DE329768C - Kartensparvorrichtung fuer Webstuehle - Google Patents

Kartensparvorrichtung fuer Webstuehle

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DE329768C
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lever
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BERNARD HENDRIKUS TER WEER
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BERNARD HENDRIKUS TER WEER
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D43/00Looms with change-boxes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

  • Kartensparvorrichtung für Webstühle. Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartensparvorrichtung für Webstühle, bei welcher eine Hauptwechselkarte und eine Hilfskarte gegenseitig aufeinander einwirken.
  • Bei solchen Kartensparvorrichtungen ist es bekannt, mit einem Haupt- und einem Hilfskartenprisma zu arbeiten.
  • Das neue Merkmal der vorliegenden Erfindung, die sich besonders für das »Honegger-System« eignen dürfte, besteht nun darin, daß das Hauptkartenprisma durch besonders ausgebildete Karten auf einen federnden Stift einwirkt, welcher die beständig hin und her bewegte Schaltstande des Hilfskartenprismas beeinflußt, während die mit Nocken o. dgl. versehene Hilfskarte des Hilfskartenprismas mittels eines zweiarmigen Hebels o. dgl. auf die Auslösevorrichtung des Schalthakens für das Hauptkartenprisma einwirkt. Hierbei kann derart vorgegangen werden, daß neben (lern Hauptkartenprisma ein ,zweites Hauptkartenprisma vorgesehen ist, die mittels einer Nebenkarte und besonders gestalteter Karten der Hauptkarten gegenseitig in Arbeits- oder Ruhestellung gebracht werden können, wobei das eine Hauptkartenprisma mit der Hilfskarte in. Wechselwirkung arbeitet. Ferner können zum Vorwärts- und Rückwärtsschalten des. Hauptkartenprismas zwei Wendehaken und zwei Schalträder mit entgegengesetzt gerichteten Nasen vorgesehen sein, wobei der von der Hilfskarte mit Nocken o. dgl. eingestellte, zweiarmige Hebel auf eine Verlängerung der Stange einwirkt, welche auf dein unteren Wendehaken aufsitzt. Durch vorliegende Erfindung wird ermöglicht, auf drei verschiedene Arten arbeiten zu können und dabei j edesmal für jedes Arbeitsverfahren die größtmöglichste Kartenersparnis zu erzielen.
  • Erstens kann man derart vorgehen, daß man nur ein Hauptkartenprisma benutzt und im Zusammenwirken damit das Hilfsprisma als Ersparungsprisma dienstbar macht. Dieses Prisma bleibt dann fortwährend eingeschaltet, wobei während jener Zeit die drehende Bewegung des Hauptprismas ausgeschaltet ist; dieser Fall ergibt die größt möglichste Ersparnis und ist von Bedeutung beim Weben, z. B. von Sledangs, Kikois, Kopftüchern o. dgl., mit einem Mittelstück von ein und derselben Farbe.
  • Zweitens kann man unter Benutzung des Hilfsprismas als Fortschaltungsprisma weben, indem die Kartenkette dann auf dem Hauptkartenprisma hin und her bewegt wird. Dieser Fall eignet sich z. B. zum Weben symmetrischer Muster.
  • Drittens kann mit zwei Hauptkartenprismen und einer sogenannten Hebelhebung gearbeitet werden, wodurch wiederum für Teile mit gleichfarbigen Schußfäden, die Karten erspart werden. Dieses Arbeitsverfahren kommt z. B. beim Weben unsymmetrischer Muster in Betracht.
  • Durch die Anordnung der Vorrichtung@gemäß der Erfindung an einem Webstuhl des v orbenannten Typs ist es also möglich, Tücher o. dgl. von verschiedenster Modellierung und in - den verschiedensten Mustern zu weben, was von sehr großer Bedeutung ist beim. Weben überseeischer Exportwaren.
  • Ferner ist von wirtschaftlicher Bedeutung, daß die neue Vorrichtung besonders einfach ist und daß ihre Benutzung keine Betätigung von Hand erfordert, mit Ausnahme des einfachen Montierens oder Demontierens einer Sperrvorrichtung. Hierdurch wird aber ermöglicht, daß ein einziger Arbeiter bequem mehrere Webstühle gleichzeitig bedienen kann, ohne sich der Gefahr auszusetzen, durch geteilte Aufmerksamkeit verkehrte oder Tücher mit Webfehlern abzuliefern.
  • Die Erfindung ist durch . die beigefügten Zeichnungen in einer beispielsweisen Ausführungs:förm veranschaulicht, und zwar ist die. Vorrichtung an einem Honegger-Webstuhl angeordnet, mit Wechselkasten (Steiglade) für sechs Spulen von verschiedener Farbe.
  • Fig. i ist eine Seitenansicht der Gesamtvorrichtung mit einem Teil des Webstuhlgestells, außer dem üblichen Hauptkartenprisma ist hierbei auch ein zweites, hin und her bewegbares Kartenprisma angebracht, welche beiden Prismen in weiter unten näher be- schriebener Art und Weise miteinander zusammenarbeiten.
  • Fig. ia stellt eine mit Fig. i übereinstimmende Ansicht dar, wobei jedoch eine Stange die beiden Prismen gegen die Platinennadeln drückt, unter Darstellung des einen Prismas im Schnitt, der durch eine Fläche, die durch die Mitte eines Loches in der vorstehenden Karte geht, verläuft, während eine Karte mit seitlichem Lappen vor den Nadeln steht. Die Stange ist um ihren Drehpunkt verlängert und ist auch der Antrieb dieser Stange dargestellt.
  • Fig. ib veranschaulicht eine Draufsicht des Prismas mit Platinennadeln in Übereinstimmung mit der Stellung dieses Prismas in Fig. ia.
  • Fig.2 zeigt eine Draufsicht von Fig. i. Fig.3 und 4 veranschaulichen einen Teil der Vorrichtung _in Hinter- und Seitenansicht, Fig. 5 zeigt die Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform mit nur einem Hauptkartenprisma und einer besonderen Sperrvorrichtung für ein in entgegengesetztem Sinne erfolgendes Sperren dieses Kartenprismas.
