DE3317092A1 - Analoga von neurohypophysaeren hormonen mit inhibierungseigenschaften, ihre herstellung und pharmazeutische mittel - Google Patents
Analoga von neurohypophysaeren hormonen mit inhibierungseigenschaften, ihre herstellung und pharmazeutische mittelInfo
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Description
Analoga von neurohypophysären Hormonen mit Inhibierungseigenschaften,
ihre Herstellung und pharmazeutische Mittel
Die Erfindung betrifft Analoga der neurohypophysären Hormone Oxytocin und Vasopressin, die gegenüber der uterotonischen
und pressorischen Aktivität der Naturhormone Inhibierungswirkungen aufweisen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie
entsprechende pharmazeutische Zusammensetzungen. Gemeinsames Strukturmerkmal aller dieser Analoga ist das Vorliegen einer
aromatischen, hydrophoben D-Aminosäure in Stellung 2. Dieses strukturelle Merkmal ist hauptsächlich für die Inhibierungswirkungen
verantwortlich, wobei weitere strukturelle Modifizierungen des Moleküls die Inhibierungswirkung unterstreichen
oder qualitativ verändern.
Es ist bekannt, daß neurohypophysäre Hormone eine Reihe von biologischen Aktivitäten aufweisen (Handbook of Experimental
Pharmacology, Vol. XXIII: Neurohypophysial Hormones and Similar Polypeptides (B. Berde, Ed.), Springer-Verlag,
1968, Berlin) , aufgrund deren sie in der Medizin verwendet werden. In manchen Fällen werden andererseits Stoffe gebraucht,
die einige dieser Aktivitäten hemmen. Im Rahmen der Erfindung
233-S10233-SF-Bk
»♦ " * !SS»»
wurde nun festgestellt, daß solche Verbindungen durch Einführung einer aromatischen hydrophoben D-Aminosäure in das Molekül der
neurohypophysaren Hormone anstatt des Tyrosinrests in der Stellung 2 gewonnen werden können. Im Vergleich zu früher
publizierten Analoga (Rudinger J., Krejci I., Handbook of Experimental Pharmacology, Vol. XXIII, Neurohypophysial
Hormones and Similar Polypeptides (B. Berde, Ed.), S. 748-801,
Springer Verlag, Berlin 1968; Sawyer, W. H., Grzonka, Z., Manning, M., MoI. Cell. Endocrinol. 22, (1981) 117-134) weisen
die erfindungsgemaßen Analoga eine stärkere Inhibierungswirkung
auf, wobei zugleich die Möglichkeit einer qualitativen Änderung der biologischen Aktivitäten besteht, beispielsweise die Erzielung
einer protrahierten Inhibierungswirkung.
Die erfindungsgemäßen Analoga der neurohypophysaren Hormone besitzen die allgemeine Formel
R3-CH-C0-NH-CH-C0-Xi-Gln-Asn-NH-CH-C0-Pro-X2~X·5
ι
CH0 ι ί
in der bedeuten;
R1 und R2 Wasserstoff oder Methyl,
R Wasserstoff, Amino oder TriglycyJami.no,
R4 Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Ethoxy,
R5 -S-CH2- oder -S-S-,
X den Rest des Isoleucins oder Phenylu
X den Rest des Leucin^ oder Ly^ins
und
X Glycinamido oder Hydroxy,
X Glycinamido oder Hydroxy,
wobei alle chiralen Aminosäuren der L-Reihe und die mit * bezeichnete Aminosäure der D-Reihe angehören.
