DE3345539C1 - Feuerfeste Verschlußplatte für Schieberverschlüsse - Google Patents
Feuerfeste Verschlußplatte für SchieberverschlüsseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine feuerfeste Verschlußplatte für Schieberverschlüsse am Ausguß metallurgischer
Gefäße mit zwei Durchlauföffnungen, von denen eine mit einem Blindstopfen aus feuerfestem Material verschlossen
ist.
Derartige Verschlußplatten werden in einem Schiebeverschluß, beispielsweise als verschiebbare oder
drehbare Schieberplatte oder als ortsfeste Bodenplatte eingesetzt. Durch Verschieben der Schieberplatte gegenüber
der Bodenplatte kann der Gießstrahl teilweise abgeschert oder unterbrochen werden. In der Verschlußstellung
der Schieberplatte wird also die Durchlauföffnung der Bodenplatte von der sogenannten Arbeitsfläche
der Schieberplatte abgedeckt. Auf ihr steht die Metallschmelze auf. Im Bereich der Durchlauföffnungen
und deren Umgebung der einander zugekehrten Flächen von Schieberplatte und Bodenplatte entsteht
durch die Berührung mit der flüssigen Metallschmelze aufgrund von Korrosion und Erosion ein erheblicher
Verschleiß. Dadurch erweitern sich die Durchlauföffnungen in unerwünschtem Maße und die Dichtigkeit des
Schiebeverschlusses leidet. Jede Schieberplatte und jede Bodenplatte kann daher nur für wenige Abgüsse eingesetzt
werden.
Da die Verschlußplatten überwiegend aus hochwertigem keramischem Feuerfestmaterial bestehen, ist bereits
vorgeschlagen worden, zur wirtschaftlicheren Nutzung die Platten zu wenden oder zu drehen, so daß
entweder dieselben Durchlauföffnungen, aber mit den den abgenutzten Flächenbereichen gegenüberliegenden
Flächenbereichen oder, z. B. bei einem Drehschiebeverschluß eine ganz neue Durchlauföffnung zur Wirkung
kommt. Im crsteren Falle ist nachteilig, daß die Verschlußplatte im Bereich der Durchlauföffnung an
den nach dem Wenden numehr nach außen gekehrten Flächenbereichen durch Korrosion und Erosion bereits
erheblich geschwächt ist, so daß die Standzeit nach dem Wenden wesentlich geringer ist als bei dem allerersten
Einsatz der Verschlußplatten. Wird durch Drehen einer Drehschieberplatte oder einer Bodenschieberplatte eine
ganz neue Durchlauföffnung in Einsatz gebracht, so muß diese von der ersten Durchlauföffnung einen relativ
großen Abstand haben, damit zwischen beiden ein hinreichend großer Arbeitsbereich freibleibt. Dies hat
zur Folge, daß in einer Drehschieberplatte bisher nur zwei oder drei solcher Durchlauföffnungen vorgesehen
werden konnten, um ihre Funktion der erforderlichen Sicherheit zu gewährleisten.
ίο Zum Stand der Technik gehört die US-PS 43 14 659,
die einen Drehschieber beinhaltet, der gemäß F i g. 3, 6 und 7 aus identischen Plattenteilen zusammengefügte
und mittels eines Blechmantels zusammengehaltene Verschlußplatten aufweist, wobei an den Stoßstellen der
Plattenteile Ausnehmungen zum Einfügen von Durchlaufhülsen oder Blindhülsen unter Vermittlung von Nut-
und Federprofilen vorgesehen sind. Die Drehplatte ist mit zwei unterschiedlichen Durchlaufquerschnitt habenden
Durchlaufhülsen ausgestattet, während die Bodcnplatte eine Durchlaufhülse und eine Blindhülse hat, die
mit ihrem Ansatz in eine Bohrung der Montageplatte greift und damit die Bodenplatte verriegelt. Somit isl die
Blindhülse, die von der Schmelze weder benetzt noch berührt wird, für die Funktion der Verschlußplatten und
deren Verschleiß bedeutungslos.
