DE2034458C3 - Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Zielobjekt anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern - Google Patents
Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Zielobjekt anfliegenden Flugzeugen oder FlugkörpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Zielobjekt anfliegenden Flugzeugen
oder Flugkörpern mit mehreren Ortungsschranken zum Erfassen der Flugzeuge oder Flugkörper
sowie mit von den Ortungsschranken in Abhängigkeit der Geschwindigkeit der Flugzeuge oder Flugkörper
ausgelösten Abwehrmitteln.
Aus der US-PS 23 99 426 ist eine derartige Einrichtung bekannt. Diese weist mehrere Ortungsanlagen auf,
die in Richtung des zu erwartenden Flugweges des angreifenden Gegners hintereinander und ineinander eingreifend
angeordnet sind (vgl. F i g. 1). Jeder die;er Ortungsanlagen, durch die die Ortungsschranken bestimmt
sind, ist eine Gruppe von gerichteten Waffen, im gezeigten Falle Kanonen, zugeordnet, die mittels
der Ortungsschranken über eine Nachlaufsteuerung gesteuert in Richtung des erwarteten Flugweges des Gegners
abgefeuert werden, nachdem dieser eine Ortungsschranke durchflogen hat.
Die gesamte Einrichtung besteht aus mehreren komplizierten
und zudem schwer transportierbaren Komponenten, so daß die Mobilität einer die Einrichtung
einsetzenden Truppe behindert wird.
Nach einem nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag, vgl. die DT-Patentschrift 20 31 883, sollen
zur Abwehr von tief anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern, zwei quer zum Anflugweg des Gegners
ausgerichtete Ortunjjsschranken verwendet werden, die parallel zueinander in einem gewissen Abstand angeordnet sind, der geringer ist als die Baulänge der anfliegenden
Flugzeuge oder Flugkörper. Sobald gleichzeitig in beiden Ortungsschranken ein Gegner festgestellt
ist, werden dessen Koordinaten in einem Rechner bestimmt, der daraufhin seinerseits aus einer Vielzahl
von Abwehrmitteln, etwa projektilbildenden Minen, dasjenige Abwehrmittel auswählt und auslöst, für das
die größte Trefferwahrscheinlichkeit besteht.
Es ist des weiteren denkbar, um ein zu schützendes Objekt ein Schutznetz aus Minen anzulegen, wobei
jede einzelne Mine etwa mit einer Doppler-Radaranla-458
ge ausgerüstet ist; vgl. die DT-PS 11 01 227 oder die
schweizerische Patentschrift 2 68 889. Sobald ein Flugzeug oder ein Flugkörper die Ortungsschrankc der Minen
durchfliegt, wird eine Sprengladung bzw. eine projektilbildende Ladung der Mine gezündet.
Insbesondere das Problem, nur solche Flugzeuge und
Flugkörper abzuwehren, die aus einer bestimmten Richtung ein Zielobjekt angreifen, wie es beispielsweise
beim Angriff auf eine Landebahn oder ein gerades Eisenbahngleis, d.h. auf schmale und langgestreckte
Objekte, immer der Fall ist. wird von den vorgenannten Einrichtungen nicht optimal gelöst. Sind die beiden
erstgenannten Einrichtungen zu aufwendig, so wäre es zwar bei den obengenannten Minen möglich, die
Sprengwirkung der Mine räumlich zu konzentrieren; damit kann aber die Mine durch ein nicht aus der erwarteten
Richtung kommendes Flugzeug oder einen Flugkörper ausgelöst werden, ohne den Gegner zu zerstören,
so daß das Schutznetz für nachfolgende aus der erwarteten Richtung anfliegende Gegner wirkungslos
wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, unter Beibehaltung der Vorteile von Minen gegenüber den vorgenannten Einrichtungen,
nämlich insbesondere dem einfachen Aufbau der Minen und der hohen Mobilität der Truppe, die
eingangs genannte Einrichtung so 711 verbessern, daß
neben einer Geschwindigkeitsdiskrimination noch eine Richtungsdiskrimination der anfliegenden Gegner gegeben
ist, so daß insbesondere Objekte, die aus einer voraussehbaren Richtung angegriffen werden, mit geringem
Aufwiand wirkungsvoll geschützt werden.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die unterschiedlichen, einen Vorhaltewinkel
miteinander einschließenden Peilrichtungen zweier nur in einem engen Auffaßwinkelbereich wirksamen Ortungsschranken
und die Schußrichtung des Abwehrmittels in einer gemeinsamen, die voraussichtliche Anflugrichtung
der Flugzeuge oder Flugkörper enthaltenden Ebene liegen, und daß die den anfliegenden Flugzeugen
oder Flugkörpern zugewandte Ortungsschranke mit einem Verzögerungsgenerator und dieser gemeinsam
mit der weiteren Ortungsschranke mit einer das Abwehrmittel auslösenden Koinzidenzstufe gekoppelt ist.