  • Der für den Wechsel der Schützen mit Fäden verschiedener Farbe dienende Wechselkasten ist auf der Zeichnung nicht dargestellt; dieser Wechselkasten ist in bekannter Weise angebracht, während die auf und ab gehende Bewegung desselben. durch Platinennadeln erhalten wird, welche von, mit Öffnungen entsprechend der gewünschten Farbe versehenen Karten einer Kartenkette io beeinflußt werden.
  • Die Einwirkung der Karten dieser Kartenkette io auf die Platinennadeln 15 geschieht in derselben Weise, wie dies aus den Fig. ia und ib für die Einwirkung der Karten der Kartenkette i, welche über Prisma 5 läuft, auf die Platinennadeln 3 ersichtlich ist. In Fig. ia ist das Prisma 5 mit der vor den Nadeln liegenden Karte im Schnitt gezeichnet, und verläuft dieser Schnitt durch ein Loch. in der arbeitenden Karte, so daß dabei ersichtlich ist, daß eine Nadel 3 in diesem Loche steckt,. also nicht rückwärts gedrückt wird. In Fig. ib geht eine der Nadeln 3 ebenfalls durch ein derartiges Loch in der bezüglichen Karte, während die anderen Platinennadeln durch diese Karte rückwärts gedrückt werden, weil dort keine Löcher in der Karte angebracht sind.
  • Die Kartenkette io ist auf einem Kartenprisma 9 angeordnet, in der Folge das »Hauptkartenprisma« genannt, welches Prisma seinen Drehpunkt an einer schwingenden Stange 7 hat, die im Gestell fortwährend eine hin und her gehende Bewegung ausführt, ungefähr senkrecht zu den Platinen.
  • Die Bewegung der Stange 7 erfolgt mittels eines Exzenters (Fig. ia), welcher auf einer sich regelmäßig drehenden Welle angebracht ist, auf welcher ein Exzenterring sitzt. Dieser letztere ist mit der Stange 7 verbunden, während der Abstand des Exzenters zur Stange 7 mittels einer Einstellbuchse verändert werden kann.
  • Die Karten der Kartenkette io wirken mittels üblicher Platinennadeln 15 (Fig. 3) in der Art und Weise auf die Platinen ein, daß diejenige Nadel 15, die gerade gegenüber einer Öffnung in der Karte zu liegen kommt, wenn das Prisma gegen. diese Platinennadeln gedrückt wird,-nicht eingedrückt wird und dadurch die dazugehörigen Platinen durch einen Seitenarm der Hubstange 4. des Messerkastens aufgehoben und der korrespondierende Schützen mit .der für jenen Augenblick gewünschten Farbspule dann vor" das Fach gebracht wird., Die Kartenkette io läuft über winklige Walzen i i und 12 o. dgl. weiter und kann nötigenfalls noch in einem Behälter 13- über Rollen 14 geführt werden.
  • Für die jeweils erfolgende Drehung des Hauptkartenprismas 9 ist ein Wendehaken 23 angebracht, der um den festen Punkt 24 des Gestells drehbar und an einer Stange 25 aufgehängt ist. Diese letztere ist an einem Ende des Hebels 26 drehbar gelagert, der mit seinem anderen Ende um Achse 2i schwingt, die am Ende eines Seitenarmes 22 des Gestells sitzt.
  • Zusammenwirkend mit dem Hauptkartenprisma 9 kann ein zweites, ebenfalls hin und her bewegbares Hauptkartenprisma 5 angeordnet sein, das auch seinen Drehpunkt an der Stange 7 hat, worüber die Kartenkette i läuft. Die Karten dieser Kartenkette i wirken auf- eine ebensolche Reihe von Platinennadeln 3 (Fig. 3) ein, die in gleicher Weise wie die Nadeln 15 auf die dazugehörigen Platinen einwirken können, wie dies oben erwähnt ist. Die Kartenkette kann weiter über das Prisma 6 geführt werden, das in irgendeiner Weise im Gestell -drehbar gelagert ist. Für die jeweils erfolgende Drehung des Hauptkartenprismas 5 ist ein Wendehaken 16 angebracht, der auf ein Schaltrad 17 einwirkt, das am Ende der Achse des Prismas 5 angeordnet ist. Dieser Wendehaken 16 hat seinen Drehpunkt 18 im Gestell und ist an einer Stange i9 aufgehängt, die wiederum drehbar mit dem Ende eines gebogenen Hebels 2o verbunden ist. Dieser letztere ist um die bereits genannte Achse 21 drehbar. Sowohl die Drehung des Schaltrades als auch diejenige des Prismas 5 und des Prismas 9 findet dadurch statt; daß beim vorwärtsgehenden Hub (Fig. i, rechts) der Stange 7 das Ende des Wendehakens 23 bzw. 16 vom Zahn des dazugehörigen Schaltrades ausgelöst wird und letzteres beim zurückgehenden Hub der Stange 7 auf diese Weise um einen Zahn gedreht wird.
  • .Wie bereits erwähnt, arbeiten die beiden genannten Hauptkartenprismen derart zusammen, daß sie einander abwechselnd umschalten können: Hierzu ist folgende Vorrichtung vorgesehen: Eine mit Nockenansätzen, Nasen oder Vorsprüngen 27 ausgestattete, endlose Nebenkarte 28 ist über die beiden Prismen 29 und 30 o. dgl. geführt, von welchen das eine a9 drehbar auf dem Ende eines vorragenden Teiles 31 des Seitenarmes 22 des Gestells gelagert ist. Auf der mit Nocken o. dgl. versehenen Nebenkarte ruhen die beiden Hebel 20 und 26, und zwar derart, daß, wenn Hebel 26 (wie z. B. in Fig. i gezeigt), auf einem der Nocken ruht, der andere Hebel 2o frei ist, .d. h., wenn Wendehaken 16 für das obere Hauptkartenprisina eingeschaltet ist, Wendehaken 23 des unteren Hauptkartenprismas ausgeschaltet ist und umgekehrt.
