DE3302613C2 - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bolzenhalter von
Bolzenschweißmaschinen, der zum Zuführen von
Schweißbolzen aufspreizbare Spannbacken aufweist.
Bolzenhalter von Bolzenschweißmaschinen sind viel
fach bekannt, wozu beispielsweise auf das deutsche
Gebrauchsmuster 81 26 572 verwiesen wird.
Bei derartigen und weiteren aus der betrieblichen
Praxis bekannten Bolzenhaltern, die aus hochfestem
Stahl gefertigt sind, ist ein Verschleiß an den
mit dem anzuschweißenden Bolzen korrespondierenden
Spannflächen unabdingbar, vorallem dann, wenn die
Bolzen in ihrem von den Spannflächen umgriffenen
Bereich Gewindezonen aufweisen.
Es ist hierzu zu bemerken, daß bei Bolzenschweiß
maschinen, die nach dem Hubzündungsprinzip arbeiten,
Schweißströme von 2000 bis 3000 Ampere üblich
sind, während bei nach dem Kondensatorendladungs
prinzip arbeitenden Schweißmaschinen in kurzen
Zeiten hohe Stromdichten mit Strömen von bis zu
12 000 Ampere erreicht werden.
Schon ein mehr oder minder geringfügiger Verschleiß
der Spannflächen der Bolzenhalter führt dazu, daß
ein schlechter Schweißstromübergang vom Bolzenhalter
auf den von ihm gehalterten Bolzen erreicht wird.
Dieser Verschleiß bewirkt, daß bisher übliche
Bolzenhalter nach etwa 2000 bis 3000 Schweißungen
unbrauchbar sind und ausgetauscht werden müssen.
Mit üblichen automatischen Schweißmaschinen werden
pro Tag aber zwischen 20 000 und 30 000 Schweißungen
durchgeführt. Dies bedeutet, daß die Bolzenhalter
pro Tag etwa zehnmal erneuert werden müssen.
Zwar kann die Lebensdauer der Bolzenhalter dadurch
verlängert werden, indem bei einsetzendem Verschleiß
die Ladekapazität der Schweißmaschinen erhöht wird,
jedoch hat dies unerwünschte Streuungen im Schweiß
ergebnis zur Folge.
Desweiteren ist bei den bisher bekannten Bolzen
haltern nachteilig, daß die Stirnseite der Spann
backen und die vorderen Schlitzenden, die von den
Spannbackenteilen gebildet werden, im Laufe der
Gebrauchsdauer mehr und mehr mit Schweißspritzern
belegt werden, die das Schließen des Bolzenhalters
zumindest behindert, wenn nicht sogar unterbinden
können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bolzenhalter
der eingangs beschriebenen Art derart zu verbessern,
daß eine weit höhere Verschleißfestigkeit als bislang
erreichbar ist, die auch die mechanische Bearbeit
barkeit des zur Herstellung der Spannvorrichtung
benutzten Materials ebenso wie eine hervorragende
elektrische und thermische Leitfähigkeit ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper der Spannbacken aus mit
einem mechanisch gut bearbeitbaren Metall hoher
elektrischer Leitfähigkeit getränkten Wolfram-
Verbundwerkstoff besteht und die Verschleißflächen
der Spannbacken frei von Tränkmetall sind.
Durch die Herstellung des Bolzenhalters aus
Wolfram-Verbundwerkstoff ist einerseits eine gute
mechanische Bearbeitung des Verbundwerkstoffes ge
währleistet, da das Tränkmetall die ansich
schlechte Bearbeitbarkeit des Wolframs erheblich
verbessert, andererseits aber auch die elektrische
und thermische Leitfähigkeit erheblich erhöht.
Desweiteren wird auch die Neigung des Anhaftens
von Schweißspritzern weitestgehend unterbunden,
da der Wolfram-Grundwerkstoff ein Anhaften von
Schweißspritzern weitestgehend verhindert. Dabei
weisen die Verschleißflächen der Spannbacken eine
hohe Härte auf, da an den Verschleißflächen der
Spannbacken praktisch ausschließlich Wolfram
vorhanden ist, woraus bislang unerreicht lange
Standzeiten für die Spannbacken resultieren.
Zwar ist aus der DE-PS 4 36 678 und aus der DE-PS
7 37 713 bekannt, Schaltkontakte aus Wolfram- bzw.
