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und Vorrichtung
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Verfanren zum vollautomatischen und kontinuierlichen Lesen und Verarbeiten
von Weintrauben -Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum vollautomatischen
kontinuierlichen Lesen und Verarbeiten von Weintrauben.
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Es ist bekannt, das Lesen von Trauben durch Maschinen ausführen zu
lassen. Diese Maschinen werden vor allem deshalb verwendet, weil der Mangel an Arbeitskräften
und die hohen Lohnkosten die Winzer dazu zwingen.
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Bei den bisher bekannten Maschinen werden die geernteten Trauben in
einen Behälter geschüttet. Dieser wird, wenn er voll ist, in einen besonderen Wagen
gekippt und zur Kellerei gefahren. Hier wird der Traubensaft ausgepreßt, der Trester
kommt zurück in den Weinberg. Nachteilig ist hier der hohe Arbeitsaufwand. Meist
müssen auch schwere Zugmaschinen verwendet werden. Einige dieser Geräte arbeiten
teilautomatisch, indem auf der Maschine sitzendes Personal mitarbeitet (DE 3 101
746) oder vollautomatisch, indem die Trauben aus den Aufnahme-Einheiten zu einem
Kübel für die Lagerung transportiert werden. Von dort wird das Erntegut mittels
Kippeinheiten auf Fördereinheiten entleert.
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(DE 3 234 230).
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
und die dazu nötige Maschine zu entwickeln, um kontinuierlich während des Lesens
Traubensaft und Trester zu erzeugen.
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Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die
Trauben vom Stock abgeschüttelt, in einer Traubenmühle zur Maische vermahlen, zu
einer Weinpresse transportiert und hier ausgepreßt werden, wobei der Traubensaft
gesammelt, der anfallende Trester aber als Dünger zurück auf
den
Boden gestreut wird.
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Die entsprechende Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein fahrbares,
zum Anschluß an eine Wellenkupplung der Welle einer Zugmaschine mit einer Zapfwelle
ausgerüstetes Gestell mit einem über eine Exzenterwelle angetriebenen Schüttelwerk
zum Abschütteln der Trauben, übereinander und schräg angeordnete Schuppen als Bodenabschluß
des Schüttelwerks, eine mit einer Schnecke ausgestattete Schneckenwelle mit einem
teilweise offenem Trog zum Transport der Trauben bis zu einer mit einem Flügelrad
ausgestatteten Traubenmühle, ein bewegliches Rohr zum Transport der Maische von
der Traubenmühle zu einer mit einer Pressenwelle versehenen Weinpresse und durch
Einrichtungen zum Antrieb der Wellen.
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Als Schüttelwerk werden in dem Gestell zwei senkrechte, mit übereinander
liegenden, federnden und schrägen Schüttelstäben versehene, jeweils in ihrer oberen
Hälfte in zwei Lagern geführte und von der mit einer Exzenterscheibe versehenen,
in Lagern gelagerte Exzenterwelle schwingend angetriebene Rohre angeordnet.
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Die Exzenterscheibe besteht'aus einer fest mit der Exzenterwelle verbundenen
Kreisscheibe und einer zweiten, mit dieser verschraubten und dadurch exzentrisch
einstellbaren Antriebsscheibe mit einem Antriebszapfen.
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Das obere Ende der Rohre des Schüttelwerks ist jeweils mit einem waagerechten
Hebel verschweißt, wobei ein Hebel mittels einer kleinen Schwinge mit dem Antriebs
zapfen und beide Hebel durch eine große Schwinge über zwei Zapfen verbunden sind.
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Zum Antrieb der Schneckenwelle durch die Zapfwelle sind auf beiden
Wellen über eine Gliederkette verbundene Kettenräder angeordnet.
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Zum Antrieb der Traubenmühle ist das Flügelrad am Ende der Schneckenwelle
angeordnet und fest mit dieser verbunden.
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Ebenso sind zum Antrieb der Exzenterwelle durch die Pressenwelle beide
Wellen mit über eine Gliederkette verbundenen Kettenräder versehen.
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Die Weinpresse zum Auspressen der Maische besteht aus vier ineinander
gesteckten Teilen. Außen ist zur Aufnahme der Maische eine unten mit einem Abflußrohr
für den Traubensaft versehene Auffangwanne angeordnet. In diese ist ein feststehender,
oben mit einem Stutzen für die Zufuhr der Maische und mit Öffnungen versehener,
mit der Auffangwanne zerlegbar verbundener äußerer Preßkorb eingelegt. In diesen
ist ein feststehender, mit Öffnungen versehener und durch Ringscheiben festgelegter
innerer Preßkorb eingesteckt. In diesem Preßkorb dreht sich eine mit der Pressenwelle
verbundene, außen mit einem Schneckengewinde versehene und zur Innenfläche des inneren
Preßkorbes einstellbare Preßschnecke. Zur Regelung des Abstandes der inneren Preßschnecke
sind zwei Langschrauben in einem zur Reinigung abnehmbaren Deckel am äußeren Ende
der Auffangwanne angeordnet, wobei ein Behälter unterhalb des Abflußrohres zur Aufnahme
des abgepreßten Traubensaftes dient.
