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Einfadenkettenstichnähmaschine mit umlaufendem Greifer. Die Erfindung
bezieht sich auf Einfadenkettenstichnähmaschinen mit umlaufendem Greifer.
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Bei den bisher bekannten Maschinen dieser Art ist es vonjWichtigkeit,
daß das Werkstück in der Richtung vorgeschoben wird, in der sich die Greiferspitze
beim Erfassen der Fadenschleife bewegt, damit die herabgehende Nadel vor den beiden
Schenkeln der vorher gebildeten Nadelfadenschleife, die durch den Greifer gespreizt
gehalten wird, vorbeigehen kann, so daß die" Greiferspitze zuerst die neue Nadelfadenschleife
erfaßt und darauf zwischen den Sehenkeln der vorher gebildeten hindurchgeht. Diese
Maschinen, die zwar zum Nähen in derjenigen Richtung, in der sich die Greiferspitze
beim Ezfassen einer Nadelfadenschleife bewegt, geeignet sind, sind praktisch unbrauchbar,
wenn das Werkstück in einer Richtung quer zur Umdrehungsebene des Greifers verschoben
werden muß, da alsdann keine Vorkehrung getroffen ist, die eine Gewähr dafür bietet,
daß die Nadel vor den beiden Schenkeln der vorher gebildeten Nadelfadenschleifeherabgeht,
und daß die vorher gebildete Schleife in einer solchen Stellung gespreizt gehalten
wird, daß die Greiferspitze in diese eintritt.
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Es sind allerdings schon Anordnungen bekannt geworden, die eine geführte
Stichbildung auch für den Fall gewährleisten sollen, daß das Werkstück nicht in
der Richtung verschoben wird, in der sich der Greifer beim Erfassen der Nadelfadenschleife
bewegt. Hierhin gehören Ausführungen, wie sie in den deutschen Patentschriften 292765
und 3o96o3 behandelt sind. Bei der Kettenstichnähmaschine nach Patent 292765 werden
der Greiferwelle seitliche Hin-und Herbewegungen erteilt, und es ist hier ein feststehender
Schleifenausweitearm vorgesehen, der dazu dien, die Schenkel der Nadelfadenschleifen
ohne Rücksicht auf die Stellung des letzten Stiches gleichförmig zu halten.
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Weitere Versuche mit dem Gegenstand des Patents 3o9603 haben ergeben,
daß der Nadelfaden oft bricht, wenn die Maschine mit hoher Geschwindigkeit angetrieben
wird, und es ist festgestellt worden, daß dieser Fadenbruch davon herrührt, daß
die Nadelfadenschleife bei ihrem Abwerfen durch den Greifer um die Vorderseite der
Greiferspitze herum abgleitet.
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Ein Zweck der vorliegenden Erfindung besteht in der Vereinfachung
des Stichbildemechanismus nach dem erwähnten Patent 292765, indem der Schleifenausweitearm
und die Einrichtung zur Erzeugung der seitlichen Bewegungen der Greiferwelle in
Fortfall kommen. Die Maschine nach der vorliegenden Erfindung ist auch dann brauchbar,
wenn eine gegenseitige Verschiebung zwischen Werkstück einerseits, Nadel und Greifer
anderseits in einer
Richtung quer zur Umdrehungsebene der Greiferspitze
stattfindet. 'Die Erfindung bezweckt weiterhin eine'LVerbesserung des Stichbildemechanismus
der beschriebenen Art, indem das Bestreben der abgeworfenen Nadelfadenschleifen,
um die Vorderseite der Greiferspitze herum abzugleiten und durch letztere wieder
erfaßt zu werden, vermieden wird.