Molybdän-Sinterlegierungen, denen Kupfer zugesetzt
ist, herzustellen, deren Kontaktflächen gemäß der
DE-PS 7 37 713 nach einer spanabhebenden Bearbeitung
gebeizt werden sollen, um ein Verschweißen der
Kontaktflächen miteinander zu unterbinden.
Zudem ist aus dem DE-GM 75 10 037 bei Schweiß
elektroden bekannt, in eine hülsenförmige Schweiß
elektrode aus Kupfer am werkstückseitigen Ende
eine Buchse aus Hartmetall, eine Wolfram-Sinter
legierung, einer harten Kupferlegierung usw.
einzusetzen, um eine höhere Abriebfestigkeit
zu erreichen, aber hierbei sind die ansich be
kannten Werkstoffe in einem anderen Wirkungs
zusammenhang als bei der vorbeschriebenen
Erfindung eingesetzt worden und können demzufolge
zu letzterer keine technische Lehre vermitteln,
da bei Spannbacken andere mechanische Bean
spruchungen vorliegen, als bei Schaltkontakten
und Schweißelektroden.
Auch der in der DE-PS 32 42 383 beschriebene
Bolzenhalter für Schweißbolzen, bei dem diejenige
Haltefläche der Haltebacken des Bolzenhalters,
welche mit einem zur Schweißung positionierten
Schweißbolzen in Berührung stehen, aus Metall
gebildet sind, welches erhebliche Anteile von
Wolfram aufweist, vermag keine Anregung zur Schaffung
des Gegenstandes vorliegender Erfindung zu geben,
weil hierbei am Bolzenhalter anhaftende Schweiß
perlen nach wie vor die Funktion des Bolzenhalters
zumindest behindern, ja sogar gänzlich vereiteln
können. Zudem ist eine bislang unerreicht lange
Standzeit für Bolzenhalter nur dann erreichbar,
wenn, wie beansprucht, die Verschleißflächen der
Spannbacken ausschließlich aus Wolfram gebildet
sind.
Im Sinne der Aufgabe vorliegender Erfindung ist
es besonders vorteilhaft, wenn als Tränkmetall
Kupfer vorgesehen ist, so daß hierbei die hervor
ragenden bekannten Eigenschaften des Wolframs
und die gute elektrische und thermische Leitfähigkeit
des Kupfers kombiniert sind.
Alternativ ist es auch möglich, als Tränkmetall
Nickel vorzusehen.
Eine besonders hohe elektrische Leitfähigkeit wird
bei Verwendung als Tränkmetall von Silber er
reicht.
In Weiterbildung des vorbeschriebenen Gegenstandes
wird vorgeschlagen, als Tränkmetall mindestens ein
der Metalle Cu, Ag, Au, Cr, Mo, Fe, Co, Ni, Pd, Pt
vorzusehen.
Es können also auch Mischungen oder Legierungen
unterschiedlicher Metalle als Tränkmetall ver
wandt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn Gewichtsanteile
Wolfram-Kupfer im Verhältnis 70:30 bis 90:10,
insbesondere 80:20 vorliegen.
Es mag dabei sein, daß Verbundwerkstoffe mit noch
höherem Gehalt an Wolfram noch vorteilhafter sind,
als dies bei einem Anteil von 80% Wolfram der
Fall ist, jedoch sind derartige Werkstoffe derzeit
nicht marktüblich.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, daß als Benetzungs
zusätze Ni, Fe oder Co im Bereich bis zu 1%, insbe
sondere bis zu 0,1% zugesetzt sind.
Außerdem ist es vorteilhaft, wenn zur Entfernung des
Tränkmetalls die Verschleißflächen der Spannbacken
geätzt bzw. erodiert sind.
Ferner wird noch darauf hingewiesen, daß eine der
negativen Wirkungen bei der Benutzung von Wolfram
an der Verschleißfläche der ist, daß Wolfram die
Neigung hat, bei hoher Belastung Oxyde zu bilden,
die den Übergangswiderstand erhöhen.
Durch die wischende Bewegung bei der Aufnahme von
Bolzen und bei der Abgabe von Bolzen aus dem Bolzen
halter werden jedoch die Kontaktflächen ständig ge
reinigt, so daß auch diese Schwierigkeit bei dem
erfindungsgemäß ausgebildeten Bolzenhalter über
wunden werden.