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Zur demontierbaren Befestigung des Deckels sind zwei Lagerrohre am
Deckel und an der Vorderfläche der Auffangwanne vier Rohrlager zur Aufnahme von
zwei Sicherungsbolzen angebracht.
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Der innere Preßkorb ist zur Festlegung durch zwei Ringscheiben verstärkt.
Diese sind zur Führung durch im äußeren Preßkorb angebrachte Stäbe mit Nuten versehen.
Deckel und Preßkörbe können zur leichten Reinigung herausgenommen werden.
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In den Zeichnungen ist die erfindungsgemäße Maschine beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Maschine von vorn, Fig. 2 die Maschine von hinten,
Fig. 3 die Maschine von der linken Seite, Fig. 4-7 die Weinpresse, und zwar Fig.
4 die Auffangwanne, Fig. 5 den äußeren Preßkorb, Fig. 6 den inneren Preßkorb, Fig.
7 die Preßschnecke mit der Pressenwelle, Fig. 4a - 7a die gleichen Teile- in perspektivischer
Darstellung, Fig. 8 das Schüttelwerk mit dem Exzenter-Antrieb und Fig. 9 den Deckel.
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Die Trauben-Erntemaschine ist in ein aus Stahlprofilen bestehendes
Gestell 1 eingebaut. In den rechten Teil des Gestells 1 ist ein Schüttelwerk eingesetzt,
das vor allem aus zwei Rohren 2a,2b besteht, welche die schrägen Schüttelstäbe 3
tragen. Jedes Rohr ist in seiner oberen Hälfte in zwei Lagern 4,5 geführt (Fig.1).
Die oberen Enden der beiden Rohre 2a,2b sind jeweils mit einem Hebel 6,7 veruunden.
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Zum schwingenden Antrieb der beiden Rohre 2a,2b dient eine Exzenterwelle
8, die über einer waagerechten Traverse 9 in zwei Lagern 10,11 geführt wird (Fig.8).
Zwischen den bei -den Lagern 10,11 befindet sich auf der Welle 8 ein Kettenrad 12,
das über eine Kette 13 von einem auf der Pressenwelle 15 befestigten Kettenrad angetrieben
wird. Am Ende der Exzenterwelle 8 ist eine zweiteilige Exzenterscheibe angebracht,
die aus einer Kreisscheibe 16 und einer mit ihr exzentrisch verschraubbaren Antriebsscheibe
17 besteht. Die Antriebsscheibe 17 hat einen Antriebszapfen 18, der das Auge einer
kleinen Schwinge 19 führt. Das andere Ende der Schwinge 19 ist mit einem Zapfen
20 etwa in der Mitte des Hebels 6 drehbar verbunden. Durch den Antriebszapfen 18
wird die Schwinge 19 mit dem Hebel 6 hin und her geführt.
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Dadurch kommt das Rohr 2a mit den Schüttelstäben 3 in schwingende
Bewegung. Um auch das Rohr 2b gleichsinnig anzutreiben, ist zwischen den Enden der
Hebel 6,7 eine große Schwinge 21 angeordnet, die in den Zapfen 22,23 geführt den
Hebel 7 antreibt.
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Die abfreschüttelten Trauben fallen unterhalb der Schüttelstähe 3
auf die hier liegenden schräg angeordneten Schuppen 24 und gleiten nach der linken
Seite bis zu dem seitlich offenen Trog 25 der Transportschnecke 26. Sie werden danach
mittels einer Schnecke 27 zu einer Traubenmühle 28 gefördert. In dieser werden sie
durch ein Flügelrad 29 aufgenommen, zur Maische zerkleinert und schließlich durch
ein bewegliches Rohr zu der Weinpresse 31 gedrückt.
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Die Weinpresse besitzt eine Auffangwanne 32 mit vier Rohrlagern 33-56
für den Deckel 53 sowie eine zylindrische Öffnung 37 in der Vorderfläche 38. In
der Auffangwanne 32 sitzt, drehfest mit ihr verbunden, ein äußerer Preßkorb 39.
Er hat oben einen Stutzen für die Maische, Ringe 41 zur Aufnahme des Innendruckes
sowie Öffnungen oder Schlitze 42 in der Wand für den Traubensaft. Im Inneren des
äußeren Preßkorbes 39 liegt ein innerer Preßkorb 43. Er ist im Bereich der Preßschnecke
44 konisch ausgebildet und bleibt hinter der Preßschnecke 44 an seinem nach außen
gehenden Ende zylindrisch.