  • Auf derselben Achse, auf der das Nebenkartenprisma 29 sitzt, ist ein Schaltrad 32 zum Bewegen dieses Prismas befestigt. Mit den Zähnen dieses Schaltrades 32 kann das Ende einer Schaltklinke 33 zusammen arbeiten, die an ihrem anderen Ende mit einem Hebel 34 drehbar verbunden ist. Letzterer kann um eine Achse 35 schwingen, die an einem am Gestell befestigten Lagerarm 36 drehbar angebracht ist. Die Achse 36 erhält ihre schaukelnde oder schwingende Bewegung mittels eines in bestimmter Art und Weise gebogenen oder gekröpften Hebels 37, der mit seinem Ende fest an der Achse 35 befestigt und so eingestellt ist, daß ein Zapfen 38 entlanggleiten kann, der an der Hubstange 4. für den 1Alesserkasten befestigt ist. Beim Auf-und Abbewegen dieser Hubstange wird dem Hebel 37 mittels des Zapfens 38 eine kurze hin und her gehende Bewegung mitgeteilt.
  • Der Schalthebel33 kann jetzt nur in einer bestimmten Stellung gehalten werden, und zwar außer Eingriff mit dein Schaltrade 32, weil er ungefähr in der Mitte auf dem Ende des einen Armes des Winkelhebels 39 ruht, der um eine feste Achse 40 drehbar ist. Der andere Arm 4i dieses Winkelhebels hat einen Stift 42 (Fig. 3), der gegen einen Anschlag 43 eines neben den. Platinennadeln 3 angebrachten, besonderen federnden Stiftes 44 ruht.
  • Durch das bei der Bewegung des Kartenprismas 5 erfolgende Zurückdrücken dieses federnden Stiftes 44, nämlich mittels einer vor die Nadeln gedrehten Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 67 (Fig. 2 und 13), welcher Lappen oder welche Lippe gerade dem Stift 44 gegenüber zu liegen kommt, nimmt, wenn. Prisma 5 durch die Bewegung der Stange 7 gegen die Nadeln gedrückt wird (Fig. ia), Anschlag 43 den Arm 41 mit (Fig. 3). Hierdurch wird _ Hebel 39 um Achse 4o gedreht und unter dem Hebel 33 fortbewegt. Sodann fällt dieser Hebel infolge seines Eigengewichts herunter und kommt dadurch in Eingriff mit den Zähnen des Schaltrades 3a.
  • Derselbe Winkelhebel39 kann aber auch auf andere Weise vom Hebel33 fortbewegt werden: Auf der Achse 4o ist nämlich noch das Ende eines zweiten Hebels 45 angebracht (Fig. 3 und 4), der gebogen ist und am anderen Ende einen: Stift 46, der in einen Schlitz des Hebels 47 eingreift, besitzt, welcher Hebel 47 um Punkt 48 im Gestell drehbar ist. Neben der unteren Reihe der Platinennadeln 15 ist ein besonderer, ebenfalls federnder Stift 49 angebracht, der einen nach außen ragenden Stift 5o besitzt, der ebenfalls in einen Schlitz der Stange 47 eingreift.
  • Bei dem durch die Bewegung des Prismas 9 erfolgten Zurückdrücken dieses federnden Stiftes 49 mittels einer Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 68 (Fig. 2), in derselben Weise, wie oben für Stift 44 erläutert, wird durch den Anschlag 5o auch Stange 47 mitgenommen und um Punkt 48 gedreht. Dies hat zur Folge, daß auch Hebel 4.5 und damit Achse 4o des Winkelhebels gedreht und letzterer unter dem Schalthebel 33 hinwegbewegt wird. Zusammenarbeitend mit dem Hauptkartenprisma 9 ist, gemäß der Erfindung, ein besonderes Prisma 51 angeordnet, welches Prisma in der Folge »Hilfsprisma« genannt, um eine in einem vorragenden Teil des Gestells befestigte Achse 52 drehbar ist und worüber ein senkrecht nach unten hängendes und mit Nocken 53 ausgestattetes, endloses Band 54, die Hilfskarte, angebracht ist. Auf der Achse 52 des Hilfsprismas 5 i sitzt ein Schaltrad 55, in dessen Zähne das Ende einer Schaltstange 56 eingreifen kann, welche mit ihrem anderen Ende mit dem Hebelarm 57 drehbar verbunden ist, der um die bereits genannte Achse 35 eine schaukelnde bzw. schwingende Bewegung ausführen kann. Der Hebel 56 ist jedoch nicht ständig in Eingriff mit den Zähnen des Schaltrades, sondern er wird geführt und festgehalten zwischen zwei Anschlägen oder Zapfen 58, die auf einer verschiebbaren, gebogenen Stange 59 befestigt sind. Neben der unteren Reihe von Platinennadeln 15, und-zwar auf der anderen Seite als die des Stiftes 49, ist noch ein -besonderer federnder Stift 6o angebracht (s. Fig. 3 und 4), der mit dem vertikalen Teil der Stange 59 verbunden ist.
  • Durch das infolge der Bewegung des Hauptkartenprismas 9 mittels Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 69 (Fig. 2) in übereinstimmender Weise mit Stift 44, wie oben beschrieben, erfolgte Rückwärtsdrücken des Stiftes 60, wird die gebogene Stange 59, die von Stift 49 mitgenommen wird, in Richtung nach Schaltstange 56 hingedrückt, wodurch Schaltstange 56 von einem auf dieser Stange befindlichen Zapfen gegen die Wirkung einer Feder 61 bewegt wird, um mit den Zähnen des. Schaltrades 55 in Eingriff kommen zu können.