Bevorzugte erfindungsgemäGe Analoga weisen folgende Kombinationen der Gruppen R bis R und X bis X auf:
Verbin dung |
R1 | R2 | R3 | R* | R5 | X1 | X2 | X3 |
1 | H | H | H | H | S-CH2 | He | Leu | GIyNH2 |
2 | H | H | H | OC2H5 | S-CH2 | He | Leu | GIyNH2 |
3 | H | H | H | CH3 | S-CH2 | He | Leu | GIyNH2 |
4 | H | H | H | C2H5 | S-CH2 | He | Leu | GIyNH2 |
VJl | H | H | H | C2H5 | S-S | He | Leu | GIyNH2 |
6 | hl | H | NH2 | C2H5 | S-S | He | Leu | GIyNH2 |
7 | CH3 | CH3 | NH2 | C2H5 | S-S | He | Leu | GIyNH2 |
8 | H | H | NH2 | C2H5 | S-S | Phe | Lys | GIyNH2 |
9 | H | H | Gly-Gly-Gly-NH | C2H5 | S-S | He | Leu | GIyNH2 |
10 | H | H | H | CH3 | S-CH2 | He | Leu | OH |
Die oben angeführten Analoga meisen starke Inhibierungswirkungen
auf. In der nachstehenden Tabelle sind Zahlenwerte für diese Aktivitäten angegeben, wobei pA_ den negativen dekadischen Logarithmus
der Inhibierungskonstante nach der Beziehung
= -log λ-5—
A50
bedeutet, in der B die Konzentration des Inhibitors (in mol/1),
Aro die zu 50 % der maximalen Wirkung führende Agonistenkon-
zentration (Oxytocin) und A505 die zu 50 % der maximalen
Wirkung führende Agonistenkonzentration in Gegenwart des Inhibitors der Konzentration B (Eggens, P., Schwartz, I.L.,
Walter, R., J. Gen. Physiol. 52 (1968) 465) bedeuten. Die Tests wurden an isolierten Rattengebärmuttern durchgeführt.
Verbindung | PA2 |
1 | 8,26 |
2 | 7,54 |
3 | 8,73 |
4 | 8,73 |
5 | 8,06 |
6 | 8,15 |
7 | 8,09 |
8 | 7,05a |
9 | 6,14b |
10 | 8.8 |
Negativer dekadischer Logarithmus der Analogonkonzentration, die zu einer Verringerung der biologischen Wirkung
des Vasopressins (dh des Blutdrucks bei der despinalisierten Ratte) auf 50 % des ursprünglichen Werts führt
(Schild, H.O., Brit. J. Pharmacol. Chemother, 2. (1947) 189): Im Test irt vivo ist ein Blutvolumen der Ratte
von 6,7/100 g Körpergewicht vorausgesetzt (Nestor, J.J., Ferger, M.F., du Vigneaud V., J. Med. Chem. _18(1975) 284).
Das Analogon weist eine prolongierte Inhibierungswirkung
gegenüber der uterotonischen Aktivität des Oxytocins beim Test an der Rattengebärmutter in vivo im Vergleich mit
der äquipotenten Dosis (2-D-p-Ethy!phenylalanin)-oxytocin
auf.
Die Inhibierungswirkungen bleiben auch erhalten, wenn der Glycinamidrest aus dem Molekül beseitigt ist (Verbindung 10);
von diesem Typ der Modifikation ist bekannt (Ss-Patentanmeldungen
PV 2803-82, PV 2099-81) und PV 8301-82), daß er die endokrinen Aktivitäten eliminiert, was bei der Anwendung der In-
I · ο » ■>
„ C « »
hibitoren sehr günstig ist. Durch Acylierung der primären ος-Aminogruppe mit einer kurzen Peptidkette sind Inhibitoren
mit verlängerter Wirkung zugänglich. Diese verlängerte Wirkung wird durch die sukzessive enzymatische Abspaltung
des hinzugefügten Molekülteils und die sukzessive Produktion des eigenen Inhibitors verursacht, dh die Ausnutzung des
Prinzips der Hormonogenwirkung (Jeränkovä-Ksandrovä, Z.,
Bisset, G.W., Jost, K., Krejci, I., Pliska, V., Rudinger, J.,
Rychlik, I., Sorm, F., Brit. J. Pharmacol. 26 (1966), 615-632) auf dem Gebiet der Inhibitoren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Analoga der neurohypophysären Hormone beruht auf der Synthese
