DE3319824A1 - Verfahren zum bekaempfen von zielobjekten mittels bomblets und bomblet-traegerkoerper zum ausueben des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum bekaempfen von zielobjekten mittels bomblets und bomblet-traegerkoerper zum ausueben des verfahrensInfo
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Description
Fg/Pa ' ό
DIEHL GMBH & CO., D-8500 Nürnberg
Verfahren zum Bekämpfen von Zielob^ekten mittels Bomblets und Bomblet-Trägerkörper
zum Ausüben des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und einen Trägerkörper gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 2,
Das gattungsgemäße Verfahren und die gattungsgemäße Vorrichtung sind aus der DE-AS 17 03 781 bekannt. Die Zündung
der Ausstoßtreibladung muß in solcher Höhe über Grund erfolgen, daß die - im wesentlichen parallel zur Einfallsrichtung
in das Zielgebiet - aus dem Trägerkörper nach rückwärts ausgestoßenen Bomblets, deren steiler Flug ins Zielgebiet
eine gegenseitige fächerförmige Aufweitung erfährt, eine hinreichend große Streu- und somit Zielfläche belegen; während
andererseits, bei zu großflächigem Zielgebiet, aufgrund der beschränkten Anzahl von Bomblets in einem Trägerkörper
die Wahrscheinlichkeit von Treffern bei einzelnen im Zielgebiet operierenden Zielob^ekten nur gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirkung der
Bekämpfung einzelner Zielobjekte im Zielgebiet von Bomblets zu verbessern»
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch
gelöst, daß das Verfahren gattungsgemäßer Art zusätzlich gemäß den Teilmerkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches
1 'ausgestaltet ist, während der Trägerkörper gattungsgemäßer Art auch die Teilmerkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 2 aufweist.
„/ 3313824
Der Kerngedanke der Lösung ist also darin zu sehen? den Trägerkörper
nicht nur zur höhenabhängigen Steuerung für das Zünden der Ausstoßtreibladung mit einem Sensor auszustatten^sondern
auch diesen oder einen zusätzlichen Sensor dafür vorzusehen?
-. vor Herabfallen des Trägerkörpers auf die Standard-Höhe für den Ausstoß der Bomblets - einen inneren Bereich des
Zielgebietes daraufhin zu untersuchen^ ob sich darin ein spezifisches
(vorgegebenes) zu bekämpfendes Zielobjekt befindet, Wenn das der Fall ist, erfolgt der Bomblet-Ausstoß noch nicht
in der Standard-Höhe, sondern verzögert°, und somit erst bei
Erreichen einer reduzierten Höhe, aus der heraus das Bomblet-Streufeld im wesentlichen auf das kleinere Sensor-Erfassungsfeld
im Inneren des größeren Standard-Zielgebietes konzentriert ist. In diesem Falle ist die Wirkung des Bomblet-Einsatzes
erhöhte weil deren Einzel-Wirkungen im verkleinerten Zielgebiet und damit in unmittelbarer Nähe eines spezifisch
zu bekämpfenden Zielobjektes konzentriert werden; mit der Folge entsprechend vergrößerter Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen
Einsatzes des Bomblet-TrägerkörperSo Wird dagegen beim Einfall in das Zielgebiet vom Sensor kein spezifisch zu bekämpfendes
Zielobjekt in jenem inneren Zielgebiet ausgemacht, dann erfolgt der Ausstoß der Bomblets unverzögert; also bei
Erreichen der Standard-Höhe mit dem entsprechend größeren Streubereich um das innere Zielgebiet herum, in dem die normale
Wahrscheinlichkeit von Bomblet-Treffern in Zielobjekten
gegeben ist, welche sich außerhalb des Sensor-Erfassungsgebietes befinden.
Als Trägerkörper kann gleicherweise der Gefechtskopf eines Marschflugkörpers oder ein ballistisches Geschoß Anwendung
finden, wenn durch seine ballistische oder gesteuerte Flug-
bahn ein genügend steiler Einfall des Trägerkörpers in das Zielgebiet gegeben ist. Denn dann lassen sich die Bomblets
einfach auf das flächenmäßig verkleinerte, innere Zielgebiet konzentrieren, indem (bei rechtzeitiger Detektion eines darin
befindlichen, spezifisch zu bekämpfenden Zielobjektes) der Bomblet-Ausstoß bis zum Erreichen einer niedrigeren Höhe
über Ziel-Grund verzögert wird. Außerdem ist der konstruktive Aufwand für den Einbau und Betrieb des Sensors dann relativ
gering, weil dieser starr und längs der Trägerkörper-Längsachse orientiert in dessen Spitze eingebaut werden kann.
