige der Spaltenelektroden-Treibersignale aufweist.
6. Treiberverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Treiberschaltkreisanordnung für die
Reihenelektroden und Spaltenelektroden komplementäre
Feldeffekttransistorschalter umfaßt, die als monolithische
integrierte Schaltkreise ausgebildet sind.
7. Treiberverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die monolithischen, integrierten Schalt
kreise von der Art mit isoliertem Substrat ist.
8. Treiberverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die monolithischen, integrierten Schalt
kreise ein Silizium-auf-Saphir-Substrat aufweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spaltenelektrodentreiberspannung zwischen ersten
und zweiten Pegeln von jeweils festem Wert sowohl
während der Treiberphase als auch während der Ruhephase
wechselt und daß die Reihenelektrodentreiberspannung
zwischen den ersten und zweiten Pegeln während der
Ruhephase wechselt und zwischen dritten und vierten
Pegeln, die sich von den ersten und zweiten Pegeln
unterscheiden, während der Treiberphase wechselt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechsel zwischen der Ruhephase und der
Treiberphase eines jeden der Bereiche während eines
Vollbildintervalls mehrfach auftritt, und daß der
Mittelwert der Treiberspannung, die den Reihenelektroden
eines jeden der Bereiche zugeführt wird, für
aufeinanderfolgende Ruhephasenintervalle innerhalb jedes
Vollbildintervalls wechselt, so daß das mittlere
Potential, das jedem der Anzeigeelemente als Folge der
Reihenelektrodentreiberspannung zugeführt wird, während
eines Vollbildintervalls gleich Null ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spaltenelektrodentreiberspannung zwischen ersten
und zweiten Pegeln von jeweils festem Wert sowohl
während der Ruhephase als auch während der Treiberphase
wechselt.
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