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Walzwerk mit zwei Motoren. Die vorliegende Erfindung betrifft ein
Walzwerk für kleine und mittlere Eisen.
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Sie nähert sich dem System der unausgesetzt arbeitenden Walzwerke
und weist deren Hauptvorteile auf,, vermeidet aber gleichzeitig die wesentlichen
Nachteile dieses Systems, welche in einer sehr kostspieligen Einrichtung bestehen
und nur bei sehr großer Produktion ein gutes Ergebnis liefern. Andererseits ist
bei den unausgesetzt arbeitenden Walzwerken die notwendige Zeit zum Wechseln der
Zylinder für das Wälzen einA anderen Profils verhältnismäßig groß, und diese Vorrichtung
erfordert das Stillsetzen der ganzen Einrichtung. Die vorliegende Erfindung vermeidet
diese verschiedenen Nachteile.
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Dies wird dadurch erreicht, daß das Prinzip des unausgesetzten Arbeitens
nur für zwei avfeinanderfolgende Walzen benutzt und z.ivischen.jedes Paar von Walzen
dieser Art entweder ein mechanischer Förderer angeordnet wird oder ein Arbeiter,
welcher die Stange zwischen die folgenden Walzen einzuführen hat.
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Die Gesamtanordnung kann insbesondere ein Paar Vorwalzen aufweisen,
welche unausgesetzt arbeiten, zwei Paare Zwischenwalzen, von denen jede fortgesetzt
arbeitet, wobei diese Walzen durch den gleichen Motor angetrieben werden, und endlich
eine Gruppe von Fertigwalzen, die ebenfalls unausgesetzt arbeiten, für deren Antrieb
ein zweiter Motor vorgesehen ist.
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Die vorliegende Erfindung sieht u. a. auch eine Anordnung vor, welche
bei der oben beschriebenen Einrichtung gestattet, von einem Profil zu einem anderen
überzugehen, ohne Unterbrechung der Arbeit.
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Zu diesem Zweck können zwei Schlußgruppen an Stelle einer einzigen
verwendet werden, wobei die eine dieser Gruppen derart angeordnet ist, daß sie nach
Belieben durch den einen oder anderen der beiden Motoren angetrieben werden kann.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
zum Zwecke, der Veränderung des Profils des zweiten Paares Zwischenwalzen ohne Unterbrechung
der Arbeit dieses Paares durch ein weiteres Paar Zwischenwalzen verdoppelt sein,
welche durch dieselben Wellen angetrieben werden, d. h. daß in der Verlängerung
der Walzen des zweiten Paares Walzen angeordnet sind, welche im gleichen Sinn drehen
und, wie dieses zweite Paar, die aus dein ersten Paar kommenden Stäbe aufnehmen
kann.
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Auf diese Art kann das Profil der Zylinder des neuen Walzenpaares
sehr leicht geändert werden, indem sie von Achsen der Motoren abgekuppelt werden,
wobei das alte Paar der Zwischenwalzen in voller Arbeit ist.
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Weitere Vorteile gehen aus den nachstehenden Ausführungen hervor.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch
dargestellt. Fig. z ist eine Draufsicht auf die Gesamtanordnung.
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Fig. z ist eine Seitenansicht eines Teils der Einrichtung.
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Bei dem dargestellten Walzwerk wird der Geschwindigkeitsunterschied,
welcher bei jedem der doppelten Walzenpaare, die unausgesetzt
arbeiten,
notwendig ist, in bekannter Weise dadurch erzielt, daß die betreffemden Walzendurchmesser
verschieden sind'.
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Die Einrichtung besitzt zwei Motoren i i und 12. Der Motor i i treibt
das Walzenpaar i und 2 des Vorwalzenwerkes an, die Wellen 13 und: r4, welche mittels
des Getriebes i9 und 2o die Zwischenwalzenpaare 4. und 3, 5 und 6, 5' und 6' antreiben.
Der Motor 12 treibt die Wellen 15, 16 und 17 an, welche die Fertigwalzen 7, 8 und
9 antreiben.
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Es ist zu beobachten, daß die Welle 15, welche die Fertigwalze 7 dreht,
in bezug auf die Welle 14, welche die Zwischenwalzen 3, 6 und 6' antreibt, derart
angeordnet ist, daß die Fertigwalze 7' nach Belieben von der einen oder anderen
dieser Wellen angetrieben werden kann.
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Ohne das Profil einer der Walzen zu ändern, können bei der abgebildeten
Anordnung die Walzstücke mit zwei verschiedenen Profilen hergestellt werden, je
nach dein Durchlaufen. Man kann sie entweder durch die Walzen 1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8 und. 9 laufen lassen oder durch die Walzen 1, 2, 3, 4, 5', 6', 7'.
