DE3315359C2 - Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SulfatzellstoffInfo
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- D21C3/22—Other features of pulping processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sul
fatzellstoff mit einem hohen Delignifizierungsgrad durch De
lignifizieren in ansatzweise betriebenen Digestoren bzw. Zell
stoffkochern, wie in den Patentansprüchen definiert.
Bei der Herstellung von Sulfatzellstoff für die Bleiche
wird das Kochen gegenwärtig bei einer Kappa-Zahl von
30-35 unterbrochen. Bei kontinuierlicher Delignifi
kation in der Beschickung auf einen Kappa-Zahl-Bereich
von 20-25 könnte als eine Alternative beispielsweise
das Bleichen mit Sauerstoff interessant sein, um den
Abstrom zu verringern. Eine Ausdehnung des Sulfat
kochens führt jedoch zu gewissen Problemen, insbesondere
im Hinblick auf die Ausbeute und die Viskosität des
Zellstoffs.
Untersuchungen haben gezeigt, daß während des Kochens
3 Parameter von besonderer Bedeutung sind, um gute
Viskositätswerte zu erzielen. Diese Parameter sind
die Konzentrationsprofile für wirksames Alkali, die
Schwefelwasserstoffionen und das gelöste Lignin. Zur
Erzielung einer hohen Viskosität muß man versuchen
während des Kochens (1) eine Konzentration von effek
tivem Alkali zu haben, die so gering und gleichmäßig
wie möglich ist, (2) die höchstmögliche Schwefel
wasserstoff-Ionen-Konzentration beim Übergang von der
ursprünglichen Phase zur Massen- bzw. Bulkphase zu
haben und (3) über eine Konzentration an gelöstem
Lignin zu verfügen, die im Hinblick auf spätere Teile des Ko
chens so gering wie möglich ist.
Der erste Punkt kann bis zu einem gewissen Ausmaß durch unter
teilte Weißlauge-Beschickungen während des Kochens verwirk
licht werden. Der zweite Punkt ist schwieriger zu verwirkli
chen, da die Weißlauge eine gewisse Sulfidität aufweist und
die Sulfidkonzentration nicht unabhängig von der Alkalikonzen
tration variiert werden kann. Der dritte Punkt läßt sich ver
wirklichen, wenn man Kochlaugen-Austauschvorgänge durchführt,
um auf diese Weise das gelöste Lignin zu vorhergehenden Koch
stufen zu leiten, wobei die Austauschvorgänge in ansatzweisen
Kochvorgängen durchgeführt werden.
Aus der US-PS-3,313,677 ist ein zweistufiges kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff bekannt, bei dem
durch Rückführen von Kochlauge der jeweiligen Kochstufe für
die Aufrechterhaltung der Kochlaugenkonzentration Sorge getra
gen wird.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein ansatzweise be
triebenes Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff hin
sichtlich seiner Effizienz derart zu verbessern, daß man zu
einer Verkürzung der Kochdauer bzw. Verbesserung der Kochaus
beute und zu verbesserten Eigenschaften des Sulfatzellstoffs
gelangt.
Im folgenden werden ansatzweise durchgeführte Kochmethoden mit
einem oder zwei Kochlaugen-Austauschvorgängen empfohlen, um
die Möglichkeit zu erzielen, entweder auf Kappa-Zahlen im Be
reich von 20-25 zu kochen oder auf Kappa-Zahlen im Bereich von
30-35 bei erhöhtem Viskositätsgrad zu kochen.
Die grundlegende Form für das Modell mit einem Laugen
austausch wird in der Fig. 1 dargestellt. Bei der
Figur handelt es sich um ein Fließschema für das an
satzweise Kochen unter Anwendung der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise. Die Figur zeigt einen Digestor bzw.
einen Sulfatkocher in verschiedenen Stufen (1-5) des
Kochzyklus. Zu Beginn des Kochens wird der Digestor
mit Holz und Weißlauge beschickt, sowie auch mit einer
gewissen Menge an starker Lauge (Strom 1) aus dem Be
hälter für die starke Lauge. Nach beendetem Kochen
wird in dem Blasbehälter (Stufe 5) ein Blasen durchge
führt, aus dem der Zellstoff in die Zellstoffwaschanlage
gepumpt wird, wo der Zellstoff mit Waschlauge (Strom 7)
gewaschen wird. Das Filtrat wird in Filtratbehältern
gesammelt, aus denen es durch einen Wärmeaustauscher
gepumpt wird und einem Wärmeaustausch gegen starke
Lauge unterzogen wird, die der Verdampfung zugeführt wird.