Es wurden Versuche durchgeführt, die nach 10 000
Schweißungen abgebrochen wurden, wonach weiterhin
die erfindungsgemäß ausgebildeten Bolzenhalter brauch
bar blieben.
Ein Austausch war nicht notwendig.
Der besondere Vorteil war weiterhin der, daß am
Bolzenhalter praktisch keine Schweißspritzer an
hafteten. Auch zeigten die Verschleißflächen des
Bolzenhalters keinen Einbrand von Bolzen-Gewinde
abdrücken in den Spannflächen bzw. Verschleiß
flächen der Spannbacken.
Dabei wurde im Versuch die Verschleißflächen bewußt
besonders stark belastet, indem rostfreie Stahl
bolzen mit dem Bolzenhalter verarbeitet worden
sind.
Im Versuch wurden insgesamt 16 000 Schweißungen
durchgeführt, wonach ein geringer Einbrand in den
Verschleißflächen festzustellen war, der sich aber
lediglich dadurch negativ bemerkbar machte, daß der
Bolzenhalter relativ schwer vom angeschweißten Bolzen
abgezogen werden konnte.
Es wurden dann die Verschleißflächen geringfügig
nachgearbeitet, indem sie ein wenig abgeschliffen
wurden. Danach konnten weitere 14 000 Schweißungen
mit demselben Bolzenhalter durchgeführt werden.
Selbst danach waren die Spannbacken weiterhin ein
satzfähig. Auch danach zeigten sich am Bolzenhalter
praktisch keine angesetzten Schweißspritzer. Selbst
bei der Verarbeitung von stark spritzendem Bolzen
material konnten die dann anhaftenden Schweißspritzer
leicht entfernt werden. Teilweise fiel bei den Ver
suchen angesetztes Spritzermaterial auch von selbst
ab.
Dies beruht möglicherweise darauf, daß der Verbund
werkstoff nicht magnetisierbar ist, wodurch auch
an den Kontaktflächen der Spannbacken und insbe
sondere in deren Schlitzen keine Schweißspritzer
haften bleiben.
Die erhebliche Erhöhung der Lebensdauer führt
dazu, daß trotz des gegenüber dem Stand der
Technik erheblich teurerem Herstellungsmaterials
eine wirtschaftliche Verwertung des erfindungs
gemäßen Bolzenhalters sichergestellt ist.
Sogar bei Fehlbedienungen des erfindungsgemäß
ausgebildeten Bolzenhalters waren keine wesent
lichen Störungen festzustellen. Selbst wenn der
Lichtbogen zu den Spannbacken selbst brannte,
konnte der Bolzenhalter weiter verwendet oder
nach einfacher Säuberung wieder verwendet
werden.
Claims (8)
1. Bolzenhalter von Bolzenschweißmaschinen, der zum
Zuführen von Schweißbolzen aufspreizbare Spannbacken
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper der
Spannbacken aus mit einem mechanisch gut bearbeitbaren
Metall hoher elektrischer Leitfähigkeit getränkten
Wolfram-Verbundwerkstoff besteht und die Verschleiß
flächen der Spannbacken frei von Tränkmetall sind.
2. Bolzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Tränkmetall Kupfer vorgesehen ist.
3. Bolzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Tränkmetall Nickel vorgesehen ist.
4. Bolzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Tränkmetall Silber vorge
sehen ist.
5. Bolzenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Tränkmetalle mindestens
eines der Metalle Cu, Ag, Au, Cr, Mo, Fe, Co,
Ni, Pd, Pt vorgesehen ist.
6. Bolzenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewichtsanteile an Wolfram
und Kupfer im Verhältnis von 70 zu 30 bis 90 zu 10,
insbesondere 80 zu 20 vorgesehen sind.
7. Bolzenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Benetzungszusätze
Ni, Fe oder Co im Bereich bis zu 1%, insbesondere
bis zu 0,1% zugesetzt sind.
8. Bolzenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißflächen
der Spannbacken angeätzt bzw. erodiert sind.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3302613A1 DE3302613A1 (de) | 1984-08-02 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE737713C (de) * | 1936-07-19 | 1943-07-21 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellung von elektrischen Kontakten |
DE8126572U1 (de) * | 1981-09-12 | 1982-02-18 | OBO Bettermann oHG, 5750 Menden | "Bolzenspannzange eines Bolzenanschweißgerätes" |
-
1983
- 1983-01-27 DE DE19833302613 patent/DE3302613A1/de active Granted
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