entsprechender, gegebenenfalls modifizierter Polypeptide mit einer aromatischen, hydrophoben D-Aminosäure in Stellung 2
und deren Cyclisierung zu den betreffenden Analoga, der sich
es
eine weitere Modifizierung anschließen kann; ist in den Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
2-D-Phenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin
o-Nitrobenzolsulfonyl-D-phenylalanyl-isoleucyl-glutaminylasparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocystelnyl-prolyl-leucylglycinamid
(150 mg) wurde in Dimethylformamid (4 ml) gelöst; nach Zugabe von Chlorwassersäure in Ether (3,2 N; 0,4 ml) wurde
das entstandene Gemisch 6 min bei Raumtemperatur stehengelassen. Durch Zugabe von Ether wurde das Hydrochlorid des Octapeptids
ausgefällt, das nochmals aus Dimethylformamid und Ether umgefällt, dann im Vakuum getrocknet wurde. Danach wurde es
in Dimethylformamid (4 ml) gelöst; nach Zugabe von Hydroxybenzotriazol (181 mg) und Abkühlung auf 0 0C wurde zu dem
Gemisch Dicyclohexylcarbodiimid (200 mg) zugegeben. Die
Lösung wurde 1 h bei O 0C und 1,5 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die ausgeschiedenen Kristalle von Dicyclohexylharnstoff wurden abgesaugt; die Lösung wurde in auf 45 0C erwärmtes Methanol
(150 ml) eingegossen, worauf der pH-Wert des Gemischs durch Zugabe von N-Ethylpiperidin auf 8,5 eingestellt wurde. Das
Gemisch wurde dann 2 h auf 45 0C gehalten und danach auf
ein kleines Volumen eingeengt. Durch Zugabe von Ether wurde das Produkt ausgefällt, das' abgesaugt und im Vakuum getrocknet
wurde (140 mg). Ein Teil des Produkts (30 mg) wurde in einem Gemisch aus Methanol und Wasser (1:1, 10 ml) gelöst
von mit
und auf eine Säule (50 χ 0,9 cm)/0ctadecylketten modifiziertem
Silicagel aufgegeben. Die Elution wurde mit einem Gemisch aus 55 % Methanol und 0,05 %iger wässeriger Trifluoressigsäure
durchgeführt. Die die Verbindung (k = 7,3) enthaltende Fraktion wurde im Vakuum konzentriert und lyophilisiert. Es
wurden 6,5 mg nach HPLC und TLC in vier Systemen reine Verbindung
gewonnen.
Analyse für C | 44H6 | 7N11° | 11S | I | 7 | -2H2C | ) (994,2): |
% | C | 7 | /ο π | % N | |||
Berechnet: | 53 | ,16 | ,20 | 15,50 | |||
gefunden : | 52 | ,88 | ,39 | 15,29. |
Aminosäureanalyse:
Asp 1,04, GIu 1,05, Pro 0,95, GIy J,04, He 0,94, Leu 1,05,
Phe 0,98, HCy(C2H4COOH) 0,97.
2-D-ß-Ethyltyrosin-desamino-6-carba-oxytocin
o-Nitrobenzolsulfonyl-D-O-ethyltyrosyl-isoleucyl-glutaminylasparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucyl-
- 12 -
glycinamid (130 mg) wurde wie in Beispiel 1 cyclisiert. Es wurden 135 mg Rohprodukt gewonnen, von dem ein Teil (30 mg)
in einem Methanol-Wasser-Gemisch (4:6) gelöst und auf eine Säule (50 χ 0,9 cm) mit Silicagel, das mit Octadecylketten
modifiziert war, aufgegeben wurde. Die Elution wurde mit einem Gemisch aus Methanol und 0,05 %iger Trifluoressigsäure
(1:1) durchgeführt. Die die Verbindung (k = 26,3) enthaltende Fraktion wurde konzentriert und lyophilisiert. Es
wurden 6,2 mg nach HPLC und TLC reine Verbindung gewonnen.