Das so erwärmte Filtrat wird in dem sogenannten Akkumu
lator bzw. Sammler für schwache Lauge gesammelt und
wird dort leicht auf die volle Kochtemperatur erwärmt.
In diesem Akkumulator wird außerdem die Zusammensetzung
der Lauge durch Zusatz von Weißlauge, die für die Koch
phase 2 bestimmt ist, eingestellt. Erfindungsgemäß
wird die Kochlauge, die durch die Kochphase 1 gelaufen
ist, in dem Digestor in der Stufe 3, gemäß Fig. 1,
durch schwache Lauge ausgetauscht, die durch den Strom 4
zugeführt wird. Die ausgetauschte starke Lauge wird
aus dem Digestor durch eine Leitung 3 entfernt und
läuft durch den Akkumulator für die starke Lauge.
Nach dem Austausch erfolgt dann das Kochen während
der Kochphase 2.
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind theoretische Be
rechnungen für verschiedene Fälle als Beispiele ange
geben, bei denen ein Austausch der Kochlauge zu ver
schiedenen Gelegenheiten erfolgte (Ausbeuten). Während
der Kochphasen 1 und 2 wird das Laugen-Holz-Verhältnis
gleich 4,0 gehalten. Bei allen Berechnungsbeispielen
wurde die endgültige Kappa-Zahl als 25 angenommen.
Die Berechnungen basieren auf 1 t Holz, und zur Koch
phase 1 werden dann etwa 1 m³ Holzwasser, 1,4 m³ Weiß
lauge (15% eff. NaOH, berechnet auf das Holz) "be
schickt" und 1,3 m³ starke Lauge werden rezyklisiert.
Eine bestimmte Menge an Weißlauge (etwa 0,4 m³) wird
in Verbindung mit dem Laugenaustausch beschickt, um
den Alkalibedarf während der Kochphase 2 zu decken.
Während der Kochphase 1 wird selbstverständlich eine
größere Menge an Lignin gelöst, je länger das Kochen
vorangeht (vgl. Tabelle 1). Dies beeinflußt die
Ligninkonzentration in der Lauge während der Kochphase 2.
Gemäß dem vorstehenden ist dies ein kritischer Para
meter. Da während der Kochphase 2 die Ligninkonzentration nie
drig gehalten werden sollte, muß der Austausch in einer rela
tiv späten Phase des Kochens erfolgen. Gleichzeitig jedoch
sollte die Kochphase 2 so lange sein, daß der beabsichtigte
Austausch von starker Lauge durch schwache Lauge (vgl. Leitun
gen 3 und 4 in Fig. 1) gut durchgeführt werden kann. Es läßt
sich berechnen, daß der Austausch der Kochlauge eine Zeit von
30 Minuten erfordert. Die Kochperiode während der Kochphase 2
ist relativ kurz (etwa 30 Minuten). Auf der Basis dieser Be
trachtung könnte ein Austausch der Kochlauge bei einer Ausbeu
te von etwa 52% günstig sein (vgl. Tabelle 1). Bei diesem
Austausch liegen in der Kochphase 2 etwa 40 g Lignin/l
Kochlauge vor, und eine Verlängerung der Kochphase 1 auf eine
Ausbeute von 50% verringert die Ligninkonzentration während
der Kochphase 2 (Tabelle 1) nicht nennenswert. Darüberhinaus
würde eine Verlängerung der Kochphase 1 auf eine Ausbeute von
50% dazu führen, daß die Kochphase 2 im Hinblick auf die
Kochzeit wesentlich zu kurz wäre.
Ein Blick auf das Profil der Ligninkonzentration für das Bei
spiel des Laugenaustausches bei 52% Ausbeute zeigt, daß zu
Beginn des Kochens die Ligninkonzentration etwa 20 g/l beträgt
und während der Kochphase 1 auf etwa 80 g/l ansteigt, wenn der
Austausch fortgeführt wird. Während der Kochphase 2 schließ
lich liegt eine mittlere Konzentration von etwa 45 g Lignin/l
Kochlauge vor.
Die Alkalikonzentration variiert während des Kochens nicht in
einem Intervall, das so groß ist wie während eines normalen
ansatzweise durchgeführten Kochens. Die Alkalikonzentration in
der Ausgangskochlauge liegt bei etwa 30 g/l (nach dem ur
sprünglichen Verbrauch). Während des Hauptteils der Kochphase
1 liegt die Konzentration bei 10 bis 15 g/l, mit einem Rest-
Alkali beim Flüssigkeitsaustausch von etwa 6 g/l effektivem
Alkali. Während der Kochphase 2 liegt die Alkalikonzentration
ursprünglich bei etwa 15 g/l, und das Rest-Alkali am Ende
liegt bei etwa 6 g/l.
