DE3337786A1 - Vorrichtung zur steuerung des schubbetriebs einer brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur steuerung des schubbetriebs einer brennkraftmaschineInfo
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Description
1 Q η -j
1734/ot/wi Müller
17.8.1983
17.8.1983
Firma Robert Bosch GmbH, 7000 Stuttgart 1
Vorrichtung zur Steuerung des Schubbetriebs einer Brennkraftmaschine
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist bekannt, beim Betrieb
von Brennkraftmaschinen dann die Kraftstoffzufuhr zu unterbrechen,
wenn bei höheren und hohen Drehzahlen die Drosselklappe geschlossen ist, die Brennkraftmaschine sich also
im sog. Schubbetrieb befindet. Schubbetrieb liegt aber auch dann vor, wenn eine Brennkraftmaschine eine höhere
Drehzahl aufweist als dies der Stellung der Drosselklappe beim Otto-Motor oder der eingespritzten Kraftstoffmenge
bei einem Dieselmotor entspricht; befindet sich die Brennkraftmaschine im Schubbetrieb, dann ist eine Arbeitsleistung
nicht erwünscht. Daher wird die über Vergaser, Einspritzsysteme o.a. Mittel der Brennkraftmaschine zugeführte
Kraftstoffmenge reduziert oder ganz auf Null gestellt.
1734/ot/wi ^U QT377QG
17.8.1983 - /- H OO J / /ob
Man kann so eine zum Teil erhebliche Kraftstoffeinsparung
erzielen, andererseits ist.der Schubbetrieb insofern nicht unproblematisch, als mit der Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr
eine gewisse Auskühlung der Brennkraftmaschine und anschließend bei Ende des Schubbetriebs für eine gewisse
Zeit auch eine Abgasverschlechterung sowie unter Umständen Einbußen an Fahrkomfort bei übergang vom Schubbetrieb in
Normalbetrieb in Kauf genommen werden müssen. Problematisch ist ferner, daß sichergestellt werden muß, daß die Brennkraftmaschine
in ihrem Drehzahlverhalten stets sicher abgefangen werden muß, also nicht ausgehen darf, und zwar
auch dann nicht, wenn sich der Zustand der Schubabschneidung
beispielsweise bei kalter Brennkraftmaschine ergibt.
So kann es beispielsweise dann zu einer kritischen Belastung bei der Einstellung der Schubabschneidung kommen, wenn mit
kalter Maschine bergab gefahren wird, bei geschlossener Drosselklappe also die Kraftstoffzufuhr unterbrochen ist
und dann plötzlich die Kupplung getreten wird, wodurch die ■ Brennkraftmaschine von der Drehbewegung der Räder über das
Getriebe nicht mehr mitgenommen wird. Es besteht dann die 'Gefahr, daß die Drehzahl derart schnell abfällt, bevor Gegegenmaßnahmen
getroffen werden, daß die Maschine ausgeht.
