DE32526C - Einrichtung zur Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Hubscheiben flacher mechanischer Kulirstühle - Google Patents
Einrichtung zur Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Hubscheiben flacher mechanischer KulirstühleInfo
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- D04B11/00—Straight-bar knitting machines with fixed needles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
mechanischer Kulirstühle.
Bei den bekannten flachen mechanischen Kulirstühlen zur Fabrikation von Strümpfen
und Tricotagen ist meist die Hauptwelle des Stuhles mit einer Reihe von Hubscheiben besetzt,
welche mittelst Hebel die verschiedenen Organe des Stuhles in Bewegung zu setzen
haben.
Die eine Hälfte der Hubscheiben wirkt auf die eine Hälfte der Hebel ein, welche die
Maschen- oder Reihenbildung veranlassen, während die andere Hälfte der Hubscheiben die
übrigen Hebel bewegt, welche die zum Mindern dienenden Organe des Stuhles in Bewegung
setzen.
Beim Arbeiten des Stuhles müssen natürlich die Hubscheiben für das Mindern ausgerückt
sein, wenn die Maschenbildung vorgenommen wird, und umgekehrt. Die Geschwindigkeit
des Stuhles, welche beim Maschenbilden etwa 100 Umdrehungen in der Minute betragen
kann, mufs dagegen beim Mindern auf ungefähr die Hälfte der Umdrehungen ermäfsigt
werden, da das Decken und das Ab- und Aufbringen der Maschen von einer Nadel auf die
Nachbarnadel so viel Zeit erfordert,· dafs der Stuhl nicht mehr als ungefähr 50 Umdrehungen
machen kann.
Infolge dessen sind die bekannten Stühle entweder auf eine durchweg gleichmäfsige Geschwindigkeit
von etwa 50 Umdrehungen in der Minute eingerichtet, gleichgültig, ob man
mindert oder nicht, oder es ist die Einrichtung getroffen, dafs zwar die Geschwindigkeit der
Arbeitswelle verschieden ist von der der Minderwelle, eine der Wellen aber stillsteht, während
die andere in Bewegung ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, beiden Hubscheibenarten (für die
Reihenbildung und für das Mindern) fortdauernde Umdrehungen zu ertheilen, die Geschwindigkeiten
derselben aber verschieden von einander zu gestalten und die Hebel zur Bewegung der arbeitenden Organe so anzuordnen,
dafs sie gegen die Hubscheiben versetzt liegen, damit bei Axialverschiebung der Hubscheiben
nur eine Art derselben jeweilig in Function treten kann.
Als fernere Verbesserung kann noch die Einrichtung getroffen werden, dafs die Geschwindigkeit
der Hubscheiben während je einer Umdrehung wechselt, und zwar sich verlangsamend
in dem Augenblick, wo die Fäden kulirt werden, wodurch nicht blos Fadenbruch
und Bruch von Platinen und sonstigen Maschinenorganen vermieden, sondern auch ein
guter Gang des Stuhles und die Fabrikation sehr regelmäfsiger Waare erreicht wird.
Zu diesem Zwecke werden zwei Hülsen oder Naben angeordnet, entweder auf zwei besonderen
Wellen parallel neben einander, oder eine Nabe hinter der anderen auf einer Welle,
gewissermafsen eine in der Verlängerung der anderen, und auf jeder dieser Naben wird je
eine Hälfte der Hubscheiben angebracht, so dafs eine Nabe mit einem Satz Scheiben zur
Maschen- oder Reihenbildung dient, die andere
Nabe mit dem anderen Satz Scheiben zum Mindern bestimmt ist.
Beide Naben werden derart gekuppelt, dafs sie wohl unabhängig von einander Drehbewegungen,
aber nicht Längsverschiebungen machen können.
Die erste Nabe erhält eine Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa ioo Touren, die
zweite nur eine solche von etwa 50 Touren in der Minute, und zwar wird dies unter Vermittelung
von Räderwerk oder auf irgend eine andere Art von mechanischer Uebertragung
bewerkstelligt.