Ferner ist die »Radex-Rundschau« (1979), 4; Seiten 1156 bis 1168 zu nennen, die für den Einsatz von Verschlußplatten
verschiedene feuerfeste Materialien diskutiert, aber bezüglich des Erfindungsinhaltes nicht
durchzugreifen vermag.
Demgegenüber ist es Aufgabe vorliegender Erfindung, die in bestimmten Bereichen voreilend verschleißenden
Verschlußplatten wirtschaftlicher zu nutzen.
Hierzu wird für mit zwei Durchlauföffnungen und einem Blindstopfen versehenen feuerfesten Verschlußplatten erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die mit dem Blindstopfen verschlossene Durchlauföffnung im Bereich der Arbeitsfläche der anderen Durchlauföffnung und umgekehrt angeordnet ist. Dadurch ist es durch Versetzen des Blindstopfens von einer Durchlauföffnung in die andere und unter Drehen und/oder Wenden der Verschlußplatte um 180° möglich, mehrere unverschlissene Funktionspositionen für eine einzige Verschlußplatte zu erreichen, so daß sich deren Wirtschaftlichkeit wesentlich erhöht. Beispielsweise hat eine mit zwei Durchlauföffnungen versehene Linearschieberplatte eine betriebene und eine mit einem Blindstopfen verschlossene, schließflächenseitige Reservedurchlauföffnung, die problemlos der Verschlußplattenfunktion angepaßt ist. Ist die stopfenfreie Durchlauföffnung verschlissen, dann wird die mit einem Blindstopfen verschlossene, unverschlissene Durchlauföffnung in Betrieb gesetzt. Dies geschieht dadurch, daß der Blindstopfen aus der unverschlissenen Durchlauföffnung entfernt und die verschlissene Durchlauföffnung mit einem Blindstopfen verschlossen wird. Auch in der neuen, durch Wenden oder Drehen erreichten Einsatzlage stört die verschlissene und jetzt verschlossene Durchlauföffnung die Funktion der Verschlußplatte nicht.
Hierzu wird für mit zwei Durchlauföffnungen und einem Blindstopfen versehenen feuerfesten Verschlußplatten erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die mit dem Blindstopfen verschlossene Durchlauföffnung im Bereich der Arbeitsfläche der anderen Durchlauföffnung und umgekehrt angeordnet ist. Dadurch ist es durch Versetzen des Blindstopfens von einer Durchlauföffnung in die andere und unter Drehen und/oder Wenden der Verschlußplatte um 180° möglich, mehrere unverschlissene Funktionspositionen für eine einzige Verschlußplatte zu erreichen, so daß sich deren Wirtschaftlichkeit wesentlich erhöht. Beispielsweise hat eine mit zwei Durchlauföffnungen versehene Linearschieberplatte eine betriebene und eine mit einem Blindstopfen verschlossene, schließflächenseitige Reservedurchlauföffnung, die problemlos der Verschlußplattenfunktion angepaßt ist. Ist die stopfenfreie Durchlauföffnung verschlissen, dann wird die mit einem Blindstopfen verschlossene, unverschlissene Durchlauföffnung in Betrieb gesetzt. Dies geschieht dadurch, daß der Blindstopfen aus der unverschlissenen Durchlauföffnung entfernt und die verschlissene Durchlauföffnung mit einem Blindstopfen verschlossen wird. Auch in der neuen, durch Wenden oder Drehen erreichten Einsatzlage stört die verschlissene und jetzt verschlossene Durchlauföffnung die Funktion der Verschlußplatte nicht.
