DE3320324A1 - Verfahren zum verhindern eines eindringens von metall zwischen eine kokillenwandung und eine duese - Google Patents
Verfahren zum verhindern eines eindringens von metall zwischen eine kokillenwandung und eine dueseInfo
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- B22D11/0637—Accessories therefor
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Description
Verfahren zum Verhindern eines Eindringens von Metall
zwischen eine Kokillenwandung und eine Düse
zwischen eine Kokillenwandung und eine Düse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern eines Eindringens von Metall zwischen eine Kokillenwandung od.
dgl. und eine Düse bzw. ein Düsenmundstück, durch welche/s
eine Metallschmelze zwischen zwei sich gegenüberliegende Arbeitsflächen einer Kokille od.dgl. eingeführt wird.
Eines der schwierigsten Probleme beim kontinuierlichen Giessen, insbesondere von Eisen- und Nichteisenmetallen
bietet die Zuführdüse, mit welcher das flüssige Metall in
den Giessspalt zwischen beispielsweise zwei Walzen oder
Raupenkokillen eingegeben wird. Gerade bei letztgenannter
Giessmaschine werden verhältnismässig dünne Bänder, z.B. von 20 rftm Dicke und darunter, gegossen. Das wiederum bedeutet,
dass die Düse, insbesondere im Bereich des Düsenmundstückesj,
verhältnismässig gering dimensioniert sein muss.
Wesentliche Gefahren für die Düse kommen einmal von den
sehr hohen Temperaturen des durchfliessenden Metalls. Es gibt nup wenig Werkstoffe, welche einer Erosion oder Auflösung
im Metall widerstehen. Unter den wenigen Werkstoffen, die diesen Forderungen entsprechen, ist Graphit zu nennen.
Doch Graphit bietet den Nachteil einer hohen Wärmeleitfähigkeit, die Wärme wird so schnell von der Metallschmelze
abgeführt, dass das Metall die Neigung hat, in der Düse zu erstarren.
Ein weiterer feuerfester Werkstoff ist eine Mischung von
30% Diatomeenerde (praktisch reine Kieselsäure in Form von mikroskopischen Zellen), 30% lange Asbestfasern, 20% Natriumsilikat
(Trockengemisch) und 20% Kalk (zur Bildung von Kalziumsilikat). Eine derartige Düse wird in der Regel beim
Vergiessen von Aluminium verwendet.
Beim Giessen von Stahl findet dagegen in der Regel eine Düse Anwendung, welche entweder aus reinem ZrC>2 oder aus
ZrSiO4 besteht.
Die Düse muss aber nicht nur den thermischen Beanspruchungen widerstehen, die sich durch die Temperaturen des Giessmetalls
ergeben, sondern gleichermassen dem daraus resultierenden chemischen Angriff sowie den mechanischen Einwirkungen
infolge von Schwingbewegungen der Kokille oder Walze und Verbiegungen der Düse infolge des relativ hohen Gewichts
der hindurchfliessenden Schmelze. Gerade dieses Durchbiegen führt zu einem Reiben, insbesondere des Düsenmundstücks
an der Walze oder der Kokillenwandung, und damit zu einem Zerstören der Düse.
Ein weiteres Problem bildet das sogenannte Hinterfliessen
der Düse durch die aus der Düse austretende Metallschmelze. Die aus der Düse austretende Metallschmelze bildet im
Bereich zwischen Austrittsöffnung und dem ersten Kontakt mit den mitlaufenden Wandungen der Walze, Kokille, des Bandes
od.dgl. einen Krümmungsradius, welcher im wesentlichen von der Oberflächenspannung des Metalls, dem metallostatischen
Druck, mit dem das Metall aus der Düse austritt, und der Geschwindigkeit der mitlaufenden Wandungen der entsprechenden
Giessmaschinenteile abhängt. Hierbei kann es auch
infolge «iner frühzeitigen Erstarrung des Metalls zu einem
Rückstau kommen, welcher bewirkt, dass das Metall das Düsenmundstück
hinterfliesst. Diese Erscheinung ist sehr unangenehm,
da sie den Ablauf des kontinuierlichen Giessens wesentlich stört und auch das Zusammenspiel von Düsenmundstück
und Giessmaschine behindert.