Auch der Sensor selbst kann einfach, also preiswert ausgebildet sein, da er weder hohe Auflösung noch starke Bündelung
aufweisen muß. Vielmehr genügt es für die angestrebte Verbesserung des Bomblet-Einsatzes, daß er von knapp oberhalb
der Ausstoß-Standardhöhe am Grund ein Erfassungsgebiet bedeckt, das kleiner als das Standard-Streugebiet der Bomblets
ist.
Zusätzliche Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung
eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark vereinfacht dargestellten Prinzipbeispiels
für eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausüben des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Es zeigtϊ
Es zeigtϊ
Fig. 1 ein Geschoß als Bomblet-Trägerkörper, teilweise geschnitten,
und
30
30
Fig. 2' den Trägerkörper nach Absprengen seiner Außenogive
in steilem Anflug auf den Ziel-Grund.
Als Bomblet-Trägerkörper 1 ist in Pig» 1 einais einer Rohrwaffe
verschießbares Geschoß 2 skizziert. Es besteht aus einer Geschoßspitze 3 mit Sensor 4 und elektronischer Signalverarbeitungseinrichtung
5? einem Zwischenteil 6 mit Ausstoßtreibladung 7, einem Geschoß-Mantel 8 mit Ausstoßplatte 9 sowie
einem Geschoß-Boden 10 mit Führungsband 11.
Die vom Geschoß 2 über das Zielgebiet 12/13 (Figo 2) zu transportierenden
und dort in Richtung der Geschoß-Längsachse 14, der Geschoß-Flugrichtung entgegen, auszustoßenden Bomblets 15
sind im Geschoß-Mantel 8 z\fischen der Ausstoßplatte9 und dem
Boden 10 angeordnet, nämlich stangenförmig aufgereiht und konzentrisch
um die Geschoß-Längsachse 14 herum gepackt. Für den Ausstoß der Bomblets 15 wird von der Signalverarbeitungseinrichtung
5 eine Zündeinrichtung 16 im Zwischenteil 6 angesteuert
f die die Ausstoßtreibladung 7 zündet. Der dadurch, in Richtung auf das Geschoß-Heck 17» auf die Ausstoßplatte 9 ausgeübte
Druck wird über die stangenförmige Packung der Bomblets 15 auf den Boden 10 übertragen; dessen Verschraubung 18 mit
dem Geschoß-Mantel abschert, so daß die Bomblets 15 durch das
nun geöffnete Geschoß-Heck entgegen ihrer Flugrichtung aus dem Geschoß 2 herausgedrückt werden.
Die Kontur der Geschoß-Spitze 8 ist durch eine strömungsgünstig geformte Außenogive 19 aus hoch-beanspruchbarem Werkstoff,
insbesondere auf Leichtmetall-Basis, gegeben. Sie ist mit einem Ogiven-Sockel 20 an der Rückseite der Geschoß-Spitze
3 seitlich verschraubt. Mittels dort angeordneter Absprengladungen 21 ist die Außenogive 19 - gesteuert aus der Signalverarbeitungseinrichtung
5 heraus - vom Sockel 20 nach vorne absprengbar. Dadurch wird eine nach vorne als hohle Halbkugel
ausgebildete Innenogive 22 freigelegt, deren Geometrie und
Material nach Maßgabe der elektromagnetischen Strahlung, mit
der der Sensor 4 arbeitet, ausgelegt ist, um Verzerrungen und Verluste beim Strahlungsdurchtritt durch die Innenogive 22
möglichst gering zu halten.