  • Oberhalb des endlosen Bandes 54, der Hilfskarte, des Hilfsprismas 5i ist ein Hebel 62 angelenkt, der um eine im Gestell angebrachte Achse 63 drehbar ist. Auf derselben Achse 63 ist ein gebogener Hebel 64 angeordnet (Fig. i), der am Ende einen Schlitz zeigt, in welchen ein Zapfen 65 eingreift, der. mit einer geraden Stange 66 ein Ganzes bildet. Letztere kommt mit ihrem Unterende gerade in die Bahn des Wendehakens 23 zu liegen. Ruht nun Hebel 62 auf der Hilfekarte 54 selbst, wie in Fig. i gezeigt, so befindet sich Stange 66 in ihrer höchsten Lage und stößt gegen die Unterseite des Wendehakens 23, weil Hebel 64 durch eine Feder o. dgl. immer hochgehalten wird. Wendehaken 23 kann also in dieser Lage nicht niedergehen und deshalb nicht mit dem Schaltrade des Prismas 9 in Eingriff kommen. Dies geschieht erst wieder dann, wenn bei der Weiterdrehung des Hilfsprismas 51 der Hebel 62 .auf einem der Nocken zu ruhen kämmt, wodurch Stange 66 vom- Wendehaken 23 fortbewegt wird.
  • Aus Fig. ia ist ersichtlich, wie die Umdrehung der Prismen (in dieser Figur diejenige des Hauptkartenprismas 5) stattfindet. Bei der auf diese Stellung folgenden Bewegung der Stange 7 nach links, also im darauffolgenden Augenblick, wird das Hauptkartenprisma 5 umgeschaltet. werden, und geht die Hubstange 4 in demselben Augenblick nach oben, während dadurch Schalthaken 33 nach rechts geht und das Nebenkartenprisma 29 dreht.
  • Bevor die Arbeitsweise der Vorrichtung beschrieben wird, sei noch bemerkt, daß -das endlose Band 54, die Hilfskarte, in dem auf der Zeichnung in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel nur einen einzigen Nocken 53 hat, während das endlose Band 28, der Nebenkarte, hingegen eine Reihe von Nocken besitzt, die unterhalb der Ebene des Hebels 26 liegen (Fig. 2) und in gleicher Entfernung voneinander angeordnet sind, sowie einen einzelnen Nocken 70, -der unterhalb der Ebene des Hebels 2o liegt.
  • Wie eingangs erwähnt, kann mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung auf drei verschiedene Arten gearbeitet werden.
  • Erstens sei vorausgesetzt, daß unter Benutzung von zwei Hauptkartenprismen sowie mit der sogenannten. Hebelhebung gearbeitet wird, wobei bemerkt sei, daß gewöhnlich hintereinander das sogenannte »Binnenwerk« oder das Mittelstück eines Tuches, - dann der »Rand« desselben und schließlich der »Saum« gewebt wird. Außerdem ist es üblich, mehrere derartige Tücher in einer Länge hintereinander zu weben und sofort hinter dem Saum noch einen schmalen Rand, die Schnittkante, für das spätere Trennen von zwei hintereinander angefertigten, ganzen Tüchern zu machen, worauf gewöhnlich dieselbe Reihenfolge, aber alsdann im umgekehrten Sinne, beibehalten wird.
  • Entsprechend dem Rapport des Musters des Binnenwerkes oder des Mittelstückes enthält nun die Hauptkartenkette i eine Anzahl Karten, welche jede nur eine Öffnung hat, die gemäß dem gewünschten Schützen mit einer der dazugehörigen Platinen zusammenarbeitet. Bei nur einer. Umdrehung der Hauptkartenkette i wird jedesmal eine beliebige Anzahl von Rapporten des Binnenwerk- oder Mittelstückmusters fertiggestellt, welche Anzahl jedoch immer teilbar ist in die Summe der in der ganzen Länge des Binnenwerkes oder Mittelstückes vorhandenen Anzahl von Rapporten, d. h. das. ganze Binnenwerk oder das Mittelstück wird erst nach einer bestimmten, aber vollständigen Anzahl .von Umdrehungen der Kartenkette fertig. Bei der Anfertigung dieses Binnenwerkes oder Mittelstückes kommt 'also j edesmal eine Karte vor die obere Reihe der Platinennadeln 3, während bei jeder zurückgehenden Bewegung der Stange 7 das Kartenprisma 5 nur um einen Zahn gedreht wird und eine folgende Karte davor zu stehen kommt. Das untere Prisma g wird hierbei nur mit der Stange 7 hin und her bewegt, jedoch nicht gedreht. Der Wendehaken 23 ist nämlich hochgehoben und deshalb vom Schaltrad- an diesem Prisma frei, da Hebel 26 auf einem der Nocken 27 des Bandes 28, der Nebenkarte, ruht. Diese Stellung ist in Fig. r und 5 dargestellt. Auch das Schaltrad 5,5 des Prismas 51 ist in diesem Falle ausgeschaltet. Jedesmal nun, wenn die obere Hauptkartenkette z eine Umdrehung gemacht