Zur Vermeidung insbesondere von letztgenanntem Problem ist aus der Schweizer Patentanmeldung ein Verfahren be-
kannt, bei dem in einem Zwischenraum zwischen der Düse bzw. dem Düsenmundstück und den Walzen, Kokillen, Bänder
od.dgl. ein Luftkissen aufgebaut wird, mittels dessen ein
Krümmungsradius der Metallschmelze zwischen einer Auslassöffnung' des Düsenmundstückes und einem Kontaktpunkt der
Schmelze mit der Walze, Kokille, dem Band od.dgl. beeinflusst
wird. Dieses Verfahren ist sehr wirkungsvoll, bedarf jedoch einer besonderen Ausgestaltung des Düsenkörpers sowie
einer genauen Kenntnis der Stärke des zuzuführenden Luftstromes bzw. der Höhe des Druckes des aufgebauten Luftkissens.
Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt., ein Verfahren der oben genannten Art zu entwickeln, mittels welchem er ein
Hinterfliessen der Düse auf einfache Weise, aber unabhängig von der Düse selbst, verhindern kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass zwischen das Mundstück und die Arbeitsflächen der Kokille od.dgl. ein Giesspulyer
eingebracht wird, welches nach dem Düsenmundstück eine Seihutzhaut bzw. -schicht auf der Schmelzeoberfläche
bildet.
- 4Γ-
Das bedeutet, dass der Raum zwischen Düsenmundßtück und Kokillenarbeitsfläche,
in welchen gegebenenfalls: die Schmelze eindringen könnte, von einem anderen Werkstoff vorzeitig
ausgefüllt wird, sodass die Schmelze gar nicht die MÖglichkeit
erhält, in diesen Raum einzudringen.
Das Giesspulver, welches handelsüblich erhältlich ist, weist einen Schmelzpunkt auf, welcher dicht unterhalb demjenigen
des zu vergiessenden Metalls liegt.; Rieselt nun dieses Giesspulver über die Kante oberhalb dejt Auslassöffnung
des Düsenmundstücks hinweg auf die flüssige Schmelze, so verflüssigt sich dieses Giesspulver ebenfalls beim Kontakt
mit der Schmelze und bildet eine Schutzhaut. Diese Schutzhaut verhindert ebenfalls einen Rückstau der Schmelze,
d.h. ein Hinterfliessen der Düse, gleichzeitig schützt
sie aber auch die Schmelzeoberfläche vor Oxidation.
Kurz nachdem die Schmelze aus der Düse ausgetreten ist und
ihren ersten Kontakt mit der gekühlten Kokillenwandung hat, beginnt sie zu erstarren. Da sie jedoch beim Pliessen flüssiges
Giesspulver mitführt, kommt sie gar nicht erst in direkten Kontakt mit der Kokillenwandung. Deshalb erstarrt
auch zuerst wiederum die Flüssigkeit aus dem Giesspulver und bildet damit sehr wirkungsvoll eine Gleitschicht zwisehen
der Kokillenwandung und der danach erstarrenden Metallkruste. '':■
Das Einbringen des Giesspulvers zwischen das Düsenmundstück und die Arbeitsfläche der Kokille od.dgl. kann beispielsweise
durch ein hinter oder an der Düse angeordnetes Gebläse bewirkt werden. Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein
manuelles oder mechanisches Einbringen des Giesspulvers.
Bevorzugt wird jedoch das Giesspulver, bevor es in den Raum
zwischen Düsenmundstück und Kokillenwandung gelangt, auf die Arbeitsflächen der Kokillen od.dgl. haftend aufgebracht.
Zum Aufbringen bieten sich Verfahren an, wie sie in der DE-OS 31 20 582 aufgezeigt sind. Im Rahmen der Erfindung
liegen jedoch auch andere Verfahren, mittels denen üblicherweise eine Fläche mit einem Pulver beaufschlagt
werden kann.