Eine derartige Einrichtung behindert die Mobilität der Truppe nicht, da sie ähnlich wie Minen eingesetzt
werden kann. Ihr Aufbau ist einfach, insbesondere dann, wenn als Ortungsschranken an sich bekannte passive
lichtelektrische Wandler verwendet werden, deren Richtcharakteristik durch ein optisches System scharf
gebündelt ist.
Als Abwehrmittel für die erfindungsgemäße Einrichtung kommen insbesondere Sprengladungen in Betracht,
die Splitter, sprenggeformte Projektile oder Hohlladungüstachel in einem gewissen Winkelbereich
von etwa 10 bis 15° gegen den Himmel sprengen. Es sind allerdings auch mehrere gleichzeitig oder kurz
nacheinander feuernde Gewehre, Kanonen mit Spreng-Splitter-Branamunition
oder schnell fliegende ballistische Raketen mit Spreng-Splitter-Brandköpfen denkbar.
Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß nur solche Flugzeuge und Flugkörper durch das Abwehrmittel
bekämpft werden, die das Zielobjekt aus einer Richtung angreifen, die innerhalb der durch die Schuß-
und Peilrichtungen bestimmten Ebene liegt, und deren Fluggeschwindigkeit so groß ist, daß Koinzidenz der
Ausgangssignale der beiden die Flugzeuge und Flugkörper erfassenden Ortungsschranken auftritt.
Wenn also das angreifende Flugzeug oder der Flugkörper
nicht mit einer solchen Geschwindigkeit aus dieser Richtung kommt oder beispielsweise bei einem
Schräganflug nur von einer Einrichtung oder bei einem Querflug von beiden Einrichtungen gleichzeitig erfaßt
wird, wird das Abwehrmittel nicht gezündet. Damit ist es im Gegensatz zu den obengenannten bekannten Minen
nicht mehr möglich, ein gemäß der Erfindung ausgerüstetes Abwehrmittel durch eine von querfliegenden
VorausP'.igzeugen ausgelöste Explosion außer Betrieb
zu setzen.
Durch die auf der Koinzidenzbedingung beruhende Geschwindigkeitsdiskrimination der angegebenen
Zündvorrichtung ist auch eine Zündung der Abwehrmittel durch Zufallssignale ausgeschlossen, die von den
Einrichtungen z. B. beim Erfassen eines vorbeifliegenden Vogels empfangen werden, so daß das Abwehrmittel
gegen eine ungewollte Zündung gesichert ist.
Durch die mit der Erfindung angegebene Zündvorrichtung ergibt sich zudem der Vorteil, daß das Abvvehrmittel
lediglich in einen kleinen Winkelbereich streuen muß, um einen Abschuß des angreifenden Flugzeugs
oder Flugkörpers zu gewährleisten. Damit aber kann im Gegensatz zu den bekannten Minen annähernd
die gesamte Sprengladung zur Zerstörung des angreifenden Flugzeugs oder Flugkörpers verwendet
werden, bzw. die Anzahl der Raketen oder der Gewehre oder Kanonen stark verringert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im fokendcn
an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt im einzelnen
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines Abwehrsystems, das mit einer Zündvorrichtung gemäß der Erfindung
ausgerüstet ist,
F i g. 2 ein Blockschaltbild der Zündvorrichtung und F i g. 3 ein Impulsdiagramm der Zündvorrichtung.
Ein zu einem Abwehrsystem 1 gehörendes Abwehrmittel,
in folgendem als Sprengladung 101 bezeichnet, ist so eingerichtet, daß sie bei einer Zündung sprenggeformte
Splitter oder Projektile mit einer Geschwindigkeit von einigen Hundert bis zu mehreren Tausend
m/sec gegen einen, ein nicht gezeigtes Ziclobjekt angreifendes tieffliegendes Flugzeug 2 freigibt. Der von
der Sprengladung 101 ausgehende Splitter- oder Projcktilschauer ist dabei auf einen, um die Schußrichtung
3 liegenden Kegel mit dem öffnungswinkel t konzentriert.