hat, kommt der Reihe der Nadeln 3 gegenüber eine Karte zu liegen, die einen seitlichen Lappen oder eine Lippe 67 hat, welch letzterer oder letztere dann gerade dem federnden Stift 44 gegenüber liegt. Bei der vorwärtsgehenden Bewegung der Stange 7 (Fig. z rechts) wird dieser Lappen 67 "den Stift 44 zurückdrücken mit dem oben beschriebenen Erfolg, daß Winkelhebel 39 vom Schalthebel .33 fortbewegt wird und dieser Hebel mit dem Schaltrad- des Nebenprismas* 29 in Eingriff kommt. Bei der nun erfolgenden, zurückgehenden Bewegung der Stange 7 und des Hauptkartenprismas 5 wird dieses Prisma gedreht, so daß die folgende Karte vor den Nadeln liegt, jedoch wird gleichzeitig auch Schaltrad 3ä um einen Zahn gedreht. Dies hat zur Folge, daß Hebel26 plötzlich vom Nocken 27 abgehoben und Wendehaken 23 mit dem Schaltrad- auf dem Hauptkartenprisma 9 in Eingriff kommt. Beim Drehen der oberen Hauptkartenkette ist nur eine Karte mit einem langen Schlitz in Arbeitslage gekommen (Fig.2), während auf der unteren Kartenkette eine Karte vorsteht mit einer gemäß der für jenen Augenblick gerade erwünschten Schützen vorgesehenen Öffnung. Bei der jetzt wiederum erfolgenden vorwärtsgehenden Bewegung' der Stange 7 und der beiden Hauntlrartenprismen werden dabei die oberen Nadeln .1 nicht zurückgedrückt, da diese durch den laneen Schlitz hindurchgehen können; in diesem Falle wird nur durch die für jenen Augenblick vorstehende Karte der unteren Kartenkette eine der Nadeln 1.5 der unteren Reihe niedergedrückt. Der Schützenwechsel wird also tatsächlich einen Augenblick, und zwar jedesmal -nach einer Umdrehung der Hauptkartenkette z durch die untere Hauntkartenkette ro übernommen. Bei der rückwärtsgehenden Beweauna der Stange 7 und beim Weiterdrehen des Hauptkartenprismas 5 und des Hauptkartenprismas 9 kommt wiederum eine Karte mit einem seitlichen Lappen oder einer Lippe 67 auf dem oberen Hauptkartenprisma den Nadeln gegenüber zu "liegen, welche Karte bei dem darauf erfolgenden Hub der Stange 7 wiederum den Stift 44 zurückdrückt, den Hebel 33 mit dem Schaltrad- 32 in Eingriff bringt und sowohl das Hauptkartenprisma 5 als auch das Schaltrad 32 dreht, d. h. das Band 28, der Nebenkarte, wird so weit verschoben, daß ein folgender Nocken 27 unter Hebel 26 kommt, und dann Wendehaken 23 wiederum vom Schaltrad- des Hauptkartenprismas 9 gelöst wird; die folgenden Teile sind dann wieder in der Lage, wie in Fig. z angegeben.
  • Dieser Vorgang wiederholt sich nach jeder Umdrehung der Hauptkartenkette r, d. h. nach jeder Umdrehung wird das endlose Band 28, der Nebenkarte, j edesmal über einen Abstand, der zwei nebeneinander angeordneten Nöcken entspricht, versetzt. Die Anzahl dieser Nocken ist nun derart gewählt, daß am Ende der vollständigen Anzahl von Umdrehungen der oberen Hauptkartenkette entsprechend der ganzen Breite des Binnenwerks oder des Mittelstückes, das Band 28, der Nebenkarte, so weit verschoben ist, daß jetzt Nocken 70 vor dem Hebel 2o zu liegen kommt, während dann Hebel -26 noch auf einem Nocken 27 ruht, und eine Karte mit Lappen oder Lippe 67 vor der Reihe der oberen Nadeln" steht. Bei der vorwärtsgehenden Bewegung der Stange 7 wird dann Stift 4.4 zurückgedrückt und Winkelhebel 39 unterhalb des Hebels 33 fortbewegt werden, wobei letzterer mit dem Schaltrad- 32 in Eingriff kommt. Dieses wird hei der zurückgehenden Bewegung um einen Zahn gedreht und dadurch kommt, während Hebel 26 vom Nocken 27 abgehoben wird. Hebel 2o auf den Nocken 70 zu legen. Gleichzeitig steht auf der oberen Hauptkartenkette wieder eine Karte mit Schlitz vor. Weil aber Hebel 2o auf Nocken 7o zu liegen kommt, wird Wendehaken 16 vom Schaltrad i7 gehoben und die Bewegung des oberen Hauntkartenprismäs ganz ausgeschaltet. Der Schützenwechsel findet von diesem Augenblick an, d. h., wenn auf ein anderes Muster iiberaeganaen wird, ausschließlich durch die Karten der unteren Hauntkartenkette statt, da während der fol-2enden Periode Hebel 2o auf dem Nocken 7ö ruhen bleibt, und deshalb auch die Bewegung für die obere Hauptkartenkette ausgeschaltet wird. Wendehaken 2,; ist aber niedergegangen und in Eingriff mit dem Schaltrade zum Bewegen des Hauptkartenprismas 9.