Der Erfindungsgedanke kann gleichermaßen auf Schieberplatten als auch auf Bodenplatten angewendet
werden, insbesondere wenn diese in ihren Abmessungen identisch und untereinander austauschbar sind, so daß in
ein und demselben Schieberverschluß sowohl Schieberplatte als auch Bodenplatte nach dem Erfindungsgedanken
ausgebildet sind. Bei Verwirklichung des Merkmals gemäß der Erfindung an Verschlußplatten für Drehschieber
können mehrere Paare von in ihrem Durch-
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liiufquerschnitt übereinstimmenden Durchlauföffnungen,
also beispielsweise ein Paar mit vergleichsweise engen Durchlauföffnungen und ein Paar mit vergleichsweise
größeren Durchlauföffnungen vorgesehen sein. Hierbei ist zunächst jeweils eine der Durchlauföffnungen
der beiden Paare mit einem Blindstopfen verschlosssen. Nach entsprechendem Wenden und/oder
Drehen der Verschlußplatte sind die jeweils zweiten Durchlauföffnungen geöffnet, während die jeweils ersten
Durchlauföffnungen mit einem Blindstopfen verschlossen sind.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird so vorgegangen, daß die den Blindstopfen aufweisende
Durchlauföffnung die Schließstelle der Arbeitsfläche bildet. Dabei sind vorteilhafterweise die feuerfesten
Materialien von Plattenkörper und Blindstopfen identisch. Hierdurch wird ein unterschiedlicher Oberflächenabrieb
der Verschlußplatte im Bereich des Blindstopfens gegenüber dem übrigen Plattenkörperbereich
sowie thermische Spannungen vermieden.
Bei einer besonders wirtschaftlichen Lösung des Erfindungsgedankens
kann der Blindstopfen aus dem Bohrkern einer der Durchlauföffnungen bestehen und
mit feuerfestem Mörtel festgelegt sein. Auf diese Weise läßt sich der Blindstopfen nach dem Gebrauch der ersten
Seite der Verschlußplatte leicht entfernen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen
F i g. la und Ib schematisch in Schrägansicht eine die
Erfindung aufweisende Schieberplatte für Linearschiebeverschlüsse mit zwei Durchlauföffnungen unmittelbar
nach dem ersten Einsatz und unmittelbar vor dem zweiten Einsatz nach dem Wechseln des Blinästopfens,
und
F i g. 2a und 2b schematisch im Vertikalschnitt einen
Zweiplatten-Linearschieberverschluß mit Schieberplatte und Bodenplatte, die beide nach der Erfindung ausgestaltet
sind, und zwar unmittelbar vor dem Ende seines ersten Einsatzes und unmittelbar vor dem Beginn des
zweiten Einsatzes nach dem Wechsel der Blindstopfen.
F i g. la veranschaulicht eine Schieberplatte 1 für einen Linearschiebeverschluß in der an sich bekannten
länglichen Gestalt mit im wesentlichen parallelen Längsseitenflächen und kreisförmig abgerundeten stirnseitigen
Flächen. In dem Plattenkörper 6 sind in Riehtung der Längsachse im Abstand voneinander zwei
Durchlauföffnungen 3 und 4 vorgesehen, wobei die zweite Durchlauföffnung 4 beim ersten Einsatz der
Schieberplatte 1 mit einem Blindstopfen 5 versehen ist. Der Blindstopfen 5 ist in die Durchlauföffnung 4 mit
keramisch abbindendem Mörtel 7 eingemörtelt Entsprechend der Darstellung befindet sich die zweite
Durchlauföffnung 4 in der der ersten Durchlauföffnung 3 zugeordneten Arbeitsfläche 8, die in Verschlußstellung
der Schieberplatte den Durchlaufkanal des Schieberverschlusses verschließt. Die Schieberplatte 1 hat als
Außenarmierung einen metallischen Schrumpfring 9, der für einen Zusammenhalt des Feuerfestmaterials
sorgt, auch wenn das Schieberplattenmaterial während des Gebrauchs reißt. Die Schieberplatte 1 gemäß F i g. 1
ist unmittelbar nach ihrem ersten Gebrauch veranschaulicht, bei welchem die Durchflußöffnung 3 in ihrem
oberen Bereich und der Flächenbereich in der Umgebung der Durchlauföffnung 3, soweit er während der
vorhergehenden Gieß- und Steuervorgänge mit Metallschmelze in Berührung gekommen ist, dargestellt sind.