Analyse für 0,Ji71N11O10S-A H9O (1074):
4o /1 11 LZ *-
% C % H % H
Berechnet: 51,43 7,41 14,34
gefunden : 51,27 7,65 14,08.
Aminosäureanalyse:
Asp 1,02, Gen 1,03, Pro 1,00, GIy 1,04, lie 0,93, Leu 0,98,
Tyr(Et) 0,41, Tyr 0,56, HCy(C2H4COOH) 0,92.
2-D-p-Methylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin
o-Nitrobenzolsulfonyl-D-p-methylphenylalanyl-isoleucylglutaminyl-asparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolylleucyl-glycinamid
(220 mg) wurde wie in Beispiel 1 cyclisiert. Ein Teil des Rohprodukts (30 mg) wurde wie in Beispiel 1 gereinigt.
Die die Verbindung (k = 13,6) enthaltende Fraktion wurde im Vakuum konzentriert und lyophilisiert. Es wurden
7,3 mg nach HPLC und TLC reine Verbindung gewonnen.
Analyse für C^ | % | 1H0: | L1S | • 3 H2O | (1026): |
52, | C | Y H | % N | ||
Berechnet: | 52, | 67 | 7 | ,37 | 15,01 |
gefunden : | 40 | 7 | ,61 | 14,83 | |
Aminosäureanalyse:
Asp 1,00, GIu 1,00, Pro 1,05, GIy 1,01, He 0,91,
Leu 1,04, Phe(Me) 0,99, HCy(C2H4COOH) 0,99.
2-D-p-Ethylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin
o-Nitrobenzolsulfonyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucylglutaminyl-asparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid
(200 mg) wurde cyclisiert und ein Teil des Produkts (30 mg) wie in Beispiel 1 gereinigt. Es
wurden 5,3 mg nach HLPC und TLC reine Substanz gewonnen.
Analyse für 0.,H71N11O11S-A Ho0 (1058):
46 /1 11 11 Z.
% C % H % N Berechnet: 52,21 7,52 14,56 gefunden : 51,90 7,54 14,41
Aminosäureanalyse:
Asp 1,01, GIu 1,03, Pro 0,94, GIy 0,99, He 0,92, Leu 1,05,
Phe(Aet) 1,00, HCy(C2H4COOH) 0,95.
2-D-p-Ethylphenylalanin-desamino-oxytocin
S-Benzylmercaptopropionyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucylglutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid
(50 mg) wurde in flüssigem Ammoniak gelöst und mit Natrium bis zur Erreichung einer 1 min anhaltenden blauen
Färbung reduziert. Die blaue Färbung wurde dann durch Zugabe eines Tropfens Essigsäure beseitigt und das Gemisch
lyophilisiert. Das Lyophilisat wurde in 0,1M HCl (8 ml)
- 14 -
gelöst; die Lösung wurde mit Wasser auf 100 ml verdünnt und
ihr pH-Wert mit 0,1M NaOH auf 7 eingestellt. Danach wurde eine Lösung von ICfFe(CN),] (25 mg in 5 ml Wasser) innerhalb
von 20 min unter ständiger Einhaltung des pH-Werts von 7 zugegeben. Das Gemisch wurde dann noch 40 min bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde der pH-Wert durch Zugabe von Essigsäure auf 4 eingestellt und die Lösung mit einer
Hochdruckpumpe auf eine Säule (25 χ 0,4 cm) mit Silicagel aufgebracht, das mit Octadecylketten modifiziert war. Die
Säule wurde danach mit Wasser gewaschen; die Peptide wurden mit einem Gemisch aus 80 % Methanol und 0,55 %iger wässeriger
Trifluoressigsäure eluiert. Das Eluat wurde im Vakuum eingeengt und lyophilisiert. Das Lyophilisat wurde wiederum in
einem Gemisch von Methanol und Wasser (1:1, 8 ml) gelöst, auf eine Säule (50 χ 0,9 cm) mit Silicagel, das mit Octadecylketten
modifiziert war, aufgebracht und mit einem Gemisch aus Methanol und 0,05 %iger Trifluoressigsäure (65 : 35)
eluiert. Die die Verbindung (k = 16,6) enthaltende Fraktion wurde im Vakuum eingeengt und lyophilisiert. Es wurden 8,6 mg
nach HLPC und TLC reine Substanz gewonnen.