  • Es wird sich in diesem Falle meist ereignen, daß die Muster des Randes einfacher sind als jene des Binnenwerkes oder Mittelstückes und hierbei Teile von gleichgefärbten Schußfäden jedesmal wiederkehren; dies ist stets der Fall beim Saume. Jedesmal nun, wenn ein derartiger Teil mit aufeinanderfolgenden Schußfäden derselben Farbe an die Reihe kommt, wird gemäß der Erfindung auch die Bewegung des Hauptkartenprismas ausgeschaltet. Der Schützen, welcher dann bei der letzten Bewegung dieses Hauptkartenprismas vor das Fach gebracht ist, bleibt dann hiervor stehen. Dieses jedesmalige Ein-und Ausschalten des Hauptprismas findet mit Hilfe des Hilfskartenprismas 51 und des endlosen Bandes 5q.; der Hilfskarte, wie folgt, statt: Es sei angenommen, daß mit Hilfe der Karten der unteren Haüptkartenkette irgendein Teil, einem beliebigen Muster entsprechend, gewebt wird. Das endlose Band 5.4, der Hilfskarte, steht dann während dieser Zeit in solcher Stellung, daß Nocken 53 gerade unter Hebel 62 liegt, wodurch dieser Hebel sich in seiner höchsten und damit übereinstimmenden Stange 66 sich in ihrer niedrigsten Lage befindet. Wendehaken 23 kann dadurch mit dem Schaltrade am Hauptkartenprisma 9 fortwährend in Eingriff bleiben. Beginnt jetzt ein Teil mit gleichgefärbten Schußfäden, so kommt eine Karte vor der unteren Reihe von Platinennadeln zu liegen, welche mit einem seitlichen Lappen oder Lippe 69 versehen ist, die gerade dem besonderen Stift 6o gegenüberliegt. Bei der vorwärtsgehenden Bewegung der Stange 7 und des Hauptkartenprismas 9 wird dieser Stift 6o zurückgedrückt, was zur Folge hat, daß Schaltstange 56 mit den Zähnen des Schaltrades 55 in Eingriff kommt und dieses Schaltrad gedreht wird, d. h: Nocken 53 wird untet den Hebel 62 hinwegbewegt. Dieser Hebel schwingt um Achse 63 und bringt Stange 66 in ihre höchste Lage, d. h. unter den Wendehaken-2,3, derart, daß letzterer angehoben wird und nicht mehr in Eingriff mit dem Schaltrade des Hauptkartenprismas 9 bleibt. In diesem Augenblick wird also auch die Bewegung dieses Hauptkartenprismäs ausgeschaltet. Da dieses Hauptkartenprisma nicht weiter gedreht wird, bleibt eine Karte mit Lappen oder Lippe 69 vor den Nadeln stehen, und es wird also bei jeder vorwärtsgehenden Bewegung des Prismas j edesmal Stift 6o zurückgedrückt, d. h. Schaltstange 56 mit dem Schaltrade in Eingriff gebracht. Solange also der Hebel 6-> in der niedrigsten Lage frei vom Nocken 53 stehen bleibt und die Bewegung des Hauptkartenprismas 9 ausgeschaltet bleibt, wird Band 5q., der Hilfskarte, sprungweise unterhalb des Hebels 62 hindurchb6wegt. Dies dauert so lange, bis Nocken 53 wieder unter den Hebel kommt. In diesem Augenblick wird Stange 66 wieder unter dem Wendehaken 23 fortgezogen und die Bewegung des Hauptkartenprismas wiederum eingeschaltet. Gleichzeitig wird dieses Hauptkartenprisma 9 -um einen Zähn gedreht und die Karte mit dem seitlichen Lappen oder der Lippe 69 bewegt. Von diesem Augenblick an wird Schaltstange 56 wieder vom Schaltrad 55 frei und Band 54, der Hilfskarte, mit dem Nocken 53 steht unterhalb des Hebels 62. Dieser Nocken 53 wird erst dann wieder fortbewegt, wenn eine Karte mit" seitlichem Lappen oder Lippe 69 auf dem Hauptkartenprisma wiederum vor den- Nadeln steht und den Stift 6o zurückdrückt. Dann kann sich dasselbe Spiel, wie oben beschrieben, wiederholen.
  • Um möglichst viele Karten zu sparen, können z. B. bei der Anfertigung des Saumes, in welchem stets Schußfäden von derselben Farbe vorkommen, in der unteren Haupt-. kartenkette mehrere Karten je mit einem seitlichen Lappen oder Lippe 69 unmittelbar nebeneinander angeordnet werden, so daß dann folgender Vorgang stattfindet:-Es sei angenommen, daß ein Schützen mit einer bestimmten- Farbe vor das Fach gebracht ist, und das Band 54, der Hilfskarte, unter Hebel 62 hindurchbewegt wird und in solcher Stellung ist, daß bei der folgenden Drehung des Schaltrades 5,5 Nocken 53 unter den Hebel 62 kommt. Bei der dann erfolgenden Drehung des Hauptkartenprismas 9 kommt nun "sofort wieder eine Karte mit Lappen oder Lippe 69 vor den Nadeln zu stehen, so daß schön bei der folgenden vorwärtsgehenden Bewegung der Stange -7 Schaltstange 56 wieder mit Schaltrad 55 in Eingriff kommt, also sofort Nocken 53 wieder vom Hebel 62 fortbe,%3,egt wird, während bei der um -einen Zahn erfolgenden Rückwärtsbewegung des Hauptkartenpristnas 9 die nächste Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 69 hervortritt. Hierdurch wird die Einschaltung der Schaltstange 56 behufs Bewegung des Schaltrades 55, d. h. des Hilfsprismas, mit der Hilfskarte 54. wieder veränlaßt.
  • Wenn auf diese Weise ein ganzes Stück fertiggewebt ist, wird noch - der Rand zum Abschneiden oder Trennen der Teile, die Schnittkante, hergestellt und darauf sofort das dasauffolgende Tuch begonnen. Die hierzu erforderliche Wiedereinschaltung des oberen Hauptkartenprismas erfolgt dann, sobald eine in der unteren Hauptkartenkette angebrachte Karte mit-seitlichem Lappen oder Lippe 68 vorkommt, der oder die an der entgegengesetzten Seite zum Lappen oder Lippe 69 liegt. In diesem Falle jedoch wird bei der vorwärtsgehenden - Bewegung der Stange 7 der federnde Stift 49 niedergedrückt, was zur Folge hat, wie-bereits oben erwähnt, daß Winkelhebel 39 vom Schalthebel 33 fortbewegt wird; dieser Hebel. kommt in Eingriff mit dem Schaltrade 32,' so daß dieses letztere um einen Zahn gedreht wird. Nocken 7o wird dann vom Hebel 2o fortbewegt und einer der Nocken 27 wieder unter den Hebe126 gebracht, wodurch die Bewegungsvorrichtung für das- Hauptkärtenprisina 5 wieder eingeschaltet und diejenige für das Hauptkartenprisma 9 und für das Band 5d., der Hilfskarte, ausgeschaltet ist. Die verschiedenen Teile befinden sich dann -wieder in ihrer ursprünglichen Lage, so daß sich das ganze hier beschriebene Spiel wiederholen kann.
