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Bezeichnung: Lackbildaufbringung auf eine nicht glatte
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Oberfläche Beschreibung: Die Erfindung betrifft die Lackbildaufhringung
auf eine nicht glatte Oberfläche, insbesondere auf ein Hammerschlagblech, bei der
ein Flachmaterialträger mit dem Lackbild und einer Klebstoffschicht ggf. nach dem
Abziehen einer Schutzfolie an die gereinigte Oberfläche angelegt und durch Überstreichen
mit einem Rakel oder dgl. an die Oberfläche ange drückt und angeklebt wird.
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Das direkte Herstellen eines Lackbildes auf einer Oberfläche durch
Auftragen von Lack mit einem Pinsel ist eine aufwendige Malerarbeit. Zwar kann diese
Arbeit durch Verwendung von Bildschablonen vereinfacht werden, falls eine Vielzahl
gleicher Bilder anzubringen sind, bei einer nicht glatten Oberfläche als Bildträger
ergeben sich jedoch Schwierigkeiten daraus, daß die Schablone nicht vollflächig
anliegt, so daß keine scharf umgrenzten Bildbegrenzungslinien gewährleistet sind.
Daher ist diese Art des Aufbringens
eines Lackbildes unbefriedigend.
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Eine weniger aufwendige bekannte Möglichkeit zum Aufbringen eines
Lackbildes besteht darin, eine Trägerfolie beispielsweise aus Polyvinylchlorid vorzusehen,
die auf einer Seite eine Klebstoffschicht trägt bzw. selbstklebend ausgebildet ist
und auf der anderen Seite eine Lackschicht trägt, wobei tlem Bild entsprechende
Ausstanzungen vorgenommen werden.
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Diese Folie wird in der gewünschten Lage auf die Oberfläche aufgeklebt,
nachdem eine die Klebstoffschicht abdeckende Schutzfolie abgezogen wurde. Das Andrücken
und damit Ankleben erfolgt unter Verwendung eines Rakels. Dabei ist ein glattes
faltenfreies Aufbringen problemlos, weil die im Vergleich zur dünnen Lackschicht
dicke Trägerfolie, die zwischen der zu beklebenden Oberfläche und dem Lackbild verbleibt,
eine gewisse Steifheit und Festigkeit bietet. Auf diese Weise lassen sich Lackbilder
problemlos auf glatte Oberflächen aufbringen. Bei nicht glatten Oberflächen kann
das Ergehnis ,jedoch nicht voll befriedigen, weil dann die Folie mit dem Lackbild
nur an den vorspringenden Oberflächenbereichen anliegt und angeklebt ist. Das bedeutet
nicht nur eine Verringerung der Haftfestigkeit durch unvollständige Verklebung,
vielmehr ist beispielsweise im Falle des Aufbringens des Lackbildes auf ein Hammerschlagblech
die Hammerschlagstruktur im Bereich des Bildes nicht oder nur noch in geringem Maße
zu sehen, was optisch von Nachteil ist. Dem kann auch nicht durch ein verstärktes
Andrücken an die Oberfläche mittels des Rakels begegnet werden. Selbst bei einem
innerhalb der einzelnen Oberflächenvertiefungen wirksamen örtlichen Andrücken, das
nicht von den umgebenden Oberflächenerhebungen aufgefangen wird, ist ein vollflächiges
Ankleben nicht zu erreichen, weil die Trägerfolie beim Eindrücken in die Vertiefungen
sich mehr oder minder elastisch verformt und heim Nachlassen des Drucks zumindest
teilweise wieder aus den Oherflächenvertiefungen herauszieht.