Es ist daher bei einem System zum Schubabschneiden (DE-OS 31 34 991) bekannt, die jeweilige Ist-Drehzahl mit
einem vorgegebenen, zeitabhängigen Verlauf einer Wiedereinsetzdrehzahl
zu vergleichen und die Kraftstoffzufuhr zur
Brennkraftmaschine lediglich dann zu unterbrechen, wenn die Istdrehzahl sich oberhalb des Verlaufs der Wiedereinsetzdrehzahl·
befindet. Hierdurch wird eine genauere Erfassung des jeweiligen Betriebszustands möglich; das Schubabschneiden
wird zurückgenommen, wenn Drehzahlabfälle auftreten, die den gewünschten Sollkurvenverlauf der Wiedereinsetzdrehzahl
unterschreiten und Einsetzrucke können vermieden werden, so daß der Fahrkomfort verbessert wird. Dennoch ist
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17.8.1983 - ^- οοο/ /ο°
das bekannte System zum Schubabschneiden nicht universell anwendbar und reagiert auch nicht ausreichend flexibel auf
alle möglichen, auftretenden Betriebszustände. Insbesondere kann das Fahrverhalten im Bereich der Einsetzdrehzahl problematisch
sein, so kann möglicherweise ein Drehzahlsägen auftreten; außerdem können sich Fahrzustände ergeben, bei
denen die Schubabschaltefunktion (SAS-Funktion) ganz verhindert werden sollte.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß umfassend auf praktisch alle möglichen Betriebszustände
einer Brennkraftmaschine mit SAS-Funktion reagiert werden kann. Insbesondere ergibt sich eine Funktionsverbesserung
im Grenzbereich des dynamischen Wiedereinsetzens, und zwar dadurch, daß bei Unterschreiten der zeitlichen Wiedereinsetzdrehzahl
(Dynamikbereich) eingesetzt und gleichzeitig verriegelt wird, so daß auch bei einem erneuten Ansteigen
der Motordrehzahl oder bei einem weiteren Abregein, also Absenken des Funktionsverlaufs der Wiedereinsetzdrehzahl
über der Zeit nicht erneut abgeschnitten, also auf Schubabschaltung gegangen wird. Hierdurch lassen sich unangenehme
Einsetz- und Abschaltdrehmomentsprünge verhindern, was im sog. "Go and Stop"-Betrieb, etwa beim ständigen Wiederanfahren
und Abbremsen vor Ampeln unangenehm sein kann. Ferner ist vorteilhaft, daß sich durch die Erfindung die
Möglichkeit ergibt, durch externe Schalter oder Steuereinrichtungen, die von anderen Fahrzeugkomponenten herrühren,
die SAS-Funktion zu unterdrücken und Fahrsicherheit und/oder Fahrkomfort zu erhöhen. Beim Abschneiden bzw. Wiedereinsetzen
der Kraftstoffzufuhr, wie dies im Bereich der Wiedereinsetzdrehzahl
und entsprechenden Schwankungen der Ist-
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17.8.1983 - ^- °°° ' /ÖD
drehzahl und aktivem SAS-Betrieb gar nicht vermieden werden
kann, entsteht ein mehr oder weniger starker Ruck, der auf die Antriebsräder, übertragen wird und beispielsweise
bei Glätte und entsprechend minimalen Haftbedingungen schon zu kritischen Fahrsituationen führen kann. In diesem Fall
ist es durch die Erfindung möglich, die SAS-Funktion vollständig zu verhindern. In diesem Zusammenhang läßt sich
die Erfindung auch für den Überdrehschutz bei einer Ladedruckbegrenzung einsetzen.
Weitere Vorteile der Erfindung sowie zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen sowie aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben und
erläutert. Die Zeichnung zeigt ein hardware-mäßiges, also
aus diskreten Schaltungselementen bestehendes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Die Ausführungsbeispiele betreffen entsprechende Steuereinrichtungen
bei einer Otto-Brennkraftmaschine mit Kraftstoffeinspritzung.
Es versteht sich, daß ein solches System mit den entsprechenden Änderungen auch für jede beliebige
Kraftstoffzumeßeinrichtung eingesetzt werden kann, wobei
das Ausgangssignal der in der Zeichnung insgesamt mit 10 bezeichneten Schubabschaltstufe einer Verknüpfungsstufe 11
zugeführt ist, deren anderem Eingang von einer insgesamt
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17.8.1983 - & - OOO // OO
mit 12 bezeichneten, mindestens ein Zeitglied enthaltenden Kraftstoffeinspritzanlage in ihrer Dauer in Abhängigkeit
zur durchgesetzten Luftmenge und zur Drehzahl' der Brennkraftmaschine bestimmte Kraftstoffeinspritzimpulse zugeführt
sind. Es ist ein Drehzahlsensor 13 vorgesehen, eine Schaltung 14 zur Erfassung des Leerlauffalls der Brennkraftmaschine,
ein Temperatur geber 15 sowie ein Luftmas sen-/Luftmengensensor
16; diese Elemente sind bei einer Kraftstoffeinspritzanlage für sich gesehen bekannt und angegeben,
damit die Schubabschaltstufe 1O in das Gesamtsystem eingeordnet
werden kann. Daher ist die Verknüpfungsstufe 11
so ausgebildet, daß sie bei Vorliegen eines Schubabschaltsignals der Schubabschaltstufe 10 die Weiterleitung des
vom Kraftstoffzumeßsystem oder der Einspritzanlage 12 erzeugten
Kraftstoffeinspritzimpulse, etwa zu einer Endstufe für die Ansteuerung von Kraftstoffeinsprxtzventilen, unterbindet.