  • Zweitens besteht ein weiteres, besonders einfaches Arbeitsverfahren mit der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung darin, daß nur eine Hauptkartenkette, die über das Hauptkartenprisma 9 läuft, benutzt wird, während hiermit zusammenarbeitend das Hilfskartenprisma 51 als Ersparungsprisma Anwendung findet. Dieser Fall tritt beim Weben einiger für überseeischen Bedarf bestimmter Tücher, wie Kopftücher usw., ein, da bei ihnen das Binnenwerk oder das 'Uni-Mittelstück nur eine einzige Farbe der Schußfäden erfordert, während der sich meist nur auf einer Seite befindliche Rand Teile von gleichgefärbtem Schuß zeigt. In diesem Falle ist beim Anfertigen des Binnenwerkes oder des Mittelstückes hauptsächlich das Hilfsprisma immer in Bewegung, und es werden in der Kartenkette des Hauptprismas 9 nebeneinander Karten mit seitlichen Lappen oder Lippen 69 angeordnet. Jedesmal nun, wenn nach einer Umdrehung des Bandes 5.4, der Hilfskarte, :ein, Nocken 53 unterhalb des Hebels 62 gedreht ist, wodurch Wendehaken 23 freigegeben und in Eingriff mit dem Schaltrade des Hauptkartenprismas gebracht ist, wird bei der darauffolgenden Drehung dieses Hauptkartenprismas sofort wieder eine Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 69 in die erforderliche Lage gedreht: dies hat zur Folge, daß sofort wieder Nocken 53 vom Hebel 62, fortbewegt und die Bewegung des Hauptkartenprismas 9 wieder ausgeschaltet wird. Dies wiederholt sich so lange, bis das ganze Binnenwerk oder Mittelstück mit deichgefärbtem Schuß fertiggestellt ist. Es ist klar, daß man in solchem Falle eine sehr bedeutende Kartenersparnis erzielt, da nur eine sehr kleine Anzahl von Karten in der Kartenkette des Hauptkartenprismas erforderlich ist, weil diese nur für das jedesmalige Wiedereinschalten der mit Nocken verszlienen Hilfskarte 54 benötigt werden.
  • Drittens kann mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung in folgender Art und Weise gearbeitet werden, indem nur eine einzige Hauptkartenkette, auf dem Hauptkartenprisma 9, benutzt wird, welche Kette dann aber vorwärts und zurück bewegt wird, wobei in diesem Falle das Hilfskartenprisma 51 als Fortschaltungsprisma für diese Bewegung verwendet wird. Dieser Fall ist in Fig. 5 dargestellt.
  • Neben dem Schaltrade 76 des Hauptkartenprisinas 9 ist ein zweites Schaltrad 77 'angebracht, dessen Zähne aber in entgegengesetzter Richtung zu denjenigen des ersten Schaltrades angeordnet sind. Wie die Zeichnung zeigt, haben beide Schalträder ver-_ schieden große Durchmesser. Auf Schaltrad' 76 wirkt wieder ZVendehaken 23, welcher hiermit in oder außer Eingriff gebracht wird, je nachdem Stange 66 sich in ihrer niedrigsten oder in ihrer höchsten Lage befindet. Ferner ist ein zweiter Wendehaken 78 angeordnet, der um Punkt 79 im Gestell drehbar ist. Der obere Wendehaken hat das Bestreben, durch sein Eigengewicht in der niedrigsten Lage zu bleiben, d. h. also, in Eingriff mit dem dazu= yeh6rigen Schaltrade, während am unteren Wendehaken ein Gegengewicht 8o angeordnet ist, welches bewirkt, daß auch dieser Haken ständig das Bestreben hat, mit dem dazugehörigen Schaltrade in Eingriff zu kommen. Wenn also beispielsweise Wendehaken 23 durch Stange 66 gelöst und außer Eingriff mit Schaltrad 76 kommt, wird auch Wendehaken 78 durch das Gewicht 8o emporgehoben, wo-. durch dieser, wie aus der Zeichnung ersichtlich, gerade in Eingriff mit Schaltrad 77 kommt. Die Wiederabwärtsbewegung dieses Wendehakens geschieht durch eine Verlängerung 81 der Stange 66, der, sobald Hebel 62 auf einen Nocken ruht, und Stange 66 heruntergedrückt wird, auch den Wendehaken 78 abwärts bewegt und außer Eingriff mit dem Scbaltrade 77 bringt, während Wendehaken 23 gleichzeitig in seine niedrigste Lage kommt und wieder in Eingriff mit Schaltrad 76 gebracht wird.
  • Die auf dem Hilfskartenprisma 51 angeordnete, endlose Hilfskarte 5.t wird in diesem Falle mit -mehreren, und zwar in gegenseitig voneinander gleichen Abständen angeordneten Nocken 53 bzw. 82 oder 83 versehen. Der gegenseitige Abstand solcher zwei aufeinanderfolgender Nocken, am Umfang gemessen, ist gleich dem doppelten Abstand, tun welchen das Hilfskartenprisma durch das Schaltrad bei jeder Bewegung der Schaltstange 56 verstellt wird. Auf zwei einander gegenüberliegenden Stellen des Bandes ist ferner zwischen zwei aufeinanderfolgenden Necken 82 und 83 noch ein besonderer Nocken 84. angebracht.