Analyse für | C45H | !69NJ | 7 | 1IlV | 4H2 | 0 ( |
% | C | 7 | % H | % | N | |
Berechnet: | 50, | 22 | ,21 | 14 | ,32 | |
gefunden : | 49, | 94 | ,24 | 14 | ,18 | |
Aminosäureanalyse:
Asp 1,02, GIu 0,97, Pro 0,89, GIy 1,00, Cys 0,53,
He 0,91, Leu 1,00, Phe(Et) 1,00.
2-D-p-Ethylphenylalanin-oxytocin
3 φΟΛ*
- 15 -
M ^-Benzyloxycarbonyl-S-benzylcysteinyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid
(200 mg) wurde wie im Beispiel 5 reduziert und oxidiert. Die Cyclisierungslosung wurde auf eine
Säule eines Kationenaustäuschers (30 ml) in der Carboxylform aufgebracht; nach Waschen der Säule mit 0,25 %iger Essigsäure
wurden die Peptide mit 50 %iger Essigsäure eluiert. Ein Drittel des durch Lyophilisierung gewonnenen Produkts wurde in
einem Gemisch aus Methanol und Wasser (1 : 1, 8 ml) gelöst und auf eine Säule (50 χ 0,9 cm) mit Silicagel, das mit
Octadecylketten modifiziert war, aufgebracht. Die Elution wurde mit einem Gemisch von Methanol (60 SS) und 0,1M
Ammoniumacetat (40 %) vom pH-Wert 7 durchgeführt. Die die Substanz (k = 21,1) enthaltende Fraktion wurde im Vakuum
eingeengt und lyophilisiert. Es wurden 16,3 mg nach HLPC und TLC reine Verbindung gewonnen.
Analyse für ( | :45H | 70Ni: | ?°1 | I | 7 | S ·2 | H2 | 0-C2H4O2 | (1115): |
% | C | 6 | X H | % N | |||||
Berechnet: | 50 | ,61 | ,05 | 15 | ,07 | ||||
gefunden : | 50 | ,36 | ,181 | 15 | ,23 |
Aminosäureanalyse:
Asp 0,96, GIu 0,98, Pro 1,02, GIy 0,96, Cys 1,73, He 1,06
Leu I;o3, Phe(Et) 1,02.
l-Penicillamino-2-D-p-ethylphenylalanin-oxytocin
N^Benzyloxycarbonyl-S-benzylpenicillaminyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinylprolyl-leucyl-glycinamid
(200 mg) wurde wie in Beispiel 5 reduziert und oxidiert. Das Cyclisierungsgemisch wurde wie in
£ 111 β * e. «
!> Ο»*
- 16 -
Beispiel 6 verarbeitet und gereinigt mit dem Unterschied, daß für die Elution ein 65 % Methanol enthaltendes Gemisch verwendet
wurde. Es wurden 8,2 mg nach HLPC und TLC reine Substanz gewonnen.
Analyse für C47H74N12OnS2^ H2O-C2H4O2 (1161):
% C % H % N Berechnet: 50,67 7,29 14,47 gefunden : 50,78 7,43 14,31
Aminosäureanalyse:
Asp 0,98, GIu 1,00, Pro 0,89, GIy 1,00, He 1,03, Leu 1,02,
Phe(Et) 0,97, Cys+Pen 1,48.