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Gemäß der Erfindung kommt ein umlaufender Greifer mit einem schleifenablenkenden
und spreizenden Flügel zur Anwendung, der zusammen mit dem Absatz des die Spitze
bildenden Teiles des Greifers eine Kehle einschließt, in deren Boden die durch den
Greifer erfaßte Schleife gezogen und für den darauffolgenden Durchgang der Greiferspitze
gespreizt gehalten wird, nachdem diese eine neue Nadelfadenschleife erfaßt hat `[Der
Greifer ist mit Bezug auf die Greiferwelle und; die Nadel so ausgebildet und angeordnet,
daß während der Abwärtsbewegung der Nadelspitze unter das Werkstück der Boden der
Kehle auf der der Greiferspitze gegenüberliegenden Seite der Nadelbahn liegt. Die
Kehle dient somit dazu, beide Schenkel der vorher hergestellten Nadelfadenschleife
in einer nach hinten und unten schräg verlaufenden Lage mit Bezug auf die Nadelbahn
zu halten, so daß die herabgehende Nadel mit Sicherheit vor den beiden Schenkeln
der vorher hergestellten Schleife vorbeigeht, auch wenn das Werkstück quer zur Umdrehungsebene
des Greifers verschoben wird. Mit anderen Mforten, es befindet sich die Greiferwelle
in einer solchen Lage, daß die Nadelbahn zwischen der Drehachse des Greifers und
derjenigen Stellung des äußersten Endes der Greiferspitze liegt, die diese zu der
Zeit einnimmt, zu der die Nadelspitze den Stoff durchsticht, und der Greiferkörper
ist derart mit Bezug auf die Achse der Greiferwelle angeordnet, daß der Boden der
Kehle zur Zeit des Erfassens der Fadenschleife vollständig auf derselben Seite.
der Nadelbahn wie die Achse der Greiferwelle liegt.
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Bei dieser neuen gegenseitigen Lage von Nadel und Greifer hat sich
herausgestellt, daß, wenn das Werkstückrquer zur Umdrehungsebene des Greifers hin
und her verschoben wird, die Nadel stets vor der vorher hergestellten Nadelfadenschleife
herabgeht und letztere in einer solchen Lage gespreizt. gehalten wird, .daß der
Greifer die neue xNadelfadenschleife durch "die vorher hergestellte hindurchzieht.
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Zur Steuerung der Nadelfadenschleifen, wenn diese nach dem Stoff hin
angezogen werden, ist eine Einrichtung getroffen, die sich auf die im wesentlichen
konzentrische äußere Kante des die Spitze bildenden Greiferteiles auflegt und Jede
abgeworfene-: Nadelfadenschleife festhält, bis sich die Greiferspitze genügend weit
vorbewegt hatund die Schleife so weit angezogen ist, daß sie nicht nochmals von
der Greiferspitze erfaßt werden kann. Diese Einrichtung ist im besonderen für den
vorliegenden Stichbildemechanismus geeignet, da das äußerste Ende der Greiferspitze
sich nach dem Vorbeigehen an der Nadel immer noch aufwärts bewegt und zu der Zeit,
wo der Greifer seine Abwurfstellung erreicht, noch nicht so weit wie bei den bisher
bekannten Stichbildemechanismen, bei denen die _Greiferspitze beim Eintreten in
die Nadelfadenschleife nach unten gerichtete Bewegungskomponente hat, abwärts gegangen
ist. -In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar ist Fig. r eine Hinteransicht einer an sich bekannten Knopfannähmaschine
mit der Vorrichtung der Erfindung.
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Fig.2 ist eine schaubildliche Ansicht der Einrichtung zur Verschiebung-
des Werkstückhalters.
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Fig. 3 ist eine Vorderansicht der Stichbildevorrichtung und der Einrichtung
zur- Verschiebung des WerkstückhaIters.
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Fig. 4 ist eine Ansicht der Stichbildewerkzeuge ähnlich der Fig. 3,
jedoch zu der Zeit, wo die Nadelspitze in den Stoff einsticht.
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Fig. 5 ist eine schaubildliche Ansicht der Nadel, des Greifers und-
der Fadenschleifen, wenn der Werkstückhalter nach dem Ständer der Maschine hin verschoben
ist.
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Fig. 6 ist eine ähnliche Ansicht dieser Teile, wenn der Werkstückhalter
nach dem Ende des Stofftragarmes hin verschoben ist.
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Die Fig. 7 und 8 sind Vorder- bzw. Seitenansichten -'dieseriTeile
in der Stellung der Fig. 5.
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Fig. g und io sind Vorder- bzw. Seitenansichten dieser Teile in der
Stellung der Fig. 6. Fig. ii ist eine schaubildliche Einzelansicht der in der Fig.
3 dargestellten Vorrichtung zur Regelung der Fadenschleife.