Die Schubabschaltstufe 10 ermittelt im wesentlichen aus
den Betriebszuständen "Drosselklappe geschlossen" und
Drehzahl n, ob Schubbetrieb vorliegt, wobei das Drehzahlsignal vom Drehzahlsensor 13 über eine Diode 16 in Reihe
mit einem Widerstand 17 auf eine Drehzahl-Signalwandlerstufe 18 in Form eines RC-Gliedes aus Kondensator 19 mit
einstellbaren Reihenwiderständen 20 und 21 gegen positive Versorgungsspannung +U0 gelangt, über zwei weitere Reihenwiderstände
22 und 23 vom Verbindungspunkt 24 gelangt die zur Drehzahl umgekehrt proportionale Ausgangsspannung auf
den negativen (invertierenden) Eingang eines ersten Operationsverstärkers 25, dessen anderem Eingang über verschiedene
Spannungsteilerschaltungen in Verbindung mit einem Energiespeicher (Kondensator 26) das Leerlaufsignal
zugeführt ist. Auf weitere Schaltungseinzelheiten braucht im wesentlichen nicht eingegangen zu werden; die Ansteuerung
des Operationsverstärkers 25 und der verschiedenen,
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17.8.1983 - fr - °°° ' ' ÖD
Vorspannungen erzeugenden Spannungsteiler sind für jeden Fall so ausgelegt, daß im Schubabschneidefall am Ausgang
25a des Operationsverstärkers 25 high-Signal auftritt, welches über Reihenwiderstände 2 7 und 28 auf einen externen
Ausgangsanschluß (Meßausgang)SAS-Information, dargestellt
als Block 29, geführt ist. Das gleiche, den Schubabschneidefall
bestimmende high-Signal gelangt über die Diode 30 und einen Widerstand 31 auf einen Spannungsteiler
aus den Widerständen 32, 3 3 und 34 und zum invertierenden (negativen) Eingang eines nachgeschalteten Operationsverstärkers
35, der dann mit niederem (low) Ausgangssignal die Verknüpfungsstufe 11 im Sinne einer Unterdrükkung
der Kraftstoffeinspritzimpulse von seinem Ausgang ansteuert.
Es sind Mittel zur Mitkopplung am Operationsverstärker 25 vorgesehen, bestehend aus der Reihenschaltung einer Diode
36 und eines Widerstandes 37 zum positiven Eingang des Operationsverstärkers, so daß sich im Bereich der Wiedereinsetzdrehzahl
eine Hysteresewirkung bilden kann; hierdurch ist aber eine dynamische Verriegelung im Grenzbereich
des Wiedereinsetzens nicht realisierbar, so daß die Erfindung vorschlägt, unmittelbar auf den anderen Eingang (invertierenden
Eingang) des Operationsverstärkers 25 über eine in positiver Richtung durchlässige Diode 3 8 in Reihe
mit einem Widerstand 39 das eine niedrige Ist-Drehzahl angebende positive Potential vom Kondensator 19 der Drehzahlsignalwandlerstufe
18 aufzuleiten, wodurch sich bei Unterschreiten der zeitlichen Wiedereinsetzdrehzahl und dem
hierdurch bewirkten Einsetzen der Kraftstoffzufuhr eine
Verriegelung in diesen Zustand ergibt, die verhindert, daß beim Ansteigen der Motordrehzahl· bzw. bei weiterem Abregein
der Wiedereinsetzdrehzahl, die über der Zeit einen vorgegebenen Kurvenverlauf aufweist, erneut abgeschnitten wird.