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Die Preßschnecke ist im Bereich des Stutzens 40 zylindrisch, dahinter
passend zum inneren Preßkorb 43 konisch ausgebildet. Um ein Verdrehen des inneren
Preßkorbes 43 durch die Rotation der Preßschnecke 44 zu verhindern, sind an seiner
Außenseite zwei Ringscheiben 45,46 mit Nuten 47,48 fest angebracht. Diese Nuten
47,48 werden durch Stäbe 49,50 auf der Innenwand des äußeren Preßkorbes 39 geführt.
Zum Einstellen des inneren Abstandes zwischen dem Schneckengewinde 70 auf der Preßschnecke
44 und dem inneren Preßkorb 43 dienen zwei Langschrauben mit Drehgriff 51,52 in
dem Deckel 53. Hierzu werden die Langschrauben 51,52
soweit gegen
die Ringscheibe 46 gedreht, bis der erwünschte Abstand zwischen dem Schneckengewinde
70 und dem inneren Preßkorb 43 erreicht ist. Der Deckel 53 ist zur befestigung mit
zwei Rohren 54,55 verbunden, in die zwei Sicherungsbolzen 56,57 eingesteckt werden.
Die Sicherungsbolzen werden andererseits in den Rohrlagern 33-36 der Auffangwanne
32 geführt. Der zylindrische Teil des inneren Preßkorbes 43 geht durch die Öffnung
7 der Auffangwanne 32 sowie durch den Deckel 53 und führt den Trester nach außen.
Der abgepreßte Traubensaft fließt durch die schlitzförmigen Offnungen in äußeren
und inneren Preßkorb 39,43 nach unten in ein Abflußrohr 58 und wird in einem Behälter
59 gesammelt. Von dort wird er in Tankwagen abgefüllt.
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Der besondere, mit der neuen Traubenerntemaschine erzielte Fortschritt
ist vor allem darin zu sehen, daß ohne weitere Hilfskräfte kontinuierlich und atomatisch
Traubensaft schon während der Ernte im Weinberg erzeugt wird. Der Trester bleibt
unmittelbar nach dem Ausquetschen des Saftes auf dem Boden liegen. Es entfällt außerdem
die Arbeit, die Trauben bis zur Kellerei und den Trester zurück in den Weinberg
zu bringen. Der Transport des Traubensaftes ist durch Pumpen schnell ohne weitere
Hilfskräfte möglich.
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Alle Teile der Maschine, die mit den Trauben in Berührunfr kommen,
sind aus rostfreiem Edelstahl oder beständigem Kunststoff hergestellt. Sie können
leicht auseinanaer genommen und gereinigt werden. Die benötigte Maschinenleistung
zum Antrieb der Wellen ist infolge der Verwendung von Gliederketten und Kettenrädern
kleiner als bei hydraulisch arbeitenden Maschinen. Zum Schutz gegen Unfälle werden
alle bewegten Teile durch abnehmbare Schutzbleche gesichert.
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Teileverze cmi s 1 Gestell 2a Rohr 2b Rohr 3 Schüttelstäbe 4 Lager
5 Lager 6 Hebel 7 Hebel 8 Exzenterwelle 9 Traverse 10 Lager 11 Lager 12 Kettenrad
13 Kette 14 Kettenrad 15 Pressenwelle 16 Kreisscheibe 17 Antriebsscheibe 18 Antriebszapfen
19 kleine Schwinge 20 Zapfen 21 große Schwinge 22 Zapfen 23 Zapfen 24 Schuppen 25
Trog 26 Transport schnecke 27 Schnecke 28 Traubenmühle 29 Flügelrad 30 Rohr 31 Weinpresse
32 Auffangwanne 33 Rohrlager 34 Rohrlager 35 Rohrlager 36 Rohrlager 37 Öffnung 38
Vorderfläche 39 äußerer Preßkorb 40 Stutzen 41 Ringe 42 Öffnungen 43 innerer Preßkorb
44 Preßschnecke 45 Ringscheibe 46 Ringscheibe 47 Nute 48 Nute 49 Stab Stab 51 Langschrauben~miR
.griff 52 Langschrauben mit Drehgriff 53 Deckel 54 Lagerrohr 55 Lagerrohr 56 Sicherungsbolzen
57 Sicherungsbolzen 58 Abflußrohr 59 Behälter 60 Wellenkupplung 61 Zapfwelle 62
Schneckenwelle 63 Gliederkette 64 Kettenrad 65 Kettenrad 66 Gliederkette 67 Kettenrad
68 Kettenrad 69 Öffnung 70 Schneckengewinde 71 Lager der Pressenwelle 72 Lager der
Pressenwelle
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