In dem Abwehrsystem 1 sind weiterhin zwei Einrichtungen 102 und 103 an sich bekannter Bauart zum
Erlassen des anfliegenden Flugzeugs 2 vorgesehen. Die Peilrichtung 4 der Einrichtung 102 ist dabei auf einen
Kegel, im folgenden Auslösekegel genannt, mit dem geringen Öffnungswinkel & begrenzt und gegen die
Schußrichtung 3 unter dem Vorhaltewinkel ö geneigt. Die Peilrichtung 5 der Einrichtung 103 ist durch einen
Kegel, im folgenden Vorauslösekegel genannt, mit dem Öffnungswinkel β begrenzt und um den Winkel φ gegen
die Schußrichtung 3 geneigt.
Die Einrichtungen 102 und 103 bestehen im einfachsten Fall, wie in F i g. 2 gezeigt, aus einem lichtelektrischen
Wandler 601, der beispielsweise auf eine Verdunkelung des hellen Himmelhintergrundes oder die von
den Triebwerken des Flugzeugs 2 ausgehende Wärmestrahlung anspricht, weiterhin einer Blende 602 und
einem Linsensystem 603
Durchfliegt ein Flugzeug 2 den Vorauslösekegel, so empfängt die Einrichtung 103 ein Signal, das in einem
Verstärker 73 verstärkt wird (Signal A. s. F i g. 3) und als Eingangssignal für einen Begrenzer 83 dient. Das
Ausgangssignal B des Begrenzers 83 triggert einen Verzögerungsgenerator 93, dem ein Impulsformer 113
nachgeschaltet ist, so daß das Ausgangssignal C dieses Impulsformers 113 ein Signal der Dauer Δ fs ist. das gegenüber
dem Ausgangssignal B des Begrenzers 83 um die Zeit η verzögert ist.
Durchfliegt das Flugzeug 2 auch noch den Auslösekegel, so empfängt die diesem zugeordnete Einrichtung
102 ein Signal, das in dem Verstärker 72 verstärkt (Signal D, s. F i g. 3), in dem Begrenzer 82 begrenzt und in
einem Impulsformer 112 zu einem Signal F mit der Dauer Δη umgeformt wird.
Die Ausgangssignale C und £der Impulsformer 113
und 112 dienen als Eingangssignale einer Koinzidenzstufe 12. die bei zeitlicher Koinzidenz der Signale Cund
E einen Zündimpulsgeber 13 ansteuert. Der Zündimpulsgeber 13 liefert einen Zündimpuls Fan einen Zünder
14, der die gegen das angreifende Flugzeug 2 gerichtete Sprengladung 101 zündet, so daß das Flugzeug
2 vor der Zerstörung C1^s Zielobjekts abgeschossen
wird.
Um nur Flugzeuge oder Flugkörper mit einer in einem zu erwartenden Geschwindigkeitsintervall liegenden
Fluggeschwindigkeit zu bekämpfen, kann dieses Geschwindigkeitsintervall durch eine jedem Fachmann
geläufige geeignete Wahl der Winkel Λ und (/■
bzw. λ und ß, der Verzögerungszeit /3 und der Impulsdauer
der Signale Cbzw. F, sowie des öffnungswinkels F des Schußkegels eingestellt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:20Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Ziclobjekt anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern mit mehreren Ortungsschranken zum Erfassen der Flugzeuge oder Flugkörper sowie mit von den Or tungsschranken in Abhängigkeit der Geschwindigkeit der Flugzeuge oder Flugkörper ausgelösten Abwehrmitteln, dadurch gekennzeichnet. daß die einen Vorhaltewinkel miteinander einschließenden unterschiedlichen Peilrichtungen (4, 5) zweier nur in einem engen Auffaßwinkelbereich (λ. β) wirksamen Ortungsschranken (102, 103) und die Schußrichtung (13) des Abwehrmittels (101) in einer gemeinsamen, die voraussichtliche Anflugrichtung der Flugzeuge oder Flugkörper (2) enthaltenden Ebene liegen, und daß die den anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern (2) zugewandte Oriungsschranke (103) mit einem Verzögerungsgenerator (93) und dieser gemeinsam mit der weiterei Ortungsschranke (102) mit einer das Abwehrmiue! (101) auslösenden Koinzidenzstufe (12) gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702034458 DE2034458C3 (de) | 1970-07-11 | Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Zielobjekt anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702034458 DE2034458C3 (de) | 1970-07-11 | Einrichtung zur Abwehr von tief auf ein Zielobjekt anfliegenden Flugzeugen oder Flugkörpern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2034458A1 DE2034458A1 (en) | 1972-01-20 |
DE2034458B2 DE2034458B2 (de) | 1976-04-29 |
DE2034458C3 true DE2034458C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
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