2-D-p-Ethylphenylalanin-8-lysin-vasopressin
N-Benzyloxycarbonyl-S-benzylcysteinyl-D-p-ethylphenylalanylphenylalanyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolyl-N
-p-toluolsulfonyllysyl-glycinamid (100 mg) wurde in flüssigem
Ammoniak (40 ml) mit Natrium bis zur Entstehung einer blauen, während 1 m bestehenbleibenden Färbung reduziert. Danach
wurde die Farbe durch Zugabe von Essigsäure beseitigt, worauf die Lösung lyophilisiert wurde. Der Trockenrest wurde
in 0,1M HCl (10 ml) gelöst, mit Wasser auf ein Volumen von 200 ml verdünnt und auf pH 7 eingestellt; nach Zugabe einer
Lösung von K-XFe(CN)^J bis zu einer beständigen gelben Färbung
wurde dieser pH-Wert unter Rühren 1 h aufrechterhalten. Danach wurde die Lösung auf eine Säule mit einem Kationenaustauscher in der Carboxylatform aufgebracht; die Säule
wurde mit 0,05 %iger Essigsäure gewaschen und das Produkt mit 50 %iger Essigsäure eluiert. Nach Lyophilisierung wurde
- 17 -
das Produkt in Wasser (10 ml) gelöst und auf eine Säule (50 χ 0,9 cm) mit Silicagel,das mit Octadecylketten modifiziert
war, aufgebracht. Die Elution wurde mit einem Gemisch aus 40 % Methanol und 60 % Trifluoressigsäure
(0,1 %ige wässerige Säure) durchgeführt. Die entsprechenden Fraktionen wurden lyophilisiert. Die Reinheit des Produkts
wurde durch Dünnschichtchromatographie (4 Systeme), Flüssigchromatographie und Papierelektrophorese (2 Puffer von verschiedenem
pH-Wert) nachgewiesen.
Aminosäureanalyse:
Lys 1,07, Asp 1,03, GIu 0,92, Pro 0,94, GIy 1,04,
Cys 1,84, Phe 1,06, Phe(Et) 0,92.
N^-Glycyl-glycyl-glycyl^-D-p-ethylphenylalanin-oxytocin
Zu einer Lösung von 2-D-p-ethylphenylalanin-oxytocin
(4 mg) in 0,3 ml Wasser wurde eine Lösung des N-Hydroxysuccinimidesters
von o-Nitrobenzosulfonyl-glycyl-glycylglycin
(10 mg) in 0,3 ml Dimethylformamid zugefügt. Nach 2 h Rühren bei Raumtemperatur wurden noch 14 mg aktivierter
Ester von Triglycin zugegeben, worauf die Lösung durch Zugabe von 11 μΐ IM NaOH auf pH 8 alkalisch gemacht wurde.
Die Reaktion wurde durch Hochdruckflüssigchromatographie (Reversphasenchromatographie verfolgt). Nach Verschwinden
der Ausgangssubstanz (20 h) wurde die Lösung im Ölpumpenvakuum
bei Raumtemperatur eingedampft; der Trockenrest wurde in Methanol (1 ml) und nach Zugabe von 2,3M HCl in
Ether (60 μΐ) gelöst; nach 5 min Stehen bei Raumtemperatur
wurde die Lösung wieder eingedampft. Der Trockenrest wurde in 1 ml 3M Essigsäure suspendiert und abfiltriert; das Filtrat
wurde nach Verdünnung mit 5 ml Wasser auf eine Säule (üü χ 0,9 cm)
mit Silicagel, das mit Octadecylketten modifiziert war (Kohlenstoffgehalt
15 %) aufgebracht. Die Elution wurde bei einem Durchsatz von 4 ml/min nach folgendem Programm der mobilen
Phase durchgeführt: 0-40 min Methanol-0,1 %ige Trifluoressigsäure
40:60; 40 - 50 min linearer Gradient bis zu einem Gehalt von 60 % Methanol. Die entsprechenden Fraktionen wurden
im Vakuum eingeengt und lyophilisiert. Es wurden 2,3 mg chromatographisch (TLC, HPLC) und elektrophoretisch reine
Substanz gewonnen.
Aminosäureanalyse:
Asp 0,99, GIu 1,05, Pro 0,90, GIy 4,08, Cys 1,29,
He 0,96, Leu 1,02, Phe(Et) 0,99.