  • Die Wirkungsweise dieser - abgeänderten Ausführungsform ist folgende: Beim Anfertigen des Binnenwerkes oder Mittelstückes eines Tuches wird für den Schützenwechsel ein bestimmt langer Teil der Kartenkette benutzt, welcher Teil hin und her bewegt wird. Am Anfang und am Ende dieses Teiles ist zu diesem Zwecke eine Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 69 angeordnet, welch letztere also auf den Stift 6o einwirkt. - Angenommen, nur Schaltrad 76 sei - eingeschaltet, wodurch also die Kartenkette in Einer Richtung gedreht wird, so daß eine Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 69 vor dem .Stift 6o liegt; bei der vorwärtsgehenden Bewegung der Stange 7 wird dann dieser Stift 6o zurückgedrückt, was zur Folge hat, daß Schaltstange 56 eingeschaltet und Schaltrad 55 um einen Zahn gedreht wird. Hebel 62 geht dann vom Nocken 53 in die niedrigste Lage, wodurch Stange 66 in die höchste Lage kommt, d. h. Wendehaken 23 wird vom Schaltrad 76 außer Eingriff gebracht, und Wendehaken 78 kommt gleichzeitig in Eingriff mit Schaltrad 77. Da die Zähne dieses letzteren aber entgegengesetzt gerichtet sind zu denjenigen des Schaltrades 76, so wird bei der hin und her gehenden Bewegung der Stange 7 und deshalb des Hauptkartenprismas 9 die Hauptkartenkette nunmehr in entgegengesetzter Richtung bewegt werden. Ist das Binnenwerk oder das Mittelstück des Tuches fertig, und muß man z. B. zum Weben . des Randes übergehen und hierzu einen weiteren Teil der Hauptkartenkette benutzen, so kann diese nur in derselben Richtung weiterlaufen. Zu diesem Zwecke ist auf der Hilfskarte 54 ein besonderer Nocken 84 anangebracht. Angenommen, - daß Nocken 82 - bracht. 5) gerade unterhalb des Hebels 62 liegt, daß ferner das Hauptkartenprisma in einer Richtung gedreht wird und eine Karte mit seitlichem Lappen oder Lippe 6ct vor den Nadeln steht, so wird beim Zurückdrücken des Stiftes 6o durch diesem Lappen oder diese Lippe das Schaltrad 55 um einen Zahn gedreht, aber Hebel 62 kommt dadurch unmittelbar wieder auf den folgenden Nocken, und zwar auf Nocken 84 zu ruhen. Die Bewegung wird also nicht umgekehrt, sondern die Hauptkartenkette wird in derselben Richtung weiterbewe.-t. Erst wenn Hebel 6:2 wieder in der niedrigsten Lage zu stehen kommt, wird die Bewegung für das Schaltrad 77 wieder eingeschaltet, d. h. die Bewegung der Hauptkartenkette wird wieder umgekehrt. Dasselbe Spiel wiederholt sich dann. Es dürfte klar sein, daß für bestimmte Fälle diese Vereinfachung sehr zweckmäßig ist, da dann die ganze Vorrichtung zum Bewegen der endlosen Nebenkarte 28 und der Hauptkartenkette i sowie diese Teile selbst außer Betrieb gesetzt werden können.. Schließlich ist noch eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen, durch die es möglich ist, die ganze Bewegungsvorrichtung plötzlich und gänzlich auszuschalten. Dieses kann nötig werden, wenn dieser oder jener Ursache wegen der Webstuhl stillgelegt werdeh soll oder plötzlich von selbst stillsteht. Diese Vorrichtung besteht aus einem Hebelsystem (Fig. -5), das um Achse 85 im Rahmen drehbar gelagert ist. Auf dieser Achse 85 ist ein Hebel 86 drehbar angeordnet, der durch eine Verbindungsstange oder -draht 87 entweder mit dem Fußpedal oder mit einem etwaigen selbstwirkenden Unterteil des Webstuhls in Verbindung steht. Hebel 86 steht ferner mittels einer Verbindungsstange 88 in unmittelbarer Verbindung mit den Seitenarmen 89 des Wendehakens 23 bzw. 18. Durch Abwärtsbewegen der Stange 87 werden beide Wendehaken ausgeschaltet. Ferner sind auf der Achse 85 drei Arme 9o, 9i und 92 angebracht; Arm 9o wirkt auf einen Nocken 93 des Wendehakens 78, wodurch dieser ausgeschaltet wird, während die Arme 9i und 92 mittels Zugstangen 94 und 95 die Schaltstange 56 und Schalthebe 133 außer Eingriff mit den dazugehörenden Schälträdern bringen. Endlich ist noch bei _ den Platinen auf Achse 85 ein Bügel 96 (Fig. 3) angeordnet oder kann hiermit aus einem Stück bestehen, so daß bei Drehung dieser Achse durch die Abwärtsbewegung der Stange 87 die arbeitende Platine fortgedrückt wird, wodurch vorgebeugt wird, daß ein falscher Schützen in das Fach kommt. Durch diese Vorrichtung kann also z. B. bei einem durch Reißen des Schußfadens herbeigeführten plötzlichen Stillstand des Webstuhls durch eine einzige Bewegung oder auf einen Ruck die ganze Bewegungsvorrichtung ausgeschaltet werden, wodurch verhütet wird, daß eine falsche Karte vor die Platinen kommt, weil in diesem Augenblick die Wendehaken ausgeschaltet sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Kartensparvorrichtung für Webstühle, bei welcher eine Hauptwechselkarte und eine Hilfskarte gegenseitig einander beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptkartenprisma (9) durch besonders ausgebildete Karten auf einen federnden Stift (6o) einwirkt, welcher die beständig hin und her bewegte Schaltstange (56) des Hilfsprismas (51) beeinflußt, während die Nocken- o. dgl. Karte (5q.) des Hilfsprismas (51) mittels eines zweiarmigen Hebels (62, 64) auf die Auslösevorrichtung (66) des Schalthakens (23) für das Hauptkartenprisma (9) einwirkt. 2. Kartensparvorrichtung nach Anspruch: i, dadurch gekennzeichnet, daB neben dem Hauptkartenprisma (9) ein . zweites Hauptkartenprisma (5) vorgesehen ist, die mittels einer Nebenkarte (28) und besonders gestalteter Karten der Hauptkarten gegenseitig in Arbeits- oder Ruhestellung gebracht werden können, wobei das eine Hauptkartenprisma (9) mit der Hilfskarte (54) in Wechselwirkung arbeitet. 3. Kartensparvorrichtung nach An-Sprüchen i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorwärts- und Rückwärtsschalten des Hauptkartenprismas (9) in an sich bekannter Weise zwei Wendehaken (23, 78) und zwei Schalträder (76, 77) mit entgegengesetzt gerichteten Nasen vorgesehen sind, und daB der von der Nockenkarte (54) eingestellte, zweiarmige Hebel (62, 64) auf eine Verlängerung (8i) der Stange (66) einwirkt, welche auf dem unteren Wendehaken (78) aufsitzt. -
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