Hinter der Innenogive 22 ist in der Geschoß-Spitze 3 der Sensor 4 angeordnet, der bevorzugt als Millimeterwellen-Parabolspiegel
23 mit in der Geschoß-Längsachse 14 liegender Mittenachse ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise baulich mit diesem
-jQ vereint ist die Einrichtung zur Umsetzung empfangener elektromagnetischer
Signale in Informationen, die von der dahinter angeordneten Signalverarbeitungs-Einrichtung 5 zum Absprengen
der Außenogive 19 und danach zum Ausstoßen der Bomblets
15 ausgewertet werden.
Der Trägerkörper 1 ist dafür ausglegt - gegebenenfalls entsprechend endphasen-gesteuert -, sich in relativ steilem
Sturzflug dem Zielgebiet zu nähern. Für den Aufbau und Einbau des Sensors 4 braucht, wie erwähnt, kein besonderer Aufwand
getrieben zu werden; es genügt eine in der Geschoß-Spitze 3 koaxial zu ihr fest eingebaute und voraus orientierte
Aufnehmereinrichtung, wie sie etwa durch den Parabolspiegel für Millimeterwellen gegeben ist.
Das Zielgebiet 12 am Grund 25 stellt eine nach Maßgabe des Fallwinkels und der Flugbewegungen des Trägerkörpers 1 zeitabhängig
oval-verzerrte Kreisfläche dar. Diese Fläche entspricht dem Streufeld, über das die Bomblets 15 sich bei einem
Ausstoß in Standard-Höhe 24 von,z.B. 300 m über Grund 25
•2Q verteilen.
Schon oberhalb dieser Standard-Höhe 24 5 nachdem die Außenogive
19 abgesprengt wurde s, beginnt mittels des Sensors 4 die
Zieldetektion, ZcB0 in einer Detektionshöhe 26 von 400 m über
Grund 250 Gegenstand dieser Zieldetektion ist die Aufnahme
von Reflexions» oder Eigenstrahlung von Zielobjekten 27 im Sensor-Erfassungsgebiet,dem auf dem Grund 25 ein inneres, reduziertes
Zielgebiet entspricht§ auf das das Streufeld der Bomblets 15 reduziert werden könnte;, indem der Bomblet-Ausstoß
bis zum Erreichen einer reduzierten Höhe 29 über Grund verzögert wird« Der Bomblet-Ausstoß in dieser reduzierten
Höhe 29 erbringt wegen des reduzierten Streufeldes eine Konzentration der Bomblets 15 auf das innere Zielgebiet 13 und
somit auf das darin befindliche Zielobjekt 27 5 das so mit
der hohen Dichte fast aller Bomblets 15 angegriffen und mit größter Wahrscheinlichkeit außer Gefecht gesetzt wird» So
ist die ¥irksamkeit des Einsatzes von Bomblets 15 gegen Zielobjekte
27 xiresentlich vergrößerbar9 indem eine einfach= Variante
der für die Gefechts-Beobachtung und Zieldetektion entwickelten Sensortechnik hier zur Verzögerung des Bomblet-Ausstoßes
bis zum Erreichen einer niedrigeren Höhe 29 t wenn im
inneren Zielgebiet 13 ein definiertes Zielobjekt 27 erfasst ■wurdes, eingesetzt wird.