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17.8.1983 -r- "333'778&'
Bei der Schubabschaltestufe 25 übernimmt der erste Operationsverstärker
35 die Auswertung der jeweils zugeführten Istwertsignale, während am zweiten Operationsverstärker
im wesentlichen das zum Spannungsteiler der Widerstände 32, 33 und 34 gehörende Zeitglied 40 mit Kondensator 41 und
den beiden Ableitwiderständen 42 und 44 den Verlauf der Wiedereinsetzdrehzahl vorgibt, die mit dem dem anderen
(nicht invertierenden) Eingang des Operationsverstärkers 35 zugeführten aufbereiteten Istdrehzahlverlauf verglichen
wird. Dabei bestimmt sich der jeweilige Verlauf der Wiedereinsetzdrehzahl maßgebend durch eine weitere Vergleichsschaltung,
dargestellt durch den Block 47, der über die Diode auf das Zeitglied 40 arbeitet und Informationen von verschiedenen
Schaltungspunkten der Schaltung 10 ergänzend verarbeitet,
Es ist nun möglich, dem Ausgangsblock 29 der SAS-Inforniation
eine Anzeigeeinrichtung nachzuschalten, die optisch oder akustisch dann eine Anzeige vermittelt, wenn der Schubabschneidefall
vorliegt. Andererseits kann man an diesem Ausgang dem Block 29 aber auch über einen Block 45 Eingangsinformationen
zuführen, wie sie. durch die Pfeile 46 angedeutet sind, wodurch es möglich ist, durch geeignete
Dimensionierung an diesem jetzt als Eingang benutzten Ausgang der SAS-Informationen Maßnahmen einzuleiten und durchzuführen,
die die Schubabschaltefunktion insgesamt unterdrücken .
In diesem Zusammenhang kommen in Frage die Anordnung willkürlicher
vom Fahrer betätigbarer Schalter, wodurch der Fahrer selbst auf bestimmte Fahrsituationen reagieren und
das Schubabschalten unterbinden kann; es ist aber auch möglich, durch von anderen Fahrzeugkomponenten, beispielsweise
Klimaanlage, Temperaturinformation stammende Signale am Block 29 die Schubabschaltefunktion
zu unterdrücken. Hierdurch ergeben sich Eingriffsmöglichkeiten zur Verbesserung des Fahrverhaltens, zur Erhöhung
der Fahrsicherheit, zur Einführung eines Überdrehschutzes, Einführung einer Ladedruckbegrenzung bei Turboladern
u. dgl.
-40-
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Claims (1)
- ί ■>.J \.?1734/ot/wi
17.8.1983Firma Robert Bosch GmbH, 7000 Stuttgart 1PatentansprücheVorrichtung zur Steuerung des Schubbetriebs bei einer Brennkraftmaschine in Abhängigkeit zur Augenblicksdrehzahl und einem Wiedereinsetzdrehzahl-Schwellenverlauf, mit einem Drosselklappenstellungssensor, einer Drehzahlvergleichsstufe und einer Auswerteschaltung zum Bestimmen eines Kraftstoffabschneide- oder Zumeßsignals, dadurch gekennzeichnet, daß drehzahlabhängig oder willkürlich betätigbare'Mittel vorgesehen sind zur Verriegelung der Schubabschaltefunktion (SAS-Funktion) im wiedereingesetzten Zustand für eine vorgegebene Zeitdauer.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Istwertvergleichsstufe (Operationsverstärker 25) zur Verbesserung des Fahrverhaltens nach dem Wiedereinsetzen das Ausgangssignal der Drehzahl-Signalwandlerstufe (40) unmittelbar zugeführt ist.3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem invertierenden Eingang (Minuseingang) des Operationsverstärkers (25) das Istdrehzahlsignal der Drehzahl-Signalwandlerstufe (18) über eine für positive Spannungen durchlässige Diode (38) und einen Reihenwiderstand (39) zugeführt ist.17.8.1983 - 2 - öö°' /ÖD4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch' gekennzeichnet, daß am Anzeigeausgang für die SAS-Funktion ein diesem Ausgang die Erzeugung des Schubabschaltesignals in der nächsten Stufe verhindernde Eingangssignale erzeugender Schaltungsblock (45) zugeordnet ist.5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Fahrers ein. dem Eingangsblock (45) zugeordneter Schalter zur Unterdrückung der SAS-Funktion angeordnet ist.
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