Diese neue Anordnung zweier besonderen Naben ermöglicht nicht nur eine sehr gute
Ausnutzung aller Maschinentheile, sondern auch die Einrichtung, einer Nabe mit den dazu gehörigen
Hubscheiben, oder auch beiden, eine gewisse Verlangsamung der Bewegung zu ertheilen
in dem Augenblick, wo der Faden kulirt werden soll.
Diese Einrichtung besteht darin, dafs man die Nabenwellen excentrisch gegen einander
oder gegen die Antriebswelle anordnet. Während nun die Antriebswelle mit gleichförmiger
Geschwindigkeit umläuft, erfährt die Nabenwelle oder erhalten beide Nabenwellen, obgleich
sie dieselbe absolute Geschwindigkeit besitzen, bei jeder einmaligen Umdrehung eine gewisse
Verlangsamung und eine dementsprechende Beschleunigung, je nach der Gröfse der angewendeten
Excentricität.
Obgleich diese Anordnung an und für sich schon vortheilhaft ist, so läfst sie sich noch
verbessern, da sie in einer Hinsicht noch zu wünschen übrig läfst. Die Variationen der
Verlangsamung und Beschleunigung entstehen nämlich nur in Vierteln der ganzen Umdrehungen,
und es kann daher beim Reguliren leicht eintreten, dafs die fortwährend sich ändernde
Verlangsamung der Bewegung aufhört und die Beschleunigung schon beginnt, ehe das Kuliren
vollständig beendet ist.
Diese Unannehmlichkeit wird durch eine andere eigenartige Anordnung der Theile zur
Uebertragung der Bewegung von der Antriebswelle auf die Wellen des Stuhles vermieden,
welche die Dauer der verlangsamenden Bewegung und auch die Gröfse derselben vollständig
zu reguliren gestattet.
Die sonstigen Einrichtungen des Stuhles sind nicht verschieden von den bekannten, namentlich
ist das Spiel der eigentlichen Wirkorgane dasselbe, wie bei den flachen Kulirwirkstühlen.
Diese Anordnungen, zu dem Zweck, den Hubscheiben theils verschiedene, theils verlangsamte
Umdrehungsgeschwindigkeiten zu ertheilen, können bei allen flachen Kulirstühlen Anwendung
finden, und ist als Beispiel auf beiliegender Zeichnung ein mit diesen Neuerungen versehener
Paget- Stuhl dargestellt.
Fig. ι zeigt eine hintere Ansicht, Fig. 5 : eine
Kopfansicht, Fig. 6 einen Querschnitt des Stuhles. Die Fig. 2, '3, 4, 7, 8 und 9 sind Details, während
die Fig. 10 und 11 Modifikationen darstellen.
Die am Gestell AA1 m Lagern c gelagerte
Hauptwelle C, Fig. 1, 5 und 6, wird entweder direct mittelst Riemscheibe etc. oder auch
durch den auf der linken Seite des Stuhles, Fig. ι, angeordneten Mechanismus mit veränderlicher
Geschwindigkeit während jeder Umdrehung getrieben und trägt die beiden Naben L und D
mit den Hubscheiben I1P . . . . bezw. dl d2 .;. . .
für die Maschenbildung bezw. Minderung.
Die Nabe L für die Maschenbildung wird durch den Mitnehmerzapfen c2 des auf der
Welle C sitzenden Armes c1 mitgenommen, während zum Betriebe der Nabe D für 'die
Minderung eine besondere, bei E1 und E2
gelagerte Hülfswelle E angeordnet ist, welche von der mit C conaxialen Antriebswelle M
durch Stirnräder e e1 ihre Drehung erhält und
dieselbe durch Räder E3 D1 auf die Nabe D überträgt. -
Das Uebersetzungsverhältnifs ist hierbei so gewählt, dafs D sich ungefähr halb so schnell
dreht wie C bezw. L. Beide Naben L und D sind auf der Welle C verschiebbar und wird
die Nabe D hierbei von L durch einen Ringsector ds, Fig. 8, mitgenommen, der mittelst
eines Lappens dn an der Nabe L befestigt ist
und in eine Nuth der Nabe D fafst, so dafs sich beide Naben unabhängig von einarider
drehen können.