Wenn sich dagegen im Inneren 13 des insgesamt von Bomblets erfaßbaren Zielgebietes 12 kein spezifisch zu bekämpfendes
Zielobjekt 27 - dessen Strahlungs- oder Geometrie-Parameter in der Signalverarbeitungseinrichtung 5 für eine Zielselektion
vorgegeben sind - ausmachen lässt, dann erfolgt wie üblich der Bornblet-Aus stoß schon bei Erreichen der Standard-Höhe
24j, zur Verteilung der Bomblets 15 über dieses Standard-Streufeld
als dem normalen Zielgebiet 12. Darin vorhandene Zielobjekte 28 können zwar nicht mit der hohen Dichte aller
Bomblets 15 bekämpft werden1 aber es besteht die normale
Wahrscheinlichkeit, wenigstens mit einigen der ausgestreuten Bomblets 15 Treffer zu erzielen und zumindest kämpfwertnindernde
Beschädigungen an den Zielobjekten 28 hervorzurufen„
Bezugszeichenliste
1 Trägerkörper (z.B. 2)
2 Geschoß (mit 15)
3 Spitze (von 2)
4 Sensor (in 3)
5 Signalverarbeitungseinrichtung (für 4 und 21/7)
6 Zwischenteil (zwischen 3 und 8)
7 Ausstoßtreibladung (in 6 vor 9)
8 Mantel (um 9 und 15)
9 Ausstoßplatte (vor 15)
10 Boden (an 8/17 hinter 15)
11 Führungsband (um 17/10)
12 Standard-Zielgebiet (für 24)
13 inneres Zielgebiet (für 29)
14 Längsachse (von 1, 2, 4)
15 Bomblets (in 1/8)
16 Zündeinrichtung (für 7)
17 Heck (von 2/8)
18 Verschraubung (zwischen 10 und 8)
19 Außenogive (von 3)
20 Sockel (in 3 für 19 und 22)
21 Absprengladung (in 20 für 19)
22 Innenogive (vor 4)
23 Parabolspiegel (von 4 hinter 22)
24 Standard-Höhe (zum Ausstoßen von 15 über 12 an 25)
25 Grund
26 Detektionshöhe (oberhalb 24)
27 Zielobjekt (in 13)
28 Zielobjekt (außerhalb 13 in 12)
29 reduzierte Höhe (zum Ausstoßen von 15 über 13 im Zentrum
von 12 an 25)
Claims (7)
- Fg/PaAnsprüche(1.)Verfahren zum Bekämpfen von Zielobjekten mittels Bomblets, die von einem Trägerkörper in dessen Längsausrichtung ausgestoßen werden,
dadurch gekennzeichnet,daß beim Einfall des Trägerkörpers in ein Zielgebiet der Ausstoß der Bomblets bis zum Erreichen einer gegenüber Standard-Höhe reduzierten Höhe verzögert wird, wenn vor Erreichen der Standard-Höhe im flächenmäßig entsprechend kleireren Streu- und Zielgebiet ein Zielobjekt ausgemacht wurde. - 2. Borablet-Trägerkörper (1) mit gesteuert zündbarer Ausstoßtreibladung (7) für Ausstoßen von Bomblets (15) parallel zu seiner Längsachse (14) bei Erreichen einer bestimmten Fall-Höhe (24, 29) beim Einfall in ein Zielgebiet (12, 13) insbesondere zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß ein Sensor (4) eingebaut ist, dessen Erfassungsgebiet in einer Detektions-Höhe (26) wesentlich kleiner als das Zielgebiet (12) bei Bomblet-Ausstoß in Standard-Höhe (24) ist und der bei Detektion eines vorgegebenen Zielobjektes (27) in seinem Erfassungsgebiet,vor Erreichen der Standard-Höhe (24)j die Ausstoßtreibladung (7) noch nicht in der Standard-Höhe (24) zündet, sondern erst bei einer reduzierten Höhe (29) für ein entsprechend kleineres, inneres Zielgebiet (13), das dem Sensor-Erfassungsgebiet aus der Detektions-Höhe (26) oberhalb der Standard-Höhe (24) etwa entspricht.
- 3. Trägerkörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,daß der Sensor (4) in der Trägerkörper-Spitze (3) koaxial voraus ausgerichtet ist. - 4. Trägerkörper nach Anspruch 2 oder 35 dadurch gekennzeichnet,daß die Trägerkörper-Spitze (3) mit einer der Sensor-Funktion angepassten Innenogive (22) und einer diese umgebenden, flugdynamisch günstiger gestalteten, absprengbaren Außenogive (19) ausgestattet ist.
- 5. Trägerkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,daß der Sensor (4) eine Absprengladung (21) zündet, ehe der Trägerkörper (1) auf eine vorgegebene Detektions-Höhe (26) oberhalb der Ausstoß-Standardhöhe (24) herabgefallen ist. - 6. Trägerkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,daß der Sensor (4) mit einem Millimeterwellen-Parabolspiegel (23) ausgestattet ist.
- 7. Trägerkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Geschoß (2) ausgebildet ist.
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DE4304058C2 (de) * | 1993-02-11 | 2002-04-18 | Diehl Stiftung & Co | Verfahren und Vorrichtung zum Bekämpfen von Zielobjekten mit Submunitionen |
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Also Published As
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8141 | Disposal/no request for examination |