DE32471C - Schwenkmaschine für Tuche, Flanelle, Leinen und andere Webwaaren - Google Patents
Schwenkmaschine für Tuche, Flanelle, Leinen und andere WebwaarenInfo
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- Textile Engineering (AREA)
- Drying Of Solid Materials (AREA)
Description
PATENTAMT.
Diese Maschine hat den Zweck, Webwaaren, als Tuche, Flanelle Cottons, Leinen, Thibet
u. s. w. nach dem Waschen, Carbonisiren u. s. w. auszuschleudern und bildet einen Ersatz für die
Centrifuge, in welcher obige Waaren, ausgeschleudert, Faltenbrüche erhalten. Letzteres
soll die vorliegende Schwenkmaschine vermeiden, da hier die Waaren in ihrer Breite
auf einen Cylinder aufgewickelt werden, welcher dann in rasche Rotation versetzt wird, so dafs
das in den Waaren enthaltene Wasser, Säure u. s. w. herausgeschleudert, die Waare also
getrocknet wird.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι ein Verticalquerschnitt,
Fig. 2 ein Verticallängenschnitt und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Maschine.
Die Fig. 4 bis 8 stellen Details dar.
Die Maschine besteht aus den beiden Gestellwänden AA1, Fig. i, 2 und 3, welche durch
fünf Verbindungen α zusammengehalten werden. Auf den Gestellwänden liegt in zwei
Lagern b, Fig. 2, der eigentliche Schwenkcylinder
B, dessen eigenthümliche Construction weiter unten ausführlicher beschrieben
wird.
Derselbe ist ringsum von einer Holzverkleidung H. Fig. ι und 2, umgeben, welche unten
eine Oeffnung zum Abflufs der Flüssigkeiten hat. Aufserdem ist in der Verkleidung eine
Klappthür ΗΎ behufs Bedienung der Maschine
angebracht.
Die Achse c des Schwenkcylinders trägt an der einen Seite die mit Frictionsscheibe e zu
einem Stück vereinigte Antriebscheibe d. Ein Riemen f, welcher von der grofsen Riemscheibe
g auf die Antriebscheibe d führt, bewirkt die Kraftübertragung von der Vorgelegewelle
h aus, auf welcher sich die Festscheibe i und die Losscheibe k zur Aufnahme des Hauptriemens
befinden.
Das Auf- und Abwickeln der Waare auf bezw. von dem Cylinder geschieht durch die
Maschine selbstthätig, und zwar durch folgende Anordnung: An der Nabe der Losscheibe k
sitzt, mit derselben fest verbunden, das kleine Stirnrad Z, welches in das grofse Stirnrad Z1,
Fig. 2, 3, 7 und 8, eingreift. Dieses zweite grofse Stirnrad Z1 sitzt festgekeilt auf dem
Wellchen m, Fig. 7, dessen anderes Ende ein drittes Stirnrad η festgekeilt trägt. Das Wellchen
selbst steckt lose in einer Büchse 0. Eine Doppellagerung pp, Fig. 5, welche mit der
Fundamentplatte p\ Fig. 2 und 3, verbunden ist, trägt die Büchse 0 und das Wellchen m;
gleichzeitig ist auch das eine Ende der Vorgelegewelle h auf derselben Fundamentplatte gelagert,
während das andere Ende derselben seine Lagerung am Gestell A durch das Auge p2 erhält,
Fig. 2. Auf der Büchse ο sitzt festgekeilt der dreiarmige Hebel o\ Fig. 2, 5, 6 und 7, dessen
zwei oberen Arme zwei Bolzen o2 tragen, auf welchen sich lose die beiden Stirnräder n1
und ra2 bewegen können. Mit den Stirnrädern
nl und w2 sind die beiden Papierrollen ns
und κ4, Fig. 5 und 6, fest verbunden. Der untere dritte Arm des Hebels o1 greift an die
Zugstange o3, Fig. 2, 3 und 7, an, welche zum Hebel o4, Fig. 3, führt, welcher mit dem Transportwellchen
r, Fig. 1 und 3, fest verbunden ist. Dieses Transportwellchen r, welches über
die ganze Breite der Maschine reicht und an
den beiden Gestell wänden A und A1 gelagert
ist, trägt aufser dem Hebel o* noch die beiden Hebel r1 und r2, Fig. ι und 3, welche sich
dicht neben jeder Gestellwänd A bezw. A1
befinden und am oberen Ende die beiden Streichbäume s und s1 tragen, über welche die
Waare in der in Fig. 1 und 3 angedeuteten Weise beim Aufwickeln derselben geführt wird,
um ein festes Aufwickeln zu erzielen. Die drei Stirnräder η η1 und η2, Fig. 4, stehen in der
Weise in Eingriff, dafs η in n2· und dieses
wiederum in nx eingreift. Wird nun der Hauptriemen auf die Losscheibe k gebracht,
so bewegt sich das ganze Rädersystem in der durch Pfeile in Fig. 5 angedeuteten Weise.