In Fig. ι ist diejenige Stellung der beiden Naben L und D vorausgesetzt, bei welcher
die Hubscheiben der Nabe L thätig sind, während die Hubscheiben der Nabe D ihre Hebel
nicht beeinflussen. Die Verschiebung der Naben L und D behufs Minderung wird mittelst
einer Kette mit Knöpfen /2/3 . . . ., Fig: 5,
eingeleitet, welche um die Trommel fl -geschlungen
ist, Fig. 7, die durch ein Schaltrad F mittelst einer Klinke c5 von dem Excenter
ce des um Zapfen B drehbaren Zahnrades
c4 getrieben wird.
Dieses Zahnrad c4 erhält seine Drehung mittelst
Zahnrades c3 von der Welle C.
Durch die Knöpfe/2/3 .... wird der mit
einer Stahlnase versehene Hebel /4 gehoben,
auf dessen Welle G ein Arm G1 sitzt, Fig. 6, dessen vorderes Ende g somit gesenkt wird,
wodurch dasselbe in den Bereich des verschiebbaren Zapfens c2 gelangt, so dafs die abgeschrägte
Seitenfläche des Hebels G1 eine Verschiebung des Zapfens c2 nach rechts herbeiführt,
woran die Naben L und D theilnehmen. Hierbei schnappt die Nase der an c1 befestigten
Feder c8 in den linken Einschnitt der an L sitzenden Leiste c9, so dafs auf diese Weise
die > Stellung der beiden Naben L und D auf
derriWelle C gesichert ist.
Infolge dieser Verschiebung gelangen die Hubscheiben Z1 Z2 Is . . . . aufser und die Hübscheiben
dl d2 d3 . ,.. in den Bereich ihrer
zugehörigen Hebel, so dafs jetzt die Minderung erfolgt. Gleichzeitig wirkt der mit G1
verbundene Fufs g1 auf den um g3 drehbaren
Winkelhebel g2. Die Bewegung dieses Winkelhebels
g'2 wird durch Zugstange g"4 auf den
doppelarmigen Hebel G2 übertragen, dessen Ende gb auf die Nase h der Schnurscheibe H
zum Betriebe des Röfschens wirkt und diesen Mechanismus in bekannter Weise währerid des
Minderns aufser Thätigkeit setzt. Damit ferner die Rückverschiebung der beiden Naben L
und D erst nach vollendeter Minderung zur richtigen Zeit erfolgt, ist an dem Arm G1 ein
seitlicher Zapfen g6 angeordnet, dessen Ende
bei; der Senkung des Armes g1 unterhalb eines
seitlichen Randes g7 des Rades c4 zu liegen
kommt, Fig. 9, so dafs eine Hebung des Armes G1 erst stattfinden kann,· wenn der
Rand g7 den Zapfen ge freigiebt.
Durch den Abstand der Knöpfe f2f3 auf
der Kette wird somit in bekannter Weise der Zeitpunkt genau bestimmt, an welchem die
Minderung stattzufinden hat. Bei dem in Fig. ι dargestellten Stuhl erhält, wie bereits
angedeutet, die Nabe L durch Vermittelung der Welle C während jeder Umdrehung eine
veränderliche Peripheriegeschwindigkeit, die während des Kulirens am langsamsten ist. Zu
diesem Zwecke überträgt'die kurze, in Ständern Wi2 gelagerte Antriebswelle M mit Schwungrad
j«1 und Antriebsscheibe m mittelst eines konischen Zahnsectors M1 ihre Drehung auf
das mit der Welle C fest verbundene konische Rad C1.
Die Welle M führt sich hierbei an dem Zapfen C2 der Welle C, und der Sector M1
ist auf einem normal zu M sitzenden Zapfen mi
drehbar, so dafs durch die Verdrehung des Sectors Ai1 nach links oder rechts bei der
Rotation der Welle M ein Voreilen oder Zurückbleiben des Rades C1 eintritt, was die
Verlangsamung der Nabe L während des Kulirens
zur Folge hat.