2-D-p-Methylphenylalanin-9-desglycinamido-desamino-6-carba-oxytocin
2-D-p-Methylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin (2,5 mg) wurde in 50 μΐ Methanol und 300 μΐ 20 mM Phosphatpuffer
pH 7,7 gelöst; nach Zugabe von 2,5 mg Chymotrypsin wurde das Gemisch bei 37 0C 12 h inkubiert. Die Reaktion
wurde durch Flüssigchromatographie verfolgt. Nach Verschwinden des Ausgangsstoffs wurde das Reaktionsgemisch auf eine
Säule (25 χ 0,4 cm) mit Silicagel, das mit Octadecylketten modifiziert war, aufgebracht. Als mobile Phase wurde ein
Gemisch aus 40 % Methanol und 60 % 0,05M Ammoniumacetat pH 7,0 verwendet. Nach der Lyophilisierung wurden 1,6 mg Substanz
gewonnen, die aufgrund der Dünnschichtchromatographie in 4 Systemen und der hochwirksamen Flüssigchromatographie in
2 Systemen chromatographisch rein war.
Aminosäureanalyse:
Asp 0,96, GIu 0,98, Pro 1,02, HCy(C2H4CO2H) 0,93, He 1,03,
Leu 1,03, Phe(Me) 1,05.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel enthalten
mindestens ein anspruchsgemäßes Analogon als Wirkstoff. Sie sind aufgrund ihrer Inhibierungswirkungen gegenüber der
uterotonischen und pressorischen Wirksamkeit der natürlichen neurohypophysären Hormone sehr vorteilhaft therapeutisch anwendbar, insbesondere in der Humanmedizin.
uterotonischen und pressorischen Wirksamkeit der natürlichen neurohypophysären Hormone sehr vorteilhaft therapeutisch anwendbar, insbesondere in der Humanmedizin.
Claims (23)
- O βBEETZ & PARTNER : :##: ' :,.·...· Patentanwälte 3317092Steinsdorfstr. 10 · D-8000 München 22 "' *" ** European Patent AttorneysTelefon (089) 227201 - 227244 - 295910Telex 522048 - Telegramm Allpat® München _ " b BEETZ ■Dr.-Ing. W. TIMPEDipl.-Ing. J. SIEGFRIEDPriv.-Doz. Dipi.-Chem. Dr. rer. nat. W.SCHMITT-FUMIANDipl.-Ing. K. LAMPRECHT 11981Ansprüche. /Analoga von neurohypophysären Hormonen mit Inhibierungseigenschaften der allgemeinen Formel' 5RZCR3CHft z\R3-CH-C0-NH-CH-C0-X1-Gln-Asn-NH-CH-C0-Pro-X2-X3 ιCH0
ι ^R4in der bedeuten:R1 und R2 Wasserstoff oder Methyl,R Wasserstoff, Amino oder Triglycylamino,R Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Ethoxy,R5 -S-CH2- oder -S-S-,X den Rest des Isoleucins oder Phenylalanins,2
X den Rest des Leucins oder Lysinsund
X Glycinamido oder Hydroxy,wobei alle chiralen Aminosäuren der L-Reihe und die mit * bezeichnete Aminosäure der D-Reihe angehören. - 2. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R , R , R und R - H, R5 = -S-CH2-, X1 = He, X2 = Leu und X3 -233-S10233-SF-Bk12 3
- 3. Analogen der Formel nach Anspruch 1 mit R , R und R = H,R4 = -OC2H5, R5 = -S-CH2-, X1 = He, X2 = Leu und X3 =12 3
- 4. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R , R und R = H,R4 = -CH,. R5 = -S-CH0-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH0.12 3
- 5. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R , R und R = H,R4 = -C0H,., R5 = -S-CH0-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH0.Z. j /L Z12 3
- 6. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R , R und R=H,R4 = -C0H1,, R5 = -S-S-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH0. ζ ο ζ1 2
- 7. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R und R = H,R3 = -NH2, R4 = -C2H5, R5 = -S-S-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH2.1 2
- 8. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R und R = -CH,,R3 =-NH2, R4 = -C2H5, R5 = -S-S-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH2.12 3
- 9. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R und R = H, R = -NH0,R4 = -C2H5, R5 = -S-S-. X1 = Phe, X2 = Lys und X3 = GIyNH2.12 3
- 10. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R und R = H, R =Gly-Gly-Gly-NH-, R4 = -C3H5, R5 = -S-S-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = GIyNH2.12 3
- 11. Analogon der Formel nach Anspruch 1 mit R , R und R = H,R4 = -CH,, R5 = -S-CH0-, X1 = He, X2 = Leu und X3 = -OH.
