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Die Erfindung betrifft ein Nebelgeschoß gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Bei diesem Nebelgeschoß handelt es sich vorzugsweise
um ein umlaboriertes Bomblettgeschoß, das aus einem entsprechenden
Waffensystem für
das besagte Bomblettgeschoß verschießbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Nebelgeschoß der
eingangs genannten Art zu schaffen, das mit höchster Belastung uneingeschränkt verschießbar ist,
das selbsttragende, identische Nebeltöpfe aufweist, und das zur Erzeugung
eines multispektral deckenden Nebels vorgesehen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses
sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Nebelgeschoß sind die
Geschoßhülle, die
an der Geschoßhülle befestigte
Ogive und der mit der Geschoßhülle loslösbar verbundene
Boden sowie die Ausstoßladung
und der mit der Ausstoßladung
zusammenwirkende Zeitzünder
den entsprechenden Komponenten eines Bomblettgeschosses identisch.
Bei dem erfindungsgemäßen Nebelgeschoß handelt
es sich also um ein entsprechend umlaboriertes Bomblettgeschoß. Die Umlaborierung
betrifft die an einer Ausstoßplatte
vorgesehene Anzündladung
und die Nebeltöpfe,
die identisch ausgebildet und aufgebaut sind, so daß sie untereinander
vertauscht werden können.
Das bedeutet, daß Montagefehler
durch Verwechslung ausgeschlossen sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Nebelgeschoß ist die
an der quasi einen Kolben bildenden Ausstoßplatte vorgesehene Anzündladung
in ihrer Dosierung und in ihrem Abbrandvolumen auf die Nebeltöpfe und auf
die sich durch den jeweiligen Nebeltopf hindurcherstreckenden zentralen
Zündrohre
mit ihren Zündöffnungen
abgestimmt, so daß eine
zuverlässige
Anzündung
aller Nebeltöpfe
des Nebelgeschosses gewährleistet
wird. Die Anzündladung
weist ein Gehäuse
mit einem Deckel auf. Der Deckel ist verstellbar vorgesehen und
mit mindestens einem Durchgangsloch ausgebildet. Hierdurch ist einerseits
der Druckraum für
die Anzündladung
einstellbar und andererseits eine Drosselung der Anzündgase der
Ausstoßladung
gewährleistbar.
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Die Nebeltöpfe sind selbsttragend ausgebildet,
so daß der
Nebelsatz des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses
beim Abschuß keine
Stützfunktion übernehmen
muß. Die
Wandung des zum Boden des Nebelgeschosses benachbarten Nebeltopfes
ist dazu geeignet, die Masse der darüber befindlichen Nebeltöpfe und
der Ausstoßplatte
zu tragen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Nebelgeschoß ist die
Ausstoßplatte
vorzugsweise im Übergangsbereich
zwischen der Geschoßhülle und
der Ogive vorgesehen.
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Jeder Nebeltopf weist vorzugsweise
ein topfförmiges
Gehäuse,
in welchem ein zugehöriger
Nebelsatz vorgesehen ist, und einen Deckel auf. Durch den jeweiligen
Nebeltopf erstreckt sich ein zentrales Zündrohr hindurch, das mit Zündöffnungen
ausgebildet ist. Der Deckel weist eine Anzahl Öffnungen auf, die in Umfangsrichtung
vorzugsweise gleichmäßig verteilt
sind. Aus diesen Öffnungen
entweicht nach dem Ausstoß der
Nebeltöpfe
aus dem Geschoß der Nebel.
Der jeweilige Nebeltopf kann aus Stahl bestehen, so daß keine
Splitter erzeugt werden.
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Das zentrale Zündrohr des jeweiligen Nebeltopfes
des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses
ist zweckmäßigerweise
zwischen einem zentralen Loch im Gehäuseboden des topfförmigen Gehäuses und einem
zentralen Loch im Deckel festgelegt. Das zentrale Zündrohr kann
beim Abschuß und
der Ausstoßbelastung
eine mechanische Stützfunktion übernehmen.
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Bevorzugt ist es, wenn der jeweilige
Nebelsatz vom topfförmigen
Gehäuse
und vom Deckel durch eine Dämpfungseinrichtung
beabstandet ist, um eine uneingeschränkte Verschießbarkeit
des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses
mit höchsten Belastungen
zu gewährleisten,
d.h. einen abschußsicheren
Nebelsatz zu realisieren.