Die Verdrehung des Sectors M1 wird durch
eine Cylinderschubcurve herbeigeführt, welche von den beiden schief abgeschnittenen Hohlcylindern
ool, Fig. 1 und 2, gebildet wird,
die in gewissem Abstande von einander an dem Arm η der am Gestell festsitzenden Nabe N
mittelst Schrauben n1 n2 723 stellbar befestigt
sind, wie dies auch aus den Fig. 2, 3 und 4 ersichtlich ist, von denen die Fig. 3 und 4
Schnitte nach 1-2 und 3-4, Fig. 2, sind.
In dem auf diese Weise gebildeten Schlitz o2
spielt das mit Gleitrolle ρ versehene Ende des vori der Nabe des Sectors M1 ausgehender!
Armes P, Fig. 3. Die Schrauben to2 und ή3
gestatten eine genaue Regulirüng der Breite des Schlitzes o2, entsprechend der entstehenden Abnutzung.
Bei der in Fig. 10 dargestellten Modification
sind die beiden Naben mit den Hübscheiben s für die Maschenbildung und den Hubscheibeil t
für die Minderung auf der Welle r verschiebbar angeordnet. Diese Welle r erhält durch
die Riemscheibe R ihre Drehung, nimmt die linke Nabe mittelst des Zapfens r1 mit, während
der Minderungsnabe durch das Räderwerk VV1V2V3 und die Hülfswelle F1 eine
entsprechend langsamere Drehung ertheilt wird.
Ein Ringsector u, ähnlich dem in Fig. 8 dargestellten, sichert auch hier die gleichzeitige
Verschiebung beider Naben.
Diese Anordnung eignet sich vorzugsweise für bereits vorhandene Stühle.
Bei der Einrichtung Fig. 11 sind beide Naben
auf zwei verschiedenen Wellen verschiebbar angeordnet und wird auf Welle χ mit der
die Hubscheiben für die Maschenbildung tragenden Nabe die ungleichförmige Bewegung mittelst
Antiparallelkurbeln x1 von der Scheibe X der Antriebswelle X1 aus übertragen. An Stelle
von Antiparallelkurbeln kann man auch unrunde oder elliptische Räder verwenden.
Die Welle y1 trägt die Nabe mit der Hubscheibe
für die Minderung und erhält ihre Drehung von der Welle χ durch die Zahnräder
x2 y.
Bei dieser- Anordnung wird die gleichzeitige Verschiebung beider Naben durch den doppelarmigen
Hebel Y gesichert, dessen gabelförmige Enden in Nuthen fassen, die an den beiden
Naben angebracht sind.
Das Uebersetzungsverhältnifs zwischen den beiden Rädern x2 y ist derart gewählt, dafs
die Minderungsnabe sich entsprechend langsamer dreht; dieselbe nimmt jedoch hier auch an der
Verlangsamung der Maschenbildungsnabe Theil, welche durch das Antiparallelkurbelgetriebe
oder durch unrunde Räder während des Kulirens herbeigeführt wird.
Dadurch unterscheidet sich also diese Anordnung von der der Fig. 1, bei welch letzterer
nur die Nabe mit den Hubscheiben für die Maschenbildung die verlangsamte Bewegung
erhält.
Indessen hat die Einrichtung der Fig. 1 auch noch den Vorzug, dafs hier die Verlangsamung
der Umdrehungsgeschwindigkeit während einer Tour ganz nach Belieben gestaltet werden kann,
je nachdem nämlich die Form der Cylinderschubcurve gewählt wird.
Dagegen wird die Beschleunigung bezw. Verlangsamung der Umdrehungsgeschwindigkeit
bei Fig. 11 stets von den Beziehungen abhängig sein, welchen die Mechanismen der Jiurbel-
Claims (1)
- ketten unterworfen sind, die man nur theilweise durch eine entsprechende Excentricität der Wellen χ und X1 den vorliegenden Zwecken wird nutzbar machen können.Patent-A νspruch:Bei flachen mechanischen Kulirstühlen das Verfahren, die- Hubscheibennaben, insbesondere diejenigen der Maschenbildung, während des dem Kuliren entsprechenden Theiles der Umdrehung sich langsamer drehen zu lassen als während des weiteren Ausarbeitens der Maschenreihe, und der zur Ausübung dieses Verfahrens dienende Mechanismus, ' bestehend aus den Theilen MPM1 C1 und der festen Cylinderschubcurve o2, Fig. ι bis 4.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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