Dieser Verschleißbereich V ist soweit forgeschritten, daß eine zuverlässige Funktion der Schieberplatte 1 bei
Verwendung der Durchlauföffnung 3 nicht mehr gewährleistet ist.
Nun wird der Blindstopfen 5 aus der zweiten Durchlauföffnung 4 herausgenommen, was durch den Pfeil A
in F i g. la veranschaulicht ist. Der gleiche oder ein anderer Blindstopfen 5 wird dann vor oder nach dem Wenden
der Schieberplatte in die in F i g. Ib veranschaulichte Lage in die erste Durchlauföffnung 3 eingesetzt, wie
dies in F i g. Ib durch den Pfeil Everanschaulicht ist. Der
Blindstopfen 5 befindet sich nunmehr in der der ersten Durchlauföffnung 4 zugeordneten Arbeitsfläche 10 der
Schieberplatte 1, während der Verschleißbereich V in Nachbarschaft der Durchlauföffnung 3 auf der nach unten
gekehrten, nicht mehr in Funktion tretenden Fläche liegt.
Die F i g. 1 a und 1 b veranschaulichen die Schieberplatte 1 jeweils in derjenigen Lage, in der sie auch in
dem Linear-Schiebeverschluß 2 gemäß F i g. 2a und 2b angeordnet ist. Von dem Linear-Schiebeverschluß 2
sind jeweils nur die Einlaufhülse 11, die Bodenplatte Γ, die Schieberplatte 1 und die Auslaufhülse 12 dargestellt,
die in der veranschaulichten Verschlußplatten-Öffnungsstellung jeweils einen vollständigen Durchlaufkanal
für den Gießstrahl G freilassen. Die Bodenplatte Γ ist in dem dargestellten Falle identisch mit der Schieberplatte
1 ausgebildet. Fig.2a veranschaulicht deutlich die Verschleißbereiche Kund Van der Schieberplatte 1
und der Bodenplatte Γ durch Korrosion und Erosion in den den Durchlauföffnungen 3 und 3' benachbarten Bereichen
der einander zugekehrten Plattenflächen. F i g. 2b veranschaulicht den Schieberverschluß 2, nachdem
Schieberplatte 1 und Bodenplatte Γ so gewendet worden sind, daß nunmehr die jeweils zweiten Durchlauföffnungen
4 und 4' in Funktion treten. Die jeweils ersten Durchlauföffnungen 3 und 3' liegen nunmehr außerhalb
des Funktionsbereiches und sind jeweils mit einem Blindstopfen 5 bzw. 5' verschlossen. Den jeweiligen
Durchlauföffnungen 4 und 4' ist damit eine vollständige funktionsfähige Arbeitsfläche zugeordnet. Von der
Lage der Verschlußplatten 1,1' gemäß F ϊ g. 2a zu derjenigen
Lage gemäß F i g. 2b kommt man ersichtlich auch, indem man Schieberplatte 1 und Bodenplatte 1' vertauscht
und jeweils die Durchlauföffnung 3 bzw. 3' mit dem Blindstopfen 5 bzw. 5' verschließt anstelle der
Durchlauföffnung 4 bzw. 4;.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (4)
1. Feuerfeste Verschlußplatte für Schieberverschlüsse am Ausguß metallurgischer Gefäße mit
zwei Durchlauföffnungen, von denen eine mit einem Blindstopfen aus feuerfestem Material verschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Blindstopfen (5) verschlossene Durchlauföffnung
(4) im Bereich der Arbeitsfläche (8) der anderen Durchlauföffnung (3) und umgekehrt angeordnet
ist.
2. Verschlußplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Blindstopfen (5) aufweisende
Durchlauföffnung (3, 4) die Schließstelle der Arbeitsfläche (8) bildet.
3. Verschlußplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfesten Materialien
von Plattenkörper (6) und Blindstopfen (5) identisch sind.
4. Verschlu.ßplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blindstopfen (5) aus dem Bohrkern einer der Durchlauföffnungen (3, 4) besteht und durch feuerfesten
Mörtel festgelegt ist.
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