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Dementsprechend liegt der Erfindung die AuPgaI>e zugrunde, die
Lackbildaufbringung bei wirtschaftlicher Arbeitsweise so durchzuführen, daß eine
vollflächige Anhaftung des Lackbildes erzielt wird, bei der sich auch die unter
dem Lackbild vor handene Oberflächenstruktur vollständig abzeichnet Zur Lösung dieser
Aufgabe wird von der eingangs beschriebenen Lackbildaufbringung ausgegangen, die
eriEbisldungsgem.iß dadurch gekennzeichnet ist, daß der wasserdurchlässige Flachmaterialträger,
das aus Kunstharz bestehende Lackbild und die Klebe stoffschicht ein Abziehbild
bilden, das unter Befeuchtung mit der Lackbildseite auf die Oberfläche geklebt wird,
worauf der Flachmaterialträger durch Feuchtigkeit vom Lackbild gelöst und abgezogen
wird, das an der Oberfläche anhaftende dünnschichtige Lackbild von seiner Mitte
zum Rand mit einer Weichgummiwalze angedrückt und dabei unter plastischer Verformung
in die Oberflächenvertiefungen verlagert und ganzflächig angeklebt wird und die
Klebstoffreste vom Lackbild entfernt werden.
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Diese erfindungsgemäße Lackaufbringung ist mit geringem Auf wand durchfahrbar,
weil mit einem vorgefertigten Lackbild gearbeitet wird, das nach Art eines Abziehbildes
aufgebracht wird. Dementsprechend ist auch das Bild seitenverkehrt auf dem Flachmaterialträger
angeordnet, der ein problemloses Aufbringen des Lackbildes sichert, dann aber abgezogen
wird, so daß nur die dünne Kunstharz-Lackschicht von beispielsweise zum zusammen
mit Klebstoff auf der Oberfläche verbleibt. Durch das Andrücken mit der Weichgummiwalze
wird das Lackbild überall individuell angedrückt und dabei bis zum Boden vorhandenerVertiefungen
verlagert sowie vollflächig angeklebt. Dabei erfährt die Kunqtharzschicht eine entsprechende
plastische Verformung und zeigt kein Bestreben, sich anschließend wieder aus den
Oberflächenvertiefungen zurückzuziehen. Somit wird in Ergebnis lediglich ein dünner
Lackauftrag vollflächig auf die Oberfläche aufgebracht und mit ihr verklebt, so
daß sich die unter dem Lackbild vorhandene
Oberflächenstruktur
auch auf der sichtbaren Außenseite des Lackbildes abzeichnet. Das führt in Verbindung
mit der nicht auftragenden geringen Stärke der Lackschicht zu einer hervorragenden
Qualität, die von einer direkten Lackierung der Oberfläche nicht zu unterscheiden
ist. So hat sich insbesondere herausgestellt, daß bei der beanspruchten Vorgehensweise
weder das Abziehen des Flachmaterialträgers noch die anschließende Bearbeitung und
Verformung des Lackbildes dazu führen, daß Falten innerhalb der dünnen Lackschicht
entstehen.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Sowohl das danach vorgesehene Überstreichen des vom Flachmaterialträger
befreiten Lackbildes mit einem Schwamm wie die Verwendung einer mit Moosgummi belegten
Walze und die Verwendung entspannten Wassers beim Anlegen des Lackbildes und beim
Lösen des Flachmaterialträgers hahen sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen.
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Ferner wurden die besten Ergebnisse mit Lackbildern erzielt, die innerhalb
einer von Aussparungen freien durchgehenden Lackschicht durch Verwendung von zumindest
zwei Kunstharzlacken unterschiedlicher Farbe ausgebildet sind. Dabei kann eine Farbe
mit der Farbe der Oberfläche übereinstimmen, so daß der Eindruck entsteht, daß die
Lackbildaufbringung nur innerhalb der entsprechenden Bildflächenabschnitte erfolgt
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer
schematiscWen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Kig. 1 das Aufbringen eines Lackbildes
auf ein Hammerschlagblech während des Andrückens des Lackbildes mit einer Weichgummiwalze
in perspektivischer Darstellung und
Fig. 2 den Schichtaufbau beim
verwendeten Abziehbild in einem Teilschnitt, wobei die Schichtstrken nicht maßstahrsee
mäß sind.