Bringt man nun die beiden Streichbäume in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung x, so wird
infolge der Zugstange o3 der dreiarmige Hebel o1
in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung gebracht und dadurch die Rolle «4 an die Frictionsscheibe
e angedrückt; infolge dessen wird der Schwenkcylinder in der Richtung bewegt, dafs
er aufwickelt.
Schiebt man das Streichbaumsystem in die Stellung jr, Fig. 3, so erhält der dreiarmige
Hebel o1' eine solche Stellung, dafs keine der
beiden Rollen an die Frictionsscheibe e gedrückt wird und der Schwenkcylinder demzufolge
stehen bleibt.
Bringt man das Streichbaumsystem in die dritte Stellung ^, Fig. 3, so wird der dreiarmige
Hebel o1 die in Fig. 3, 4 und 5 gezeichnete
Stellung einnehmen und dadurch die Rolle κ3, welche entgegengesetzte Drehungsrichtung wie n4 hat, an die Frictionsscheibe e
angedrückt; dadurch wird auch der Schwenkcylinder in umgekehrte Drehungsrichtung versetzt,
als bei Stellung x, Fig. 3. Die Waare wird also abgewickelt.
Durch diese Construction ist es nun möglich, das Auf- und Abwickeln, sowie die Ruhestellung
des Cylinders B zu reguliren, ohne dafs der bedienende Arbeiter den Platz zu verlassen
braucht; ebenso wird sich die Maschine beim Aufwickeln, bei zu grofser Spannung der
Waare, selbst in Ruhe bringen, da die Streichbäume durch die Waare selbst aus der Stellung
χ in die Stellung 'y, Fig. 3, gezogen
werden.
Die Regulirung der Spannung selbst geschieht durch eine an der Gestellwand A angebrachte
Falle t, Fig. 3, welche drei Einschnitte hat, die den drei Stellungen der Streichbäume entsprechen.
Die Falle selbst wird durch eine Feder i1, Fig. 3, welche gespannt werden kann,
angezogen. Am Hebel r1 sitzt ein Stift i2, welcher
in die Einschnitte der Falle pafst. Wird nun die Feder t1 mehr oder weniger gespannt,
so ist auch eine mehr oder minder grofse Kraft nothwendig, um in den einen oder anderen
Einschnitt zu gelangen, daher ist auch eine mehr oder minder grofse Spannung der Waare
erforderlich, um beim Aufwickeln die Streichbäume in die Ruhelage y, Fig. 3, zu bringen.
Das Verschieben des Hauptriemens, abwechselnd von der Fest- auf die Losscheibe und
umgekehrt, geschieht von Hand durch den vierarmigen Hebel U, Fig. 2 und 3, in der
Weise, dafs der eine Arm u1 einen Stift trägt, welcher. in dem Schlitz des Stelleisens ν läuft.
Das Stelleisen ν sitzt auf einem Wellchen ip,
Fig. 2 und 3, welches auf der Fundamentplatte ji1 gelagert ist und am anderen Ende die
Ausrückgabel»'1 trägt; aufserdem hängt an dem Arm M2 die Zugstange w 2, Fig. 2 und 3, welche
mit dem Bremsklotz #>3, Fig. 2 und 3, verbunden ist. Der Drehpunkt des Bremsklotzes
selbst ist durch das Stelleisen w*, Fig. 3, mit
der Gestellwand A verbunden.
Steht nun der Hebel JJ in der Stellung I, Fig. 2, so läuft der Hauptriemen auf der Festscheibe
i und der Bremsklotz ws ist gehoben.