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In allen Fällen werden die Walzstücke zunächst in das Paar i eingeführt
und laufen unmittelbar in das Paar 2. Die aus Paar 2 austretenden Stäbe werden durch
ein mechanisches Vorschubmittel to in. das Paar 3 eingebracht, von wo sie unmittelbar
in das Paar4 gelangen. Nach dem Austritt aus diesem wird der betreffende Stab durch
einen bei 18 stehenden. Walzarbeiter erfaßt und in das Paar 5 eingeführt, welches
mit dem Paare 6 unausgesetzt zusammenarbeitet. Jedes der Getriebe i9 und 2o muß
aus drei Trieben bestehen, d. h. einem oberen Trieb a, einem Zwischentrieb /: und
einem unteren Trieb y. Die Triebe r< und ß des Getriebes i9 z. B. treiben die
beiden,Walzen des Paares 4 an arid die Triebe ß und y diejenigen des Paares 5, welche
dem ersteren Paar entgegengesetzt drehen (s. Fig. a). Beim Verlassen des Paares
6 wird der Stab durch einen bei 21 stehenden Arbeiter abgenommen, welcher ihn sofort
den dreifachen Walzwerken 7, 8 und 9 zubringt.
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Wenn ein anderes Profil gewünscht wird, führt der bei 18 stehende
Arbeiter den aus dem Paar 4 austretenden Stab in das Paar 5' ein anstatt in das
Paar 5. Von hier gelangt der Stab unmittelbar in das Paar 6'. Nach. dem Verlassen
desselben bringt der bei 21 stehende Arbeiter den Stab in die Fertigwalze 7', die
entweder durch die Welle 14 oder durch die Welle 15 angetrieben wird.
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Es ist offensichtlich, daß, wenn die Arbeit des Paares 4. genügend
ist, die Stäbe wechselweise in die Paare 5 und 5' eingeführt werden können, derart,
daß das Walzwerk zur glei-:heii Zeit zwei Profile herstellt.
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Wenn gewünscht wird, das Profil der Walzei des Paares ;' zu ändern,
genügt es, das Paar anzuhalten, während die Walzarbeit durch die Walzen 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7, 8 und 9 weitergeht, dieses Paar 7' von den Wellen 14 oder 15 loszukuppeln.
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Es versteht sich von selbst, daß während dieser Vorrichtung die Walzarbeit
auch durch die Walzen 1, 2, 3,. 4, 5', 6', 7, 8 und 9 vorgenommen werden kann.
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Anderseits können beim Durchlaufen der Walzen 1, 2, 142 -5,
6, 7, 8 und 9 durch gleichzeitiges Entkuppeln der Walzen 5', 6' und 7' zur selben
Zeit die Profile ihrer Zylinder geändert werden.
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Wenn gewünscht wird, das Profil des Walzenpaares 7 zu ändern und @
demzufolge der Zylinderpaare 8 und 9, so genügt es, den Motor 12 nicht laufen zu
lassen, um die Walze 7 von der Walze 7' unabhängig zu machen, die Walze 7' mit der
Welle 14 zu kuppeln und den Stab durch die Walzen 1, 2, 3, 4, 5', 6' und .7' laufen
zu lassen oder besser durch die Walzen 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7'.
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Nach Vorstehendem sieht man, daß die Profile der Walzen 5 und 6, welche
nur durch Unterbrechen. der Wälzarbeit gewechselt werden können, derart gewählt
werden müssen, daß nur sehr selten ein Auswechseln vorgenommen werden muß. Es ist
z, B. sehr zweckmäßig, ihnen Profile zu geben, welche zum Walzen von Stäben runden
oder viereckigen Querschnittes geeignet sind, Anderseits können die Profile der
Walzenzylinder 5' und 6' häufig geändert werden ohne irgendwelche Unzuträglichkeit.
Diese Walzen werden also für das Walzen flacher oder winkliger Stäbe verwendet.
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Die Zylinderprofile der Walzen. 7', 7, 8 und 9 können nach Bedarf
angeordnet werden; es ist jedoch. zu beachten, daß bei der Mehrzahl der Einrichtungen
die Walzen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 mit dem laufenden Profil und die Walzen
1, 2, 3, 4, 5', 6' und 7' mit den häufig wechselnden Profilen übereinstimmen.
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Es ist ersichtlich, daß dieses Walzsystem nur zwei Walzarbeiter notwendig
macht, von denen der eine bei 18 und der andere bei -21 steht, wobei das Einführen
der Walzstücke, (Luppen) mechanisch vor sich geht.