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In Fig. 1 ist ein Hammerschlagblech 1 dargestellt, dessen gesamte
Oberfläche 2 von Vertiefungen 3 überdeckt ist, die unregelmäßige mehreckige Oberflächenabschnitte
4 umgrenzen, die im Bereich ihrer Mitte 5 am weitesten nach oben vorragen. Auf die
Oberfläche 2 wird ein Lackbild 6 aufgebracht, das von einer kontinuierlichen Kunstharz-Lackschicht
7 (Fig. 2) gebildet ist, die zwei unterschiedliche kontrastierende Farben aufweist.
Eine Bildfläche 8 und eine Umrandungsflache 9 sind beispielsweise in einem beigen
Farbton gehalten, der mit der Lackierung der Oberfläche 2 des Hammerschlagblechs
1 übereinstimmt. Die komplementäre Restfläche 10 zwischen der Bildfläche 8 und der
Umrandungsfläche 9 sowie der die Umrandungsb fläche 9 umschließende Randstreifen
11 weisen demgegenüber beispielsweise eine dunkelbraune Farbe auf. Dadurch hebt
sich die Bildfläche 8 die im vorliegenden Falle zwei Schwachen darstellt, deutlich
ab.
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Zu Beginn der Lackbildauftragung liegt das Lackbild 6 in Form eines
mehrschichtigen Abziehbilds 12 vor, das in Fig.2 dargestellt ist. Auf einem wasserdurchlässigen
Flachmaterialträger 13 befindet sich eine Klebstoffschicht 14 in Form einer Eiweißbeschichtung,
welche die Kunstharz-Lackschicht 7 mit dem Flachmaterialträger 13 verbindet. Auf
der anderen Seite der Lackschicht 7 ist eine Leimschicht 15 vorgesehen, die durch
eine Schutzfolie 16 abgedeckt ist.
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Zum Anbringen des Lackbilds 6 bzw. der Lackschicht 7 wird ein nicht
dargestellter Hartgummirakel verwendet, der zweckmäßigerweise rückseitig mit einem
fleinigungsschwamm versehen ist.
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Ferner wird eine Weichgummiwalze 17 benötigt, wie sie in Fig. 1 dargestellt
ist. Diese weist einen Walzenkern 18 auf, auf den ein rohrförmiger Moosgummibelag
19 aufgesteckt ist,
der beispielsweise einen Außendurchmesser von
6 cm und einen Innendurchmesser von 2 cm und somit eine Wandstärke von 2 cm aufweist.
Der feinporige Moosgummi nimmt Wasser auf und besitzt eine solch geringe Härte,
daß der Belag 19 bei leichtem bis mäßigem Andrücken im wesentlichen senkrecht an
die Oberfläche 2 des Hammerschlagblechs vollständig in dessen Vertiefungen 3 eindringt.
Der Walzenkern 18 ist auf den koaxialen Enden 20 eines Bügels 21 gelagert, der mit
einem Handgriff 22 versehen ist.
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Zum Anbringen des Lackbildes 6 wird in folgender Weise vorgegangen:
Zunächst wird an der für die Anbringung vorgesehenen Stelle die Oberfläche 2 des
Hammerschlagblechs 1 gereinigt und dabei mittels Spiritus oder Terpentin entfettet.
Ggf. wird die Oberfläche 2 danach mit einem fusselfreien Tuch getrocknet. Darauf
wird die Oberfläche 2 mit Wasser angefeuchtet, dem ein Entspannungsmittel zugesetzt
wurde. Das 0 Wasser weist dabei eine Temperatur von beispielsweise 20 C auf. Nunmehr
wird die aus Papier bestehende Schutzfolie 16 vom Abziehbild 12 abgezogen, so daß
die Leimschicht 15 freigelegt wird. Das restliche Abziehbild 12 wird ganz in das
entspannte Wasser eingetaucht und mit der Leimschicht 15 auf die angefeuchtete Oberfläche
2 aufgebracht und ausgerichtet und kräftig mittels des Hartgummirakels an die Oberfläche
2 angedrückt. Dabei wird der Rakel von der Mitte des Bildes nach außen bewegt, wodurch
ein faltenfreies planes Auflegen und Anhaften des Bildes 12 erzielt wird. Darauf
wird der außenliegende Flachmaterialträger, der von wasserdurchlässigem Papier gebildet
ist, erneut angefeuchtet und nach einer entsprechenden Einwirkungszeit von beispielsweise