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Um eine sichere Anzündung des
jeweiligen Nebelsatzes zu gewährleisten,
ist der jeweilige Nebelsatz vom zugehörigen zentralen Zündrohr vorzugsweise
definiert beabstandet.
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Als vorteilhaft hat es sich erwiesen,
wenn der jeweilige Nebelsatz eine Anzahl in Umfangsrichtung verteilte
Nebelsegmente aufweist, die voneinander durch Dämpfungselemente der Dämpfungseinrichtung
beabstandet sind. Dem selben Zweck ist es dienlich, wenn die Nebelsegmente
in mindestens zwei Lagen axial voneinander beabstandet angeordnet
sind, wobei zwischen benachbarten Nebelsegment-Lagen gelochte Dämpfungselemente
der Dämpfungseinrichtung
vorgesehen sind. Durch eine solche Ausbildung ergibt sich eine uneingeschränkte Verschießbarkeit
des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses
mit höchster
Belastbarkeit, eine optimale Abschußsicherheit für die Nebeltöpfe und
eine zuverlässige
Anzündung
aller Nebeltöpfe
nach dem Abschuß des
Nebelgeschosses.
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Bevorzugt ist es, wenn die Nebeltöpfe in der Geschoßhülle verdrehsicher
angeordnet sind. Zu diesem Zwecke kann die Geschoßhülle innenseitig mit
einer Längsnut
ausgebildet sein und kann von jedem Nebeltopf eine in die Längsnut hineinstehende Paßfeder wegstehen.
Auf diese Weise ergeben sich drallgesicherte, identisch ausgebildete
Nebeltöpfe.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Nebelgeschosses.
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Es zeigen:
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1 eine
Ausbildung des Nebelgeschosses in einer Längsschnittdarstellung,
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2 längsgeschnitten
einen Nebeltopf des Nebelgeschosses gemäß 1 in einem größeren Maßstab, und
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3 halbseitig
quergeschnitten und halbseitig in einer Ansicht von oben den Nebeltopf
gemäß 2.
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1 zeigt
längsgeschnitten
eine Ausbildung des Nebelgeschosses 10, bei dem es sich
um ein umlaboriertes Bomblettgeschoß handelt. Das Nebelgeschoß 10 weist
eine Geschoßhülle 12 auf,
an der vorderseitig eine Ogive 14 befestigt ist. Die Befestigung
der Ogive 14 an der Geschoßhülle 12 erfolgt durch
eine Schraubverbindung 16. Die Ogive 14 weist
einen Zeitzünder 18 auf,
der mit einer Ausstoßladung 20 in
bekannter Weise zusammenwirkt.
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Am rückseitigen Ende der Geschoßhülle 12 ist
ein Boden 22 loslösbar
befestigt. Bei dieser Befestigung handelt es sich um eine Scherverbindung 24.
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In der Geschoßhülle 12 sind eine Anzahl
Nebeltöpfe 26 (siehe
insbesondere auch die 2 und 3) angeordnet, die identisch
ausgebildet sind und die aneinander und rückseitig an den Boden 22 sowie vorderseitig
an eine Ausstoßplatte 28 angrenzen.
An der Ausstoßplatte 28 ist
eine Anzündladung 30 angebracht.
Die Anzündladung 30 weist
ein Gehäuse 30a und
einen verstellbaren Deckel 30b auf. Der Deckel 30b ist
mit mindestens einem Durchgangsloch 31 ausgebildet.
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Durch die Ogive 14 und die
Ausstoßplatte 28 ist
im Nebelgeschoß 10 ein
Druckraum 32 definiert, in den die Ausstoßladung 20 hineinsteht
und in dem sich die Anzündladung 30 befindet.
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Die Ausstoßplatte 28 ist mit
einem zentralen Durchgangsloch 34 ausgebildet. Jeder Nebeltopf 26 weist
ein topfförmiges
Gehäuse 36 (sh.
auch die 2 und 3) mit einem Gehäuseboden 38 und
einer vom Gehäuseboden 38 wegstehenden Gehäusewand 40 auf.
Das topfförmige
Gehäuse 36 jedes
Nebeltopfes 26 ist mittels eines Deckels 42 bspw.
durch Verstemmen verschlossen. Im topfförmigen Gehäuse 36 ist ein Nebelsatz 44 angeordnet.