- 12. Verfahren zur Herstellung der Analoga nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch Cyclisierung entsprechender, gegebenenfalls modifizierter Polypeptide mit einer aromatischen, hydrophoben Aminosäure in Stellung 2 sowie ggf an-schließende weitere Modifizierung.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-Phenylalanindesamino-6-carba-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von o-Nitrobenzolsulfonyl-D-phenylalanyl-isoleucyl-glu taminylasparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucylglycinamid.
- 14. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-ß-Ethyltyrosin-desamino-6-carba-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von o-Nitrobenzolsulfonyl-D-O-ethyltyrosylisoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-ß-carboxyethylhomocysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid.
- 15. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-p-Methylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von o-Nitrobenzolsulfonyl-D-p-methylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid.
- 16. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-p-Ethylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von o-Nitrobenzolsulfonyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-ß-carboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid.
- 17. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-Q-p-Ethylphenylalanin-desamino-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von S-Benzylmercaptopropionyl-D-p-ethylphenylalanylisoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolylleucyl-glycinamid unter Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak und Oxidation mit K
- 18. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-p-E.thyl-phenylalanin-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von N^-Benzyloxycarbonyl-S-benzylcysteinyl-D-p-ethylphenylalanylisoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolylleucyl-glycinamid unter Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak und Oxidation mit K [Fe(CN)J.
- 19. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 1-Penicillamin-2-D-p-ethylphenylalanin-oxytocins gekennzeichnet durch Cyclisierung von N ^-Benzyloxycarbonyl-S-benzylpenicillaminyl-D-p-ethylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid unter Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak und Oxidation mit K3[Fe(CN)6].
- 20. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-p-Ethylphenylalanin-8-lysin-vasopressin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von N-Benzyloxycarbonyl-S-benzylcysteinyl-D-p-ethylphenylalanyl-phenylalanyl-glutaminyl-asparaginyl-S-benzylcysteinyl-prolyl-N £-p-toluolsulfonyllysyl-glycinamid unter Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak und Oxidation mit K,[Fe(CN)J .S> 6
- 21. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von N -Glycyl-glycylglycy1-2-D-p-ethylphenylalanin-oxytocin, gekennzeichnet durch Umsetzung von 2-D-p-ethylphenylalanin-oxytocin mit dem N-Hydroxysuccinimidester von o-Nitrobenzol-sulfonylglycyl-glycyl-glycin unter Cyclisierung und Reaktion des entstandenen Produkts mit aktiviertem Triglycinester.
- 22. Verfahren nach Anspruch 12 zur Herstellung von 2-D-p-Methylphenylalanin-S-desglycinamido-desamino-o-carbaoxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von 2-D-p-Methylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin, gekennzeichnet durch Cyclisierung von o-Nitrobenzolsulfonyl-D-p-methylphenylalanyl-isoleucyl-glutaminyl-asparaginyl-S-ßcarboxyethyl-homocysteinyl-prolyl-leucyl-glycinamid zu 2-D-pfoethylphenylalanin-desamino-6-carba-oxytocin und enzymatische Abspaltung der Glycinamidogruppe.
- 23. Pharmazeutische Mittel, gekennzeichnet durch mindestens ein Analogon nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Wirkstoff.
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