20 Sekunden, in der das Wasser die Klebstoffschicht 14 auflöst, seitlich abgezogen.
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Darauf wird mit der Schwammseite des Rakels huber das aufliegende
Lackbild 6 gestrichen, um evtl. vorhandene größere
Lufteinschlüsse
herauszudrücken. Darauf wird die Weichgummi walze 17 in der Mitte des Lackbildes
6 angesetzt und mit zu2 Oberfläche 2 senkrechtem Druck langsam von der Bildmitte
nach außen abgerollt, wobei das Wasser zwischen der Oberfläche 2 und dem Lackbild
6 herausgedrEckt wird Deswegen wird die Weichgummiwalze 17 von der Bildmitte zum
Bildrand bewegt, also von der Bildmitte nach oben und von der Bildmitte nach unten.
Anschließend wird die nach dem Abziehen des Flachmaterialträgers 13 freiliegende
Klebstoffschicht 14 bzw der Klebstoffrest mit entspanntem Wasser und der Schwammseite
des Rakels sorgfältig abgewaschen Im Winter bzw bei Außentemperaturen von unter
OOC muß das aufgebrachte Lackbild 6 nach dem Abwaschen des Klebstoffs sofort abgetrocknet
werden.
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Ggf kann dazu ein Heißluftgebläse verwendet werden.
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In Fig. 1 ist das Andrücken des Lackbildes 6 mit der Weichgummiwalze
17 dargestellt, die längs der ersten Andrückbahn von der Bildmitte nach oben bewegt
wird. Wie ie angedeutet wird bei diesem Arbeitsgang das Lackbild 6 unter plastischer
Dehnung und Verformung in die Vertiefungen 3 der Oberfläche 2 des Hammerschlagblechs
1 eingedrückt und dabei vollflächig mit der Oberfläche 2 verklebt. Dementsprechend
zeichnen sich im von der Weichgummiwalze 17 überfahrenen Bereich die Vertiefungen
3 der Oberfläche 2 deutlich auch auf der Außenseite des Lackbilds 6 ab, wie es in
Fig. 1 deutlich gemacht ist.
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Nach dem vollständigen Andrücken des Lackbilds 6 mittels der Weichgummiwalze
17 wird somit die Oberflächenstruktur des Hammerschlagblechs 1, dessen Oberfläche
2 lackiert ist, nicht unterbrochen. Von dieser lackierten Oberfläche 2 heben sich
lediglich die Restfläche 10 und der Randstreifen 11 wegen ihrer ahweichenden Farbgebung
ab, nicht jedoch die Bildflache 8 und die Umrandungsfläche 9, welche die Farbe aufweisen,
mit der das Hammerschlagblech 1 auch außerhalb des Lackbilds 6 lackiert ist.
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Bezeichnung Lackbildaufbringung auf eine nicht glatte Oberfläche Bezugszeichenliste:
1 Hammerschlagblech 2 Oberfläche 3 Vertiefungen 4 Oberflächenabschnitte 5 Mitte
(von 4) 6 Lackbild 7 Kunstharz-Lackschicht 8 Bildfläche 9 Umrandungsfläche 10 Restfläche
11 Randstreifen 12 Abziehbild 13 Flachmaterialträger 14 Klebstoffschicht 15 Leimschicht
16 Schutzfolie 17 Weichgummiwalze 18 Walzenkern 19 Moosgummibelag 20 Enden (von
21) 21 Bügel 22 Handgriff