Die Menge des einzubringenden Pulvers bzw. die Dicke der aufzubringenden Schicht auf die Arbeitsflächen der Kokillen
richtet sich im wesentlichen nach dem Abstand zwischen dem Düsenmundstück und der Kokillenwandung. Sie muss auf jeden
Fall so gewählt werden, dass dieser Abstand vollkommen ausgefüllt ist, damit ein Hinterfliessen der Düse wirkungsvoll
vermieden wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung;
diese zeigt in ihrer einzigen Figur einen schematisch dargestellten Teilquerschnitt durch ein Düsenmundstück 1 im
Bereich des Schmelzeeinlaufes zwischen zwei mitlaufende Wandungen 2 und 3 einer Raupenkokille.
Das Düsenmundstück 1 wird von einer oberen Düsenwand 4 und einer unteren Düsenwand 5 begrenzt, welche zwischen gich
einen Giesskanal 6 zum Führen einer Metallschmelze 7 ausbilden. Diese Metallschmelze 7 tritt aus einer Ausflussöff-
nung 8 am Düsenmundstück 1 aus und beginnt kurz nach dem Düsenmundstück 1 infolge der kühlenden Einwirkung der Kokillenwandungen
2, 3 von aussen her zu festem Material 9 zu erstarren.
Während des Betriebes der Raupenkokille wird auf sich gegenüberliegende
Kokillenarbeitsflächen 10 und 11 ein handelsübliches
Giesspulver 12 haftend aufgebracht. Die Dicke der Giesspulverschicht 12 entspricht nicht ganz dem Abstand
a zwischen Düsenwand 4 bzw. 5 und Kokillenarbeitsfläche 10 bzw. 11.
Das Giesspulver 12 soll einen Schmelzpunkt haben, welcher geringfügig unterhalb desjenigen des zu vergiessenden Metails
7 liegt. Kommt das Giesspulver nach dem Düsenmundstück 1 mit der Schmelze 7 in Kontakt, so wird es ebenfalls
flüssig und bildet eine Schutzhaut 14 auf der Schmelze 7, welche letztere am Hinterfliessen des Düsenmundstückes 1
hindert. Anfänglich wird mehr Giesspulver eingebracht, so dass sich die Schutzhaut 14, insbesondere im Bereich nach
der Ausflussöffnung 8 in ausreichendem Masse ausbilden
kann.
Die gekühlte Kokillenarbeitsfläche 10, 11 bewirkt, dass nicht nur die Metallschmelze 7, sondern auch die Schutzhaut
14 nach kurzem Weg zu einer Schicht 15 zu erstarren beginnt.
Claims (4)
- Patentansprüche. Verfahren zum Verhindern eines Eindringens von Metall zwischen eine Kokxllenwandung od.dgl. und eine Düse bzw. ein Düsenmundstück, durch welche/s eine Metallschmelze zwischen zwei sich gegenüberliegende Arbeitsflächen einer Kokille od.dgl. eingeführt wird,dadurch gekennzeichnet,dass zwischen das Düsenmundstück (1) und die Arbeitsflächen (10,11) der Kokille (2,3) od.dgl. ein Giesspulver (12) eingebracht wird, welches nach dem Düsenmundstück (1) eine Schutzhaut (14) bzw. -schicht (15) auf der Schmelzeoberfläche bildet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Giesspulver (12) einen Schmelzpunkt aufweist, welcher dicht unterhalb desjenigen des zu vergiessenden Metalls (7) liegt, sodass sich die Schutzhaut (14) beim Kontakt mit der Schmelze (7) ebenfalls verflüssigt und in ,dem Bereich erstarrt, in welchem auch die Schmelze zu erstarren beginnt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Giesspulver (12) haftend auf die Arbeitsflächen ( 10 ,1 1 ) der Kokille (2,3) od.dgl. aufgebracht wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Giesspulver (12) in einer Mengezwischen das Düsenmundstück (1) und die Arbeitsflächen (10,11) eingebracht oder in einer Dicke auf die Arbeitsflächen aufgebracht wird, welche nicht ganz dem Abstand (a) zwischen Düsenmundstück (1) und Arbeitsflächen (10,11) ausfüllt bzw. diesem Abstand (a) entspricht.
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