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Der Gehäuseboden 38 ist mit
einem zentralen Loch 46 und der Deckel 42 ist
mit einem zentralen Loch 48 ausgebildet. Zwischen dem zentralen
Loch 46 im Gehäuseboden 38 und
dem zentralen Loch 48 im Deckel 44 ist ein Zündrohr 50 festgelegt.
Jedes Zündrohr 50 der
Nebeltöpfe 26 ist
mit Zündöffnungen 52 ausgebildet.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, ist der Deckel 42 jedes
Nebeltopfes 26 mit einer Anzahl Öffnungen 54 ausgebildet,
die in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
vorgesehen sind.
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Der Nebelsatz 44 des jeweiligen
Nebeltopfes 26 weist eine Anzahl Nebelsegmente 56 auf,
die – wie
aus 3 ersichtlich ist – in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
sind. Jedes Nebelsegment 56 ist an seiner dem zentralen
Zündloch 50 zugewandten Innenfläche 56a mit
einer NC-Al-Beschichtung 56b versehen.
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Die 2 verdeutlicht,
daß die
Nebelsegmente 56 in zwei Lagen axial voneinander beabstandet
angeordnet sind. Die Nebelsegmente 56 jeder Lage sind voneinander
durch radial orientierte Dämpfungselemente 58 (sh. 3) beabstandet. Zwischen
den benachbarten Lagen der Nebelsegmente 56 ist ein Dämpfungselement 60 vorgesehen
(sh. 2), das mit Löchern 61 ausgebildet
ist (siehe 3).
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Zwischen den zum Gehäuseboden 38 benachbarten
Nebelsegmenten 56 und dem Gehäuseboden 38 ist ein
Dämpfungselement 62 und
zwischen dem zum Deckel 42 benachbarten Nebelsegmenten 56 und
dem Deckel 42 ist ein Dämpfungselement 64 vorgesehen.
Das Dämpfungselement 64 ist – ähnlich wie
das Dämpfungselement 60 – mit Löchern 64a ausgebildet.
Die Löcher 64a sind
den Öffnungen 54 des
Deckels 42 entsprechend vorgesehen. Zwischen der zum Deckel 42 benachbarten
Lage Nebelsegmente 56 und dem gelochten Dämpfungselement 64 ist
mindestens ein Folienelement 64a vorgesehen, das einem
Abmessungs-Toleranzsausgleich dient.
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Die Nebelsegmente 56 sind
von der Gehäusewand 40 des
jeweiligen Nebeltopfes 26 durch ein Dämpfungselement 65 beabstandet.
Die Dämpfungselemente 60, 62, 64 und 65 bilden
eine Dämpfungseinrichtung,
durch die der jeweilige Nebelsatz 44 vom zugehörigen Zündrohr 50 definiert
beabstandet ist, um eine zuverlässige
Anzündung
des Nebelsatzes 44 nach dem Abschuß des Nebelgeschosses 10 zu
gewährleisten.
Mit Hilfe der Dämpfungseinrichtung
und den durch das mindestens eine Folienelement 64a bewirkten
Abmessungs-Toleranzaugleich ergibt sich ein spielfreier Einbau der
Nebelsegmente 56 im zugehörigen
Nebeltopf 26.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, ist die Geschoßhülle 12 innenseitig
mit einer Längsnut 66 ausgebildet.
Von jedem Nebeltopf 26, d.h. von der Gehäusewand 40 des
topfförmigen
Gehäuses 36 des
jeweiligen Nebeltopfes 26, steht eine Paßfeder 68 weg. Die
jeweilige Paßfeder 68 ist
an der Gehäusewand 40 festgeschraubt
(sh. 2). Die Paßfeder 68 ist
in eine in der Gehäusewand 40 ausgebildete
Nut 70 eingepaßt.
Die Paßfeder 68 steht
in die Längsnut 66 in
der Geschoßhülle 12 mit
einer Gleitsitzpassung hinein. Die axiale Länge der Paßfeder 68 entspricht
etwas mehr als der halben Bauhöhe
des jeweiligen Nebeltopfes 26. Auf diese Weise ergibt sich
eine ausreichend große
Kraftübertragungsfläche zwischen
dem jeweiligen Nebeltopf 26 und der Geschoßhülle 12 des Nebelgeschosses,
so daß der
Drall des Nebelgeschosses 10 problemlos auf die Nebeltöpfe 26 übertragen
wird. Die Längsnut 66 in
der Geschoßhülle 12 endet
geringfügig
vor der Paßfeder 68 des
zur Ausstoßplatte 28 benachbarten
Nebeltopfes 26, wie die 1 verdeutlicht.