Die Maschine wird also ausschleudern.
Zieht man den Hebel U in die Stellung II, so läuft der Hauptriemen auf die Losscheibe k;
der Schwenkcylinder verliert seinen Antrieb. Der ~· Bremsklotz hat sich zwar der Frictionsscheibe
e genähert, berührt dieselbe aber noch nicht. Das Stirnrädersystem mit den beiden
Papierrollen ist in Bewegung; die Maschine ist somit in der Stellung zum Auf- oder Abwickeln.
Vorher mufs jedoch der Schwenkcylinder infolge seiner raschen Drehung in Ruhe gebracht werden; dieses bewirkt man durch
weiteres Anziehen des Hebels U in die Stellung III.
Das Stelleisen v, Fig. 2, gestattet durch seinen Schlitz dem Arme u1 eine weitere Bewegung,
ohne verschoben zu werden, während der Arm κ2 mittelst der Zugstange #>2 den Bremsklotz
an die Frictionsscheibe e preist und dadurch den Schwenkcylinder zur Ruhe bringt.
Nach Zurückführung des Hebels U in die Stellung II ist die Maschine zum Auf- oder
Abwickeln bereit.
Selbstverständlich steht während dieses Vorganges das Streichbaumsystem in der Ruhelage
jr, so dafs die beiden Papierrollen n3
und η4 die Frictionsscheibe e nicht berühren.
Es wäre nun die Construction des Schwenkcylinders B, Fig. 1 und 2, besonders zu betrachten.
Derselbe besteht aus der Achse c, Fig. 1 und 2, auf welcher sich drei Scheiben c1 befinden.
Die Form dieser Scheiben ist aus Fig. 1 ersichtlich. Dieselben tragen am Kranz schräggestellte Ansätze c2, deren Neigung auch der
in Fig. ι entgegengesetzt sein kann, an welche Blechstreifen c3 angenietet sind, so dafs der
ganze Cylinder die Form eines breiten Ventilatorrades erhält.
Die äufseren Kanten der Blechstreifen c3, welche hier die Ventilatorschaufeln bilden, sind
entweder mit Holzstreifen c4, Fig. i, oder mit
Kupferblech belegt, um das Rosten und somit das Bilden von Roststreifen in der Waare zu
verhindern. Die Construction dieses Cylinders bewirkt nun, dafs die Feuchtigkeit der aufgewickelten
Waare nicht allein durch die Centrifugalkraft herausgeschleudert wird, sondern die
schräge Schaufelstellung treibt auch die Luft aus dem Innern des Cylinders durch die Waare
nach aufsen, wodurch ein weit besseres und schnelleres Trocknen der Waare erzielt wird.
Das Zuführen bezw. Ansaugen der nöthigen heifsen oder kalten Luft geschieht durch die
beiden Oeffnungen L in den Gestellwänden A und A1.
Claims (2)
- Patent-Anspruch:Eine Schwenkmaschine für Gewebe, charak-terisirt durch:i. die Anwendung eines als Ventilator construirten Schwenkcylinders B, um bei dessen Umdrehung Luft von innen nach aufsen durch die auf den Schwenkcylinder gewickelte Waare zu treiben und letztere auf diese Weise zu trocknen;
- 2. die Regulirung des Auf- und Abwickeins der Waare durch die Verbindung der die Streichbäume 5 s1 haltenden verstellbaren Hebel Hr2 durch Welle r, Hebel o4 und Zugstange o3 mit dem Hebel o1, dessen Rollen nB nl mit der Frictionsscheibe e abwechselnd in Eingriff oder auch beide aufser Eingriff mit e gebracht werden können, was auch bei Eintritt zu grofser Spannung in der Waare selbstthätig durch Einrückung der Hebel ^r2 in ihre Mittelstellung erfolgt;■3. die Verbindung des Hebels U durch den Arm M2 mit dem Bremsklotz w% und durch den Arm ul mit der Ausrückgabel wx in der Weise, dafs ein Stift am Ende des Armes m1 in einem Schlitz des mit der Gabel w1 verbundenen Hebels ν nach Verstellung des Hebels ν zum Umlegen des Riemens, ohne fernere Verstellung des Hebels ν beim nun folgenden Anziehen des Bremsklotzes weitergleitet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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