Der dritte wichtige Parameter beim verlängerten Kochen
ist die Sulfidionenkonzentration und die Sulfidität.
Im Prinzip sollte man eine Sulfidität erzielen, die
so groß wie möglich ist. Dies bedeutet einen Grad
von vorzugsweise 40%, wobei es sich hierbei heute um
eine realistische Sulfidität in einer modernen Mühle
handelt.
Alternativ kann man sich ein modifiziertes ansatzweises
Kochen mit zwei Laugenaustauschvorgängen vorstellen.
Das dann erhaltene System ist vom verfahrenstechnischen
Standpunkt her komplizierter, jedoch können gleich
zeitig noch geringere Ligningehalte in der Lauge
während des späteren Teils des Kochens erhalten werden
als im Falle von nur einem Austausch. Man erhält vor
allem einen wesentlich geringeren Ligningehalt in der
Kochphase 3. Die Fig. 2 veranschaulicht dieses Verfahren
nach einem Prinzip, das von dem der Fig. 1 unter
schiedlich ist. Das Kochverfahren wird durch den
rechteckigen Verfahrensblock veranschaulicht, und die
Delignifizierung erfolgt in dem Block von oben nach
unten, mit der Kochphase 1, der Austauschphase 1, der
Kochphase 2, der Austauschphase 2 und schließlich
der Kochphase 3. Der Zellstoff wird anschließend zu
Blasetanks geblasen, aus denen er zur Wäsche ent
nommen wird. Die Flüssigkeitsbewegungen zwischen den
verschiedenen Behältern und der Austausch sind eben
falls aus der Figur ersichtlich.
Die Sulfidität sollte so groß wie möglich sein, vorzugs
weise 40%, genau wie im Falle von einem Laugenaustausch.
Die Bewertung des Ligningehalts für diesen Fall ist in
der folgenden Tabelle 2 angegeben.
Fig. 1 Grundlegendes Schema für das ansatzweise
Kochen mit einem Laugenaustausch (ein Kochlaugenaus
tausch), um die Selektivität beim Delignifizieren zu
erhöhen. Das Schema zeigt einen Digestor bzw. einen
Sulfatkocher in 5 verschiedenen Stufen des Kochzyklus.
Fig. 2 Grundlegendes Schema für das ansatzweise
Kochen mit zweimaligem Laugenaustausch (Austausch der
Kochlauge), um die Selektivität beim Delignifizieren
zu erhöhen. Das Schema veranschaulicht durch den
rechteckigen Block verschiedene Stufen im Kochzyklus.
Darüberhinaus sind die Laugenströme in dem Verfahren
und geeignete Behälter (Akkumulatoren) ersichtlich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff mit einem
hohen Delignifizierungsgrad aus Lignocellulosematerial in an
satzweise betriebenen Digestoren, dadurch gekennzeichnet, daß
nacheinander folgende Stufen durchgeführt werden:
- a) Kochen des Lignocellulosematerials in einem Digestor bei einer ersten Digestortemperatur in einer ersten Kochphase und unter Verwendung einer aus Weißlauge und rückgeführter, starker Lauge bestehenden Kochlauge hoher Sulfidi tät,
- b) Austausch der bei a) anfallenden, ligninhaltigen, starken Kochlauge gegen ein mit Weißlauge versetztes Waschlaugenfil trat mit geringerem Ligningehalt aus d), das einem Wärmeaus tausch auf die Temperatur des Digestors unterzogen wurde,
- c) Kochen des Lignocellulosematerials in einem Waschlaugenfil trat gemäß b) und Bildung einer Kochlauge mit geringerem Lig ningehalt als der bei a) anfallenden in einer zweiten Kochpha se und
- d) Waschen des abgepumpten Zellstoffs in einer Zellstoffwasch anlage mit Waschlauge und Abfiltrieren.
2. Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Stufen des wiederholten
Austauschs von Kochlauge in dem Digestor umfaßt, die durchge
führt werden mit Lauge mit der gleichen Temperatur wie die
Kochlauge, jedoch mit einem geringeren Ligningehalt, daß beim
letzten Austausch ein Waschlaugenfiltrat, das einem Wärmeaus
tausch auf die Temperatur des Digestors unterzogen wurde, bei
dem vorletzten Austausch eine Austauschlauge von dem letzten
Austausch usw. verwendet werden, unter kontinuierlichem
Laugenstrom und periodischer Änderung zwischen den verschiede
nen Digestoren, in Abhängigkeit von deren Lage in dem Koch
zyklus.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Kochphasen und ein Laugenaustausch durchgeführt
werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß drei Kochphasen und zwei Laugenaustauschvorgänge durch
geführt werden.
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