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Die Anzündladung 30 und die
Nebeltöpfe 26 mit
den Nebelsätzen 44 und
den zentralen Zündrohren 50 bilden
ein optimiertes, abgestimmtes Gesamtsystem.
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Die Funktionsweise des Nebelgeschosses 10 ist
wie folgt: Nach Abschuß und
Ablauf der voreingestellten Zeit am Zeitzünder 18 wird die Ausstoßladung 20 gezündet. Beim
Abbrand der Ausstoßladung 20 wird
Gas erzeugt und gleichzeitig die an der Ausstoßplatte 28 vorgesehene
Anzündladung 30 gezündet. Der
von der Ausstoßladung 20 erzeugte
Gasdruck übt
auf die Ausstoßplatte 28 einen
entsprechenden Druck aus, so daß über die
Nebeltöpfe 26 die
Scherverbindung 24 zwischen der Geschoßhülle 12 und dem Boden 22 des
Nebelgeschosses 10 gelöst
und der Boden 22 vom Nebelgeschoß 10 abgetrennt wird.
Gleichzeitig werden die Nebelsätze 44 durch
den Abbrand der Anzündladung 30 durch
die zentralen und miteinander axial fluchtenden Zündrohre 50 angezündet. Während die
Nebelsätze 44 anbrennen,
beginnt der Ausschiebevorgang der Nebeltöpfe 26 aus der Geschoßhülle 12 heraus.
Die Nebeltöpfe 26 werden
aus dem Nebelgeschoß 10 ausgestoßen und
fallen beispielsweise aus einer Höhe von ca. 300 m zu Boden.
Durch den Drall des Nebelgeschosses 10 und durch die Abgangsstörungen der Nebeltöpfe 26 wird
eine natürliche
Streuung derselben und somit eine entsprechende Verteilung der Nebeltöpfe 26 am
Boden erzeugt. Die am Boden liegenden Nebeltöpfe 26 erzeugen dann
eine multispektral deckende Nebelwand.
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- 10
- Nebelgeschoß
- 12
- Geschoßhülle (von 10)
- 14
- Ogive
(von 10)
- 16
- Schraubverbindung
(zwischen 12 und 14)
- 18
- Zeitzünder (an 14 für 20)
- 20
- Ausstoßladung
- 22
- Boden
(von 10)
- 24
- Scherverbindung
(zwischen 22 und 12)
- 26
- Nebeltöpfe (in 10)
- 28
- Ausstoßplatte
(für 26)
- 30
- Anzündladung
(an 28)
- 30a
- Gehäuse (von 30)
- 30b
- Deckel
(für 30a)
- 31
- Loch
(in 30b)
- 32
- Druckraum
(in 14)
- 34
- zentrales
Durchgangsloch (in 28)
- 36
- topfförmiges Gehäuse (von 26)
- 38
- Gehäuseboden
(von 36)
- 40
- Gehäusewand
(von 36)
- 42
- Deckel
(von 26)
- 44
- Nebelsatz
(in 26)
- 46
- zentrales
Loch (in 38)
- 48
- zentrales
Loch (in 42)
- 50
- Zündrohr (zwischen 46 und 48)
- 52
- Zündöffnungen
(in 50)
- 54
- Öffnungen
(in 42)
- 56
- Nebelsegmente
(von 44)
- 56a
- Innenfläche (von 56)
- 56b
- NC-A1-Beschichtung
(an 56a)
- 58
- Dämpfungselemente
(zwischen 56)
- 60
- Dämpfungselemente
(zwischen 56)
- 61
- Löcher (in 60)
- 62
- Dämpfungselement
(zwischen 38 und 56)
- 64
- Dämpfungselement
(zwischen 56 und 42)
- 64a
- Löcher (in 64)
- 64b
- Folienelement
(zwischen 56 und 64)
- 65
- Dämpfungselement
(zwischen 40 und 56)
- 66
- Längsnut (in 12)
- 68
- Paßfeder (an 40)
- 70
- Nut
(für 68 in 40)