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Der Maschinenrahmen besteht aus der Grundplatte i, von der sich der
hohle Ständer 2 mit dem überhängenden Tragarm 3 erstreckt, der in den Kopf 4 ausläuft,
in welchem die die Nadel 6 tragende Nadelstange 5 auf und ab beweglich ist. Von
dem Ständer i erstreckt sich Z unterhalb des Tragarmes 3 der Stofftragarm 7.
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Die Maschine- der Erfindung ist mit einer Stoffklemme und einer Antriebseinrichtung
für diese versehen, welche keinen Teil der Erfindung bildet und daher nicht weiter
beschrieben zu werden braucht.
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Es genügt zu erwähnen, daß sämtliche Bewegungen des Werkstückhalters
während der Herstellung einer'ZStichgruppe in der Längsrichtung des Stofftragarmes
erfolgen, mit Ausnahme einer einzigen Bewegung des Werkstückhalters nach links in
Fig. 3, um den .ersten
Stich der durch das rechtsliegende Löcherpaar
des Knopfes hindurchgehenden Stichgruppe einzustellen.
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Im Innern und längs des Stofftragarmes 7 ist die umlaufende Greiferwelle
41 gelagert, in deren einem Ende der Schaft 42 des Greifers befestigt ist, der eine
Spitze 43 und einen schleifenablenkenden und spreizenden Flügel 44 besitzt. Zwischen
dem Absatz 45 des die Spitze bildenden Teiles des Greifers und dem Flügel 44 befindet
sich eine Kehle 46, deren Boden eine Nut bildet. Die vorderen und hinteren Enden
47 und 48 dieser Nut dienen..dazu, die vorderen und hinteren Schenkel
a, b der von dem Greifer erfaßten Nadelfadenschleife auszubreiten.
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Aus den Fig. 3, 4, 7 und 9 ist zu ersehen, daß die Achse der Greiferwelle
41 links von der Nadelbahn liegt, und daß weiterhin der Greifer so gestaltet und
auf der Greiferwelle angeordnet ist, daß die Enden 47, 48 der die Schleife aufnehmenden
und spreizenden Nut an dem Boden der Kehle 46 während derjenigen Zeit links von
der Nadelbahn liegen, wo das Nadelöhr unterhalb des Stoffes abwärts geht. Infolge
dieser Bauart und Anordnung der Teile wird die Nadel 6 mit Sicherheit vor den beiden
Schenkeln a, b der vorher hergestellten Nadelfadenschleife herabgehen, gleichgültig,
ob diese Schenkel von einem vorhergehenden Stiche nach unten verlaufen, der nach
dem hinteren Ende des Stofftragarmes (s. Fig. 7 und 8), oder nach dessen vorderem
Ende (s. Fig. 9 und io) verschoben wurde.
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Um zu verhindern, daß die abgeworfene Nadelfadenschleife um die Vorderseite
der Greiferspitze 43 abgleitet, ist eine dünne, flache Feder 50 vorgesehen,
deren oberes Ende entsprechend dem konzentrischen äußeren Kantenteile 51 der Greiferspitze
gekrümmt ist und sich auf diesen Teil auflegt. Die Feder 5o sitzt an einem Zapfen
52, der einstellbar in einer Bohrung emesArmes 53 gehalten wird, der seinerseits
an den Stofftragarm angeschraubt ist: Die Feder 5o wird ein nachgiebiges Steuerorgan
für die von dem Greifer abgeworfenen Nadelfadenschleifen sein, bis die Greiferspitze
über den möglichen Bewegungsbereich dieser Schleifen hinausgegangen ist, wenn letztere
in dem Stoffe angezogen werden.
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Da das äußerste Ende der Greiferspitze eine aufwärts gerichtete Bewegungskomponente
hat, wenn sie die neue Nadelfadenschleife erfaßt, ist die Greiferspitze etwas nach
der Drehachse des Greifers hin geneigt, so daß die Greiferspitze annähernd im rechten
Winkel zur Nadel liegen wird, wenn sie eine Nadelfadenschleife erfaßt, was sonst
nicht der Fall sein würde. Dies geht im besonderen aus Fig. 3 hervor, wo der gestrichelte
Kreisbogen c, der konzentrisch mit dem Kantenteile 5i des Greifers verläuft und
mit diesem zusammenfällt, dazu dient, den Betrag der Einwärtsneigung der Greiferspitze
anzugeben.